Pneumokokkenimpfung - Senioren profitieren

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Mitteilung der STIKO zum Impfen bei eingeschränkter Verfügbarkeit von Pneumokokken-Impfstoffen

Beitrag von WernerSchell » 16.03.2020, 18:45

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Wissenschaftlicher Fachausschuss der Bundesärztekammer

Mitteilung der STIKO zum Impfen bei eingeschränkter Verfügbarkeit von Pneumokokken-Impfstoffen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informieren über eine eingeschränkte Verfügbarkeit der Pneumokokken-Impfstoffe Pneumovax® 23 und Prevenar® 13. Um vulnerable Personengruppen möglichst effektiv zu schützen, wird Folgendes empfohlen:

• Prevenar® 13 soll ausschließlich für die Grundimmunisierung von Kindern bis 2 Jahren verwendet werden. Sollte Prevenar® 13 nicht verfügbar sein, kann auf Synflorix® (10-valenter Pneumokokken-Konjugatimpfstoff) ausgewichen werden.
• Pneumovax® 23 soll prioritär für folgende Personengruppen verwendet werden:
o Patienten mit Immundefizienz
o Personen ab 70 Jahren
o Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen

Auch bei Wiederverfügbarkeit der Impfstoffe sollten Pneumokokken-Impfungen ausschließlich dem Personenkreis vorbehalten bleiben, der in den Impfempfehlungen der STIKO benannt ist.

▶ Mitteilung der STIKO zum Impfen bei eingeschränkter Verfügbarkeit von Pneumokokken-Impfstoffen > https://www.dcgma.org/index.php?option= ... Itemid=435
▶ Webseite des PEI zu Lieferengpässen von Human-Impfstoffen > https://www.dcgma.org/index.php?option= ... Itemid=435

Bitte teilen Sie der AkdÄ alle beobachteten Nebenwirkungen und Medikationsfehler (auch Verdachtsfälle) mit. Die Formulare finden Sie auf der Webseite der AkdÄ. > https://www.dcgma.org/index.php?option= ... Itemid=435

Quelle: Pressemitteilung vom 16.03.2020
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1 • 10623 Berlin
Telefon: +49 30 400456-500
Telefax: +49 30 400456-555
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>>> https://www.akdae.de/Arzneimittelsicher ... 20-12.html
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Pneumokokken-Impfung zunächst für Risikogruppen

Beitrag von WernerSchell » 01.04.2020, 16:23

BARMER


Corona-Pandemie führt zu Impfstoff-Engpass
Pneumokokken-Impfung zunächst für Risikogruppen


Berlin, 1. April 2020 – Viele Menschen haben sich zuletzt gegen Pneumokokken impfen lassen. Denn die Bakterien können ebenso wie das Coronavirus eine schwere Lungenentzündung verursachen. Das hat nun zu einem Impfstoff-Engpass geführt. Die BARMER rät daher, eine Impfung gemäß der neuen Empfehlung durch die Ständige Impfkommission STIKO vornehmen zu lassen. „In der jetzigen Situation sollten zunächst die Personen gegen Pneumokokken geimpft werden, die besonders gefährdet sind. Zu den Risikogruppen gehören Patienten mit Immunschwächen, mit chronischen Atemwegserkrankungen und Menschen ab 70 Jahren“, sagt Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER. Darüber hinaus müsse sichergestellt werden, dass Babys und Kleinkinder bis zwei Jahre im Rahmen der Grundimmunisierung den Impfstoff bekämen. Denn gerade bei Säuglingen könne die Infektion mit Pneumokokken besonders schwere Komplikationen hervorrufen.

Schutz gegen einen schweren Verlauf bei einer Corona-Infektion
Eine Impfung gegen Pneumokokken könne bei Risikogruppen einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion verhindern, so Günther. Denn das Immunsystem laufe bei einer Infektion mit Corona-Viren ohnehin schon auf Hochtouren. Kämen dann noch Pneumokokken hinzu, die bei vielen gesunden Personen im Nasen-Rachenraum vorkämen und normalerweise völlig harmlos seien, könnten sie immunschwachen Patienten gefährlich werden. Schwere, lebensbedrohliche Lungenentzündungen könnten dann die Folge sein.

Bedarf an Impfstoff nicht ohne Weiteres abdeckbar
Die STIKO hatte unlängst die Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung aufgrund der Corona-Pandemie konkretisiert. Demnach sollen zunächst nur die genannten Risikogruppen geimpft werden, während von der Impfung anderer Bevölkerungsgruppen abgesehen werden sollte. Da das Herstellungsverfahren bei Impfstoffen komplex sei und Zeit benötige, könnten die Hersteller den Bedarf am Pneumokokken-Impfstoff derzeit nicht ohne Weiteres abdecken, sagt Günther.

