Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG) - Eckpunkte zum Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege sind die Grundlage

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Nahaufnahme für Spahn – Was Pflegepolitik der Groko bewirkt

Beitrag von WernerSchell » 21.06.2019, 06:24

Ärzte Zeitung online, 21.06.2019
Besuch vom Minister
Nahaufnahme für Spahn – Was Pflegepolitik der Groko bewirkt

Die große Koalition hat Pflegereformen am laufenden Meter produziert. Was bewirken sie? Gesundheitsminister Jens Spahn fuhr in die Paracelus-Klinik nach Zwickau, um es zu erfahren.
Von Sven Eichstädt
ZWICKAU. „Ganz schön warm hier“, findet es Jens Spahn. Der Bundesgesundheitsminister ist bei hochsommerlichen Temperaturen zusammen mit Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (beide CDU) in die Paracelsus-Klinik nach Zwickau gekommen, um sich Fragen von Pflegern und Ärzten zu stellen.
Eine Krankenschwester des Zwickauer Klinikums berichtete dem Minister, dass Pfleger von ihrer Station abgezogen werden müssten, damit die Untergrenzen auf den Stationen, bei denen sie schon gälten, eingehalten werden könnten. Spahn entgegnet, dass er für die Untergrenzen Kritik von mehreren Seiten erhalte: Dass sie entweder viel zu lasch seien oder aber, dass sie nur schwer eingehalten werden könnten.
„Irgendwo mussten wir anfangen mit den Untergrenzen“, fügt er an. „Wenn wir gleich eine 1:1-Betreuung verlangt hätten, dann hätten wir die Folge, dass flächendeckend Intensivstationen geschlossen werden müssten, weil sie die Vorgaben nicht schaffen würden.“
... (weiter lesen unter) ... http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test

Anmerkung der Moderation:
Minister Jens Spahn tut so, als sei der Pflegenotstand jetzt erst entstanden, sozusagen von ihm entdeckt worden. Er "verkauft sich insoweit als eine Art Heilsbringer". Tatsache ist aber, dass es den Pflegenotstand seit Jahrzehnten gibt und bisher durch politisches Versagen mehr und mehr verstärkt worden ist. Wie bereits an anderer Stelle bemerkt wurde: Herr Spahn war lange Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag und müsste all das mitbekommen haben. Gegen gesteuert hat er aber insoweit nicht.
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13.000 neue Stellen in Pflegeheimen - keine einzige davon besetzt ....

Beitrag von WernerSchell » 03.07.2019, 08:51

Am 03.07.2019 bei Facebook gepostet:

13.000 zusätzliche Stellen sollte es in Pflegeheimen geben. Dieses Versprechen gaben vor einem Jahr drei Bundesminister gemeinsam - um den Pflegenotstand zu beenden. Doch bislang ist keine einzige Stelle davon besetzt. - So berichtete MDR-Fernsehen am 02.07.2018 (06,28 Min.).
>>> https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... 77846.html
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Sofortprogramm beschert kaum Pfleger

Beitrag von WernerSchell » 12.07.2019, 16:23

Ärzte Zeitung vom 12.07.2019:
Patientenschützer beklagen
Sofortprogramm beschert kaum Pfleger

Im Kampf gegen die Personalnot in der Pflege liegt inzwischen Geld für einige Tausend zusätzliche Stellen bereit. Doch Patientenschützer monieren, dass die Pläne der Koalition nicht recht in Gang kommen. .... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/red ... 66BB31A4D9
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Pflegemangel - Wenige Heime rufen Stellenprogramm ab

Beitrag von WernerSchell » 30.07.2019, 10:12

Ärzte Zeitung vom 30.07.2019:
Pflegemangel
Wenige Heime rufen Stellenprogramm ab

Mit einem Sofortprogramm will die Koalition 13.000 zusätzliche Stellen in der Altenpflege schaffen. Nach gut einem halben Jahr verzeichnet das Angebot erste, kleine Erfolge. ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
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Pflege - Stellenprogramm wirkt bislang nur mäßig

Beitrag von WernerSchell » 02.08.2019, 05:52

Ärzte Zeitung vom 02.08.2019:
Pflege
Stellenprogramm wirkt bislang nur mäßig

13.000 Stellen in Heimen sollen gefördert werden. Die AOK hat bislang 239 Anträge genehmigt. >>> http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
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„Spahn schafft ne‘ Menge weg“ ... der Pflegenotstand bleibt unverändert ...

