Zu wenig Früh-Reha-Betten in NRW

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

Antworten
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Zu wenig Früh-Reha-Betten in NRW

Beitrag von WernerSchell » 27.02.2013, 07:35

Westpol, WDR-Fernsehen, hat im vergangenen Jahr wiederholt über
Zu wenig Früh-Reha-Betten in NRW
berichtet. Vgl. dazu die Informationen unter
viewtopic.php?t=17848
Zuletzt geändert von WernerSchell am 12.11.2013, 07:33, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Neurologische Frührehabilitation = Minderversorgung

Beitrag von Presse » 27.02.2013, 07:36

Pressemitteilung vom 26.02.2013

Minderversorgung in Nordrhein-Westfalen: Patientenvertreter fordern Landesregierung auf, endlich zu handeln

Eine Expertenrunde diskutierte heute in Düsseldorf die Versorgungssituation nordrhein-westfälischer Patienten, die auf neurologische Frührehabilitation angewiesen sind. Sie konstatierten eine Minderversorgung für Menschen mit schwerer Hirnschädigung in NRW und forderten die Landesregierung auf, endlich zu handeln. Diese Forderung wird von über 50 Prozent der neurochirurgischen und neurologischen Chefärzte in Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Düsseldorf, 26.02.2013. Sind neurologische Patienten – Menschen mit einer schweren Hirnschädigung, zum Beispiel nach einem Unfall oder einem Schlaganfall – in Nordrhein-Westfalen unterversorgt? Diese Frage wurde in den letzten Monaten sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Heute trafen sich in Düsseldorf Patientenvertreter, Vertreter der Landespolitik, Krankenkassen und Leistungserbringer, um die Situation der neurologischen-neurochirurgischen Frührehabilitation Phase B in NRW aus verschiedenen Blickwinkeln zu erörtern. Eingeladen hatten die Patientenvertreter von Schädel-Hirnpatienten in Not e.V., SelbstHilfeVerband - FORUM GEHIRN e.V. und ZNS- Hannelore Kohl Stiftung sowie die Adhoc-Initiative Neurologischer und Neurochirurgischer Chefärzte in NRW und die Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation NRW (LAG). Mit der Veranstaltung wollen sie die öffentliche Diskussion im Hinblick auf die Anhörung von Sachverständigen zum Krankenhausplan NRW 2015 am 07. März 2013 weiter voran bringen.

Die LAG hatte bereits im vergangenen Jahr mehrfach darauf hingewiesen, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland über 500 Betten für eine adäquate Versorgung der neurologischen Patienten fehlen und damit eine öffentliche Diskussion angestoßen. Ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten zur Abbildung der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation im Rahmen der Krankenhausplanung, das heute vorgestellt wurde, scheint jetzt diesen Vorwurf zu erhärten. Demnach fehlen in Nordrhein-Westfalen mindestens 695 Betten in der neurologischen Frühreha, für eine optimale Versorgung sind es sogar 1.335 Betten. Die Gutachter kommen zu dem Schluss: „Der Bundesländervergleich zeigt zusammenfassend eine deutlich geringere Versorgungsdichte in Nordrhein-Westfalen als in anderen Bundesländern.“

Diese Einschätzung wurde von der Adhoc-Initiative Neurologischer und Neurochirurgischer Chefärzte in NRW geteilt. PD Dr. Elmar W. Busch, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Evangelische Kliniken Gelsenkirchen, konstatierte in NRW einen eklatanten Mangel an neurologisch-neurochirurgischer Frührehabilitation. Viel zu oft breche die qualitative Behandlung für Menschen mit schweren bzw. schwersten Hirnschädigungen nach einer erfolgreichen Akutbehandlung ab. Für die Patienten bedeute das allzu oft ein unnötiges Abgleiten in die Pflegesituation, die durch qualifizierte Frührehabilitation hätte verhindert werden können. Im Namen der neurologischen und neurochirurgischen Chefärzte von Akut- und Rehakliniken in NRW forderte Busch deshalb die Landesregierung und Kostenträger auf, endlich eine gemeinsame Planung für Frührehabilitationsbetten im Land anzugehen. Von den Kostenträgern erwarte man außerdem die längst überfällige Erstattung von gesetzlich vorgesehenen Leistungen. Das vorgestellte Positionspapier wird von 68 neurologischen und neurochirurgischen Chefärzten aus NRW unterstützt.

„Erschrocken“ sei er gewesen, als ihn sein Kollege PD Dr. Elmar W. Busch über die Versorgungssituation in Nordrhein-Westfalen informiert habe, so Prof. Dr. med. O. Busse. Der Geschäftsführer der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) war zur Veranstaltung gekommen, um der Initiative seine Unterstützung zu versichern.