Alle Infos zur Corona-Pandemie: www.barmer.de/coronavirus

Quelle: Pressemitteilung vom 01.04.2020
Presseabteilung der BARMER
Athanasios Drougias (Leitung), Telefon: 0800 33 30 04 99 14 21
Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 30 04 99 80 31
E-Mail: presse@barmer.de
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Nachschub an Pneumokokken-Impfstoff kommt diese Woche aus Japan

Beitrag von WernerSchell » 02.04.2020, 06:33

Deutsches Ärzteblatt vom 01.04.2020:
Nachschub an Pneumokokken-Impfstoff kommt diese Woche aus Japan
Langen – Impfstoffe gegen Pneumokokken sind weiterhin nur begrenzt verfügbar. Voraussichtlich ab dem 3. April soll aber Nachschub kommen. Die Firma MSD importiert zwei Chargen ihres Pneumokokken-Impfstoffs Pneumovax 23 aus Japan. Darauf wies das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) heute in einer E-Mail an das Deutsche Ärzteblatt hin.
Solange es keine Impfung gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 gibt, wird insbesondere Risikogruppen empfohlen, sich zumindest gegen Pneumokokken impfen zu lassen, die ebenfalls schwere Pneumonien verursachen können. Die verstärkte Nachfrage nach Pneumokokken-Impfstoffen löste allerdings Lieferengpässe aus.
… > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Künftig können sich mehr Ersatzkassenversicherte am Arbeitsplatz impfen lassen

Beitrag von WernerSchell » 16.07.2020, 14:38

Gemeinsame Pressemitteilung - 16.07.2020

Neuer Vertrag zwischen vdek und DGAUM
Künftig können sich mehr Ersatzkassenversicherte am Arbeitsplatz impfen lassen


Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) bauen das Angebot für Impfungen am Arbeitsplatz weiter aus. Bundesweit können Versicherte von TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK ab sofort alle gängigen Schutzimpfungen für Erwachsene bei Betriebsärzten durchführen lassen, die eine entsprechende Teilnahmevereinbarung mit der DGAUM schließen. Das regelt ein neuer Vertrag zwischen vdek und DGAUM, der am 1. Juli 2020 in Kraft getreten ist. Es ist die erste Vereinbarung mit einem Krankenkassenverband, die bundesweit gilt.

Ziel der Vereinbarung ist es Impflücken zu schließen

Dr. Jörg Meyers-Middendorf, Vertreter der Vorstandsvorsitzenden des vdek, erklärte: „Gegen viele schwere Erkrankungen sind Impfungen der einzige Schutz. Mit unserer Vereinbarung wollen wir dazu beitragen, mitunter gefährliche Impflücken wie etwa bei Masern zu schließen und die Durchimpfungsrate der Bevölkerung weiter zu erhöhen. Für die Versicherten bedeutet das alternative Angebot Zeitersparnis bei gleich guter medizinischer Betreuung.“

Impfen am Arbeitsplatz gewinnt durch die Corona-Pandemie an Bedeutung

„Die Ausweitung des Angebots kommt genau zur richtigen Zeit, denn im kommenden Herbst wird vor dem Hintergrund der Pandemie die Nachfrage nach Impfungen, vor allem gegen Influenza oder Pneumokokken, steigen. Durch niederschwellige Angebote am Arbeitsplatz können Unternehmen und Betriebsärzte dazu beitragen, ein Zusammentreffen der Grippewelle mit einer möglichen zweiten COVID-19-Welle abzumildern“, sagte Thomas Nesseler, Hauptgeschäftsführer DGAUM.

Um die neue Leistung in Anspruch nehmen zu können, müssen Versicherte der Ersatzkassen lediglich ihre elektronische Gesundheitskarte (eGK) und ihren Impfausweis beim Betriebsarzt vorlegen. Die Beratung und Impfung durch die Mediziner erfolgt unter Beachtung der aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Schutzimpfungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die Leistungen der Betriebsärzte werden von der DGAUM elektronisch mit der jeweiligen Ersatzkasse abgerechnet. Damit wird der Bürokratieaufwand für die Ärzte deutlich reduziert. Teilnehmen können sowohl Betriebsärzte als auch arbeitsmedizinische Dienste.

Mehr Informationen zum Vertragsbeitritt, zum Abrechnungsverfahren und zur kostenlosen Abrechnungssoftware „DGAUM-Selekt“ gibt es unter https://www.dgaum.de/themen/impfungen-d ... ebsaerzte/.