Beitrag von WernerSchell » 04.08.2019, 06:20

„Spahn schafft ne‘ Menge weg“ - so Kanzlerin Angela Merkel bei der Bundespressekonferenz am 19.07.2019 (danach brach Gelächter unter den anwesenden Journalisten aus). Was sie nicht sagte: Verbesserungen sind im Pflegesystem aber nicht erkennbar!
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PFLEGEPERSONALBEMESSUNGSINSTRUMENT - Hochwertige Patientenversorgung und attraktive Arbeitsbedingungen sind die Zielsetz

Beitrag von WernerSchell » 13.08.2019, 14:41

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DPR, VER.DI UND DKG ZUM PFLEGEPERSONALBEMESSUNGSINSTRUMENT
Hochwertige Patientenversorgung und attraktive Arbeitsbedingungen sind die Zielsetzung


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Foto: DKG

Der Deutsche Pflegerat (DPR), die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) haben Eckpunkte für die Entwicklung eines Instrumentes zur verbindlichen Bemessung des notwendigen Pflegepersonalbedarfs und der Pflegepersonalausstattung vorgelegt.

Ziel ist es, dauerhaft ein Instrument zur Bemessung des notwendigen Pflegepersonalbedarfs in Krankenhäusern zu entwickeln, das unterschiedliche Patientengruppen und Leistungsfelder hinsichtlich ihres Bedarfes an Pflegepersonal einschätzt. Es soll sich an den Standards der qualitativ hochwertigen Patientenversorgung orientieren und hohe Patientensicherheit gewährleisten. Das Instrument ermittelt den Pflegepersonalbedarf eines Krankenhauses für die unmittelbare Patientenversorgung auf allen bettenführenden Stationen und definiert die notwendige Pflegepersonalausstattung für die Stationen des gesamten Krankenhauses.

Bis zum 31. Dezember 2019 werden die drei Partner einen Vorschlag für ein Pflegepersonalbemessungsverfahren vorstellen und dieses dem Bundesministerium für Gesundheit präsentieren. Die Partner erwarten, dass das Ministerium den Vorschlag aufnimmt und diesen in einer Regierungskommission unter Beteiligung von DPR, DKG und ver.di berät.

„Die Beteiligten sind sich einig, dass das Personalbemessungsinstrument künftig die Grundlage für die Verhandlung der Pflegebudgets ist. Mit dessen Hilfe lässt sich der realistische Bedarf zur Aufrechterhaltung hoher Pflegequalität ermitteln“, erklärte DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß. Mit dem Personalbemessungsinstrument würden sich zudem die gesetzlichen Pflegepersonaluntergrenzen und ihre Ausweitung erübrigen, da ein weitaus realistischeres und wirksameres Mittel zur Sicherung der Pflegequalität zur Verfügung stünde. „Wir benötigen die Orientierung am Bedarf, nicht an einem beliebig festgelegten Grenzwert für Gefährdung. Um aber eine langfristige Sicherung des Personals zu haben, brauchen wir die finanziellen Mittel. Die finanziellen Mittel für das Personal und für die Arbeitsplatzausgestaltung müssen bereitgestellt werden. Deshalb gilt auch unsere Forderung an die Länder, ihrer Verpflichtung bei den Investitionsmitteln endlich gerecht zu werden.“

„ver.di fordert seit langem eine Personalausstattung in den Krankenhäusern, die eine gute und sichere Pflege und Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleistet und die Beschäftigten entlastet. Deshalb begrüßen wir sehr, dass die DKG nun bereit ist, mit ver.di und dem DPR ein entsprechendes Instrument zu entwickeln“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes. Damit das Personalbemessungsinstrument verpflichtend eingeführt und bundeseinheitlich umgesetzt wird, sei der Gesetzgeber gefordert. „Eine verbindliche Personalausstattung, die sich am Pflegebedarf orientiert, ist das wirksamste Mittel gegen den Fachkräftemangel“, ist Bühler überzeugt. Mit guten Arbeits- und Ausbildungsbedingungen würden erfahrene Fachkräfte gehalten und neue gewonnen werden. „Und viele, die aufgrund der extremen Belastung in die Teilzeit geflüchtet sind, können wieder aufstocken“, so Bühler.

