Was brauchen pflegende Angehörige wirklich? - Onlinebefragung

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Was brauchen pflegende Angehörige wirklich? - Onlinebefragung

Beitrag von WernerSchell » 10.11.2018, 07:27

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Was brauchen pflegende Angehörige wirklich?
Studie der Universität Witten/Herdecke zu den Bedürfnissen pflegender Angehöriger


Drei von vier Pflegebedürftigen in Deutschland und somit insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen werden im häuslichen Umfeld von Angehörigen, Freunden oder Nachbarn versorgt. Wenn Angehörige die Betreuung oder Pflege eines nahestehenden Menschen übernehmen, bedeutet das häufig eine große Herausforderung und kann mit erheblichen physischen und psychischen Belastungen verbunden sein. Dennoch werden Angebote zur Information, Beratung, Schulung und Entlastung von den Angehörigen nur wenig angenommen. Sind die Unterstützungsangebote nicht bekannt oder bieten sie nicht das, was pflegende Angehörige wirklich brauchen?

Eine Studie der Universität Witten/Herdecke (UW/H) geht dieser Frage jetzt nach. Sie wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und den Pflegekassen gefördert und ermittelt die Einschätzungen pflegender Angehöriger durch eine Befragung. Der Online-Fragebogen wurde nun freigeschaltet und das Projektteam hofft auf eine rege Beteiligung.

„Je mehr ausgefüllte Bögen wir erhalten, desto besser können unsere Ergebnisse die Situation und Bedürfnisse pflegender Angehöriger wiederspiegeln“, wirbt die Studienleiterin Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko für die Teilnahme. „Angehörige leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Pflegebedürftigen in unserer Gesellschaft, sie verdienen eine bestmögliche Unterstützung durch passgenaue Angebote.“
Die Ergebnisse der Untersuchung werden in die Entwicklung von Handlungsempfehlungen münden, wie Städte, Kreise und Kommunen das Thema in ihrem Verantwortungsbereich im Sinne einer vorbeugenden Sozialpolitik umsetzen können. Studienteilnehmer werden erste Ergebnisse im Frühjahr 2019 erhalten.

Zur Studie:
Die Befragung erfolgt über einen Online-Fragebogen und richtet sich an Menschen, die einen oder mehrere hilfe- oder pflegebedürftige Angehörige unterstützen, betreuen oder pflegen und zwar unabhängig davon, ob die hilfe- bzw. pflegebedürftige Person einen Pflegegrad hat. Die Beantwortung des Fragebogens nimmt nur 10 bis 12 Minuten in Anspruch und ist anonym.

Den Online-Fragebogen und weitere Informationen zum Projekt ZipA finden Sie unter: https://www.angehoerigenpflege.info

Kontakt: Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko, sabine.bohnet-joschko@uni-wh.de

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1983 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.750 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Weitere Informationen:
https://www.angehoerigenpflege.info

Quelle: Pressemitteilung vom 08.11.2018
Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke
https://idw-online.de/de/news705593

Der direkte Link zum Online-Fragebogen: https://survey.uni-wh.de/index.php/459273?lang=de
Das Ausfüllen des Fragebogens dauert nur 10 bis 12 Minuten.


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Bildquelle: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 42&p=98234

Siehe auch unter:
BARMER-Pflegereport 2018: Pflegende Angehörige an der Grenze der Belastbarkeit
>>> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=22912
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„Zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige“ (ZipA)

Beitrag von WernerSchell » 01.06.2019, 16:03

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Die Befragung im Rahmen des Projektes „Zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige“ (ZipA) ist abgeschlossen, derzeit werden die erhobenen Daten aufbereitet und analysiert. Save the Date: Am 13. Dezember 2019 werden wir unsere Forschungsergebnisse im Rahmen einer Tagung in Witten vorstellen.

Quelle: Mitteilung vom 31.05.2019
Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko (Projektleitung)
Management und Innovation im Gesundheitswesen
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Fakultät für Gesundheit
Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58448 Witten
Tel.: 02302-926-592
E-Mail: sabine.bohnet-joschko@uni-wh.de
www.uni-wh.de/mig
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Pflegende Angehörige: Hoch belastet und das Gefühl allein gelassen zu sein

Beitrag von WernerSchell » 27.06.2019, 15:29

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Pflegende Angehörige: Hoch belastet und das Gefühl allein gelassen zu sein

Pflegende Angehörige sind stark durch die Pflege belastet und stellen häufig ihre eigenen Bedürfnisse zurück. Das sind die ersten Erkenntnisse der Studie.

Im Zeitraum zwischen November 2018 und März 2019 haben 1.429 pflegende Angehörige an der Erhebung mit dem Titel „Was pflegende Angehörige wirklich brauchen“ teilgenommen. Es handelt sich um eine der größten Befragungen zu dieser Thematik im deutschen Sprachraum.

