Schutzmaßnahmen in den Pflegeeinrichtungen ....

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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RKI: Doppelt so viele COVID-19-Ausbrüche in Pflegeheimen

Beitrag von WernerSchell » 10.12.2020, 18:49

Deutsche Ärztezeitung vom 10.12.2020:

RKI: Doppelt so viele COVID-19-Ausbrüche in Pflegeheimen

Berlin – Trotz der Schutzmaßnahmen der vergangenen Wochen gibt es weiterhin viele COVID-19-Aus­brüche in Alten- und Pflegeheimen. Es seien fast doppelt so viele Ausbrüche wie im Frühjahr, erklärte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute in Berlin. Im Schnitt seien in Heimen 20 Personen betroffen, erklärte Ute Rexroth, Leiterin des Corona-Lagezentrums am RKI.

Auch dies sei mehr als im Frühjahr. Ein ganz eklatanter Punkt sei hierbei sicher der Personalmangel. Das Virus zirkuliere – und das auch zunehmend – in Risikogruppen und führe vermehrt zu schweren Verläu­fen und Todesfällen. Es sei daher in den kommenden Wochen mit mehr Todesfällen zu rechnen.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Pflegeheime: Zutritt nur mit negativem Testergebnis - Keine Besuchsverbote durch die Hintertür

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2020, 07:46

Pflegeheime: Zutritt nur mit negativem Testergebnis
Keine Besuchsverbote durch die Hintertür


Bonn. Pauschale und vollständige Besuchsverbote darf es in Pflegeheimen nicht mehr geben – darüber waren sich nach dem ersten Lockdown alle einig. Doch wird mit den Beschlüssen der Telefonkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder vom 13. Dezember eine neue Hürde für Besuche geschaffen: Der Zutritt soll in Regionen mit erhöhter Inzidenz nur dann gestattet sein, wenn Besucherinnen oder Besucher einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Dies dürfte in vielen Fällen faktisch unmöglich sein, wie die Umsetzungsschwierigkeiten bei den Tests in den letzten Wochen zeigen. „Coronatests sollen Besuche ermöglichen und dürfen kein Besuchsverbot durch die Hintertür darstellen“, sagt Dr. Manfred Stegger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes. „Die Einrichtungen müssen ab sofort verpflichtet werden, solche Tests kostenfrei anzubieten.“

Ein aktuelles, negatives Testergebnis eines Corona-Tests soll nach den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz in allen Regionen mit erhöhter Inzidenz Voraussetzung für den Besuch in einem Pflegeheim werden. Allerdings wurde dabei nicht entschieden, dass eine Pflegeeinrichtung solche Tests anbieten muss. Dies müssten die Länder laut Stegger in ihren Umsetzungen der Beschlüsse umgehend nachholen. Ansonsten wäre es Aufgabe der Besucherinnen und Besucher, die Tests zu organisieren und gegebenenfalls auch zu finanzieren, was vielfach einem faktischen Besuchsverbot gleichkomme.

Die erheblichen Probleme in der Umsetzung der Tests wurden dem Beratungsdienst des BIVA-Pflegeschutzbundes in den letzten Tagen bereits aus Bayern und Sachsen geschildert. In diesen Bundesländern schrieben die Testverordnungen bereits vor der Konferenz der Ministerpräsidenten negative Testergebnisse als Voraussetzung für den Zugang zur Einrichtung vor.

Doch dabei gab es oftmals Probleme: Viele Heime testen nicht selbst, Apotheken geben keine Tests an Privatpersonen heraus und nicht überall gibt es Hausärzte oder Teststationen vor Ort. Gerade in ländlichen Gebieten müssen längere Fahrten in Kauf genommen werden, was einen hohen organisatorischen Aufwand und zusätzliche Infektionsrisiken auf dem Weg dorthin bedeuten. Hinzu kommen die Kosten für regelmäßige Testungen.
„Eine soziale Isolation der Pflegeheimbewohner wie im Frühjahr dürfen wir nicht wieder zulassen“, mahnt Stegger. Schließlich seien die Auswirkungen auf die Bewohnerinnen und Bewohner mittlerweile hinlänglich bekannt: von Depression und Selbstmordgedanken bis hin zu körperlichem und geistigem Abbau.

Der BIVA-Pflegeschutzbund fordert, dass Tests auch für Besucherinnen und Besucher von den Pflegeheimen vor Ort verpflichtend angeboten werden. Sobald eine Landes-Verordnung vorschreibt, dass ein negatives Testergebnis Voraussetzung für den Besuch ist, müssen Tests für die Besuchenden auch unkompliziert möglich sein. „Schließlich hat Herr Spahn jedem Bewohner 20 Tests pro Monat versprochen. Seit Mitte Oktober, seit die Corona-Testverordnung in Kraft ist, warten die Angehörigen darauf, dass Besuche dadurch sicherer und unkomplizierter möglich sind. Es kann nicht sein, dass dies an immer neuen organisatorischen Schwierigkeiten scheitert und die Besuche letztlich sogar verhindert“, so Stegger.

Der BIVA-Pflegeschutzbund vertritt seit 1974 bundesweit die Interessen von Menschen, die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in Anspruch nehmen. Der BIVA-Pflegeschutzbund ist gemeinnützig, konfessionell ungebunden und überparteilich. BIVA ist die Abkürzung für Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen e.V.
Ansprechpartner: Annette Stegger; Maria Sievers; Dr. David Kröll

Quelle: Pressemitteilung vom 14.12.2020
BIVA e.V. - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Siebenmorgenweg 6-8 | 53229 Bonn | Telefon: 0228-909048-16 | Fax: 0228-909048-22
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Dazu wurde folgende Pressemitteilung verfasst:

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für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
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Besuche in Pflegeeinrichtungen

Besuche in Pflegeeinrichtungen sollten natürlich möglich sein, v.a. wenn es um krisenhafte Situationen (Palliativversorgung, Sterben und Abschiednehmen) geht. Aber die Hinweise auf Testungen usw. können die wirklichen Probleme nicht wirklich auflösen helfen. Bisher war es schon so, dass den Heimen keine auskömmlichen Personal-Stellenschlüssel zugedacht waren mit der Folge, dass von einem Pflegenotstand gesprochen werden musste. Pflegemängel waren und sind die Folge. Angesichts dieser Situation versteht sich, dass das nicht ausreichende Pflegepersonal nicht auch noch umfänglich Besuchsbegleitung, Testungen usw. durchführen kann. Das muss zusätzlich zu einer Verschlechterung der Pflegesituation für alle Bewohner*Innen führen. Die unzureichende Personalsituation wird auch eindrucksvoll durch das Rothgang-Gutachten bestätigt, dass von einem Personalmehrbedarf in einer Größenordnung von 36% spricht.