Andrea Lemke, Mitglied im Präsidium, erklärte für den Deutschen Pflegerat: „Im Zusammenhang mit dem Nachweis der Pflegepersonaluntergrenzen muss ein bürokratischer Aufwand betrieben werden, welcher in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen steht. Ziel muss es sein, eine Personalausstattung sicherzustellen, die dem Leistungsgeschehen des Krankenhauses gerecht wird sowie die Qualität der Leistungserbringung und die Patientensicherheit berücksichtigt.“ Mit dem zu entwickelnden Instrument sei man auf einem guten und richtigen Wege.

Quelle: Pressemitteilung vom 13.08.2019
Pressekontakt:
Deutscher Pflegerat
Moritz Ernst, Telefon 0177/868 67 61
ver.di
Richard Rother, Telefon 030/ 6956-1013
Deutsche Krankenhausgesellschaft
Joachim Odenbach, Telefon 030/39801-1020
https://www.dkgev.de/dkg/presse/details ... elsetzung/

Zugehörige Dateien

2019-08-13_GEMPM-DKG_ZUM_PFLEGEPERSONALBEMESSUNGSINSTRUMENT.DOCX
[DOCX | 67 KB] > https://www.dkgev.de/fileadmin/default/ ... ument.docx
2019-08-13_GEMPM-DKG_ZUM_PFLEGEPERSONALBEMESSUNGSINSTRUMENT.PDF
[PDF | 43 KB] > https://www.dkgev.de/fileadmin/default/ ... rument.pdf
2019-08-13_GEMEINSAMES_KONZEPT_PPBI.PDF
[PDF | 45 KB] > https://www.dkgev.de/fileadmin/default/ ... t_PPBI.pdf
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Beziehungsarbeit in Bezug zu den Pflegepersonaluntergrenzen

Beitrag von WernerSchell » 15.08.2019, 17:56

Beziehungsarbeit in Bezug zu den Pflegepersonaluntergrenzen

Die bereits eingeführten Personaluntergrenzen in der Geriatrie führen häufig zu großen Engpässen bei den pflegerischen Interventionen. Bezugnehmen möchten wir in diesem Positionspapier im Besonderen die zu kurzkommende Beziehungsarbeit incl. der Kommunikation mit den unzureichenden Zielvereinbarungen. Dies führt dazu, dass die besonders bei alten Menschen verdeckten Ressourcen nicht erkannt werden können und somit und demnach wenig Beachtung finden. Dies hat uns dazu bewogen, es in einem Positionspapier zu thematisieren - unten angefügt.

Quelle: Mitteilung vom 15.08.2019
Friedhilde Bartels
Präsidentin
Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. (DGATP)
c/o Glockenstraße 8
14163 Berlin
www.dgatp.org
E-Mail: dgatp@dgatp.org
f.bartels@dgatp.org

+++
Deutsche Fachgesellschaft
Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. (DGATP)


Positionspapier:

Beziehungsarbeit in Bezug zu den
Pflegepersonaluntergrenzen


Die Aktivierend-therapeutische Pflege (ATP) ist ein ressourcenorientierter
pflegerischer Ansatz mit den Handlungsschwerpunkten: Aspekte der
Beziehungsarbeit, Bewegung und daraus folgend die Selbstversorgung.
Aus Anlass der Diskussion um die Pflegepersonaluntergrenzen (PPUG) möchte die
Deutsche Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. aus ihrer
Perspektive Position zum zentralen Handlungsschwerpunkt der Beziehungsarbeit
einnehmen. Zum einen spart die aktuelle Diskussion die Beziehungsarbeit durch
Pflegende aus, obwohl sie ein Schlüsselelement der pflegerischen Unterstützung ist.
Zum anderen wurde zur Ermittlung der PPUG ausschließlich auf quantitative Daten
wie z.B. Abrechnungsdaten aus den Krankenhäusern verwiesen ohne zu
berücksichtigen welche qualitativ hochwertigen Interventionen im Bereich
Beziehungsarbeit erbracht werden.