Zwei Drittel der Befragten berichten von einer hohen Gesamtbelastung durch die Angehörigenpflege. Etwa die Hälfte leidet darunter körperlich, mehr als 70% der Befragten sind stark bis sehr stark emotional belastet. „Einige Menschen haben nicht nur den Fragebogen ausgefüllt, sondern uns auch angerufen und erzählt, wie allein gelassen sie sich mit ihren Sorgen und Anliegen fühlen“ berichtet die Studienleiterin Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko.

Pflegende Angehörige wünschen sich mehr Unterstützung zur Bewältigung der Pflegesituation im engeren Sinne, haben aber auch eigene Bedürfnisse. So wünschen sie sich Informationen und Beratung auch zum Erhalt ihrer eigenen Gesundheit, zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, zur finanziellen Absicherung sowie zum Austausch mit anderen informell Pflegenden und zu Möglichkeiten einer Auszeit von der Pflege.

Erste Ergebnisse zeigen, dass Informations- und Beratungsangebote sowohl zur Pflegesituation wie auch zu eigenen Bedürfnissen nur teilweise bekannt sind. „Besonders wenig bekannt und vermutlich deswegen auch kaum genutzt sind Informations- und Beratungsangebote zu den eigenen Bedürfnissen der pflegenden Angehörigen“ ordnet Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko die Ergebnisse ein, „hier sehen wir Handlungsbedarf.“

In einem nächsten Analyseschritt werden die Forscherinnen unterschiedliche Gruppen (Segmente) pflegender Angehöriger mittels Clusteranalyse identifizieren und beschreiben. Auf dieser Basis können Ansätze für die bedarfsgerechte Unterstützung der einzelnen Zielgruppen entwickelt und Handlungsempfehlungen insbesondere für Kreise und Kommunen erarbeitet werden. Die Ergebnisse werden am 13. Dezember 2019 auf einer Tagung an der Universität Witten/Herdecke präsentiert.

Das Projekt „Zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige“ (ZipA) wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und den Pflegekassen gefördert. Befragt wurden volljährige Personen, die einen Familienangehörigen, Freund oder Nachbarn regelmäßig pflegen oder betreuen.

Weitere Informationen bei Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko, 02302 / 926-592, Sabine.Bohnet-Joschko@uni-wh.de

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
www.uni-wh.de / #UniWH / @UniWH

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2019
Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke
https://idw-online.de/de/news718309
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Bundesregierung verweigert Konzepte für pflegende Angehörige

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2019, 14:24

Die LINKE
0559 / 15. Juli 2019
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Bundesregierung verweigert Konzepte für pflegende Angehörige

„Die Bundesregierung ignoriert pflegende Angehörige und ihre Probleme sehenden Auges“, kommentiert Pia Zimmerman, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die Antwort des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf ihre parlamentarische Anfrage. Demnach waren im Dezember 2017 laut Statistischem Bundesamt 3,4 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Gut drei Viertel von ihnen werden zu Hause versorgt. Davon wurden rund 1,8 Millionen Menschen alleine durch Angehörige gepflegt. Pia Zimmermann weiter:

„Pflegende Angehörige brauchen dringend Unterstützung, ideell und finanziell, aber die Bundesregierung hat in ihrer Antwort offenbart, dass sie nicht mal Schätzungen anstellt, wie viele Pflegestunden von Angehörigen geleistet werden. Auch die Kalkulation zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf enthält mehr Lücken als Erkenntnisse.

Das ist Arbeitsverweigerung. Ohne Grundlage kann die Bundesregierung keine tragfähigen Konzepte zur Unterstützung pflegender Angehöriger aufstellen und hat es offensichtlich auch nicht vor. Menschen mit Pflegebedarf und ihre pflegenden Angehörigen brauchen keine Politiker, die in Sonntagsreden dem 'größten Pflegedienst der Nation' auf die Schulter klopfen. Sie brauchen eine Bundesregierung, die sie entlastet. Stattdessen spielt die Bundesregierung auf Zeit. Das ist ein unverschämtes Kalkül auf dem Rücken pflegender Angehöriger."

F.d.R. Susanne Müller
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Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
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Bundesregierung hat nur Schulden für pflegende Angehörige übrig

Beitrag von WernerSchell » 06.08.2019, 11:21

0606 / 6. August 2019
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Bundesregierung hat nur Schulden für pflegende Angehörige übrig

„Die Bundesregierung trifft Entscheidungen am grünen Tisch und ignoriert die Bedürfnisse pflegender Angehöriger“, bekräftigt Pia Zimmermann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Pflegepolitik, die Kritik der Deutschen Stiftung Patientenschutz am Darlehen für Pflege. „Einen Menschen mit Pflegebedarf in der Familie zu pflegen ist eine weitreichende Entscheidung. Die schlechte Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sorgt neben anderen Problemstellungen für finanzielle Unsicherheit in einer sensiblen Lebensphase. In dieser Situation auch noch Schulden zu machen, ist das sogenannte Angebot, das die Bundesregierung pflegenden Angehörigen macht.“ Zimmermann weiter:

„Pflegende Angehörige brauchen echte Unterstützung und Entlastung statt bürokratischer Papiertiger, die ihnen im Alltag nichts nützen. Die Bundesregierung kann sich nicht darauf ausruhen, dass ‚der größte Pflegedienst der Republik‘ – die Familien – wieder und wieder richtet, was die Verantwortlichen falsch machen. Pflegende Angehörige werden zum Glück mittlerweile auch laute Pflegerebellen und sprechen aus, was sie brauchen. Die Bundesregierung sollte ihnen endlich zuhören. Denn auch Zuhause gilt: Pflege ist mehr wert!“

F.d.R. Christian Posselt
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Odyssee im Krankenwagen: Familie wollte Angehörigen nicht mehr

Beitrag von WernerSchell » 22.10.2019, 06:31

nordbayern.de - der Onlinedienst von Nürnberger Nachrichten berichtet am 20.10.2019
Odyssee im Krankenwagen: Familie wollte Angehörigen nicht mehr
Die Irrfahrt dauerte rund viereinhalb Stunden - Polizei musste helfen

SCHWABACH - Eine schier unglaubliche Geschichte mussten ein betagter Rentner, die Besatzung eines Krankenwagens und Polizeibeamte erleben: Angehörige weigerten sich, das nach einem Krankenhausaufenthalt entlassene Familienmitglied wieder zuhause aufzunehmen. … Quelle und weitere Informationen > https://www.nordbayern.de/region/schwab ... -1.9446607
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Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf muss sich für Frauen und Männer gleichermaßen verbessern

Beitrag von WernerSchell » 03.11.2019, 16:53

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Gutachten: Häusliche Pflege führt Frauen in die Altersarmut
SoVD-Präsident Adolf Bauer: „Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf muss sich für Frauen und Männer gleichermaßen verbessern!“


Die mangelnde finanzielle Anerkennung häuslicher Arbeit erhöht das Altersarmut-Risiko von Frauen. „Frauen, die ihren beruflichen Werdegang zugunsten der Familie zurückstellen, werden gegenüber vollzeitarbeitenden und durchgängig beschäftigten Personen mit einem geringeren Einkommen und einer geringeren Rentenanwartschaft bestraft“, heißt es in einem Gutachten, das der Sozialverband Deutschland (SoVD) heute vorgestellt hat.

„Wenn es zu einem Pflegefall in der Familie kommt, dann sind es in 70 Prozent der Fälle Frauen, die sich kümmern und unbezahlte Sorgearbeit leisten. Sie pflegen durchschnittlich 21 Stunden pro Woche unbezahlt“, erklärte SoVD-Präsident Adolf Bauer. „Zudem zeigt das Gutachten auf, dass sich viele pflegende Frauen vollständig aus dem Berufsleben zurückziehen“, sagte Bauer. Dies habe weitreichende Folgen für das Alterseinkommen. „Aufgrund der unterbrochenen Erwerbsarbeit zahlen sie entweder geringere Beiträge in das Sozialversicherungssystem ein oder sie sind ausschließlich über ihren Partner abgesichert“, betonte der Verbandspräsident.

„Für uns gilt: Häusliche Pflege muss endlich besser anerkannt werden. Nötig ist insbesondere eine Aufwertung der unbezahlten Sorgearbeit“, forderte Bauer. Konkret müsse dies durch einen finanziellen Ausgleich erfolgen. Zudem gelte es, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf für Frauen und Männer gleichermaßen zu verbessern.

Das Gutachten kommt weiter zu dem Ergebnis, dass in Deutschland weitaus mehr Menschen pflegebedürftig sind, als die bisher angenommene Zahl von 3,4 Millionen. „Wir müssen von einer Dunkelziffer von rund 5 Millionen ausgehen“, sagte Katja Knauthe, Gutachten-Autorin von der Hochschule Zittau/Görlitz.

Das vollständige Gutachten des SoVD finden Sie hier > https://www.sovd.de/fileadmin/downloads ... en2019.pdf

Der SoVD vertritt die sozialpolitischen Interessen der gesetzlich Rentenversicherten, der gesetzlich Krankenversicherten und der pflegebedürftigen und behinderten Menschen. Über 580.000 Mitglieder sind bundesweit im SoVD organisiert. Der Verband wurde 1917 als Reichsbund der Kriegsopfer gegründet.

