Integration von Langzeitarbeitslosen

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

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Hartz-IV-Bezieher als Pflegekräfte?

Beitrag von Presse » 12.09.2010, 16:29

»Wir werden nur vertröstet und hingehalten«

Hartz-IV-Bezieher als Pflegekräfte? Der Deutsche Pflegerat hält Merkels Vorschlag für einen schlechten Witz. Gespräch mit Andreas Westerfellhaus
Interview: Gitta Düperthal

Andreas Westerfellhaus ist Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), der Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens
.... (mehr)
http://www.jungewelt.de/2010/09-08/026.php

WernerSchell
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Pflegekräfte schreiben an die Bundeskanzlerin

Beitrag von WernerSchell » 15.09.2010, 07:34

Siehe auch die Beiträge unter
viewtopic.php?t=14733
Dort gibt es einen Brief von Pflegekräften an die Bundeskanzlerin!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Rüdiger Bastigkeit
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Re: Langzeitarbeitslose in die Pflege - Qualifizierung !

Beitrag von Rüdiger Bastigkeit » 17.09.2010, 07:49

ProPflege hat geschrieben: Statement:
Ich halte die einfache Botschaft: "Langzeitarbeitslose in die Pflege" für nicht vertretbar. Ich habe kein Problem damit, auch diesen Menschen eine berufliche Perspektive in der Pflege zu eröffnen. Dies aber nur dann, wenn sie geeignet sind und eine Qualifizierung erhalten haben. Eine solche Qualifizierung auf relativ niedrigem Niveau gibt es bereits seit der Pflegereform 2008. Damals hat man das Berufsbild des "Betreuungsassistenten" geschaffen. Das wäre die geeignete Plattform für Qualifizierungen. Weniger an Anforderungen geht nicht! Unter keinen Umständen.
In den Heimen sind zunehmend schwerst pflegebedürftige Menschen (zum großen Teil mit Demenz). Hier muss ein Mindestmaß an Kenntnissen und Fähigkeiten her. ....
Hallo Forum,
mit diesen Ausführungen ist alles gesagt. Ich halte ein Gipfelgespräch für mehr als notwendig. Der Bundeskanzlerin müsste dabei verdeutlicht werden, was in der Pflege wirklich los ist. Das ständige Jammern muss endlich aufhören, wir brauchen grundlegende Reformen. Dies alles ist hier ständig nachzulesen. Warum nehmen die Politiker solche Forderungen nicht auf und korrigieren das System? Bleiben sie untätig, weil eine Reform teuer würde? Nehmen sie aus solchen Kostenerwägungen in Kauf, dass viele pflegebedürftige Menschen, um es nur vorsichtig zu sagen, nicht ordentlich gepflegt werden?
Ich denke, dass der Druck erhöht werden muss. Daher begrüße ich die Anregung zur Gründung eines "Aktionsbündnisses menschenwürdige Pflege jetzt".
MfG Rüdiger Bastigkeit
Pflegesystem verbessern - dringend!

Rauel Kombüchen
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Pflegekräfte brauchen Verstärkung

Beitrag von Rauel Kombüchen » 19.09.2010, 07:19

Aus Forum
viewtopic.php?t=14538&start=15
- auch hier passend:
ProPflege hat geschrieben: ...Zu wenig Pflegekräfte müssen sich um immer mehr pflegebedürftige Menschen kümmern - vorrangig Pflegenotstand abbauen ....
Guten Morgen,
habe ich im Forum wieder einmal ein wenig umgeschaut und stimme zu: Die pflegerische Versorgung bedarf dringend einer Verbesserung. Das geht nur mit mehr Personal. Druckerhöhung durch Prüfungen, Noten usw. helfen nicht. Bieten nur mehr Veranlassung, die Dokumentation, d.h. die formalen Angelegenheiten, in Ordnung zu halten. Die Hin- und Zuwendung zu den pflegebedürftigen Menschen muss aber gestärkt werden.
Ich denke auch, dass Frau Merkel als Kanzlerin gefordert ist. Sie sollte sich zum Anwalt der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen machen.
MfG Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

Gerhard Schenker
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Pflegekräfte brauchen Verstärkung - Hin- und Zuwendung

