Tabuisierung von Krankheit als Herausforderung für die kommunale Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum - Buchtipp

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Tabuisierung von Krankheit als Herausforderung für die kommunale Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 09.02.2020, 07:59

Buchtipp!

EVA-MARIA ENDRUWEIT:

Tabuisierung von Krankheit als Herausforderung für die kommunale Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
Wie Stigmata die Demenzarbeit in ländlichen Kommunen erschweren
Masterarbeit 2018

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107 Seiten
ISBN (Buch) 9783346072078
44,99 Euro


Die theoretisch ausgerichtete Forschungsarbeit zeigt die Gründe für eine Tabuisierung bei dementiellen Veränderungen und den Prozess der Stigmatisierung mit all seinen Folgen und Auswirkungen auf die Situation von Menschen mit Demenz, innerhalb des häuslichen Versorgungssettings in der Kommune, auf. Dadurch können mögliche Wirkungsstellen identifiziert werden, an denen der Stigmatisierungsprozess von Menschen mit Demenz durch bestimmte Faktoren des Umfeldes verstärkt wird. Die Thesis wird die konkreten Folgen, die mit den Stigmatisierungsprozessen für Kommunen verbunden sind, verdeutlichen, da durch die Betrachtung der Prozesse, Schnittstellen oder auch Wirkungsstellen und damit Stellschrauben, identifiziert werden, an denen steuernd Einfluss genommen werden kann. Nach der theoretischen Aufarbeitung der Grundlagen aus den Bezugswissenschaften, wird diese Forschungsarbeit aufzeigen, welche strategischen Maßnahmen innerhalb kommunaler Steuerung eingeleitet werden können und müssen, um eine frühzeitige Enttabuisierung und eine Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz, sowie eine Erhöhung der Motivation von Betroffenen und Angehörigen, zur Nutzung frühzeitiger Hilfen, zu bewirken.

Die Prüfung der Auswirkungen von Stigmatisierungen auf die Entwicklung sozialer Nachhaltigkeit ist für den kommunalen Versorgungssektor von erheblicher Bedeutung. Die daraus resultierenden Konsequenzen, die speziell für die häusliche Versorgung von Menschen mit Demenz, damit verbunden sind, können wichtige Impulse für sozialpolitische Interventionen geben, welche Faktoren und Bedingungen die gesellschaftliche und persönliche Akzeptanz beeinflussen. Dadurch könnten Enttabuisierungsprozesse gezielt aktiviert werden, um eine gesellschaftliche Akzeptanzsteigerung bezogen auf tabuisierte Krankheitsbereiche zu erreichen. Des Weiteren liefern die Studienergebnisse gegebenenfalls Daten zu bereits vorliegenden Kennzahlen und Indikatoren zur Messbarkeit gesellschaftlicher Stigmatisierungssignale, die eine Veränderung gesellschaftlicher Akzeptanz abbilden können. Diese könnten als Grundlage der Planung weiterer strategischer Steuerungsprozesse Verwendung finden.

Zusammenfassend werden mögliche Strategien und Maßnahmen für Kommunen und Initiatoren kommunaler Projekte abgeleitet, um Enttabuisierungsprozesse frühzeitig in die Planung einzubeziehen und deren Verläufe zielgerichteter zu beeinflussen. Dafür werden Argumentationen für kommunale Akteure formuliert, die theoretisch fundierte, auf die kommunale Praxis übertragbare Handlungsoptionen, zur Planung kommunaler Demenzversorgung, im Sinne einer Minimierung von mit Stigmatisierung verbundenen Risiken, liefern. Da das Thema Demenz eines von vielen im Gesundheits- und Sozialbereich darstellt, die mit einer Tabuisierung und Stigmatisierung einhergehen, können die gewonnenen Informationen unter Umständen auch auf andere Bereiche des Pflege- und Gesundheitssektors übertragen werden.
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Quelle und weitere Informationen > https://www.grin.com/document/507394
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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