Quelle: Pressemitteilung 29.10.2019
V. i. S. d. P.: Benedikt Dederichs
> https://www.sovd.de/presse/pressemeldun ... g-29102019
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Pflegende Angehörige - Größter Pflegedienst der Nation geht am Stock

Beitrag von WernerSchell » 24.01.2020, 07:16

Ärztezeitung vom 24.01.2020:

Pflegende Angehörige
Größter Pflegedienst der Nation geht am Stock


Im Vorfeld des Kongresses „Pflege 2020“ betonen Vertreter von Politik und Kassen die Bedeutung pflegender Angehöriger. Die aber werden von der Aufgabe mitunter erdrückt. Bei einem Problem soll es nun Abhilfe geben.
Von Thomas Hommel
Berlin. Pflegende Angehörige dürfen auf einen leichteren Zugang zu Unterstützungsleistungen hoffen. Neben einer „erhöhten Sichtbarkeit“ bestehender Angebote arbeite die Koalition derzeit an einem „flexibler zu nutzenden Entlastungsbudget“, sagte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, bei einem Pressegespräch zum Fachkongress „Pflege 2020“ am Donnerstag in Berlin.
... (weiter lesen unter) ... > http://nlcontent.aerztezeitung.de/d-red ... &tags=test
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Corona - Maßnahmenpaket für die häusliche Pflege gefordert

Beitrag von WernerSchell » 21.04.2020, 06:48

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Pflegende Angehörige stellen der Politik die "Vertrauensfrage":
Corona - Maßnahmenpaket für die häusliche Pflege


Diese Woche muss der Bundestag Farbe bekennen. Wird die Politik endlich Maßnahmen beschließen zur Unterstützung der häuslichen Pflege in der Corona Pandemie?
Über 75% aller Pflege findet im häuslichen Bereich statt. Als tragende Säule unseres Pflegesystems sind pflegende Angehörige systemrelevant, wurden jedoch bisher vernachlässigt.
Die Not ist groß, denn für viele Angehörige sind wichtige Hilfen weggebrochen. Deshalb muss die Politik dringend Maßnahmen ergreifen, die die kritische Situation und Ängste der pflegenden Angehörigen und der Pflegebedürftigen mildern.
Dazu hat der Bundesverband wir pflegen e.V. dringende Forderungen von hunderten pflegenden Angehörigen aufgegriffen und diese Woche als Maßnahmenkatalog zur Unterstützung der häuslichen Pflege den Bundestagsfraktionen und Ministerien vorgelegt.
….
Hier finden Sie die gesamte Pressemeldung: > https://www.wir-pflegen.net/images/down ... corona.pdf

Quelle: Mitteilung vom 20.04.2020
Susanne Hallermann
Medien-Koordinatorin
wir pflegen
Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V.
Alt-Moabit 91 - 10559 Berlin
M: 01522 8576840
Registergericht Berlin VR 37451 B
www.wir-pflegen.net
shallermann@wir-pflegen.net
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Häusliche Pflege soll in der Cotrona-Pandemie gestärkt werden ....n

Beitrag von WernerSchell » 10.08.2020, 16:43

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Minister Laumann: Wir wollen in der Corona-Pandemie die häusliche Pflege stärken
Gesundheitsministerium gibt Gutachten der Hochschule für Gesundheit in Bochum in Auftrag


Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will in der Corona-Pandemie die häusliche Pflege stärken und hat dazu eine wissenschaftliche Expertise in Auftrag gegeben. Auftragnehmer ist Prof. Dr. Markus Zimmermann von der Hochschule für Gesundheit in Bochum.

Prof. Dr. Zimmermann hatte bereits im April Handlungsempfehlungen für die stationäre Pflege erarbeitet, die unmittelbar zur Wiedereröffnung der Einrichtungen im Mai mit den heutigen Besuchsmöglichkeiten der Angehörigen geführt hatten.

„Nach den guten Erfahrungen mit dem ersten Gutachten erhoffen wir uns auch diesmal wichtige Impulse, die rasch in der Praxis umsetzbar sind“, sagt Minister Laumann. „Gerade in diesen Corona-Zeiten ist es mir ein besonderes Anliegen, die häusliche Pflege als tragende Säule der Versorgung zu stärken. Immerhin werden in Nordrhein-Westfalen mehr als drei Viertel aller Pflegebedürftigen zuhause gepflegt, weniger als ein Viertel im Heim.“

Das Expertengremium unter der Leitung von Prof. Dr. Zimmermann wird sich dabei dem Gesundheitsschutz genauso widmen wie der gelingenden Versorgung durch Angehörige mit Hilfe von Pflege- und Betreuungsdiensten oder einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Darüber hinaus wird die Situation spezieller Zielgruppen beleuchtet, wie etwa Eltern von pflegebedürftigen Kindern oder Jugendliche, die in die Pflege von Eltern oder Großeltern eingebunden sind. Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen.