Beitrag von Gerhard Schenker » 10.11.2010, 08:25

Rauel Kombüchen hat geschrieben: .... Die pflegerische Versorgung bedarf dringend einer Verbesserung. Das geht nur mit mehr Personal. Druckerhöhung durch Prüfungen, Noten usw. helfen nicht. Bieten nur mehr Veranlassung, die Dokumentation, d.h. die formalen Angelegenheiten, in Ordnung zu halten. Die Hin- und Zuwendung zu den pflegebedürftigen Menschen muss aber gestärkt werden.
Ich denke auch, dass Frau Merkel als Kanzlerin gefordert ist. Sie sollte sich zum Anwalt der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen machen.
....
Diesem Ratschlag an Frau Merkel kann man sich nur anschließen.
G.Sch.
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

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Arbeitslose sollen Not in Pflegeheimen lindern

Beitrag von Presse » 09.12.2010, 08:03

Rösler-Vorstoß: Arbeitslose sollen Not in Pflegeheimen lindern
Weil die Pflegefachkräfte knapp werden, will der Bundesgesundheitsminister die staatliche Förderung zur Umschulung von Arbeitslosen ausweiten.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 03100.html
Quelle: FTD-Financial Times Deutschland

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Pflege-Dialog ein Flop - Pflegenotstand und kein Ende

Beitrag von WernerSchell » 09.12.2010, 09:10

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“


Pressemitteilung vom 09.12.2010

Pflegenotstand wurde beim Pflege-Dialog nicht angemessen diskutiert
Pflege-Dialog - Auftaktrunde am 07.12.2010 beim Bundesgesundheitsministerium eher ein Flop


Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk sieht in dem am 07.12.2010 im Bundesgesundheitsministerium begonnenen Pflege-Dialog keinerlei Ansatzpunkte, die wirklichen Probleme in den Pflegesystemen zu hinterfragen und einer Lösung zuzuführen. Tatsache ist nämlich, dass es bereits seit geraumer Zeit eine völlig unzureichende Ausstattung der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen mit Pflegepersonal gibt. Während man sich bei den Heimen noch auf (unzureichende) Stellenschlüssel beziehen kann, gibt es für die Krankenhäuser keinerlei Personalberechnungsvorschriften, schlicht nur eine Stellenausstattung nach Kassenlage. Und diese ist nachweislich dramatisch schlecht. Entsprechende Folgen liegen für die Patienten, Pflegebedürftigen und Pflegekräfte auf der Hand. U.a. gefährdet die mangelhafte Zuwendung Patienten und Pflegebedürftige, während die überlasteten Pflegekräfte nicht selten frühzeitig aus dem Beruf flüchten (müssen). Wer als Pflegekraft bleibt, steht unter immensem Arbeitsdruck und nimmt früher oder später gesundheitlichen Schaden.

Es wäre nach all dem vorrangig gewesen, darüber zu reden, wie man diesen seit Jahren beklagten Pflegenotstand aufhebt; z.B. durch Schaffung von bundesweit geltenden Personalbemessungssystemen, entsprechende Stellenausweitungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und Start einer Ausbildungs- und Einstellungsoffensive. Hinzu kommen müssen handfeste Bemühungen, die Pflegekräfte besser zu bezahlen. Nur so kann die vielfach angesprochene Wertschätzung und Anerkennung für die Pflege wirkungsvoll zum Ausdruck gebracht werden.

Wer die Pflegekräfte in diesem Sinne gut behandelt, muss sich weder heute noch in den nächsten Jahren über einen Mangel an Pflegefachkräften beklagen. Auch der Ruf nach entsprechenden Fachkräften aus dem Ausland ist dann entbehrlich. Eine ausgeweitete Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland wäre auch aus Gründen der mangelnden Sprachkenntnisse problematisch. Denn gerade in der Pflege, vor allem der Pflege Demenzkranker, kommt es auf eine gute Kommunikation an. Und die ist bei Dienstkräften, die aus dem Ausland kommen, schon jetzt nicht immer gewährleistet. Es gibt bereits vielfältige Klagen darüber, dass in den Gesundheitssystemen zu wenig verständlich deutsch gesprochen wird.

Die beim Pflege-Dialog angesprochene Reform der Berufsgesetze in der Pflege erscheint wenig geeignet, irgendein Pflegenotstandsproblem aufzulösen. Der Pflegenotstand und all das, was damit zusammenhängt, hat mit den Berufsgesetzen absolut nichts zu tun. Es gibt keine Mängel in der Pflegeausbildung, denen in irgendeiner Form eine Mitverursachung des Pflegenotstandes zugedacht werden könnte. Wer das behauptet, hat keine Ahnung vom Ausbildungsgeschehen oder ist absichtsvoll bemüht, von den eigentlichen Problemen abzulenken. Gleichwohl ist nichts dagegen einzuwenden, die Berufsgesetze durch geeignete Vorschriften zu ergänzenden Fortbildungen, Weiterbildungen und Studienabschlüssen (z.B. Pflegewissenschaften) mit mehr Zukunftsperspektiven zu versehen.