Daher können uneingeschränkte Besuche wohl nur ermöglicht werden, wenn es Konzepte gibt, die die Personalnot berücksichtigen. Das könnte z.B. bedeuten, dass man für die Besuchsbetreuung einschließlich Testung zusätzliches Personal einwirbt. Das könnte durchaus erfolgversprechend sein, da z.Zt. zahlreiche Einschränkungen zu Personalfreistellungen führen. Dieses freie Personal könnte ggf. nach entsprechender kurzer Qualifizierung für die hier in Rede stehende Besuchsbetreuung verfügbar gemacht werden (nicht für die Pflege!). Insoweit vermisse ich klare Vorschläge / Forderungen.

Im Übrigen ist zu berücksichtigen, dass es immer wieder Statements gegeben hat, die aufzeigen, dass viele Heimbewohner*Innen einsichtig sind und Verständnis für die Zurücknahme von Besuchsmöglichkeiten zum Ausdruck bringen. Auch dies gilt es zu berücksichtigen. Die Heime sind zunehmend Orte geworden, wo man sich infizieren kann (und dies trotz umfänglicher Schutzmaßnahmen).

Lebens- und Gesundheitsschutz für Bewohner*Innen und Personal erfordern daher geeignete Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist zweifelsfrei auch die Kontaktreduzierung. Zu bedenken ist immer, dass Testungen die Risiken nur sehr eingeschränkt minimieren.

Werner Schell


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Für die Testpflicht fehlt das Personal
Im Zusammenhang mit dem neuen Lockdown über den Jahreswechsel haben Bund und Länder zahlreiche Beschlüsse gefasst. So sollen für Alten- und Pflegeheime sowie Pflegedienste besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden. Der Bund unterstützt diese Pflegeeinrichtungen mit medizinischen Schutzmasken und durch die Übernahme der Kosten für Antigen-Schnelltests.
... (weiter lesen) ... > https://www.altenheim.net/artikel/2020/ ... ltenheimen
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Neue Corona-Verordnung sieht eine Testpflicht in Pflegeeinrichtungen vor

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2020, 13:40

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Corona-Tests im Pflegeheim
Neue Corona-Verordnung sieht eine Testpflicht in Pflegeeinrichtungen vor


Die am Wochenende getroffene Vereinbarung zur Eindämmung der Pandemie von den Regierungschefinnen und -chefs der Länder und der Kanzlerin sieht neben weitreichenden Kontaktbeschränkungen auch eine Testpflicht in Pflegeeinrichtungen vor. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt das Ziel, die besonders gefährdete Gruppe der Pflegebedürftigen zu schützen, befürchtet aber eine Überlastung der Pflegefachpersonen in den Einrichtungen.

„Es ist in der aktuellen Situation sehr wichtig, dass die hoch gefährdeten Menschen in den Pflegeeinrichtungen vor dem Virus geschützt werden, ohne sie wieder vollständig zu isolieren“, sagt Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK zur neuen Verordnung. Der Beschluss legt fest, dass die beruflich Pflegenden in Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten FFP2-Masken tragen und die Länder werden zeitnah Verordnungen zur Testpflicht verabschieden. In diesen sollen mehrere Tests pro Woche für die Mitarbeitenden im Pflegedienst angeordnet werden.

„Das berechtigte Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Angehörigen gerade an Weihnachten zu sehen, steht im Konflikt mit der Verhütung einer Ansteckung und den erweiterten Testanforderungen. Die Testpflicht stellt eine große Herausforderung für die Einrichtungen dar“, erläutert Bienstein. „Nur geschultes Personal – also primär Pflegefachpersonen – kann testen und die Einrichtungen sind auch aufgefordert, die Besucherinnen und Besucher zu testen. Jeder Test dauert etwa 20 Minuten, in denen die Pflegefachpersonen in der Versorgung wegfallen. Die Einrichtungen dürfen mit der Herausforderung nicht alleine gelassen werden. Sie benötigen personelle Unterstützung von außen, wenn sie den Anforderungen der Testpflicht nachkommen wollen. Und es müssen natürlich auch Masken und Testmaterial in ausreichender Menge vorhanden sein. Bei letzterem haben anscheinend vor allem kleinere Betriebe oft Probleme.“

Für die Weihnachtszeit appelliert der DBfK daher an die Angehörigen, Besuche auf den engsten Familienkreis zu beschränken und im Vorfeld eine freiwillige Kontaktbeschränkung im persönlichen Umfeld einzuhalten, um das Risiko einer Ansteckung zu reduzieren. „Sprechen Sie sich gut mit den Einrichtungen und ambulanten Diensten ab. Für die Einrichtungen wird das Weihnachtsfest in diesem Jahr eine große Herausforderung und sie brauchen die Solidarität der Angehörigen – nicht zuletzt im Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner.“, so Bienstein.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.12.2020
Anja Kathrin Hild
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 0 | Fax 030-219157-77



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Testen geht nur mit ausreichnd Personal. Insoweit informiert die bereits verschickte Pressemitteilung:

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Besuche in Pflegeeinrichtungen

Besuche in Pflegeeinrichtungen sollten natürlich möglich sein, v.a. wenn es um krisenhafte Situationen (Palliativversorgung, Sterben und Abschiednehmen) geht. Aber die Hinweise auf Testungen usw. können die wirklichen Probleme nicht wirklich auflösen helfen. Bisher war es schon so, dass den Heimen keine auskömmlichen Personal-Stellenschlüssel zugedacht waren mit der Folge, dass von einem Pflegenotstand gesprochen werden musste. Pflegemängel waren und sind die Folge. Angesichts dieser Situation versteht sich, dass das nicht ausreichende Pflegepersonal nicht auch noch umfänglich Besuchsbegleitung, Testungen usw. durchführen kann. Das muss zusätzlich zu einer Verschlechterung der Pflegesituation für alle Bewohner*Innen führen. Die unzureichende Personalsituation wird auch eindrucksvoll durch das Rothgang-Gutachten bestätigt, dass von einem Personalmehrbedarf in einer Größenordnung von 36% spricht.