Das sektorenübergreifende pflegerische Konzept ATP zeichnet sich durch
pflegerische Aspekte, wie Selbständigkeit erhalten und Selbstbestimmung
ermöglichen aus, um nachhaltig Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu lindern. Die
ATP stellt die Beziehungsarbeit deshalb an ihren Anfang, um gemeinsame
Zielabsprachen, die Aushandlung des Pflegeplans mit den betroffenen Personen zu
erarbeiten. Beziehungsarbeit und gemeinsame Interaktionen, verstanden als
Kommunikation, Wahrnehmung und sich anschließende Interaktion wird bei der
Diskussion um Personaluntergrenzen ausgeklammert oder fast ausschließlich auf die
Information der betroffenen Personen reduziert. Dies soll die Beschleunigung
einzelner pflegerischer Verrichtungen bewirken (vgl. Bartholomeyczik, 2007). Es steht
im Kontrast zur Entschleunigung, Entzerrung und der nachhaltigen Befähigung zur
Selbständigkeit und Selbstbestimmung.

Gemeinsame Zielabsprachen benötigen Zeit

Die besonderen Aspekte von ATP sind die gemeinsame Absprache von
Rehabilitations- und Therapiezielen zwischen den Pflegenden und den betroffenen
Personen. Diese dialogische Vorgehensweise soll beiden Parteien ermöglichen, auf
Basis gemeinsamer Zielabsprachen pflegerische Unterstützung zu erkennen, zu
planen und umzusetzen.

Gemeinsame zielorientierte Aushandlung benötigt Zeit

Die gemeinsame dialogische Aushandlung der pflegerischen Unterstützung führt zur
Motivation der betroffenen Personen, sich aktiv an der Planung und später an der
Umsetzung zu beteiligen. Ihre Motivation kann als ein Erfolgsfaktor zur Bewältigung
und Verhinderung von Pflegebedürftigkeit gesehen werden und ist auch dann
notwendig, wenn die die Betroffenen auf sich gestellt sind.

Gemeinsame Interaktionen benötigen Zeit

Die Motivation wird auch dazu benötigt, dass die betroffenen Personen den
geschützten therapeutischen Rahmen für das Erproben und Trainieren, zum Erleben
von Erfolgen oder Misserfolgen beim Wiedererlernen von Alltagsaktivitäten haben.
Positionen der Deutschen Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege
Die Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege setzt sich für
eine personelle Ausstattung ein, die die Anforderungen an die Beziehungsarbeit im
vollen Umfang berücksichtigen, um die Zielerreichung der betroffenen Personen und
damit den konstruktiven Umgang mit Pflegebedürftigkeit nicht zu gefährden.
Die Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege setzt sich
deshalb auch für die Vermittlung spezifischer Qualifikationen für alle pflegerischen
Berufsgruppen ein. Die Besonderheiten der Aktivierend-therapeutischen Pflege sind
curricular festgelegt, gelehrt, gelernt und werden umgesetzt Die Mitglieder der DGATP
verstehen sich als die Pflegefachexperten für ATP!

Die Deutsche Fachgesellschaft ist darüber hinaus der Auffassung, dass die
Aktivierend-therapeutische Pflege aufgrund der ressourcenorientierten Sichtweise auf
die betroffenen Personen und ihre Angehörigen ein pflegerisches Selbstverständnis
prägt, welches die Attraktivität von Pflege erhöhen kann.

Berlin, den 10.7.2019
Vorstand

Literatur:
Bartholomeyczik, Sabine, 2007, Pflegezeitbemessung unter Berücksichtigung der
Beziehungsarbeit, in Pflege & Gesellschaft, 12. Jahrgang, Heft 3, Seite 240-248

Die Deutsche Fachgesellschaft Aktivierend-therapeutische Pflege (DGATP) e.V. setzt sich für Menschen
jeden Alters in unterschiedlichen Fachbereichen mit körperlichen und/ oder kognitiven Einschränkungen
und ihre Bezugspersonen ein, damit diese die bedarfs- und bedürfnisgerechte aktivierend-therapeutische
Unterstützung, Pflege und Begleitung erhalten. Die Mitglieder der Fachgesellschaft arbeiten in den
Fachbereichen Geriatrie, Neurologie, der fachübergreifenden Frührehabilitation sowie der Alten- und
Behindertenhilfe. Die Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege e.V. ist der
sektorenübergreifende Ansprechpartner für sämtliche Belange incl. der Pflegequalität der Aktivierentherapeutischen
Pflege.

