Gesundheitstelefon: Vorsicht Ambrosia – eine Pflanze als Allergieauslöser

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Gesundheitstelefon: Vorsicht Ambrosia – eine Pflanze als Allergieauslöser

Beitrag von LZG RLP » 29.07.2022, 14:14

Landeszentrale für Gesundheitsförderung
in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)


Sehr geehrte Damen und Herren,
gerne informieren wir Sie über die Themen des Gesundheitstelefons der LZG. Im aktuellen Beitrag befassen wir uns mit der Ambrosia-Pflanze als aggressivem Allergieauslöser. Wir freuen uns, wenn Sie den aktuellen Infotext veröffentlichen oder in Ihrem Medium auf das Gesundheitstelefon hinweisen. - Hier eine Zusammenfassung: Gesundheitstelefon ab 1. August 2022


Vorsicht Ambrosia – eine Pflanze als Allergieauslöser

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Jetzt beginnt sie wieder zu blühen, die unscheinbare Ambrosia. Dabei produziert die aus Amerika eingewanderte, wärmeliebende Pflanze unglaubliche Mengen an Pollen mit extrem hohem Allergiepotenzial. Und sie breitet sich in Deutschland immer weiter aus, gefördert durch den Klimawandel. An Weg- und Straßenrändern, auf Acker- und Brachflächen gedeiht sie besonders gut. In Gärten gelangt sie oft mit dem Vogelfutter. Mittlerweile gilt Ambrosia als ernste Gesundheitsgefährdung, und das Bundesumweltamt ruft dazu auf, Vor-kommen zu melden.
Der aktuelle Servicetext der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) klärt über die gesundheitlichen Auswirkungen der Ambrosia-Pflanze auf und in-formiert über den Umgang mit dem Allergie-Auslöser. Der Text ist vom 1. bis 15. August 2022 rund um die Uhr über das Gesundheitstelefon unter der Telefonnummer 06131 2069-30 abzuhören. Außerdem können Interessierte den Text mit weiterführenden Links – auch über diesen Zeitraum hinaus – auf der Homepage der LZG unter www.gesundheitstelefon-rlp.de nachhören und nachlesen.



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Ergänzende Textinfo > Vorsicht Ambrosia – eine Pflanze als Allergieauslöser

Ambrosia – so heißt eine Nymphe aus der griechischen Sagenwelt. Auch die Speise der Götter wird so genannt. Übersetzt bedeutet der Name „die Unsterbliche“ oder „die Göttliche“. Die hierzulande als Ambrosia bekannte Pflanze hat allerdings kein gutes Image: Ihre Pollen gehören nämlich zu den stärksten Allergieauslösern, die wir kennen. Ab der Jahresmitte bis in den Oktober hinein blüht die aus Amerika stammende Pflanze und verursacht juckende Augen, triefende Nasen und im schlimmsten Fall sogar saisonales Asthma. In Deutschland ist sie mittlerweile so weit verbreitet, dass sie aktiv bekämpft wird.
Ambrosia-Pollen haben ein fünfmal höheres Allergiepotenzial als Gräserpollen. Menschen, die bereits an einer Allergie leiden, reagieren mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent allergisch auf Ambrosia. Es kommt zu Kreuzallergien mit Sellerie, Gewürzen, Gurken, Melonen und Bananen. Menschen, die auf den heimischen Beifuß allergisch reagieren, sind besonders gefährdet – die beiden Pflanzen sind nämlich eng verwandt.
Aber auch für eigentlich nicht-allergische Personen kann der Kontakt mit Ambrosia unangenehm werden und eine Allergie auslösen. Das gilt vor allem für die behaarten Stiele, die zu einer Kontaktallergie führen können.
Zu ihrem extrem hohen Allergie-Potenzial kommt, dass eine große Ambrosia-Pflanze an die 60.000 Samen bildet und bis zu einer Milliarde Pollen produziert. Die Samen bleiben jahrzehntelang keimfähig, und die Pollen können durch den Wind bis zu 100 Kilometer weit getragen werden. Fachleute schätzen Ambrosia mittlerweile als ernsthaftes Gesundheitsproblem ein.
Symptome und Behandlung
Die Symptome einer Ambrosia-Allergie unterscheiden sich nicht weiter von denen vieler anderer Allergien: eine laufende Nase, Nies- und Juckreiz sowie gerötete und tränende Augen sind auch hier typisch. Besonders im Spätsommer, wenn die Pollenbelastung insgesamt stark ist, kann sich allergisches Asthma mit trockenem Husten und Atemnot entwickeln. Die Leistungsfähigkeit ist insgesamt herabgesetzt. Ob ein Asthma-Leiden durch Ambrosia oder ein anderes Allergen ausgelöst wurde, kann durch einen Haut- und Bluttest festgestellt werden.
Die Behandlung erfolgt wie bei anderen Allergien mit der Einnahme von Medikamenten, die die Wirkung des Hormons Histamin blockieren, sogenannte Antihistaminika. Unterstützt werden sie durch kortisonhaltiges Nasenspray und Augentropfen. Zeichnet sich die Gefahr von Asthma ab, wird zu einer Behandlung geraten, bei der das Immunsystems mit Hilfe von Tabletten oder Spritzen allmählich an das Allergen gewöhnt wird. Diese Behandlung nennt man Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung.
Ambrosia breitet sich aus
Ambrosia ist in Deutschland mindestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Ihr Samen kam vermutlich mit Getreide aus Amerika nach Europa. Seit den 1990er-Jahren hat ihre Verbreitung auch in Deutschland stark zugenommen, vor allem in den südlichen Bundesländern und Brandenburg.
Dabei profitiert die Pflanze von der Erderhitzung, denn sie gedeiht an sonnigen, warmen Standorten und liebt milde Herbstmonate. In Privatgärten gelangt sie oft mit Vogelfutter, so dass der Boden unter Futterplätzen gut kontrolliert werden sollte. Das Umweltbundesamt ruft dazu auf, Ambrosiavorkommen im öffentlichen Raum dem örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt zu melden – am besten zusammen mit einem Foto. Die Ambrosiapflanze ist nämlich nicht ganz einfach zu erkennen. Mit ihren fiedrigen Blättern kann sie leicht mit Wermut oder der wilden Karotte verwechselt werden. Besonders ähnelt sie dem verwandten heimischen Beifuß. Im Unterschied zu diesem sind ihre Blattunterseiten aber nicht silbrig-weiß, sondern grün, und ihre Stängel sind behaart. Die Blüten sind unscheinbar: Sie sind wie kleine Trauben an einem länglichen Stiel angeordnet und ähneln einer Ähre. Beim Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, dem Julius Kühn-Institut, gibt es neben einer Online-Meldestelle zahlreiche Hilfen zur Bestimmung der Ambrosia.
Beim Entfernen der Pflanze aus dem Garten ist Vorsicht angesagt. Tragen Sie Handschuhe und, sobald die Blüten sichtbar sind, einen Mundschutz. Graben Sie nach Möglichkeit die gesamte Wurzel aus. Auf keinen Fall gehört die blühende Ambrosia auf den Kompost oder in den Biomüll. Verpacken Sie die Pflanze gut in einer Tüte und entsorgen Sie sie über den Hausmüll.


Sie finden diesen Text zum Nachlesen und Hören auch auf der Homepage der LZG unter www.gesundheitstelefon-rlp.de.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistiltexte.de; Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de
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