Daher können uneingeschränkte Besuche wohl nur ermöglicht werden, wenn es Konzepte gibt, die die Personalnot berücksichtigen. Das könnte z.B. bedeuten, dass man für die Besuchsbetreuung einschließlich Testung zusätzliches Personal einwirbt. Das könnte durchaus erfolgversprechend sein, da z.Zt. zahlreiche Einschränkungen zu Personalfreistellungen führen. Dieses freie Personal könnte ggf. nach entsprechender kurzer Qualifizierung für die hier in Rede stehende Besuchsbetreuung verfügbar gemacht werden (nicht für die Pflege!). Insoweit vermisse ich klare Vorschläge / Forderungen.

Im Übrigen ist zu berücksichtigen, dass es immer wieder Statements gegeben hat, die aufzeigen, dass viele Heimbewohner*Innen einsichtig sind und Verständnis für die Zurücknahme von Besuchsmöglichkeiten zum Ausdruck bringen. Auch dies gilt es zu berücksichtigen. Die Heime sind zunehmend Orte geworden, wo man sich infizieren kann (und dies trotz umfänglicher Schutzmaßnahmen).

Lebens- und Gesundheitsschutz für Bewohner*Innen und Personal erfordern daher geeignete Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist zweifelsfrei auch die Kontaktreduzierung. Zu bedenken ist immer, dass Testungen die Risiken nur sehr eingeschränkt minimieren.

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Kostenlose Testmöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher in Pflegeeinrichtungen gewährleisten!

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2020, 13:47

BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen


Kostenlose Testmöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher in Pflegeeinrichtungen gewährleisten!

Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben in ihrem Beschluss vom 13. Dezember 2020 Schutzmaßnahmen für Menschen in Alten- und Pflegeheimen beschlossen. So soll in Regionen mit erhöhter Inzidenz der Nachweis eines aktuellen negativen Coronatests für Besucherinnen und Besucher von Pflegeeinrichtungen verbindlich werden. Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen hält die vorgesehenen Schutzmaßnahmen für sinnvoll. Sie fordert jedoch, dass die verpflichtenden Tests in bzw. vor den Einrichtungen durchgeführt werden.

In einem Brief an die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder schreibt der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering: „Es kann den häufig selbst hochaltrigen Angehörigen nicht zugemutet werden, sich selbst – immer wieder – um einen solchen Test zu kümmern und dazu kreuz und quer durch ihre Stadt oder ihren Landkreis fahren zu müssen. Von den hohen Kosten ganz zu schweigen, die ein Teil der Angehörigen gar nicht aufbringen könnte. Wenn es hier nicht zu einer guten Lösung kommt, dann ist den am schwersten Betroffenen nicht geholfen.“

Die BAGSO begrüßt in dem Schreiben, dass Bund und Länder mit den neuen Beschlüssen die Corona-Fallzahlen deutlich reduzieren wollen. Dies sei gerade für die besonders gefährdeten von hoher Relevanz. Die BAGSO hat sich in verschiedenen Stellungnahmen zur Situation von Menschen in der Pflege in der Corona-Pandemie geäußert. Zuletzt formulierte sie Mindestanforderungen und Rahmenbedingungen für soziale Teilhabe von Menschen in Alten- und Pflegeheimen unter Corona-Bedingungen.

Zur Stellungnahme "Soziale Teilhabe von Menschen in Alten- und Pflegeheimen auch unter Corona-Bedingungen sicherstellen" > https://www.bagso.de/publikationen/stel ... erstellen/

Über die BAGSO
Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland. Sie setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein. In der BAGSO sind rund 120 Vereine und Verbände der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, die von älteren Menschen getragen werden oder die sich für die Belange Älterer engagieren.

Kontakt
Barbara Stupp
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V
Noeggerathstr. 49
53111 Bonn
Tel.: 0228 24 99 93 12
E-Mail: stupp@bagso.de


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Besuche in Pflegeeinrichtungen

Besuche in Pflegeeinrichtungen sollten natürlich möglich sein, v.a. wenn es um krisenhafte Situationen (Palliativversorgung, Sterben und Abschiednehmen) geht. Aber die Hinweise auf Testungen usw. können die wirklichen Probleme nicht wirklich auflösen helfen. Bisher war es schon so, dass den Heimen keine auskömmlichen Personal-Stellenschlüssel zugedacht waren mit der Folge, dass von einem Pflegenotstand gesprochen werden musste. Pflegemängel waren und sind die Folge. Angesichts dieser Situation versteht sich, dass das nicht ausreichende Pflegepersonal nicht auch noch umfänglich Besuchsbegleitung, Testungen usw. durchführen kann. Das muss zusätzlich zu einer Verschlechterung der Pflegesituation für alle Bewohner*Innen führen. Die unzureichende Personalsituation wird auch eindrucksvoll durch das Rothgang-Gutachten bestätigt, dass von einem Personalmehrbedarf in einer Größenordnung von 36% spricht.

Daher können uneingeschränkte Besuche wohl nur ermöglicht werden, wenn es Konzepte gibt, die die Personalnot berücksichtigen. Das könnte z.B. bedeuten, dass man für die Besuchsbetreuung einschließlich Testung zusätzliches Personal einwirbt. Das könnte durchaus erfolgversprechend sein, da z.Zt. zahlreiche Einschränkungen zu Personalfreistellungen führen. Dieses freie Personal könnte ggf. nach entsprechender kurzer Qualifizierung für die hier in Rede stehende Besuchsbetreuung verfügbar gemacht werden (nicht für die Pflege!). Insoweit vermisse ich klare Vorschläge / Forderungen.

Im Übrigen ist zu berücksichtigen, dass es immer wieder Statements gegeben hat, die aufzeigen, dass viele Heimbewohner*Innen einsichtig sind und Verständnis für die Zurücknahme von Besuchsmöglichkeiten zum Ausdruck bringen. Auch dies gilt es zu berücksichtigen. Die Heime sind zunehmend Orte geworden, wo man sich infizieren kann (und dies trotz umfänglicher Schutzmaßnahmen).