Vorstand: Friedhilde Bartels, Präsidentin, Susette Schumann, Vizepräsidentin, sowie Andrea Kuphal,
Sekretärin


Postanschrift: DGATP e.V. c/o Diakonieverein, Glockenstraße 8, 14163 Berlin, E-Mail: dgatp@dgatp.org
Registergericht: Amtsgericht Berlin Charlottenburg, Registernummer VR 35791 B
Berliner Sparkasse, BIC:BELADEBEXXX, IBAN: DE50 1005 0000 0190 6511 99
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Warnung vor Wettbewerb um Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell » 22.08.2019, 06:18

Ärzte Zeitung online, 22.08.2019
Kommunale Kliniken
Warnung vor Wettbewerb um Pflegekräfte

Kommunale Großkliniken fürchten wegen Pflegepersonalstärkungsgesetz, im Tauziehen um Fachkräfte auf der Strecke zu bleiben.
BERLIN. Das Pflegepersonalstärkungsgesetz schafft Fehlanreize und fördert ineffiziente Versorgungsstrukturen. Davor warnt die Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Großkrankenhäuser (AKG). Sie übt scharfe Kritik an den Pflegebudgets und fordert, dass Strukturveränderungen nicht allein von Arbeitsplatzentscheidungen der Pflegekräfte abhängen dürfen. ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
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Pflegepersonaluntergrenzen - Kliniken und Kassen finden keine Lösung

Beitrag von WernerSchell » 03.09.2019, 05:51

Ärzte Zeitung vom 03.09.2019:
Pflegepersonaluntergrenzen
Kliniken und Kassen finden keine Lösung

Die Verhandlungen zwischen den Kassen und den Kliniken über die Pflegepersonaluntergrenzen für 2020 sind gescheitert. Das Bundesgesundheitsministerium kündigt nun an, die Sache selbst zu regeln. ... (weiter lesen unter) ... http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
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Deutscher Pflegerat: Krankenhäuser benötigen Pflegepersonalbemessung

Beitrag von WernerSchell » 04.09.2019, 16:47

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:

Berlin (04. September 2019, Nr. 21/2019)

Deutscher Pflegerat: Krankenhäuser benötigen Pflegepersonalbemessung
Aktuelle Diskussion um Pflegepersonaluntergrenzen zeigt dringenden Handlungsbedarf auf


Zur aktuellen Diskussion des GKV-Spitzenverbandes und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zu den Pflegepersonaluntergrenzen im Krankenhausbereich stellt Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e. V. (DPR), fest:

„Die aktuelle Diskussion zu den Pflegepersonaluntergrenzen im Krankenhaus zeigt, wie problematisch die Festlegung von Untergrenzen sowohl methodisch als auch organisatorisch ist. Deutlich wird, dass ein verbindliches Bemessungsinstrument zur Menge und zur Qualität des Pflegepersonals für alle bettenführenden Stationen im Krankenhaus dringend benötigt wird. Dieses muss sich unbürokratisch an der tatsächlichen Versorgung im Krankenhaus orientieren und sollte nicht auf fiktive Größen zurückgreifen.

Ein Instrument als Interimslösung wird derzeit gemeinsam vom Deutschen Pflegerat, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Gewerkschaft ver.di erarbeitet. Die Eckpunkte hierzu wurden neulich vorgestellt. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2019 vorliegen. Es geht darum, zeitnah und ohne großen Aufwand spürbare Verbesserungen für die Pflegefachpersonen und damit für die zu pflegenden Menschen zu erreichen.