„Genau wie Familien mit Kindern leiden auch Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen besonders unter den Folgen der Pandemie“, sagt Minister Laumann. „Was pflegende Familien aktuell stemmen, kommt mir in der öffentlichen Wahrnehmung ein wenig zu kurz. Gerade während des Lockdown standen unterstützende Angebote nur eingeschränkt zur Verfügung. Oder sie werden aus Sorge vor Infektionen nicht in Anspruch genommen. Viele Menschen haben jetzt noch größere Schwierigkeiten, ihre Berufstätigkeit mit der Pflege ihrer Nächsten unter einen Hut bringen. Dafür haben sie nicht nur Dank und Respekt, sondern auch Unterstützung und Entlastung verdient.“

Deswegen, so Laumann weiter, sei es wichtig, dass die Hilfsmöglichkeiten, die die Pflegeversicherung bietet, nun wieder in ihrer ganzen Vielfalt zur Verfügung stehen und genutzt werden können. Der Minister ermuntert Pflegebedürftige und deren Angehörige, diese Unterstützung auch in Anspruch zu nehmen: „So verständlich vorsichtige Zurückhaltung ist. Nutzen Sie die Pflegeberatung und andere Leistungen und Angebote der Pflegeversicherung, um sich den Pflegealltag ein wenig zu erleichtern.“

Minister Laumann stellt klar, dass oberste Priorität selbstverständlich die Sicherheit habe und dafür alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. „Damit Pflegebedürftige besser unterstützt und Angehörige entlastet werden, haben wir Leistungen und Angebote, die aus guten Gründen eine Weile nicht zur Verfügung stehen konnten, so bald wie möglich wieder an den Start gebracht. Dazu gehört zum Beispiel auch die Wiedereröffnung der Tagespflege, von Betreuungsgruppen und von Pflegeselbsthilfegruppen, natürlich unter Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Infektions-Schutzmaßnahmen.“

Informationsangebote für die häusliche Pflege in der Corona-Pandemie
Die Landesregierung und die Träger der Pflegeversicherung in Nordrhein-Westfalen haben dafür gesorgt, dass Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und die in die häusliche Versorgung eingebundenen Pflege-Profis während der Corona-Pandemie stets relevante Informationen bekommen.

Als zentrale Informations-Plattform für Pflegebedürftige und Pflegende Angehörige dient der von Land und Pflegekassen geförderte Pflegewegweiser: www.pflegewegweiser-nrw.de. Dort sind eine Übersicht über Leistungsansprüche und Unterstützungsstrukturen und Informationen über aktuelle Entwicklungen, beispielsweise verbesserte Regelungen, zu finden.

Informationen für Pflege-Profis werden auf den Seiten der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz - www.alter-pflege-demenz-nrw.de - zielgruppengerecht aufbereitet und eingespeist. Dafür werden zurzeit mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.

Dies gilt auch für die Unterstützung des Landesverbandes der Alzheimer Gesellschaften, der nun auch an Wochenenden eine zusätzliche telefonische Beratung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige anbietet, weitere Informationen unter www.alzheimer-nrw.de.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.08.2020
> https://www.mags.nrw/pressemitteilung/m ... e-staerken
> http://170770.eu1.cleverreach.com//c/33 ... c471e6119f
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Nordrhein-Westfalen will die häusliche Pflege in der Corona-Pandemie stärken

Beitrag von WernerSchell » 13.08.2020, 06:34

Ärzte Zeitung vom 12.08.2020:
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen will die häusliche Pflege in der Corona-Pandemie stärken. Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat dazu ein Gutachten bei einem Expertengremium unter Leitung von Professor Markus Zimmermann von der Hochschule für Gesundheit in Bochum in Auftrag gegeben.
Der Pflegewissenschaftler hatte bereits im April Handlungsempfehlungen für die stationäre Pflege erarbeitet, die zur Wiedereröffnung der Einrichtungen im Mai mit den derzeit geltenden Besuchsmöglichkeiten geführt hatten.
Häusliche Pflege soll gestärkt werden
… (weiter lesen unter) …> https://www.aerztezeitung.de/Nachrichte ... 20[rundate]
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BARMER-Pflegecoach - Intuitive Online-Hilfe für pflegende Angehörige