Ansprechpartner für fachliche Fragen:
Tanja Sögtrop, vdek, Abteilung Ambulante Versorgung
E-Mail: tanja.soegtrop@vdek.com; Tel.: 0 30 / 2 69 31 – 17 15
Dr. Thomas Nesseler, DGAUM
E-Mail: tnesseler@dgaum.de; Tel. 089 / 330 396-10
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Kritik an Lieferengpässen bei Pneumokokken-Impfstoff

Beitrag von WernerSchell » 10.09.2020, 06:35

Presseinformation REPORT MAINZ, Dienstag, 8.9.2020, 21:45 Uhr im ERSTEN

Kritik an Lieferengpässen bei Pneumokokken-Impfstoff
Experte rechnet mit steigenden Krankheits- und Todesfällen
Vorsitzender der STIKO: gesundheitliches Risiko kann nicht ausgeschlossen werden, es muss „priorisiert“ werden


Mainz. Seit März empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine altersbedingte Pneumokokken-Impfung erst ab 70 Jahren und nicht wie zuvor ab 60. Damit fallen weniger Menschen unter die Impfempfehlung. Der Kommissions-Vorsitzende Professor Thomas Mertens bezeichnete das im ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ als „Notmaßnahme“.

Mit Blick auf die wegen Lieferengpässe eingeschränkte Impfempfehlung gegen Pneumokokken sagte Mertens: „Derartige ‚Notmaßnahmen‘ erfolgen im Rahmen von Überlegungen zu einer notwendigen Priorisierung.“ Der Virologe warnte, ein gesundheitliches Risiko für die nicht Geimpften lasse sich nicht ausschließen. Mertens nannte es ein „Ärgernis“, dass es bei verschiedenen Impfstoffen immer wieder zu Lieferengpässen komme. Mehrfach sei man an die Politik herangetreten, damit sie eine reibungslose Impfstoffversorgung ermögliche.

Experte rechnet mit steigender Zahl an Pneumokokkentoten

Pneumokokken sind Bakterien, die Lungenentzündungen, aber auch Blutvergiftungen und Hirnhautentzündungen auslösen können. Bis zu 25 Millionen Menschen sollten eigentlich in Deutschland gegen Pneumokokken geimpft sein, schätzt der Pneumologe Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover in REPORT MAINZ. Dazu zählten ältere Menschen,

chronisch Kranke und immungeschwächte Menschen. Gleichzeitig kritisiert Welte, dass in Deutschland bereits seit dem Frühjahr ein Lieferengpass beim Impfstoff herrscht. „Die Pneumokokken-Erkrankung ist eine prinzipiell zum Tode führende Erkrankung. Wenn wir diese Risikopatienten nicht mehr schützen können, dann werden mehr Patienten erkranken und mehr Patienten an Pneumokokken versterben“, so Welte gegenüber REPORT MAINZ. Bis zur Hälfte aller schweren von Pneumokokken ausgelösten Erkrankungen ließen sich durch eine Impfung verhindern.

Lieferengpässe auch beim Grippe-Impfstoff?

Welte sprach sich im SWR außerdem für eine generelle Influenza-Impfung aus. „Wir werden wie jeden Winter eine erhebliche Menge an Influenza-Patienten sehen, die üblicherweise schon die Krankenhäuser fordern, und wenn da jetzt auch noch Corona dazu kommt, da sind wir sehr
schnell an einer Überforderung des Gesundheitssystems“, so Welte. Auf die Frage, ob er auch beim Grippe-Impfstoff mit Lieferengpässen rechne, sagte Welte: „Die Antwort ist Jein.

Deutschland hat deutlich mehr Influenza-Impfdosen eingekauft als in den Vorjahren. Ich erwarte mir aber eine deutlich höhere Impfbereitschaft der Bevölkerung, und ob das dann am Ende reicht, das wird man sehen müssen.“ Bisher sind in Deutschland laut Bundesgesundheitsministerium
rund 20 Millionen Grippe-Impfdosen vorbestellt, weitere 6 Millionen plant das Ministerium als Reserve. Laut Angaben der STIKO sind allerdings allein für die Impfung aller Risikopatienten rund 40 Millionen Impfdosen nötig.

Weitere exklusive Informationen finden Sie auf unserer Internet-Seite

Bei Rückfragen rufen Sie bitte in der Redaktion REPORT MAINZ an unter: 06131/929-33352
Der Text als pdf-Datei unter: http://www.reportmainz.de > https://www.swr.de/-/id=25348890/proper ... /index.pdf
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