Auch die Hinweise zum Abbau der Bürokratie in der Pflege, z.B. Reduzierung der Dokumentationsarbeiten, hilft nicht weiter. Regierungen verkünden seit Jahrzehnten, endlich mit dem Bürokratieabbau beginnen zu wollen. Die diesbezüglichen Bemühungen haben aber letztlich immer zu einer weiteren Auftürmung von Vorschriften und Schreiberfordernissen geführt. Professionelle Pflege erfordert im Übrigen Planung und schriftliche Dokumentation. Sie ist aus vielerlei Gründen, z.B. vertraglichen bzw. haftungsrechtlichen Erwägungen, sogar unverzichtbar. Daher müssen im Rahmen der Stellenbemessung solche Dokumentationserfordernisse ausreichend Berücksichtigung finden.

Wer die Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegekräfte auch nur ansatzweise ernst nimmt, muss jeder Kostensenkungsmentalität und vor allem Billiglöhnen in den Pflegesystemem eine Absage erteilen.

Die Pflegesysteme werden in der Zukunft erheblich mehr Finanzausstattung benötigen. Der Verweis auf die demografische Entwicklung mit einer drastischen Zunahme hilfe- und pflegebedürftiger Menschen dürfte als Begründung ausreichen. Zusätzliche Beitragslasten müssen allerdings nach Meinung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk solidarisch finanziert werden.

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

+++ Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei! +++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Qualifizierung von Pflegehilfskräften durch Umschulung

Beitrag von Presse » 09.12.2010, 17:36

bpa schlägt Sofortprogramm für Qualifizierung von Pflegehilfskräften vor

Berlin (ots) - Um dem drastischen Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, will sich Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler gemeinsam mit den Bundesländern innerhalb der Koalition dafür einsetzen, die in diesem Jahr auslaufende staatliche Förderung für die Ausbildung zu verlängern. "Es wäre ein völlig falsches Signal, die Förderung auslaufen zu lassen. Wir müssen Menschen fachlich und finanziell motivieren, sich zu Altenpflegern umschulen zu lassen. Deshalb werden wir den Bundesgesundheitsminister in seinem Bemühen, das dritte Ausbildungsjahr für Umschüler auch in Zukunft zu finanzieren, bestärken und unterstützen", sagte bpa-Präsident Bernd Meurer.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) setzt sich seit langem dafür ein, dass Umschüler, die sich für den Zukunftsberuf in der Altenpflege ausbilden lassen wollen, finanziell abgesichert und die Umschulungskosten vollständig übernommen werden. Aufgrund dieser Förderung hatte sich die Zahl der Umschüler 2009 auf 7.000 verdoppelt. Laut Gesetz würde diese Ende 2010 auslaufen.

"Mehr als 11.300 Pflegehilfskräfte sind bundesweit laut Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit als arbeitssuchend gemeldet. Dieses Potential müssen wir konsequent nutzen und die Motivierten und Geeigneten in einem staatlichen Sofortprogramm zu examinierten Fachkräften qualifizieren. Viele Arbeitssuchende wären, bedingt durch langjährige Berufserfahrung, zudem befähigt, diesen Abschluss auf verkürztem Weg zu erlangen. Die erforderliche Finanzierung hierfür steht in keinem Verhältnis zu den Kosten, die uns durch den immensen Fachkräftemangel entstehen", ist sich Meurer sicher.

Politik und Pflegewirtschaft seien nun verpflichtet, gemeinschaftlich zu handeln und schnellstens dieses Sofortprogramm umzusetzen und nach weiteren Lösungen zu suchen. "Die Weichen sind nun gestellt. Den erfolgversprechendsten Weg müssen wir nun schnellstens einschlagen, wenn wir nicht in wenigen Jahren vor einem kompletten Pflegenotstand stehen wollen", so der Präsident des bpa.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 6.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 200.000 Arbeitsplätze und ca. 10.500 Ausbildungsplätze.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.12.2010
Pressekontakt: Steffen Ritter
Tel. 0160 / 15 31 796
ritter@bpa.de

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