Lebens- und Gesundheitsschutz für Bewohner*Innen und Personal erfordern daher geeignete Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist zweifelsfrei auch die Kontaktreduzierung. Zu bedenken ist immer, dass Testungen die Risiken nur sehr eingeschränkt minimieren.

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Harter Lockdown wird scheitern - Sachsen will Hotspots wohl abriegeln

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2020, 07:50

Focus online - 17.12.2020:

News zur Pandemie Kassenärzte-Chef Gassen:
Harter Lockdown wird scheitern - Sachsen will Hotspots wohl abriegeln


Die Coronavirus-Pandemie hält Deutschland fest im Griff. Der bundesweite Lockdown gilt seit Mittwoch, 16. Dezember. Der Kassenärzt-Chef Andreas geht davon aus, dass der harte Lockdown scheitern wird. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie am 17. Dezember

...
Gassen forderte stattdessen mehr Anstrengungen, um die Risikogruppen zu schützen. „Wir müssen diese fürchterlichen Todeszahlen in den Alten- und Pflegeheimen senken“, sagte er. „Wenn nun neben den Gaststätten für einige Wochen auch Möbelhäuser oder Baumärkte geschlossen werden, hat das auf das Infektionsrisiko von Pflegeheimbewohnern allerdings unmittelbar keinen Einfluss. Wir brauchen unverändert eine Langfriststrategie“, verlangte er. Dazu gehöre, dass das Personal in den Alten- und Pflegeheimen täglich getestet werde. Zudem dürfe kein Besucher ein Heim ohne negativen Schnelltest betreten.
...
(weiter lesen unter) > https://www.focus.de/gesundheit/news/ne ... 48369.html

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Anmerkung:
Die Situation in den Heimen ist völlig richtig beschrieben. Siehe im Übrigen die hiesige Pressemitteilung vom 15.12.2020 (siehe oben). - Werner Schell
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Schutzmaßnahmen in den Pflegeeinrichtungen ....

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2020, 09:08

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Herr. Dr. Pukies, Neuss, hat sich am 16.12.2020 bei Facebook zu Wort gemeldet und für Hilfe bei Infektionsschutzmaßnahmen in den Heimen geworben > https://www.facebook.com/guido.pukies.7 Dies ist zu begrüßen. Dazu wurde Herrn Dr. Pukies folgender Text übermittelt:

Sehr geehrter Herr Dr. Pukies,

ich begrüße Ihr Engagement und das Ihrer Mitstreiter sehr. Ich habe mich daher auch schon zu Ihrer Wortmeldung vom 12.12.2020 (> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116333 ) zustimmend geäußert (> https://www.facebook.com/guido.pukies.7 ):

Mit Ihrer neuerlichen Äußerung (bei Facebook) machen Sie v.a. auf die Infektionsschutzerfordernisse in den Heimen aufmerksam und werben um Hilfe. Auch dieses Engagement kann grundsätzlich nur Zustimmung erfahren.

Ich habe bereits im Frühjahr wiederholt auf die Probleme in den Heimen hingewiesen und auf die Testnotwendigkeiten für Pflegekräfte und Bewohner*Innen aufmerksam gemacht. Auch in den letzten Wochen habe ich mich diesbezüglich wiederholt zu Wort gemeldet. Am 15.12.2020 habe ich dazu auch eine Pressemitteilung verfasst, die ich hier weiter unten anfüge.

Leider ist es so, dass wir in den Heimen eigentlich seit Jahrzehnten über unzureichende Stellenschlüssel klagen und keine wirksamen Maßnahmen zur Auflösung des Pflegenotstandes unternommen worden sind. Ich habe insoweit unzählige Statements abgegeben, Briefe an das BMG und Abgeordnete verschickt. Es wurde auch mehrfach bei Pflegetreffs in Neuss-Erfttal u.a. mit den Herren Gröhe, Laumann und Westerfellhaus diskutiert und konkret gebotene Handlungserfordernisse vorgestellt. Bei Pflegetreffs wurde auch über die Palliativversorgung, Hospizarbeit, vorsorgliche Patientenverfügungen usw. gesprochen. Auch insoweit wurden die notwendigen Reformmaßnahmen angesprochen.

Das seit etwa einem Jahr bekannte Rothgang-Gutachten (nach § 113c SGB XI) spricht von einem erforderlichen Stellenplus in den Heimen von 36% (ich hatte bescheidener von 20% Mehrbedarf gesprochen). Damit wird klar, wie tief das "Kind im Brunnen liegt". An einer Lösung muss dringlich gearbeitet werden.

Ungeachtet dessen ist es erforderlich, aktuell alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die Heime bzw. die Pflegekräfte und die Bewohner*Innen vor dem Corona-Virus zu schützen. Dazu hat auch der Kassenärzte-Chef, Dr. Gassen, ein Statement abgegeben. Insoweit hat Focus-online heute, 17.12.2020, mitgeteilt: "Wir brauchen unverändert eine Langfriststrategie, verlangte er. Dazu gehöre, dass das Personal in den Alten- und Pflegeheimen täglich getestet werde. Zudem dürfe kein Besucher ein Heim ohne negativen Schnelltest betreten" ( > viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116414#p116414 ). - Dass Schnelltests nur eine vorübergehende Einschätzung liefern, muss bedacht werden. Daher sind wiederholte Testungen zwingend. Und wer soll diese angesichts des Personalmangels sachgerecht durchführen?

Ich kann mich leider nicht persönlich als Unterstützer vor Ort einbringen, weil ich selbst zur Hochrisikogruppe gehöre.

Herzliche Grüße und viel Erfolg bei Ihrem Engagement!
Werner Schell

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15.12.2020

Besuche in Pflegeeinrichtungen

Angesichts der durch Bund und Länder aktuell verfügten Einschränkungen zur Corona-Pandemie-Bekämpfung wird erneut gefordert, Besuche in Pflegeeinrichtungen weiterhin möglich zu machen. Solche Forderungen sind grundsätzlich verständlich und nachvollziehbar. Allerdings gibt es mit Rücksicht auf den Lebens- und Gesundheitsschutz der Heimbewohner*Innen und Pfllegekräfte einige Erwägungen, die dringend eine Berücksichtigung erfahren müssen. Insoweit ergibt sich:

Besuche in Pflegeeinrichtungen sollten natürlich möglich sein, v.a. wenn es um krisenhafte Situationen (Palliativversorgung, Sterben und Abschiednehmen) geht. Aber die Hinweise auf Testungen usw. können die wirklichen Probleme nicht wirklich auflösen helfen. Bisher war es schon so, dass den Heimen keine auskömmlichen Personal-Stellenschlüssel zugedacht waren mit der Folge, dass von einem Pflegenotstand gesprochen werden musste. Pflegemängel waren und sind die Folge. Angesichts dieser Situation versteht sich, dass das nicht ausreichende Pflegepersonal nicht auch noch umfänglich Besuchsbegleitung, Testungen usw. durchführen kann. Das muss zusätzlich zu einer Verschlechterung der Pflegesituation für alle Bewohner*Innen führen. Die unzureichende Personalsituation wird auch eindrucksvoll durch das Rothgang-Gutachten bestätigt, dass von einem Personalmehrbedarf in einer Größenordnung von 36% spricht.

