Tarifeinigung im öffentlichen Dienst ...: Deutliche Anhebung für untere Einkommen und Gesundheitsberufe

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Tarifeinigung im öffentlichen Dienst ...: Deutliche Anhebung für untere Einkommen und Gesundheitsberufe

Beitrag von WernerSchell » 26.10.2020, 07:52

verdi.de - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Tarifeinigung im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen: Deutliche Anhebung für untere Einkommen und Gesundheitsberufe


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In der Tarifrunde für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen haben die Tarifparteien einen Abschluss erzielt. Dadurch steigen die Einkommen tabellenwirksam um 4,5 Prozent in der niedrigsten Entgeltgruppe und -stufe und noch um 3,2 Prozent in der höchsten Eingruppierung. In der Pflege beträgt die Steigerung 8,7 Prozent und in der Spitze für Intensivkräfte rund zehn Prozent. Alle Beschäftigten erhalten zusätzlich noch in diesem Jahr eine Corona-Prämie, für die unteren Entgeltgruppen (1-8) 600 Euro, die mittleren (9-12) 400 Euro, die oberen Lohngruppen (13-15) 300 Euro, für Auszubildende 225 Euro (Bund 200 Euro). Die Tarifvereinbarung läuft bis zum 31. Dezember 2022.

„Das ist unter den derzeitigen Bedingungen ein respektabler Abschluss, der für unterschiedliche Berufsgruppen, die im Fokus der Tarifrunde standen, maßgeschneidert ist“, sagte Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). „Besonders erfreulich ist, dass es uns gelungen ist, deutliche Verbesserungen für untere und mittlere Einkommensgruppen sowie für den Bereich Pflege und Gesundheit durchzusetzen“, betonte Werneke.

Die Löhne und Gehälter werden zunächst zum 1. April 2021 um 1,4 Prozent, mindestens aber 50 Euro sowie zum 1. April 2022 um weitere 1,8 Prozent angehoben. Auszubildende bekommen jeweils 25 Euro mehr. Für die Pflegekräfte wurden gesonderte Gehaltssteigerungen vereinbart. Ab März 2021 wird eine Pflegezulage von 70 Euro gezahlt, die ein Jahr später auf 120 Euro erhöht wird. Die Zulage in der Intensivmedizin wird mehr als verdoppelt auf 100 Euro monatlich, die Wechselschichtzulage steigt von 105 auf 155 Euro monatlich. In den Betreuungseinrichtungen wie Altenheimen wird die Pflegezulage mit einem Plus von 25 Euro auf Gleichstand mit den kommunalen Krankenhäusern gebracht. Ärzte in den Gesundheitsämtern erhalten ab März 2021 eine Zulage von 300 Euro monatlich.

Einen Durchbruch gab es in der Arbeitszeitangleichung Ost/West. Ab dem 1. Januar 2023 sinkt die Ost-Arbeitszeit auf Westniveau. Damit ist ein wesentliches Ziel der Gewerkschaft ver.di erreicht.

„Das außergewöhnlich hohe Engagement der Beschäftigten in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes und die Warnstreiks der letzten Wochen haben die Dringlichkeit einer schnellen Einigung aufgezeigt. Sie waren kurz, für manche in der Bevölkerung schmerzhaft, aber auch notwendig, wie sich gezeigt hat. Ohne Warnstreiks hätte es die notwendige Bewegung in den Tarifverhandlungen nicht gegeben“, sagte Werneke weiter.

Die von den Arbeitgebern geforderten Regelungen zur Abgruppierung in vielen Bereichen konnten abgewendet werden. Für Flughäfen können künftig Notlagen-Tarifverträge vereinbart werden, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die tarifvertraglichen Regelungen zur Sicherstellung der Übernahme der Auszubildenden wird ebenso fortgeschrieben wie der Tarifvertrag zur Regelung der Altersteilzeit. In den unteren Einkommensgruppen 1 bis 8 wird zudem die Jahressonderzahlung 2022 um fünf Prozent erhöht. Bei den Angestellten der Sparkassen wird künftig ein Teil der Sparkassensonderzahlung in freie Tage umgewandelt.

ver.di strebt die Übertragung des Tarifergebnisses zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten an.

Berechnungsbeispiele:

Eine Pflegefachkraft im Krankenhaus [Entgeltgruppe7/Stufe 6] mit derzeit rund 3.539,56 Euro Monatseinkommen erhält einschließlich der vereinbarten Zulagen künftig nach allen Anhebungen bis zu 300 Euro mehr.