Parallel dazu soll ein wissenschaftlich fundiertes, am Versorgungsbedarf der Patientinnen und Patienten orientiertes Personalbemessungsverfahren von der Selbstverwaltung entwickelt werden. Das wird aber einige Jahre dauern. Auf diese Parallelstrategie hatten sich auch die Partner der Konzertierten Aktion Pflege verständigt.

Ziel muss es sein, zu einer gerechten Personalbemessung zu kommen, die die Qualität der Leistungserbringung und die Patientensicherheit gewährleistet sowie zur Entlastung der Mitarbeiter in der Pflege führt. Gleichzeitig muss die Politik auf allen Ebenen an der Struktur der Krankenversorgung in Deutschland arbeiten.“

Ansprechpartner:
Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304

E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 15 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.

Präsident des Deutschen Pflegerats ist Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).

+++
Anmerkung:
Personaluntergrenzen bzw. Mindestbesetzungsregelungen sind keine Lösungen. Allein wirksam sind Personalbemessungssysteme, die für den Tag- und Nachtdienst sowie für alle Fachbereiche angemessene Personalstrukturen vorsehen (in Krankenhäusern und Heimen). Dies fordere ich seit vielen Jahren. Die entsprechenden Forderungen wurden u.a. bei den hiesigen Pflegetreffs im Beisein der Herren Gröhe, Laumann und Westerfellhaus vorgetragen. Auch beim Gespräch im Bundesgesundheitsministerium am 06.07.2014 (in Begleitung einer Pflegedirektorin) wurden die entsprechenden Handlungsanforderungen erläutert. Letztlich gab es daraufhin den § 113c SGB XI. Handfeste Ergebnisse lassen auf sich warten! - Werner Schell
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Krankenhaus­gesellschaft wendet sich bei Pflegepersonal­bemessung an Gesundheitsausschuss

Beitrag von WernerSchell » 05.09.2019, 06:16

Deutsches Ärzteblatt vom 04.09.2019:
Krankenhaus­gesellschaft wendet sich bei Pflegepersonal­bemessung an Gesundheitsausschuss
Berlin – Nach gescheiterten Verhandlungen zwischen GKV-Spitzenverband und Kranken­häusern über Pflege­pe­rso­naluntergrenzen in bestimmten Klinikbereichen für das kom­mende Jahr hat sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit einem Brief ­an den Gesundheitsausschuss des Bundestags gewendet. Das Schreiben an die Abgeordne­ten liegt dem Deutschen Ärzteblatt vor. ... (weiter lesen unter) ... http://170770.eu1.cleverreach.com//c/30 ... 975-pxbi40
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Kiel: Untergrenzen kein großer Wurf – aber sie schaffen Transparenz im Pflege-Chaos

Beitrag von WernerSchell » 10.09.2019, 16:04

Kiel: Untergrenzen kein großer Wurf – aber sie schaffen Transparenz im Pflege-Chaos
Vereinbarung und Einhaltung stellt Kliniken vor Herausforderungen


Pflegepersonal arbeitet in Deutschland ohne eine definierte Belastungsgrenze. Die dauerhafte Überlastung von Pflegepersonal wird in Kauf genommen. Damit wird die Gesundheit von Personal und Patienten gefährdet. Schutz sollte die Vereinbarung einer Belastungsgrenze in Form der Pflegepersonaluntergrenze (PpUG) bieten, die vom DBfK Nordwest in der vorliegenden Form bereits kritisiert wurden. Die Umsetzung der PpUG zeigt nun auch im Alltag, dass ein bedarfsgerechter Einsatz von Pflegepersonal in Deutschlands Kliniken eine große Herausforderung darstellt.

Die Folgen des Pflegepersonalmangels sind in Deutschland mittlerweile deutlich sicht- und spürbar. Das äußert sich darin, dass Leistungen nicht erbracht werden können und Stationen geschlossen werden müssen. Auf dem Weg dahin wurde Pflegepersonal bisher ohne die Berücksichtigung einer Mindestpersonalquote belastet – was dem Pflegepersonal genauso schadete wie es die zu pflegenden Patient/innen gefährdete.
„Der Einsatz von Pflegepersonal geschieht in Deutschland nicht nur willkürlich. Der durchschnittliche Betreuungsschlüssel von einer Pflegefachperson pro 13 Patient/innen ist eine Quote, mit dem wir in Europa im Ergebnis ein gefährliches Schlusslicht sind“, so Dr. Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest in seinen Ausführungen zur aktuellen Situation der Pflege in Deutschland.
Im Rahmen des 2. Pflegetages Schleswig-Holstein wurden die unterschiedlichen Perspektiven auf die Umsetzung der Pflegepersonaluntergrenzen beleuchtet. Schleswig-Holsteins Vertreter/innen aus Krankenhausgesellschaft, Kammer und Pflegemanagement diskutierten mit den Teilnehmenden am 10.09.2019 auf dem Pflegetag Schleswig-Holstein 2019 miteinander und mit dem Publikum.

