DAK-Studie: Weniger Angst vor Krebs und Demenz
Engagement für die eigene Gesundheit geht zurück


Krebs und Demenz verlieren für viele Menschen ihren Schrecken. Auch vor anderen Erkrankungen wie beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes geht die Angst zurück – und damit auch das Engagement für die eigene Gesundheit. Weniger Menschen gehen zu Vorsorgeuntersuchungen oder halten sich mit Sport und gesunder Ernährung fit. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Studie* der DAK-Gesundheit. Ein weiteres zentrales Ergebnis: Jeder dritte junge Mensch zwischen 14 und 29 Jahren hat Angst vor einer psychischen Erkrankung. Die meisten fürchten sich vor Leiden wie Depressionen oder Burn-out. Über alle Altersgruppen hinweg gab dies etwa jeder fünfte Deutsche an.
Seit 2010 untersucht das Forsa-Institut für die Krankenkasse DAK-Gesundheit die Angst der Deutschen vor Krankheiten. Aktuell wurden bundesweit mehr als 3.000 Frauen und Männer befragt. Demnach ging bei allen Erkrankungen die Angst zurück. Derzeit fürchten sich 65 Prozent der Bundesbürger vor einem bösartigen Tumor. Im Jahr 2010 gaben das noch 73 Prozent an. Vor allem junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren (71 Prozent) und Erwachsene zwischen 30 und 44 Jahren (77 Prozent) haben Krebsangst. Insgesamt ging auch die Furcht vor Demenz zurück – von 50 Prozent im Jahr 2010 auf jetzt 39 Prozent. Vier von zehn Menschen befürchten, einen Schlaganfall zu erleiden. 2010 war es noch jeder Zweite. Die Angst vor einem Herzinfarkt kennt jeder dritte Befragte (2010: 45 Prozent).
Junge haben Angst vor Burn-out, Depression und Diabetes
Vor psychischen Erkrankungen haben besonders junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren Angst. Mehr als jeder Dritte fürchtet, an Burn-out, Depressionen oder anderen Seelenleiden zu erkranken (36 Prozent). Faktisch werden psychische Erkrankungen jedoch bei älteren Menschen deutlich häufiger diagnostiziert als bei jungen Erwachsenen. Die über 60-Jährigen haben aber am wenigsten Angst vor Seelenleiden (15 Prozent). Ähnlich verhält es sich bei Diabetes: Auch hier gaben vor allem junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren an, Angst vor der Erkrankung zu haben. Etwa jeder Vierte sagte dies (26 Prozent). Über alle Altersgruppen hinweg fürchten sich 17 Prozent vor der sogenannten Zuckerkrankheit.
Weniger Engagement für Gesundheit
Die DAK-Befragung zeigt auch: Es engagieren sich deutlich weniger Menschen für ihre Gesundheit. Lediglich etwas mehr als jeder Dritte (37 Prozent) nutzt derzeit den Gesundheits-Check gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (2010: 44 Prozent). Auch regelmäßige sportliche Aktivitäten und gesunde Ernährung sind zurückgegangen (2017: 76 und 71 Prozent vs. 2010: 80 und 77 Prozent). Und: Trotz der großen Angst vor einer Tumorerkrankung nimmt nur knapp jeder Zweite (49 Prozent) die Krebsvorsorge in Anspruch. 2010 waren es noch 60 Prozent. Vor allem Männer scheuen den Gang zum Arzt: Nur vier von zehn Männern nehmen das kostenfreie Angebot der Krankenkassen wahr. „Es ist und bleibt eine große Herausforderung für alle Beteiligten im Gesundheitssystem, die Teilnahme an der Krebsvorsorge zu steigern“, sagt DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. „Gerade Männer kümmern sich lieber um den Zustand ihres Autos als um die eigene Gesundheit.“
88 Prozent der Deutschen fühlen sich gesund
Insgesamt schätzen 88 Prozent der Deutschen ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer und Regionen bewerten die Menschen in Norddeutschland mit 91 Prozent ihren Gesundheitszustand als besonders gut. In den ostdeutschen Bundesländern sind es nur 85 Prozent.
Vor diesen Krankheiten haben die Deutschen am meisten Angst
2017
1. Krebs (65 Prozent)
2. Schlaganfall (40 Prozent)
3. Alzheimer/Demenz (39 Prozent)
4. Unfall mit schweren Verletzungen (37 Prozent)
5. Herzinfarkt (33 Prozent)
6. Schwere Augenerkrankung/Erblindung(28 Prozent)
7. Psychische Erkrankungen wie Depressionen (24 Prozent)
8. Schwere Lungenerkrankung (18 Prozent)
9. Diabetes (17 Prozent)
10. Geschlechtskrankheit wie z.B. Aids (9 Prozent)
2010
1. Krebs (73 Prozent)
2. Unfall mit schweren Verletzungen (53 Prozent)
3. Schlaganfall (52 Prozent)
4. Alzheimer/Demenz (50 Prozent)
5. Herzinfarkt (45 Prozent)
6. Psychische Erkrankungen wie Depressionen (30 Prozent)
7. Schwere Lungenerkrankung (26 Prozent)
8. Diabetes (20 Prozent)
9. Geschlechtskrankheit wie z.B. Aids (14 Prozent)
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*Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 27. September bis 19. Oktober 2017 eine bundesweite und repräsentative Befragung von 3.505 Männern und Frauen durch.
Quelle: Pressemitteilung vom 16.11.2017
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171116_DAK_Forsa_Ergebnisse_Angst_vor_Krankheiten.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... heiten.pdf
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bemerkt zur Studie:
Krebs und Demenz verlieren für viele Menschen ihren Schrecken. Auch vor anderen Erkrankungen wie beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes geht die Angst zurück – und damit auch das Engagement für die eigene Gesundheit.
Der Neusser Pflegetreff am 22.11.2017 zielt genau auf die Möglichkeiten des eigenen Gesundheitsmanagements und wird mit vielfältigen Informtionen zur gesunden Lebensführung animieren. Siehe insoweit die nachfolgenden Hinweise:
Der 27. Neusser Pflegetreff ist für den 22.11 2017 geplant und wird sich mit dem Thema
"Vorbeugen ist besser als Heilen" - Prävention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken
- körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter …
befassen. …. Mit Blick auf das 2015 verabschiedete Präventionsgesetz ist das Thema ganz wichtig (> Infos - ständige Aktualisierung - > viewtopic.php?f=7&t=22212 ).
Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen sich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren. ….Auch für ältere Menschen macht Prävention … Sinn. Daher gibt es für die Stationären Pflegeeinrichtungen mittlerweile eine Leitlinie zur Prävention, die aber fast überhaupt nicht bekannt ist. … Dies sollte Veranlassung geben, das o.a. Thema auch im Interesse der älteren und pflegebedürftigen Menschen aufzugreifen.