Beitrag von WernerSchell » 05.10.2020, 09:59

BARMER

BARMER-Pflegecoach
Intuitive Online-Hilfe für pflegende Angehörige


Berlin, 5. Oktober 2020 – Mit einem digitalen Pflegecoach erleichtert die BARMER den Alltag pflegender Angehöriger. Ziel ist es, rund um die Uhr einfache, verständliche und intuitiv nutzbare Module anzubieten. Dabei werden für die betroffenen Angehörigen ganz praktische Fragen geklärt. Wie können Pflegende sich im Alltag Auszeiten verschaffen? Und was hilft, wenn ein an Demenz erkrankter Mensch das Essen und Trinken verweigert? Die Module knüpfen direkt an die Pflege- und Lebenssituation und die damit verbundenen Belastungen, Probleme und Sorgen der Angehörigen an. „Angehörige benötigen Hilfen, um die Herausforderungen der Pflege zu Hause bewältigen zu können. Dies hatte bereits der BARMER-Pflegereport 2018 deutlich gemacht. Darauf reagieren wir unter anderem mit Angeboten wie dem Online-Pflegeantrag und nun mit dem digitalen Pflegecoach“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Der Coach ergänze als Wissens- und Informationsplattform die bereits seit Langem bestehenden Informations- und Kursangebote der BARMER für pflegende Angehörige. Auch so komme die BARMER dem von der Mehrheit der pflegenden Angehörigen geäußerten Wunsch nach, mehr Unterstützung bei der Pflege zu erhalten. Aktuell gibt es bundesweit rund 6,7 Millionen pflegende Angehörige.

Pflege-Wissen direkt aus dem Alltag
Der Pflegecoach werde sukzessive auf bis zu 20 Themenfelder erweitert. Er solle helfen, den Pflegealltag mit praktischen und leicht umzusetzenden Ratschlägen zu erleichtern. Im Fokus stünden dabei auch Tipps, wie die Pflegenden ihre eigene Gesundheit schonen können, beispielsweise mit regelmäßigen Ruhepausen. Zu Wort kämen außerdem pflegende Angehörige, die über ihre Erfahrungen berichteten. Angeboten würden die Ratschläge dabei nicht nur als Text. Per Audio-Datei oder Video äußerten sich sowohl Experten als auch Betroffene.

Alle Infos zum Pflegecoach gibt es auf unserer Homepage unter: www.barmer.de/pflegecoach
Diese Pressemitteilung finden Sie auch in unserem Presseportal unter: www.barmer.de/p016010

Quelle: Pressemitteilung vom 05.10.2020
Presseabteilung der BARMER
Athanasios Drougias (Leitung), Telefon: 0800 33 30 04 99 14 21
Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 30 04 99 80 31
E-Mail: presse@barmer.de
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Erster European Carers Day – 6. Oktober 2020 - Pflegende Angehörige setzen ein Zeichen in Europa

Beitrag von WernerSchell » 07.10.2020, 15:38

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Erster European Carers Day – 6. Oktober 2020
Pflegende Angehörige setzen ein Zeichen in Europa



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Am 6. Oktober 2020 wird der erste European Carers Day gefeiert. In verschiedenen Sprachen lautet die gleiche Botschaft:

Wir sind pflegende Angehörige.
Wir sind unentbehrlich.
Wir verdienen mehr Unterstützung!
Als größte Pflegesäule leisten pflegende Angehörige europaweit rund 80 Prozent aller Pflege.

„Der European Carers Day ist ein Zeichen der Anerkennung und des Aufbruchs. Überall in Europa gründen sich Bewegungen pflegender Angehöriger und werden stärker. Statt zögerlichen Pflegereformen fordern sie länderübergreifend echte Wertschätzung, weit bessere Unterstützung und ein Mitspracherecht für die Menschen in der häuslichen Pflege“ sagt Christian Pälmke, Referent für Pflegepolitik des Bundesverbandes wir pflegen e.V..

Initiiert wurde der erste European Carers Day von Eurocarers, dem europäischen Dachverband pflegender Angehöriger. Die Kampagne macht deutlich, dass pflegende Angehörige in Europa sehr unterschiedlich unterstützt werden. Einige Länder setzen bei der Pflege allein auf die Hilfe der Familien, andere wiederum vermehrt auf die formelle Pflege. Dahinter steht wichtige Fragen: Wer trägt die Verantwortung für Pflege in der Gesellschaft?, Wie solidarisch wird diese Verantwortung geteilt? Was steht im Mittelpunkt der Pflegepolitik - die Bedarfe der Menschen oder Kosten und Profite?

In Skandinavien wird Pflegebedürftigkeit weitgehend über den Staat und die Kommunen aufgefangen. Schweden investiert deutlich mehr Geld in die Pflege als Deutschland und im Vergleich ist die Pflegeunterstützung niedrigschwelliger und umfangreicher. Doch auch in Schweden wird verstärkt über den Abbau sozialstaatlicher Leistungen und über die Privatisierung von Pflege diskutiert. Einige Länder haben noch keine Strukturen zur Langzeitpflege. Erst vor kurzem wurde zum Beispiel in Slowenien ein erster Gesetzentwurf veröffentlicht, der Ansprüche und Leistungen in der Langzeitpflege regeln soll. Pflegende Angehörige kommen in diesem Entwurf allerdings kaum vor.

Die Corona-Pandemie hat auch in Deutschland den Brennpunkt der Problematik verdeutlicht: Institutionelle Pflege ist Teil des Problems, nicht die Lösung. Die überwältigende Mehrheit aller Menschen, weit über 90% in Deutschland, wünschen sich eine gut finanzierte Pflegeunterstützung im eigenen Heim. Doch die Belastungen in der häuslichen Pflege steigen weiter an - überall fehlt es an Unterstützung und finanzieller Absicherung für pflegende Angehörige.

