Rettungsdienst - Immer mehr „falsche“ Notfälle

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Rettungsdienst - Immer mehr „falsche“ Notfälle

Beitrag von Presse » 16.10.2013, 09:37

Presseinformation vom 16. Oktober 2013
065/13


DRK-Symposium: Immer mehr „falsche“ Notfälle beim Rettungsdienst

Immer mehr ältere Menschen alarmieren den Rettungsdienst, obwohl es dabei um kleinere medizinische Probleme geht, die eigentlich vom Hausarzt geregelt werden könnten. Darüber diskutierten Experten beim DRK-Symposium „Zukunftsmodell Rettungsdienst“. Im Mittelpunkt der Tagung in Wolfsburg stand die Frage, wie im Zeichen des demographischen Wandels ein Kollaps des Rettungsdienstes besonders in ländlichen Regionen verhindert werden kann. Schon jetzt arbeitet der Rettungsdienst vielerorts am Limit.

Durch die wachsende Zahl älterer und mehrfach kranker Menschen, den zunehmendem Hausarztmangel und den gleichzeitigen Rückgang von Bereitschaftsdiensten wird die Zahl der Notfalleinsätze nach Einschätzung von Experten weiter deutlich steigen. Ein zusätzliches Problem ist die wachsende Zahl „falscher“ Notfälle.

DRK-Bundesarzt und Notfallmediziner Prof. Peter Sefrin beim Symposium: „50 Prozent der Notarzteinsätze gehören streng genommen nicht zu den dringlichen Indikationen. Hintergrund ist: Immer mehr ältere Menschen alarmieren den Rettungsdienst. Und immer häufiger geht es dann nicht um lebensbedrohliche Notfälle, sondern um kleinere Probleme, die durch einen Besuch beim Hausarzt geregelt werden könnten. Der zunehmende Hausarztmangel führt also zu einer zunehmenden ‚Zweckentfremdung’ des Rettungsdienstes.“

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters appellierte an die Politik in Bund und Ländern „die Zukunft des Rettungsdienstes als Scharnier zwischen Gesundheitssystem und Katastrophenschutz durch die Stärkung der Hilfsorganisationen mit Nachdruck zu sichern.“

Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft Prof. Dr. Martin Winterkorn sagte: „Die großen Fragen unserer Zeit können und werden wir nur gemeinsam lösen – vom Umweltschutz über die demografische Entwicklung bis hin zur sozialen Gerechtigkeit. Dazu brauchen wir noch mehr Miteinander, noch mehr Dialog zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Das Miteinander leben Rotes Kreuz und Volkswagen mustergültig vor. Mit diesem Kongress intensivieren wir nun auch den Dialog. Es gibt kaum eine Organisation, die höheres Ansehen genießt als das Rote Kreuz. Und kaum eine Organisation, die sich auf so vielen Feldern für das Gemeinwohl einsetzt – von der Rettung über die Kinderbetreuung bis zum Pflegedienst.“

Das Symposium fand auf Einladung der Volkswagen Aktiengesellschaft vom 15. bis 16. Oktober 2013 in der Autostadt in Wolfsburg statt. Volkswagen, Partner des DRK im Jubiläumsjahr 2013, unterstützt das Symposium und setzt sich für die Stärkung des Rettungsdienstes ein.

Ansprechpartner
DRK-Pressestelle
Dr. Dieter Schütz
Tel. 030 85404 158
schuetz@drk.de
Stephanie Krone
Tel. 030 85 404 161
krones@drk.de

Sabrina Merck
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Re: Rettungsdienst - Immer mehr „falsche“ Notfälle

Beitrag von Sabrina Merck » 18.10.2013, 07:02

Presse hat geschrieben: Immer mehr ältere Menschen alarmieren den Rettungsdienst, obwohl es dabei um kleinere medizinische Probleme geht, die eigentlich vom Hausarzt geregelt werden könnten. Darüber diskutierten Experten beim DRK-Symposium „Zukunftsmodell Rettungsdienst“. Im Mittelpunkt der Tagung in Wolfsburg stand die Frage, wie im Zeichen des demographischen Wandels ein Kollaps des Rettungsdienstes besonders in ländlichen Regionen verhindert werden kann. Schon jetzt arbeitet der Rettungsdienst vielerorts am Limit. ....
Ist es nicht so, dass seit vielen Jahren dazu geraten wird, bei - auch geringfügug erscheinenden - gesundheitlichen Beeinträchtigungen - eher einmal zuviel als zu wenig - den Notruf zu betätigen bzw. den Rettungsdienst zu alarmieren? Insbesondere wird dies älteren Menschen angeraten, da es ja u.a. darum gehen muss, mögliche Herzinfarkte, Schlaganfälle so früh wie möglich einer Behandlung zuzuführen. Siehe auch entsprechende Hinweise hier im Forum (einige Adresse unten angefügt).
Wenn nun über mangelnde Kapazitäten für solche, eigentlich gewollte, Hilferufe deskutiert wird, muss auch über brauchbare Alterativen nachgedacht werden. Und solche Alternativen sehe ich im Moment nicht.

S.M.

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