Arbeitnehmer - mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

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Arbeitnehmer - mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte

Beitrag von Presse » 09.08.2011, 08:54

Umfrage: Deutsche Arbeitnehmer beklagen mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte

München/Frankfurt (ots) - Bei fast jedem zweiten Arbeitnehmer in Deutschland liegt das letzte Personalgespräch mehr als zwölf Monate zurück, gut jeder dritte Beschäftigte hat sogar in den vergangenen zwei Jahren nicht mehr mit seinem Vorgesetzten über seine beruflichen Perspektiven gesprochen. Das große Schweigen in deutschen Unternehmen hat gravierende Folgen. Sorgt es doch nicht nur für unklare Jobperspektiven, sondern wird von den Mitarbeitern eindeutig als fehlende persönliche Wertschätzung wahrgenommen. So glauben rund 40 Prozent der Beschäftigten, dass ihr Vorgesetzter nicht weiß, wie wichtig sie für das Unternehmen sind. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage der Personalberatung Rochus Mummert.

"Vor allem Leistungsträger reagieren auf fehlende Wertschätzung und mangelnde Perspektiven mit einem Loyalitätsabbau gegenüber ihrem Arbeitgeber", sagt Hans-Joachim Maar, Partner der Unternehmens- und Personalberatung Rochus Mummert. Die Folge: Die besten Mitarbeiter verlassen das Unternehmen zuerst. Angesichts des sich verschärfenden Mangels vor allem bei Führungskräften mit technischer oder naturwissenschaftlicher Ausbildung kann somit ein selbstverschuldeter Verlust an Arbeitgeberattraktivität sehr schnell zu einer kritischen Situation führen.

Doch auch Unternehmen, in denen regelmäßig Mitarbeitergespräche stattfinden, wiegen sich oftmals in falscher Sicherheit. So werden nach Auskunft von mehr als der Hälfte der Beschäftigten konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung der individuellen Kompetenzen selten oder nie von den Vorgesetzten thematisiert. "Die offenbar mangelnde Qualität in vielen Personalgesprächen ist ein echtes Alarmsignal. Denn nur ein Arbeitgeber, der seine Leistungsträger durch eine Weiterentwicklung der persönlichen, fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen für den Arbeitsmarkt flexibel hält, kann diese - zumindest für einen längeren Zeitraum - an sich binden", sagt Rochus-Mummert-Partner Maar.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen damit, dass die in jüngsten Studien festgestellte allgemeine Unzufriedenheit unter Deutschlands Arbeitnehmern ganz konkrete und vor allem hausgemachte Gründe hat. "Bis heute wird etwa das Thema Führungskräftemangel in der Regel immer noch als ein rein quantitatives Problem betrachtet", hat Rochus-Mummert-Partner Maar beobachtet. "Die Veränderungen im Wertesystem der Gesellschaft und ihre Bedeutung für den Arbeitsmarkt werden bei dieser Sichtweise aber deutlich unterschätzt. So ist eine regelmäßige Überprüfung seitens des Arbeitnehmers, ob das aktuelle Arbeitsverhältnis seinen Interessen und Bedürfnissen noch gerecht wird, gerade unter Leistungsträgern heute eher Regel als Ausnahme", so Maar weiter.

Über Rochus Mummert ( htp://www.rochusmummert.com )
Dr. Rochus Mummert gründete vor nahezu 40 Jahren die heute unter der
Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich
der Gewinnung und Förderung von Management-Elite verpflichtet hat.
Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und
Unternehmer beraten, mehrere tausend Top-Management-Positionen
erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen
sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die
Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige,
Funktionen und Unternehmensgrößen - im Inland wie im Ausland, im
mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse
der Arbeit hat sich Rochus Mummert in der Spitzengruppe der Branche
etabliert.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.08.2011
Pressekontakt: Rochus Mummert, Theatinerstr. 36, 80333 München
Pressekontakt: Jan Kleinevoss, Faktenkontor GmbH
Tel: 040 253185 121, E-Mail: jan.kleinevoss@faktenkontor.de

Rauel Kombüchen
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Arbeitnehmer - mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte

Beitrag von Rauel Kombüchen » 09.08.2011, 09:06

Presse hat geschrieben:Umfrage: Deutsche Arbeitnehmer beklagen mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte ....
Diese mangelnde Wertschätzung ist eines der Probleme in den Pflegeheimen. Nämlich da, wo die Führungsebene gut funktioniert und die Pflegekräfte "pfleglich" behandelt, gibt es weniger Mängel. Das wurde auch in dem neuen Buch "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" verdeutlicht:
viewtopic.php?t=15828&highlight=f%FChrungskr%E4fte

Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

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Wertschätzung durch Vorgesetzte beklagt

Beitrag von Presse » 12.08.2011, 06:42

Deutsche Arbeitnehmer beklagen mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte

Bei fast jedem zweiten Arbeitnehmer in Deutschland liegt das letzte Personalgespräch mehr als zwölf Monate zurück, gut jeder dritte Beschäftigte hat sogar in den vergangenen zwei Jahren nicht mehr mit seinem Vorgesetzten gesprochen. Fatal daran: Das große Schweigen wird vor allem als fehlende persönliche Wertschätzung interpretiert - mit gravierenden Folgen, zeigt eine aktuelle Studie von Rochus Mummert.
... weiter lesen unter
http://www.haufe.de/personal/newsDetail ... orgesetzte

Ina Böhmer
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Mangelnde Wertschätzung der Pflegekräfte durch Vorgesetzte

Beitrag von Ina Böhmer » 14.08.2011, 08:55

Rauel Kombüchen hat geschrieben: ....Diese mangelnde Wertschätzung ist eines der Probleme in den Pflegeheimen. Nämlich da, wo die Führungsebene gut funktioniert und die Pflegekräfte "pfleglich" behandelt, gibt es weniger Mängel. Das wurde auch in dem neuen Buch "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" verdeutlicht:
viewtopic.php?t=15828&highlight=f%FChrungskr%E4fte ....
Nach meinen Beobachtungen ist es in der Tat so, dass die hier beschriebene mangelnde Wertschätzung gegenüber den Pflegekräften ein bedeutsamer Aspekt bei der Entstehung von schlechten Pflegebedingungen ist. Natürlich ist der Hauptpunkt das nicht ausreichend vorhandene Personal (= unzureichende Stellenschlüssel - Pflegenotstand). Wenn aber dann noch eine Schlechtbehandlung durch die Führungsetage hinzukommt, verschlechtert dies die Arbeitsbedingungen weiter und führt dann zu den bekannten Folgen wie Krankheit, Kündigung usw.
Es ist daher dringend notwendig, dass - auch im politischen Bereich - diese Problematik gesehen und gegengesteuer wird.

Ina
Der Pflegeberuf verdient mehr Anerkennung!

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Wertschätzung der Pflegekräfte

Beitrag von Herbert Kunst » 18.08.2011, 08:03

Was die Wertschätzung der Pflegekräfte verweise ich meine Anmerkungen zum Faktenbuch Pflege in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=16237
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Pflege - Wertschätzung der Führungsetage

Beitrag von Rita Reinartz » 30.08.2011, 10:52

Ich denke, dass die Wertschätzungsdebatte mit besonderem Blick auf die Pflege geführt werden muss.
In diesem Arbeitsbereich wäre mehr Aufmerksamkeit der Führungsetage in Richtung Pflegekräfte dringend angezeigt.

Rita
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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Pflegekräfte - Wertschätzung ist wichtiger als Geld

Beitrag von Presse » 27.12.2012, 08:04

Ärzte Zeitung, 27.12.2012
Pflegekräfte - Wertschätzung ist wichtiger als Geld

Was müssen Arbeitgeber tun, damit Pflegekräfte motiviert bleiben? Antworten gibt's beim Berliner Pflegekongress.
BERLIN. Pflegekräfte sind häufig Teilzeitkräfte. Und die Gefahr ist groß, dass sie ihr Stundenkontingent weiter reduzieren, weil sie unzufrieden sind mit ihrem Arbeitsplatz.
... weiter lesen unter ... http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 7-_-Pflege

WernerSchell
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Pflegenotstand auflösen - aber schnell

Beitrag von WernerSchell » 05.02.2013, 19:00

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat sich erneut mit einem Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt
und um Maßnahmen zur Auflösung des Pflegenotstandes gebeten:
> Pflegenotstand – Bessere Pflege nur mit mehr Personal <
Ergänzend wird dazu mittels einer Pressemitteilung informiert. Die Texte der Briefaktion finden Sie unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=18285