Wurzel des Übels ist ein Pflegesystems, das die Verantwortung für Pflege primär an die Familien delegiert. Und: noch immer schuldet die Bundesregierung den pflegenden Angehörigen die Einführung des angekündigten Entlastungsbudgets – ein klares Versprechen des Koalitionsvertrages. Und: weiterhin gilt bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf das Prinzip Verschuldung statt Lohnersatz. Immer sind pflegende Angehörige die leidtragenden.

„Die systemrelevanten Leistungen pflegender Angehöriger werden in allen Ländern Europas gerne genommen, doch selten anerkannt und noch seltener angemessen unterstützt. Der European Carers Day läutet ein neues Bewusstsein ein – pflegende Angehörige erheben ihre Stimme für eine dauerhafte Pflegewende in Europa und auch in Deutschland“, so Pälmke.

European Carers Day http://carersday.eu/campaign-material/
Eurocarers https://eurocarers.org
Eurocarers is the European Association Working for Carers. Eurocarers was formed in 2006 and today has 71 member organisations in 28 European countries.

Quelle und weitere Informationen > https://www.wir-pflegen.net/113-aktuell ... tober-2020
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Engpässe bei Pflege durch Angehörige könnten durch bessere Vereinbarkeit mit Beruf verhindert werden

Beitrag von WernerSchell » 11.11.2020, 12:42

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DIW Berlin

Engpässe bei Pflege durch Angehörige könnten durch bessere Vereinbarkeit mit Beruf verhindert werden

DIW-Studie zu Auswirkungen rentenpolitischer Entscheidungen auf Pflege – Es sind vor allem Frauen im Übergang in den Ruhestand, die Angehörige pflegen – Erhöhung des Renteneintrittsalters und Abschaffung der sogenannten Altersrente für Frauen lässt Pflegetätigkeit insgesamt zurückgehen – Höheres Pflegegeld und Lohnersatzleistungen sowie bessere Bedingungen für flexible Arbeitszeitgestaltung könnten Zielkonflikt zwischen Renten- und Pflegepolitik lösen.

In Deutschland werden Pflegebedürftige zumeist von Angehörigen oder anderen nahestehenden Menschen zuhause gepflegt, die Hauptlast der Pflege tragen die Frauen. Mit steigendem Renteneintrittsalter drohen Engpässe bei der privaten Pflege, da vor allem Menschen im Übergang in den Ruhestand Angehörige pflegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die die Folgen rentenpolitischer Maßnahmen auf das Pflegeangebot beleuchtet.

Die DIW-Ökonomen Björn Fischer und Kai-Uwe Müller aus der Abteilung Staat haben mithilfe von aktuellen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) untersucht, ob und in welchem Umfang die Frühverrentung einen Einfluss auf die Bereitstellung der sogenannten informellen Pflege hat. Dazu nahmen sie die Altersgrenzen im Rentensystem und die Erhöhung des Renteneintrittsalters durch die Abschaffung der „Altersrente für Frauen“ im Jahr 1999 in den Blick. Diese Reform ließ das effektive Renteneintrittsalter für Frauen ab dem Geburtsjahrgang 1952 von 60 auf 63 Jahre steigen.


„Informelle Pflege ist und bleibt eine entscheidende Säule im Pflegemix in Deutschland. Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden unter starker Mithilfe von Angehörigen versorgt.“ Björn Fischer


Lücke zwischen Angebot und Nachfrage informeller Pflege droht auseinanderzuklaffen

Derzeit pflegen in Deutschland rund 4,3 Millionen Menschen kranke und ältere Angehörige und Bekannte. „Informelle Pflege ist und bleibt eine entscheidende Säule im Pflegemix in Deutschland“, erklärt Studienautor Fischer. „Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden unter starker Mithilfe von Angehörigen versorgt.“ Auch das Gesetz räumt der informellen Pflege Vorrang gegenüber einer Versorgung durch professionelle Pflegekräfte oder einer stationären Unterbringung ein.

Die Pflegenden sind zu zwei Drittel Frauen und vorrangig unter den 50- bis 70-Jährigen zu finden. Da Pflege in der Regel zeitaufwändig und nicht mit einer Vollzeitbeschäftigung vereinbar ist, reduzieren insbesondere Frauen oft ihre Arbeitszeit oder nutzen Frühverrentungsmöglichkeiten. Damit nehmen sie Einschnitte bei Einkommen und späteren Rentenbezügen in Kauf. Männer engagieren sich der DIW-Studie zufolge deutlich weniger in der Pflege – mit Ausnahme der über 70-jährigen.