Daher können uneingeschränkte Besuche wohl nur ermöglicht werden, wenn es Konzepte gibt, die die Personalnot berücksichtigen. Das könnte z.B. bedeuten, dass man für die Besuchsbetreuung einschließlich Testung zusätzliches Personal einwirbt. Das könnte durchaus erfolgversprechend sein, da z.Zt. zahlreiche Einschränkungen zu Personalfreistellungen führen. Dieses freie Personal könnte ggf. nach entsprechender kurzer Qualifizierung für die hier in Rede stehende Besuchsbetreuung verfügbar gemacht werden (nicht für die Pflege!). Insoweit vermisse ich klare Vorschläge / Forderungen.

Im Übrigen ist zu berücksichtigen, dass es immer wieder Statements gegeben hat, die aufzeigen, dass viele Heimbewohner*Innen einsichtig sind und Verständnis für die Zurücknahme von Besuchsmöglichkeiten zum Ausdruck bringen. Auch dies gilt es zu berücksichtigen. Die Heime sind zunehmend Orte geworden, wo man sich infizieren kann (und dies trotz umfänglicher Schutzmaßnahmen).

Lebens- und Gesundheitsschutz für Bewohner*Innen und Personal erfordern daher geeignete Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist zweifelsfrei auch die Kontaktreduzierung. Zu bedenken ist immer, dass Testungen die Risiken nur sehr eingeschränkt minimieren.

Werner Schell


...
Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet in der o.a. Angelegenheit am 18.12.2020:

Corona-Unterstützung:
Neusser Arzt ruft zur Hilfe bei Heim-Testungen auf

Neuss Die Personalsituation in Pflegeheimen rückt in der Corona-Pandemie in den Fokus. Dr. Guido Pukies ruft zur Unterstützung auf, Werner Schell begrüßt das Engagement.
Von Carolin Streckmann
Er sei von der Resonanz auf seinen Facebook-Beitrag überrascht worden, schreibt Guido Pukies in einem weiteren Post auf dem sozialen Netzwerk. Kostenpflichtiger Inhalt Der Neusser Arzt und ehemalige Leiter des alten Corona-Testcenters an der Neusser Weyhe hatte am Samstag die Corona-Politik von Bund und Land kritisiert. …
Unterstützung bekommt Pukies unter anderem von Werner Schell, Erfttaler Stadtteilkümmerer. Er begrüße das Engagement des Arztes, schreibt er in einer an Pukies gerichteten Antwort. „Ich habe bereits im Frühjahr wiederholt auf die Probleme in den Heimen hingewiesen und auf die Testnotwendigkeiten aufmerksam gemacht“, so Schell. „Leider ist es so, dass wir in den Heimen eigentlich seit Jahrzehnten über unzureichende Stellenschlüssel klagen und keine wirksamen Maßnahmen zur Auflösung des Pflegenotstandes unternommen worden sind.“ Einem Gutachten aus dem vergangenen Jahr zufolge bedürfe es in den Heimen einem Stellenplus von 36 Prozent. Die Testungen in den Heimen seien wichtig, schreibt Schell weiter, „dass Schnelltests nur eine vorübergehende Einschätzung liefern, muss bedacht werden“. Er selbst könne als Risikopatient nicht aktiv mithelfen, schreibt Schell abschließend.
… (weiter lesen unter) … https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-55253587


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Laumann warnt Heimleiter: "Werde Besuchsrecht durchsetzen"
Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Leiter von Pflege- und Altenheimen eindringlich davor gewarnt, Besucher aus Sorge vor Ansteckungen mit dem Coronavirus auszusperren.
… > https://web.de/magazine/regio/nordrhein ... jE_wCYOJJs



Die o.a. Äußerung ist nach Form und Inhalt nicht akzeptabel - Schutz der Bewohner*Innen und Pflegekräfte muss Vorrang haben!
Siehe dazu die hiesigen Infos unter > viewtopic.php?f=4&t=23653&p=116416#p116416
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Lockdown-Politik ist endgültig gescheitert – das rächt sich bei Impfung

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2020, 18:14

Focus online - 17.12.2020:

Matthias Schrappe im FOCUS-Online-Interview:
Lockdown-Politik ist endgültig gescheitert – das rächt sich bei Impfung


Deutschland ist im Lockdown – schon wieder. Während die Politik im Sommer noch bezweifelt hatte, dass es jemals wieder so weit kommen würde, hat Infektiologe Matthias Schrappe genau das vorhergesagt. Seit Monaten fordert er einen Strategiewechsel bei der Pandemiebekämpfung.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.focus.de/gesundheit/news/ma ... 80854.html
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Beitrag von WernerSchell » 18.12.2020, 09:02

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18.12.2020


An das
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
Düsseldorf
z.Hd. Herrn Minister Laumann

Sehr geehrter Herr Laumann,

die jetzigen Infektionsschutzmaßnahmen sind 2 - 4 Wochen zu spät verfügt worden und können auch hinsichtlich der Wirksamkeit hinterfragt werden. Die föderalen Strukturen sind ein einziges Hindernis bei der Pandemiebekämpfung. Die "Hähnenkämpfe" der MP und die "Flickenteppiche der Maßnahmen" waren nicht hilfreich. Die ständig neuen Statements der Bundes- und Landespolitiker irritieren massiv und tragen letztlich auch dazu bei, dass die Menschen teilweise nicht mehr wissen, was gilt und wie sie sich denn verhalten sollen.