In den unteren Einkommensgruppen würde etwa ein Beschäftigter der Müllabfuhr [Entgeltgruppe 3/Stufe 6] mit einem Monatseinkommen von 2.822,87 Euro am Ende 101,71 Euro mehr erhalten.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.10.2020
Pressekontakt
Jan Jurczyk
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1011 bzw. -1012
Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
https://www.verdi.de/presse/pressemitte ... 1a4a160129


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Ärzte Zeitung vom 26.10.2020:
Öffentlicher Dienst
Pfleger & Co: Durchbruch im Tarifstreit um öffentlichen Dienst

Zäh verhandelten die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern über mehrere Tage, unter anderem für Pfleger. Am Sonntag wurde die Einigung mitgeteilt: Ein Einkommensplus zwischen 3,2 und 4,5 Prozent je nach Einkommensgruppe. Die Details.
...
Alle Beschäftigten erhalten zusätzlich noch in diesem Jahr eine Corona-Prämie,
für die unteren Entgeltgruppen (1-8) 600 Euro,
die mittleren (9-12) 400 Euro,
die oberen Lohngruppen (13-15) 300 Euro und
für Auszubildende 225 Euro (Bund 200 Euro).
„Das ist unter den derzeitigen Bedingungen ein respektabler Abschluss, der für unterschiedliche Berufsgruppen, die im Fokus der Tarifrunde standen, maßgeschneidert ist“, sagte Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in einer Pressemitteilung. Als besonders erfreulich wertete er die „deutlichen Verbesserungen für untere und mittlere Einkommensgruppen sowie für den Bereich Pflege und Gesundheit.“
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Politik/Pf ... NEWSLETTER


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Der Tarifeinigung müssen weitere Verbesserungen für die Pflege folgen!
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Zu einem Ärzte-Tarifvertrag im ÖGD gibt es keine Alternative

Beitrag von WernerSchell » 27.10.2020, 07:15

Marburger Bund – Bundesverband
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 26. Oktober 2020



„Zu einem Ärzte-Tarifvertrag im ÖGD gibt es keine Alternative“
Susanne Johna: Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst bleibt meilenweit hinter den Erwartungen der Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern zurück


„Ohne einen Ärzte-Tarifvertrag wird es nicht gelingen, ausreichend ärztlichen Nachwuchs für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) zu gewinnen. Mit dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst werden die Rekrutierungsprobleme des ÖGD nicht einmal ansatzweise gelöst. Das Ergebnis bleibt meilenweit hinter den Erwartungen der Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern zurück. Jetzt zeigt sich einmal mehr: Der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst ist der völlig falsche Ort, Rahmenbedingungen ärztlicher Arbeit zu regeln. Das ist allein Sache einer Ärztegewerkschaft“, erklärte heute Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes.

Nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst sollen Fachärztinnen und Fachärzte in den Gesundheitsämtern ab 1. März 2021 eine Zulage in Höhe von monatlich 300 Euro erhalten, andere Ärztinnen und Ärzte in den Ämtern gehen leer aus. „Junge Ärztinnen und Ärzte, die ihre Weiterbildung absolvieren, werden sich kaum für den ÖGD entscheiden, wenn sie gegenüber einer Tätigkeit im stationären oder ambulanten Bereich massive Gehaltsverluste in Kauf nehmen müssen. Nur mit einem echten Ärzte-Tarifvertrag lassen sich die bestehenden Unterschiede in der Vergütung dauerhaft ausgleichen. Zulagen sind kein Ersatz für ordentliche Tarifgehälter“, bekräftigte Johna.

Mit der jetzt vereinbarten Zulage wird nicht annähernd die Lücke zu den vom Marburger Bund verhandelten Ärztegehältern geschlossen, die in Krankenhäusern und im Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) gezahlt werden. Fachärztinnen und Fachärzte im ÖGD verdienen teilweise 1.500 Euro brutto im Monat weniger als ihre Kollegen in den Kliniken oder im MDK. „Der milliardenschwere Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst gibt den kommunalen Arbeitgebern genug Möglichkeiten, die Tarifsituation der Ärztinnen und Ärzte im ÖGD nachhaltig zu verbessern. Wir fordern die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände deshalb erneut auf, endlich mit uns an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zu einem Ärzte-Tarifvertrag gibt es keine Alternative. Ohne ihn wird der ÖGD personell weiter ausbluten“, so die MB-Vorsitzende.