Projektionen der Branche deuten darauf hin, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030 auf 3,5 Millionen von 2,6 Millionen im Jahr 2013 ansteigt. Damit dürfte auch die Nachfrage nach informeller Pflege deutlich wachsen. Die DIW-Untersuchung zeigt aber, dass die mit der Rentenreform einhergehende Anhebung des Rentenalters bei Frauen die Pflegetätigkeit reduziert. So ist in der Gruppe der 60- bis 62-jährigen Frauen ein Rückgang um 30 Prozent zu beobachten. Damit dürfte die Schere zwischen Pflegeangebot und -nachfrage weiter auseinandergehen.


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© DIW Berlin

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege muss verbessert werden

Ursache des Problems ist den DIW-Forschern zufolge die unzureichende Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Damit bei weiter steigendem Renteneintrittsalter und wachsender Nachfrage nach informeller Pflege die Lücke in Zukunft nicht noch größer wird, müssen bestehende Instrumente zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege deutlich verbessert werden. Ein Verzicht auf eine Erhöhung des Renteneintrittsalters wäre hingegen nicht der richtige Weg.

„Mittel- und längerfristige Pflege- und Familienzeiten mit Lohnersatzleistungen würden einen wichtigen Beitrag leisten“, empfiehlt Studienautor Müller. „Zudem könnte das Pflegegeld ausgeweitet werden, was pflegende Angehörige zusätzlich entschädigen würde.“ Derzeit liegt es deutlich unter den Sachleistungen, die ambulanten Pflegediensten gezahlt werden. Auch eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung wie etwa erleichtertes Home-Office könnten sich als sinnvoll erweisen. „Eine bessere Vereinbarkeit könnte auch mehr Männer zur Pflege Angehöriger animieren“, fügt Ökonom Müller hinzu. „Das wäre nicht nur für die geschlechtergerechte Verteilung von Sorgearbeit nötig, sondern auch, um die Nachfrage überhaupt decken zu können.“


LINKS

Studie im DIW Wochenbericht 46/2020 > https://www.diw.de/de/diw_01.c.803087.d ... oesen.html
Infografik 1 in hoher Auflösung (JPG, 1.6 MB) > https://www.diw.de/sixcms/detail.php?id ... .802838.de
Interview mit Björn Fischer > https://www.diw.de/de/diw_01.c.803089.d ... rview.html

O-Ton von Björn Fischer
"Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege udn Beruf müssen erweitert werden" - Interview mit Björn Fischer > https://www.diw.de/fm/458/WB46_2020_Int ... Pflege.mp3


Quelle: Pressemitteilung vom 11.11.2020
Petra Jasper
Pressesprecherin in der Abteilung Kommunikation
+49 30 89789 - 152
pjasper@diw.de
> https://www.diw.de/de/diw_01.c.802867.d ... erden.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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SRH betreut Studie zur Unterstützung für Pflegende

Beitrag von WernerSchell » 01.12.2020, 17:00

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SRH betreut Studie zur Unterstützung für Pflegende

Ca. 6.700 Menschen in Hamm sind pflegebedürftig. Die meisten werden zu Hause von Angehörigen gepflegt. Um diese zu unterstützen, entwickelt die SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen im Heinrich-von-Kleist-Forum im Auftrag der Stadt Hamm ein Handlungskonzept für sorgende und pflegende Angehörige.

Ziel des Projektes ist es, die Bedarfslagen von pflegenden Angehörigen in Hamm zu analysieren. Dazu soll zunächst die Situation der entsprechenden Zielgruppe näher untersucht werden. Gemeinsam mit dem Projektteam der SRH Hochschule hat Projektleiter Prof. Dr. Johannes Emmerich, dazu einen Fragebogen entwickelt und sucht nun pflegende Angehörige, die an der Studie teilnehmen möchten.

Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die jeweils pflegebedürftige Person oder der beziehungsweise die pflegende Angehörige in Hamm wohnt. „Wir brauchen eine hohe Beteiligung“, ruft Prof. Emmerich zum Mitmachen auf, „um verlässliche Daten zu den Bedürfnissen, Herausforderungen und Interessen der pflegenden Angehörigen zu gewinnen.“ Der Professor sieht für die pflegenden Angehörigen eine gute Möglichkeit, ihre Situation darzustellen und mit der Teilnahme Einfluss auf die Unterstützungs- und Angebotslandschaft für pflegende Angehörige zu nehmen.

Wer an der Befragung teilnehmen möchte, meldet sich bitte per Mail bei pflegendeangehoerige@srh.de oder unter 02381/9291-504 (Fachbereich Sozialwissenschaft der Hochschule). Die Befragung erfolgt telefonisch und dauert rund 45 Minuten.

Quelle: Pressemitteilung vom 01.12.2020
Andre Hellweg Pressestelle
SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen
https://idw-online.de/de/news759038
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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