Ergänzend wird auf folgende Texteinstellungen aufmerksam gemacht:
Antifolterstelle soll deutsche Altenheime prüfen
viewtopic.php?t=18477
Immer mehr Gewalt in Altenheimen - Alarm der Polizei
viewtopic.php?t=18383
Gewalt in der Pflege - Fall in Bremer Altenheim
viewtopic.php?t=18106
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Wertschätzung in der Pflege - Fachkräftemangel

Beitrag von Service » 01.05.2013, 06:51

Wertschätzung in der Pflege als Rezept gegen Fachkräftemangel – HFH-Studentin als Fachautorin

Auch wenn sich während des Studiums spannende Themen ergeben, bleiben Ergebnisse und Gedanken häufig unveröffentlicht – akademische Arbeit für die Schublade. Dass es durchaus erfolgreich sein kann, mit erschlossenen Themen an die Fachpresse heranzutreten, zeigt HFH-Studentin Katrin Blanck-Köster: Sie veröffentlichte Ergebnisse ihrer Hausarbeit zum Thema „Führung im Wandel – Der Einfluss wertschätzender Führung auf die Personalbindung in der Pflege“ als Fachartikel in der Zeitschrift „Die Schwester Der Pfleger“ (5/13).

Die Zukunft bringt immer mehr Ältere und Pflegebedürftige, dabei immer weniger Pflegekräfte – diese Gleichung ist hinreichend bekannt. Doch wie lässt sich diese Schere schließen? Staatliche Aus- und Weiterbildungsinitiativen sind eine Möglichkeit, Personal zu qualifizieren. Noch wichtiger ist es allerdings, dass kompetentes Personal motiviert ist, zu bleiben.

„Der Personalbindung kommt beim Personalmanagement eine Schlüsselrolle zu“, schreibt Autorin Katrin Blanck-Köster, die an der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) seit 2010 Gesundheits- und Sozialmanagement studiert in ihrem Fachartikel „Erfolgsfaktor Wertschätzung“ („Die Schwester Der Pfleger“, 5/13). „Die Zufriedenheit der Beschäftigten hängt dabei langfristig nur in zweiter Linie von finanziellen Anreizen ab.“ Relevanter sind die sozialen Bedingungen am Arbeitsplatz. Das gilt vor allem für die sogenannte Generation Y, Personen die nach 1981 geboren sind und für die ein lebenswertes Jobumfeld außerordentlich wichtig ist. Besonders in Pflegeberufen sind die Anforderungen an Beschäftigte hoch, drücken Einsparungen und ein knapper Personalschlüssel auf die Attraktivität der Branche. Belastungen im Job führen zu gesundheitlichen Problemen: Über 50 Prozent des Pflegepersonals erleiden psychische Erkrankungen (wie Belastungssyndrome). Die häufig eingesetzte Zeitarbeit reduziert Teamfähigkeit und funktionierende Zusammenarbeit. Das schadet dem Wohlgefühl am Arbeitsplatz und nicht zuletzt den zu Pflegenden. Als entscheidenden Faktor für eine erfolgreiche Personalbindung und damit eine gesunde, zufriedene, motivierte Belegschaft beschreibt Blanck-Köster wertschätzende Führung.

Die ausgebildete Fachkrankenschwester Katrin Blanck-Köster ist Leiterin der Weiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie am Bildungszentrum Schlump in Hamburg. Sie organisiert die von ihr entwickelte Weiterbildung für Intensivmedizin und Anästhesie der DRK-Schwesternschaft Berlin und wirkte bei der Konzeption eines Masterstudiengangs mit. Seit 2010 studiert Katrin Blanck-Köster Gesundheits- und Sozialmanagement (B.A.) an der Hamburger Fern-Hochschule.

Mit rund 10.000 Studierenden ist die HFH · Hamburger Fern-Hochschule eine der größten privaten Hochschulen Deutschlands. Sie verfolgt das bildungspolitische Ziel, Berufstätigen und Auszubildenden den Weg zu einem akademischen Abschluss zu eröffnen. An über 40 regionalen Studienzentren bietet die staatlich anerkannte und gemeinnützige Hochschule ihren Studierenden eine wohnortnahe Betreuung. Angeboten werden zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Technik sowie Wirtschaft.
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Weitere Informationen:
http://www.bibliomed.de/die-schwester-der-pfleger – Die Schwester Der Pfleger
http://www.hamburger-fh.de/studiengaeng ... ozialmanag... - HFH-Studiengang Gesundheits- und Sozialmanagement

Quelle: Pressemitteilung vom 30.04.2013
Katrin Meyer Öffentlichkeitsarbeit
Hamburger Fern-Hochschule
http://idw-online.de/de/news531302

Rob Hüser
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Pflegekräfte pfleglich behandeln ...