Die Heime geben, wie man so sagt, Anlass zu großer Sorge. Das hätte man eigentlich von Anfang berücksichtigen müssen. Ich habe daher schon im Frühjahr für Tests und einschränkende Maßnahmen geworben. Leider ist insoweit nicht oder nur unzureichend reagiert worden. Jetzt belegen die Erkrankungs- und Todeszahlen, dass man insoweit mehr hätte tunen müssen. Und dazu gehören, wie schon früher ausgeführt, Testungen und weitere Schutzmaßnahmen. Auch die Besucherströme gehören insoweit auf den Prüfstand, müssen massiv eingeschränkt werden.

Statt jetzt die Heimleitungen diesbezüglich zu mahnen (siehe den unten angefügten Hinweis), müsste eher geklärt werden, wer sich denn in den Einrichtungen um Testungen, Besucherbetreuung usw. kümmern soll. Bislang hatten die Heime schon zu wenig Personal. Das Rothgang-Gutachten spricht von einem gebotenen Stellenplus von 36% (ich hatte bescheiden immer nur von rd. 20% gesprochen).

Heime können ohne ausreichende personelle Unterstützung weder ausreichend Testungen durchführen noch die Besucherbebetreuungen gewährleisten. Heimleiter, die behaupten, dies trotz Personalnot zu können, verschweigen, dass dann die Versorgungsaufgaben gegenüber allen Heimbewohner*Innen vernachlässigt werden müssen. Zusätzliche Pflegemängel sind die Folge (erst gestern gab es hier eine glaubhafte Beschwerde wegen unterlassener Hilfeleistung gegenüber einer demenzkranken Frau).

Es erscheint aus hiesiger Sicht geboten, hinsichtlich der angesprochenen notwendigen Schutzmaßnahmen für die Heime entsprechende verlässliche Abklärungen vorzunehmen. Die von Ihnen abgegebene Mahnung (siehe unten) ist aus hiesiger Sicht so nicht akzeptabel.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell


Laumann warnt Heimleiter: "Werde Besuchsrecht durchsetzen"
Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Leiter von Pflege- und Altenheimen eindringlich davor gewarnt, Besucher aus Sorge vor Ansteckungen mit dem Coronavirus auszusperren. … … > https://web.de/magazine/regio/nordrhein ... jE_wCYOJJs
Siehe dazu u.a. die hiesigen Infos unter > viewtopic.php?f=4&t=23653&p=116416#p116416
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Langzeitpflege: Ein Mindestmaß an Kontakten trotz Infektionsschutzes

Beitrag von WernerSchell » 18.12.2020, 12:54

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Langzeitpflege: Ein Mindestmaß an Kontakten trotz Infektionsschutzes

In seiner am heutigen Freitag veröffentlichten Ad-hoc-Empfehlung schlägt der Deutsche Ethikrat Maßnahmen vor, die in Einrichtungen der Langzeitpflege lebenden Menschen trotz der aktuell gebotenen Infektionsschutzmaßnahmen ein Mindestmaß an sozialen Kontakten sichern sollen.

Personen, die dauerhaft auf Pflege in Einrichtungen der Alten- oder Behindertenhilfe angewiesen sind, laufen derzeit in besonderem Maße Gefahr, durch Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie in soziale Isolation zu geraten. Eingeschränkt sind neben Besuchen durch An- und Zugehörige vielfach auch Kontakte zu anderen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie zu Dienstleistern. So berechtigt solche Maßnahmen zur Eindämmung des aktuellen Infektionsgeschehens auch sind, so verschlechtert sich die Lebenssituation der Betroffenen ganz erheblich.

Zwar hat der Gesetzgeber mit der jüngsten Novellierung des Infektionsschutzgesetzes ausdrücklich vorgeschrieben, dass in Alten- oder Pflegeheimen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe trotz aller Schutzmaßnahmen ein Mindestmaß an sozialen Kontakten stets gewährleistet bleiben muss. Damit ist jedoch nur angedeutet, welche konkreten Kontaktregelungen den Zielen des Infektionsschutzes ebenso wie den individuellen Ansprüchen auf soziale Teilhabe gerecht werden. Der Deutsche Ethikrat möchte daher die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben im Bereich der pflegerischen Langzeitversorgung mit einigen ethischen Aussagen zur Bestimmung des auch unter Pandemiebedingungen noch zu gewährleistenden Mindestmaßes an sozialen Kontakten unterstützen.

In seiner Ad-hoc-Empfehlung fordert der Deutsche Ethikrat unter anderem, bei der Bestimmung des Mindestmaßes sozialer Kontakte weniger deren Anzahl und Häufigkeit als vielmehr deren Qualität in den Blick zu nehmen. Zudem müsse stets individuell beantwortet werden, welche Beschränkungen hinsichtlich Art und Häufigkeit sozialer Kontakte sich in welcher Weise auf die Lebensqualität der einzelnen Person mit Pflegebedarf auswirken. Wo immer dies vertretbar ist, sollen die in Einrichtungen der Langzeitpflege Lebenden selbst über die Auswahl ihrer Kontaktpersonen entscheiden.

Außerdem sollten auch Formen virtuellen Kontakts ermöglicht und Angebote bereitgestellt werden, die ihrerseits zur Integration, Teilhabe und Lebensqualität der in Einrichtungen der Langzeitpflege Wohnenden beitragen. Dabei wird allerdings betont, dass der virtuelle Kontakt als Ergänzung und nicht als Ersatz für den physischen Kontakt zu verstehen ist.

Der Ethikrat hebt hervor, dass die Einrichtungen vielfach auf zusätzliche personelle Ressourcen angewiesen sind, um ein Mindestmaß an sozialen Kontakten sicherzustellen sowie Aktivierungsangebote vorzuhalten. Zudem legt er dar, wie wichtig eine Stärkung der Pflege auch und gerade in Zeiten der Pandemie ist.

