Krebsmedikament - Sicherheit des korrekten Anmischens ?

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Moderator: WernerSchell

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Una 2000
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Krebsmedikament - Sicherheit des korrekten Anmischens ?

Beitrag von Una 2000 » 10.07.2017, 18:35

Krebsmedikament - Sicherheit des korrekten Anmischens?

Unlängst in den Nachrichten wurde bekannt das ein Apotheker in Bottrop, über Jahre an der Anmischung von Chemomedikamenten/ Krebsmedikationen gespart hat. Selbst Tabletten waren zum Teil ohne Wirkstoff - also ein Placeboprodukt.

Meine Frage ist, auch in den Kliniken wird das Chemotherapeutikum/ Medikament angemischt. Wie kann ein chronisch, schwer kranker Mensch das überprüfen. Das Rezept wird durch einen Arzt oder eine Apotheke an das Klinikum versandt, dort angemischt und das Medikamentenprodukt wird zum Beispiel, beim Onkologen angeliefert.
Kein Onkologe oder Facharzt kann mit Gewissheit sagen, ob das drin ist, was drin sein sollte. Der Patient ist der Endverbraucher der angemischten Chemotherapie oder des Krebsmedikamentes.

Wie kann es festgestellt werden, ob nicht auch eine Klinik an Medikamentenprodukten spart, und die Anmischung eines Chemotherapeutikum nicht der vorgegebenen Dosis entspricht. Werden diese Anmischungen von Medikamenten, tatsächlich bezüglich ihrer Bestandteile /sprich vorgegebener Dosis, genauestens dokumentiert und durch die Behörde überprüft?

Vielleicht kann hierzu eine Stellungnahme abgegeben werden. Ich würde mich über viele Informationen und Antworten freuen.

WernerSchell
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Krebsmedikament - Sicherheit des korrekten Anmischens ?

Beitrag von WernerSchell » 11.07.2017, 08:54

Der Bottroper Fall kann von hier nicht beurteilt werden. Es ist aber wohl eher ein Einzelfall mit entsprechender krimineller Energie.
Möglicherweise macht es Sinn, bezüglich der Sicherheitserwägungen bei der Apothekerkammer und der Deutschen Krankenhausgesellschaft nachzufragen.
Siehe auch unter > viewtopic.php?f=4&t=22182
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Der Bottroper Apothekenskandal

Beitrag von WernerSchell » 23.01.2018, 10:09

Der Bottroper Apothekenskandal
Gesundheit/Kleine Anfrage

Berlin: (hib/PK) Mit möglichen Konsequenzen aus dem Bottroper Apothekenskandal befasst sich die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (19/426 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/004/1900426.pdf ). Derzeit läuft ein Gerichtsverfahren gegen den Apotheker, der im Verdacht steht, Krebsmedikamente (Zytostatika) gepanscht zu haben.
Der Mann habe rund 60.000 Krebsarzneimittel mit zu wenig oder ohne Wirkstoff hergestellt. Viele schwer kranke Patienten seien dadurch geschädigt worden. Die Krankenkassen seien um rund 56 Millionen Euro betrogen worden. Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung wissen, wer die Zytostatika herstellenden Apotheken und Herstellerbetriebe kontrolliert und wie dies im Einzelnen abläuft.

Quelle: Mitteilung vom 23.01.2018
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de
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Zyto-Skandal - Lange Haftstrafe wegen gepanschter Krebsmedikamente

Beitrag von WernerSchell » 06.07.2018, 13:00

Ärzte Zeitung vom 06.07.2018:
Zyto-Skandal
Lange Haftstrafe wegen gepanschter Krebsmedikamente

Das Landgericht sieht es als erwiesen an, dass ein Apotheker aus Bottrop Krebsmedikamente verdünnt, aber voll abgerechnet hat. Die Richter verhängen eine Gefängnisstrafe - und ein lebenslanges Berufsverbot. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
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