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Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel.: 030/746846-41
Mobiltel.: 0162 2112425
presse@marburger-bund.de
http://www.marburger-bund.de

Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit rund 127.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Tarifabschluss nur ein Schritt in die richtige Richtung

Beitrag von WernerSchell » 27.10.2020, 09:43

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Tarifabschluss nur ein Schritt in die richtige Richtung


Die Tarifpartner im Öffentlichen Dienst haben sich auf einen Abschluss geeinigt. Für Pflegefachpersonen wurden gesonderte Vereinbarungen getroffen, die zu größeren Gehaltssteigerungen führen werden als für die anderen Bediensteten im Öffentlichen Dienst.

„Der Tarifabschluss ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, der aber lange nicht ausreicht“, sagt Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK). „Der Verweis der Arbeitgeber, man sei mit dem Tarifabschluss an die Grenze des Machbaren gegangen, gilt für die Pflegeberufe nicht, denn die Tarifsteigerungen werden aus der Sozialversicherung refinanziert! Daher wäre auch aus Perspektive der öffentlichen Haushalte noch Luft nach oben gewesen. Insgesamt ist es beschämend, dass es einer Pandemie bedurfte, um eine überdurchschnittliche Gehaltssteigerung zu erreichen.“

Der DBfK begrüßt an dem Abschluss, dass der Unterschied der Gehälter in der Pflege zwischen kommunalen Krankenhäusern und kommunalen Pflegeheimen aufgehoben wird. Insgesamt sind aber gerade in der Langzeitpflege kommunale Arbeitgeber eine kleine Minderheit. Es ist dem DBfK zufolge überfällig, dass der in der Konzertierten Aktion Pflege angestrebte allgemeinverbindliche Tarifvertrag endlich kommt und zu deutlich besseren Gehältern auch in der gesamten Langzeitpflege führt. „Der Tarifabschluss und die Corona-Sonderzahlungen dürfen die weiterhin dringend notwendigen Verbesserungen in den Pflegeberufen nicht in den Hintergrund drängen“, fordert Bienstein. „Da der Tarifvertrag für zwei Jahre gilt, sind das voraussichtlich zwei Jahre, in denen es wieder nicht gelingen wird, den Heilberuf Pflege verantwortungs- und leistungsgerecht zu vergüten.“ Der DBfK unterstreicht seine Forderung nach 4.000 Euro als Grundgehalt beim Berufseinstieg in allen Versorgungssektoren.

Die Tarifparteien vereinbarten für die Pflegefachpersonen neben der zweistufigen Gehaltssteigerung ab dem 1. April 2021 um 1,4 Prozent und ein Jahr später um weitere 1,8 Prozent bis zu drei weitere Zulagen, die zum 1. März 2021 in Kraft treten: Neu geschaffen wurde die Pflegezulage, die zunächst 70 Euro, ein Jahr später 120 Euro beträgt. Die Intensivzulage wird von 46,02 Euro auf 100 Euro erhöht und die Wechselschichtzulage steigt auf 155 Euro monatlich.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.10.2020
Anja Kathrin Hild
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
hild@dbfk.de
www.dbfk.de
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Riexinger fordert Pflege-Offensive

Beitrag von WernerSchell » 27.10.2020, 13:33

Riexinger fordert Pflege-Offensive

Angesichts der Meldung, dass Intensivbetten aus Mangel an Pflegekräften nicht besetzt werden können, fordert Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE, bis Ende des Jahres mindestens 50.000 neue Stellen und einen Gehaltsaufschlag von 500 Euro monatlich in der Pflege:

„Wenn Spahn nicht endlich entschieden handelt und bis zum Jahresende mindestens 50.000 Stellen schafft und auch besetzt, ist die medizinische Versorgung für tausende Menschen in Gefahr. Dazu gehört auf jeden Fall eine allgemeine Anhebung der Gehälter in der Pflege um 500 Euro pro Monat und ein entsprechender Fonds im Bundeshaushalt.
Schon vor Corona herrschte in Deutschland Pflegenotstand. Dass in der Corona-Kriese die Zahl der Pflegekräfte zum Flaschenhals bei der Betreuung von schweren Corona-Fällen werden, ist nicht überraschend. Schon lange hätte die Regierung und besonders Bundesgesundheitsminister Spahn da gegensteuern müssen. Es fehlen rund 100.000 Pflegekräfte in den Krankenhäusern und nochmal 100.000 in den Altenheimen.