Die Ad-hoc-Empfehlung „Mindestmaß an sozialen Kontakten in der Langzeitpflege während der Covid-19-Pandemie“ ist von der Website des Deutschen Ethikrates abrufbar unter https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publ ... pflege.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 18.12.2020
Ulrike Florian Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
https://idw-online.de/de/news760385


Anmerkung:
Der Stellungnahme kann grundsätzlich zugestimmt werden. Aber, wie mehrfach herausgestellt, fehlt das für die Umsetzung der Schutzmaßnahmen notwendige Personal!
Siehe aktuell unter >>> > viewtopic.php?f=4&t=23653&p=116434#p116434
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Besuche für Menschen in Pflegeheimen

Beitrag von WernerSchell » 21.12.2020, 14:42

Besuche für Menschen in Pflegeheimen
Gesundheit/Antwort

Berlin: (hib/PK) Menschen in Pflegeeinrichtungen sollten nach Ansicht der Bundesregierung über die Weihnachtsfeiertage nicht isoliert bleiben. Bewohner sollten auch während der Pandemie Besuche erhalten können mit möglichst geringen Einschränkungen und trotzdem angemessen sicher, heißt es in der Antwort (19/25209 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/252/1925209.pdf ) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/24719 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/247/1924719.pdf ) der AfD-Fraktion.
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung habe dazu eine Handreichung für die stationären Einrichtungen der Langzeitpflege vorgestellt.

Quelle: Mitteilung vom 21.12.2020
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.ik5@bundestag.de
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Hilfe bei Schnelltests in Pflegeeinrichtungen: Freiwillige können sich über Online-Portal des Kreises melden

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2020, 07:50

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 957/2020
Datum: 23. Dezember 2020


Hilfe bei Schnelltests in Pflegeeinrichtungen:
Freiwillige können sich über Online-Portal des Kreises melden


Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss unterstützt die Pflegeeinrichtungen bei der Suche nach Personal, das Corona-Schnelltests vornehmen kann. Dazu wurde jetzt das das Internet-Portal ergänzt, über das sich Freiwillige mit medizinischer oder pflegerischer Vorbildung melden können. Die Adresse lautet www.rkn.nrw/ehrenamt. Die Daten von Personen, die sich über das Portal melden, werden an die einzelnen Einrichtungen weitergegeben. Diese nehmen dann Kontakt zu den Helfern auf. Der Rhein-Kreis Neuss bietet für die Helferinnen und Helfer dann eine erforderliche Schulung zur Anwendung der sogenannten PoC-Tests auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 durch.

„Für den Besuch in Pflegeeinrichtungen und den Schutz der Bewohner sind die Schnelltests sehr wichtig. Und mit dem neuen Meldeportal unterstützen wir die Betreiber dieser Einrichtungen auf der Suche nach Freiwilligen, die hier Abhilfe schaffen können“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. „Es gilt auch, das ohnehin schon stark belastete Pflegepersonal in den Heimen zu entlasten. Nur wenn uns das gelingt, schaffen wir es, den Bewohnerinnen und Bewohnern während der aktuellen Pandemie Besuche zu ermöglichen“, ergänzt Kreisdirektor Dirk Brügge.

Dazu sollen Ehrenamtler für die Schnelltests über das Meldeportal gewonnen werden. Die Eignungsprüfung obliegt letztlich der Einsatzstelle. Gefragt sind bei den Freiwilligen grundlegende medizinische oder pflegerische Kenntnisse. Ideal, aber nicht zwingend erforderlich wäre eine Ausbildung im Pflegeberuf, zum Notfallsanitäter, zum medizinischen Fachangestellten, zum Heilerziehungspfleger oder in einem medizinisch-technischen Assistenzberuf (insbesondere aus dem Bereich der Labordiagnostik). Auch Studentinnen und Studenten medizinischer oder pflegerischer Studiengänge sind willkommen.

Thilo Zimmermann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Impressum:

Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Benjamin Josephs (V.i.S.d.P.)
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
ZS5.2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel: 02131 928-1300
Fax: 02131 928-1330
Email: Presse@rhein-kreis-neuss.de
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Schutz der Heimbewohner*Innen und Pflegekräfte unvollkommen - Politikversagen!

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2020, 17:54

Rheinische Post und Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichten am 23.12.2020:

Die strenge Abriegelung der Altenheime in er ersten Phase der Pandemie hat im Frühling bittere Momente in vielen Familien verursacht, weil Angehörige in den Häusern alleine sterben mussten. NRW-Ministerpäsident Armin Laschet hat sich jetzt für dieses Vorgehen von damals entschuldigt. „Das ist ein Schaden, den wir nicht wiedergutmachen können. Irreparabel. Nicht korrigierbar. Da können wir Verantwortlichen in der Politik die Angehörigen nur um Verzeihung bitten“, sagte Laschet in einem Interview mit dem „Spiegel“. Heute sind Besuche in Altenheimen unter strengen Sicherheitsmaßnahmen möglich – ausdrücklich auch über die Feiertage. Die Änderung in einer Allgemeinverfügung des NRW-Gesundheitsministeriums zum Schutz von Pflegeeinrichtungen sorgt heute aber für Unverständnis bei Heimbetreibern und Pflegediensten. Demnach dürfen Besucher die Einrichtungen auch dann betreten, wenn sie vorher einen Corona-Schnelltest verweigert haben. Claudia Hauser hat die Hintergründe recherchiert. > https://rp-online.de/nrw/panorama/nrw-s ... =topthemen

Man muss weiterhin feststellen:
Schutz der Heimbewohner*Innen und Pflegekräfte unvollkommen - Politikversagen!
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Corona-Pandemie - NRW untersagt Testverweigerern Zutritt zu Heimen

Beitrag von WernerSchell » 24.12.2020, 07:29

Die Rheinischen Post informiert am 23.12.2020 ergänzend:

Corona-Pandemie
NRW untersagt Testverweigerern Zutritt zu Heimen


Düsseldorf Ein Gericht gibt einem Pflegeheim recht, das keine Menschen einlassen möchte, die einen Schnelltest verweigern. Die Landesregierung reagiert und untersagt landesweit Testgegnern den Zugang zu den Einrichtungen.
Von Claudia Hauser und Maximilian Plück
An den Feiertagen werden zahlreiche Familien ihre Angehörigen in den Pflegeheimen besuchen wollen. In Corona-Zeiten ein extrem hohes Risiko. Dazu noch ein unkalkulierbares, wenn sich die Besucher weigern, einen Schnelltest zu machen. Das Verwaltungsgericht Aachen hat am Mittwoch dem Eilantrag eines Pflegeheims aus Würselen gegen die ursprünglich vom Land erlassene Regelung stattgegeben, wonach Besucher nicht grundsätzlich abgewiesen werden durften, wenn sie einen Schnelltest ablehnen. Das Gericht wog dabei die Rechte des betroffenen Heimbewohners, der aufgrund des verweigerten Schnelltests keinen Besuch bekommen kann, gegen die Rechte der anderen Bewohner auf Leben und körperliche Unversehrtheit ab – und kam zu dem Schluss, dass ein Besuchsverbot im Einzelfall zumutbar sei. Zudem sei nicht nachvollziehbar, warum die Regelung es Heimbetreibern erlaube, Besucher abzuweisen, wenn sie ein Kurzscreening etwa auf Erkältungssymptome und Kontakte zu Infizierten verweigerten, dasselbe aber bei Ablehnung des deutlich sichereren Schnelltests nicht möglich sei. Noch am Mittwochabend teilte daraufhin etwa die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach, die sieben Heime mit rund 650 Bewohnern betreibt, mit, dass Besuche ab Heiligabend nur noch nach einem Schnelltest möglich seien.
... (weiter lesen unter) ... > https://rp-online.de/nrw/nrw-untersagt- ... d-55376267
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Pflegeeinrichtungen müssen besonders geschützt werden ...

Beitrag von WernerSchell » 04.01.2021, 07:42

Ärzte Zeitung vom 03.01.2021:

Gastbeitrag von Franz Müntefering
„Altenheimbewohner dürfen nicht isoliert werden!“

Bewohner von Altenheimen treffen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie besonders hart. Besuche sind nur eingeschränkt möglich oder ganz untersagt, und selbst im Sterben blieben Senioren beim ersten Lockdown von ihren Liebsten getrennt. Das darf sich nicht wiederholen!
Von Franz Müntefering
Das Sterben als letzte Phase des individuellen Lebens rückt in der Pandemie wieder näher an den Alltag der Gesellschaft heran.
Etwa 950.000 Menschen sterben jährlich in unserem Land. Aufgrund des demografischen Wandels wird diese Zahl in den nächsten Jahrzehnten noch deutlich steigen. Das hat uns bisher nicht sonderlich beschäftigt, im Gegenteil, die demografischen Veränderungen bedeuten ja Aussicht auf ein individuell langes Leben bei relativ guter Gesundheit für viele. Das ändert nichts daran, dass das Sterben immer eine persönliche Katastrophe und mit viel Leid und Trauer verbunden ist. In seiner Unabwendbarkeit jedoch ist es natürlich.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Politik/Al ... 15961.html


+++
Anmerkung der Moderation:

Besuche in Pflegeeinrichtungen sollten natürlich möglich sein, v.a. wenn es um krisenhafte Situationen (Palliativversorgung, Sterben und Abschiednehmen) geht. Aber die Hinweise auf Testungen usw. können die wirklichen Probleme nicht auflösen helfen. Bisher war es schon so, dass den Heimen keine auskömmlichen Personal-Stellenschlüssel zugedacht waren mit der Folge, dass von einem Pflegenotstand gesprochen werden musste. Pflegemängel waren und sind die Folge. Angesichts dieser Situation versteht sich, dass das nicht ausreichende Pflegepersonal nicht auch noch umfänglich Besuchsbegleitung, Testungen usw. durchführen kann. Das muss zusätzlich zu einer Verschlechterung der Pflegesituation für alle Bewohner*Innen führen. Die unzureichende Personalsituation wird auch eindrucksvoll durch das Rothgang-Gutachten bestätigt, dass von einem Personalmehrbedarf in einer Größenordnung von 36% spricht.
Daher können uneingeschränkte Besuche wohl nur ermöglicht werden, wenn es Konzepte gibt, die die Personalnot berücksichtigen. Das könnte z.B. bedeuten, dass man für die Besuchsbetreuung einschließlich Testung zusätzliches Personal einwirbt. Das könnte durchaus erfolgversprechend sein, da z.Zt. zahlreiche Einschränkungen zu Personalfreistellungen führen. Dieses freie Personal könnte ggf. nach entsprechender kurzer Qualifizierung für die hier in Rede stehende Besuchsbetreuung verfügbar gemacht werden (nicht für die Pflege!). Insoweit vermisse ich klare Vorschläge / Forderungen.
Im Übrigen ist zu berücksichtigen, dass es immer wieder Statements gegeben hat, die aufzeigen, dass viele Heimbewohner*Innen einsichtig sind und Verständnis für die Zurücknahme von Besuchsmöglichkeiten zum Ausdruck bringen. Auch dies gilt es zu berücksichtigen. Die Heime sind zunehmend Orte geworden, wo man sich infizieren kann (und dies trotz umfänglicher Schutzmaßnahmen).
Lebens- und Gesundheitsschutz für Bewohner*Innen und Personal erfordern daher geeignete Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist zweifelsfrei auch die Kontaktreduzierung. Zu bedenken ist immer, dass Testungen die Risiken nur sehr eingeschränkt minimieren.
Quelle: viewtopic.php?f=4&t=23653&p=116384#p116384

Die Ausführungen von Franz Müntefering verkennen die Probleme in den Pflegeeinrichtungen und sind daher weniger hilfreich! Die Heime haben bei bundesweiter Betrachtung hohe Infektionszahlen und sind daher besonders schutzbedürftig. Einschränkungen, auch der Besuchsmöglichkeiten, sind daher zwingend!
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Alten- und Pflegeheime: Kontakte trotz Pandemie

Beitrag von WernerSchell » 11.01.2021, 07:31

Deutsches Ärzteblatt:
Dtsch Arztebl 2021; 118(1-2): A-12 / B-10


Alten- und Pflegeheime: Kontakte trotz Pandemie

Richter-Kuhlmann, Eva

Trotz der unerlässlichen Infektionsschutzmaßnahmen muss es Menschen in Einrichtungen der Langzeitpflege während der Pandemie ermöglicht werden, mit Angehörigen und Ehrenamtlichen Kontakt zu halten. Begegnung, Austausch und Teilhabe seien essenziell, mahnt der Deutsche Ethikrat. ... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/archiv/217314

Anmerkung:
Die komplette Isolation einer Pflegeeinrichtung kann natürlich nicht richtig sein. Aber Einschränkungen der Besuche sind schon wegen der Infektionsgefährdung unerlässlich. Es muss gesehen werden, dass die Heimbewohner*Innnen und Pflegekräfte besonders gefährdet sind. Die hohen Infektionszahlen belegen dies eindrucksvoll.
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