Schleswig-Holsteins Krankenhäuser würden die Personaluntergrenzen einhalten - nur 4% der Monatsdurchschnitte bei den Personalvorgaben würden nicht der PpUG entsprechen und sanktioniert werden – das sei Bundesdurchschnitt, sagt der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Patrick Reimund.

Die Pflegepersonaluntergrenzen in ihrer jetzigen Form orientieren sich an einem sehr niedrigen und auf die Handlung ausgerichtetes Verständnis von Pflege, die Berufsgruppe bleibe so hinter ihrem eigenen Anspruch zurück, zeigt DBfK Referentin Sandra Mehmecke bei der Einordnung der Personaluntergrenzen auf. Dabei könne die Berufsgruppe selbstbewusst auftreten: Krankenhäuser leiten ihre Existenzberechtigung auch davon ab, dass die Patienten während einer medizinischen Behandlung eine pflegerische Versorgung erhalten – denn sonst könne die Maßnahme auch ambulant erfolgen.
Für Brigitte Kaack, Mitglied des Vorstandes der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein, zeigen die Pflegepersonaluntergrenzen Wirkung, weil über diese geredet wird. Es sei gut, dass das Thema in der Öffentlichkeit angekommen sei, auch wenn die Diskussion darüber noch nicht beendet sei.

Für Sabine Schmidt, Pflegedirektorin des städtischen Klinikums Kiel, ist die Diskussion um die Pflegepersonaluntergrenzen noch nicht vorbei, sie möchte aber die ideologische Komponente der Diskussion etwas in den Hintergrund stellen und verweist darauf, dass eine Mindestpersonalvorgabe nichts anderes heißen würde, als dass diese Grenze nicht unterschritten werden dürfe – mehr Personal kann durchaus eingestellt werden und da ist der Arbeitgeber auch in der Verantwortung, die dafür nötigen Bedingungen herzustellen.

Wenig Übereinkunft gab es bei der Frage nach dem richtigen Umgehen mit dem unterschreiten der Personaluntergrenzen – für die Krankenhausgesellschaft steht der Versorgungsauftrag der Krankenhäuser im Vordergrund. Wie dabei die Versorgungsqualität sichergestellt werden könne, blieb unklar.

Der Pflegetag Schleswig-Holstein fand bereits zum 2. Mal statt; erstmals in Kiel im städtischen Klinikum. Als regionale Vertretung des größten Berufsverbands der Pflegeberufe in Deutschland hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe DBfK Nordwest e.V. zum Ziel, mit dem Veranstaltungsformat „Pflegetag“ beruflich Pflegende, Politik und Arbeitgeber zusammenzubringen und gemeinsam über professionelle Pflege und Schritte zur Sicherstellung einer guten pflegerischen Versorgung zu reden.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.09.2019
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
Geschäftsstelle | Lister Kirchweg 45 | D-30163 Hannover
Regionalvertretung Nord | Am Hochkamp 14 | D-23611 Bad Schwartau
Regionalvertretung West | Müller-Breslau-Straße 30A | D-45130 Essen
Telefon +49 511 696844-0 | Telefax +49 511 696844-299 | presse-nordwest@dbfk.de
www.dbfk.de
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Auch verschärfte Pflegepersonaluntergrenzen sind keine Lösung

Beitrag von WernerSchell » 12.09.2019, 06:39

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Auch verschärfte Pflegepersonaluntergrenzen sind keine Lösung