Die beschlossenen Verbesserungen, zuletzt beim Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, reichen bei weitem nicht, um das notwendige Ziel zu erreichen: Pflegekräfte in großer Zahl dazu zu bringen, in den Beruf zurückzukehren oder ihre Stunden zu erhöhen und den Beruf attraktiv für mehr Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger zu machen.“

Quelle: Pressemitteilung vom 27.10.2020
i.A. Götz Lange
Pressestelle DIE LINKE. Parteivorstand
Pressesprecher Götz Lange – Büro 030 24009-674 goetz.lange@die-linke.de
Pressesprecherin Antje Dieterich – Büro 030 24009-544 antje.dieterich@die-linke.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Gestiegenes Interesse an Pflegeberufen: 71 300 Menschen haben 2019 eine Ausbildung begonnen

Beitrag von WernerSchell » 28.10.2020, 08:09

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. N 070 vom 28.10.2020

Gestiegenes Interesse an Pflegeberufen: 71 300 Menschen haben 2019 eine Ausbildung begonnen

• Zahl der Anfängerinnen und Anfänger stieg seit 2009 um 39 %
• Männeranteil nahm zu: Von 19 % im Jahr 2009 auf 25 % im Jahr 2019


WIESBADEN – Nach Abschluss der aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst können Pflegekräfte mit mehr Gehalt sowie einer „Corona-Prämie“ rechnen. Die Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege, seien es hohe Belastung oder fehlendes Fachpersonal, sind jedoch nicht erst seit der Corona- Krise im Fokus. Dennoch haben die Pflegeberufe nicht an Beliebtheit beim Nachwuchs eingebüßt, im Gegenteil: Im Jahr 2019 begannen 71 300 Menschen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Das waren 8,2 % beziehungsweise 5 400 mehr als ein Jahr zuvor. Rund 44 900 Menschen schlossen im vergangenen Jahr ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab.

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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44
www.destatis.de/kontakt
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Entscheidend sind die Ausbildungsabschlüsse und der längere Verbleib im Pflegeberuf

Beitrag von WernerSchell » 29.10.2020, 07:36

0812 / 28. Oktober 2020
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Entscheidend sind die Ausbildungsabschlüsse und der längere Verbleib im Pflegeberuf

"Jubelmeldungen über steigende Ausbildungszahlen in der Pflege verschleiern die Probleme im Beruf", kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, aktuelle Analysen des Statistischen Bundesamts. "Zur Wahrheit gehört, dass die Abbrecherquoten in den Pflegeberufen in den vergangenen zehn Jahren bis zu einem knappen Drittel eines Ausbildungsjahrgangs betrugen. Auszubildende erleben in ihren Praxiszeiten, dass sie große Teile des Wissens und der Fähigkeiten, die sie erlernen, wegen Personalnot und Zeitmangel als Fachkräfte niemals im Arbeitsalltag umsetzen können. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind so schlecht, dass sie selbst auf motivierte Berufsanfänger abschreckend wirken." Zimmermann weiter:

"Es ist zu befürchten, dass insbesondere in der Altenpflege die Zahl der Berufseinsteiger zurückgehen wird, wenn der Abschluss in der nun generalistischen Pflegeausbildung, die gerade erst begonnen hat, den Weg in alle Bereiche der Pflege öffnet. Denn dort verdienen Fachkräfte noch immer mehrere Hundert Euro pro Monat weniger als im Krankenhaus. Außerdem verlassen Altenpflegekräfte den Beruf durchschnittlich nach 8,4 Jahren, Krankenpflegekräfte nach 13,7 Jahren. Der Schlüssel zu einer besseren Personalausstattung sind bessere Arbeitsbedingungen und steigende Löhne. Solange die Bundesregierung hier nicht ernsthafter ansetzt, werden alle anderen Maßnahmen die Situation in der Pflege für Beschäftigte und Betroffene zu verbessern, ins Leere laufen."

F.d.R. Susanne Müller
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Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer, Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Stellv. Pressesprecherin: Sandy Stachel, Tel. 030/227-52810, Mobil 0151/22 10 28 35 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
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