Beitrag von Rob Hüser » 01.05.2013, 07:48

Die Wertschätzungsdebatte wird seit langer Zeit geführt. Meist wird die eingeforderte Wertschätzung in entsprechenden "Sprechblasen" eingebunden. Klar muss aber sein, dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen. Deutliche Anhebung der Stellenschlüssel und Verbesserungen in der Vergütungsstruktur. Wird man dem gerecht, brauchen wir im Moment nicht über einen Fachkräftemangel zu diskutieren. Es sind bei guten Pflegebedingungen genügend Arbeitskräfte für Pflegetätigkeiten verfügbar. Die Pflegekräfte sind bei den augenblicklichen Verhältnissen nach wenigen Jahren krank und frustiert, scheiden aus. Diesem Übelstand muss begegnet werden. Stets nach neuen Kräften zur rufen, und dann noch aus dem Ausland ohne ausreichende Sprechkenntnisse, verändert an den Ursachen nichts. Für die betroffenen pflegebedürftigen Menschen sind der stete Helferwechsel und die mangelnde Sprachkenntnisse fatal. Was das vor allem für Demenzkranke bedeutet, können die entsprechenden Experten sicherlich schnell erläutern.
MfG Rob Hüser
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

WernerSchell
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Personalgespräch nicht während Arbeitsunfähigkeit

Beitrag von WernerSchell » 03.11.2016, 07:45

Am 03.11.2016 bei Facebook gepostet:
Ein durch Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit an seiner Arbeitsleistung verhinderter Arbeitnehmer (Krankenpfleger) ist regelmäßig nicht verpflichtet, auf Anweisung des Arbeitgebers im Betrieb zu erscheinen, um dort an einem Gespräch zur Klärung der weiteren Beschäftigungsmöglichkeit teilzunehmen. Dies entschied des BAG mit Urteil vom 02.11.2016 - 10 AZR 596/15 -
viewtopic.php?f=5&t=21850
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Heimlicher Mitschnitt eines Personalgesprächs rechtswidrig

Beitrag von WernerSchell » 04.01.2018, 09:16

Urteil des Landesarbeitsgericht (LAG) Hessen vom 23.08.2017, Az.: 6 Sa 137/17
Der heimliche Mitschnitt eines Personalgesprächs wurde mit dieser Entscheidung als rechtswidrig eingestuft

In der Urteilsschrift wird u.a. ausgeführt:
…. Der heimliche Mitschnitt eines Personalgesprächs sei grundsätzlich geeignet, eine außerordentliche Kündigung "an sich" zu rechtfertigen. Das heimliche Mitschneiden des Gespräches durch den Kläger sei rechtswidrig, weil aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht auch das durch Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG gewährleistete Recht auf Wahrung der Unbefangenheit des gesprochenen Wortes folgt. Jedermann dürfe selbst und allein bestimmen, wer sein Wort aufnehmen soll sowie ob und vor wem seine auf einen Tonträger aufgenommene Stimme wieder abgespielt werden darf. Rechtfertigungs- oder Entschuldigungsgründe habe der Kläger nicht substantiiert aufgezeigt. Angesichts der Schwere der Pflichtverletzungen sei eine Hinnahme des Verhaltens des Klägers durch die Beklagte ausgeschlossen. …

Download der Urteilssschrift unter > http://www.lareda.hessenrecht.hessen.de ... id:8005109

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Ärzte Zeitung vom 04.01.2017:
Personalgespräch
Unerlaubte Aufnahme: Fristlose Kündigung okay

Arbeitnehmer dürfen ein Personalgespräch nicht heimlich aufnehmen. Eine solche Aufnahme rechtfertigt eine fristlose Kündigung wie jetzt das Hessische Landesarbeitsgericht (LAG) in Frankfurt entschied (Az.: 6 Sa 137/17). mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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