Wie schon im Vorjahr hat das Bundesgesundheitsministerium nun auch für die Jahre 2020 und 2021 eine Ersatzvornahme für Pflegepersonaluntergrenzen in den Krankenhäusern vorgelegt - sie werden ausgeweitet und in Teilen verschärft. Was auf den ersten Blick als gute Nachricht für Patient/innen und Pflegefachpersonen daherkommt, kann sich allerdings schnell als Bumerang erweisen, kritisiert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). „Dass bundesweit geltende Untergrenzen – zumal wenn sie sich am Personalbestand der am schlechtesten ausgestatteten Krankenhäuser orientieren – keine Verbesserung von Pflegequalität bringen und nicht einmal verlässliche Sicherheit bieten, muss jedem einleuchten. Sie nur für wenige ausgewählte bettenführende Bereiche einzuführen war der zweite Fehler, der dabei gemacht worden ist. Seit Januar 2019 bekommen Patient/innen wie Pflegefachpersonen die negativen Folgen zu spüren. Genau davor hat der DBfK immer gewarnt – vergeblich. Die bisherige Entwicklung zeigt überdeutlich, dass Pflegepersonaluntergrenzen keine Lösung sind, sondern mit hoher Dringlichkeit ein echtes Pflegepersonalbemessungssystem entwickelt und verpflichtend eingeführt werden muss“, sagt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein.

Seit 1. Januar 2019 gelten in ersten „pflegesensitiven“ Bereichen der Krankenhäuser Pflegepersonaluntergrenzen und werden bei Nichteinhalten auch mit Sanktionen belegt. Sie sorgen für erhebliche Turbulenzen und heftige Widerstände von vielen Seiten. Für die Fortführung in 2020 hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft gerade erst ihre Zustimmung verweigert, daher die erneute Ersatzvornahme des Bundesgesundheitsministeriums.
Beobachtungen zeigen erhebliche negative Auswirkungen und Verwerfungen durch die Untergrenzen: z.B. die kurzfristige „Verschiebung“ von Patient/innen und Beschäftigten zwischen Stationen mit und ohne Untergrenzen, Personalreduktion in Krankenhäusern mit besserer Personalausstattung, hoher bürokratischer Aufwand, Bettensperrungen, kurzfristige Änderungen des Dienstplans, Zunahme des „Holens aus dem Frei“ bei Fachkräften usw. Und zunehmende Berichte zeigen, dass all dies professionell Pflegende mehr be- als entlastet.

Der DBfK bereitet eine Online-Umfrage vor, die vom 1. Oktober bis 30. November nach solchen konkreten Erfahrungen fragen wird. Sie richtet sich ausschließlich an Pflegefachpersonen in Krankenhäusern, die in bettenführenden Bereichen tätig sind. Ab 1. Oktober aufzurufen unter www.dbfk.de.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.09.2019
Johanna Knüppel, Referentin, Sprecherin, Redakteurin
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
presse@dbfk.de
www.dbfk.de
> https://www.dbfk.de/de/presse/meldungen ... erfung.php
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WernerSchell
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Pflegebranche fürchtet fatalen Wettbewerb um Personal

Beitrag von WernerSchell » 20.09.2019, 06:19

Ärzte Zeitung online, 19.09.2019
„Kaum zu gewinnender Wettlauf“
Pflegebranche fürchtet fatalen Wettbewerb um Personal

Deutschland sucht und braucht händeringend Pflegekräfte. Vor allem die Altenpflege sieht sich bei der Nachwuchsgewinnung im Hintertreffen.
Von Thomas Hommel
BERLIN. Vertreter der Pflegebranche haben vor einem ruinösen Wettbewerb beim Anwerben von Fachkräften gewarnt. Gerade für Einrichtungen der Altenpflege sei das „ein kaum zu gewinnender Wettlauf“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Herbert Mauel, bei einer Diskussionsrunde des Vereins „Gesundheitsstadt Berlin“ am Mittwochabend in Berlin.
Mauel verwies auf das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz. Die Reform ist seit Januar in Kraft. Krankenhäuser bekommen seither jede neue Pflegestelle refinanziert. Damit habe der beim Gesetz federführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) „die Plünderung der Altenpflege eingeläutet“, kritisierte Mauel.
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