Eine Einschätzung der Lage aus Patientensicht gaben abschließend die Patientenvertreter. Doris Klein von Schädel-Hirnpatienten in Not e.V. wies noch einmal daraufhin, dass die Angehörigen meistens vollkommen überfordert seien, wenn es darum ginge, Entscheidungen zu fällen, was die optimale Weiterbehandlung für den Betroffenen nach der Akutversorgung sei. Hier fehle das medizinische Fachwissen genauso wie das Wissen darüber, was Patienten rechtlich zustünde. „Es muss für Lieschen Müller endlich ersichtlich sein, welchen Anspruch sie auf medizinische Leistungen nach der Akutversorgung hat!“ Carsten Freitag von der ZNS- Hannelore Kohl Stiftung formulierte seinen Eindruck, die Politik habe bislang gar nicht verstanden, was die neurologische-neurochirurgische Frührehabilitation Phase B sei. Hier ginge es darum, den Patienten wieder zu Bewusstsein kommen zu lassen und Folgeschäden wie Epilepsie zu verhindern. Auch Folgekosten könnten so durch eine erfolgreiche Frühreha vermindert werden. Die Patientenvertreter forderten deshalb die Krankenkassen und die Landesregierung in NRW auf, die Bedeutung der neurologischen-neurochirurgischen Frührehabilitation Phase B anzuerkennen und mit Blick auf den Krankenhausplan NRW 2015 endlich etwas gegen die Minderversorgung der Patienten im Land zu unternehmen.

Informationen & Pressefotos
Alle Vorträge der Expertenrunde, das IGES-Gutachten sowie Pressefotos finden Sie ab zirka 16.00 Uhr auf: www.neuroreha-nrw.de

Bildunterschrift
(v.l.n.r.): Dr. Stefan Loos, IGES Institut Berlin, Prof. Dr. med. O. Busse, Geschäftsführer der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), PD Dr. Elmar W. Busch, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Evangelische Kliniken Gelsenkirchen, Dr. Ursula Becker, Sprecherin der LAG, Prof. Dr. Dr. Paul W. Schönle, Sprecher der LAG, Prof. Dr. Stefan Knecht, Chefarzt Neurologie in St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch, Lothar Ludwig, SelbstHilfeVerband - FORUM GEHIRN e.V., Carsten Freitag, ZNS- Hannelore Kohl Stiftung, Doris Klein, Schädel-Hirnpatienten in Not e.V.

Pressekontakt
Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation NRW
Tel: 0221-934647-48
E-Mail lag.neuroreha.nrw@gmail.com
--
Mit freundlichen Grüßen
Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation NRW
LAG.NeuroReha.NRW@gmail.com
www.neuroreha-nrw.de
Sprecher: Dr. Ursula Becker; Prof. Dr. Dr. Paul W. Schönle

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Versorgung von (älteren) Schlaganfall-Patienten in

Beitrag von Presse » 27.02.2013, 07:43

Stellungnahme der Geriatrie: Versorgung von (älteren) Schlaganfall-Patienten in NRW

Vor dem Hintergrund der aktuellen Krankenhausplanungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen wird momentan versucht, die Versorgung von Schlaganfall-Patienten in diesem Bundesland bzw. vermeintlich bestehende Mängel in den Fokus der Öffentlichkeit zu tragen.

Treibende Kraft ist dabei die Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation NRW – ein Zusammenschluss von aktuell zwölf Rehabilitationskliniken, die u. a. im Bereich der neurologischen Rehabilitation tätig sind –, die im Oktober 2012 ein "Gutachten zur Abbildung der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation im Rahmen der Krankenhausplanung" vom IGES-Institut in Berlin erstellen ließ. Die Veröffentlichung des vollständigen Gutachtens ist bisher noch nicht erfolgt.

Sowohl in dem IGES-Gutachten (veröffentlichte Kurzfassung) als auch in dem neurologischen Positionspapier wird explizit die Geriatrie als Versorgungsoption für Schlaganfallpatienten angesprochen. Eine Einbindung oder Abstimmung mit den ebenfalls im Bereich der Schlaganfall-Versorgung tätigen Geriatrien ist dabei nicht erfolgt.

Parallel wurde von verschiedenen neurologischen und neurochirurgischen Chefärzten eine sog. Ad-Hoc Initiative gegründet. Ziel ist es, ein Positionspapier zur neurologischen Frührehabilitation zu unterstützen, welches von zwei Chefärzten verfasst worden ist.

Gleichzeitig wird durch die Verfasser des neurologischen Positionspapiers versucht, eine in ihrer Blickrichtung sehr eingeengte Argumentationsbasis für die rein neurologische Versorgung von Schlaganfallpatienten zu schaffen.

Hierzu bezieht die Geriatrie wie folgt Stellung:

In der Geriatrie werden Patienten behandelt, die insbesondere durch ein höheres Lebensalter sowie eine alterstypische Multimorbidität charakterisiert werden. Der demografischen Entwicklung folgend, wurden die geriatriespezifischen Versorgungsstrukturen in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren kontinuierlich den medizinischen Bedürfnissen angepasst und ausgebaut.

Auch zukünftig nimmt der Bedarf an einer geriatriespezifischen Versorgung weiter zu.

Seitens der Landesregierung in NRW wurde daher ein bedarfsgerechter weiterer Ausbau sowie eine konzeptionelle Weiterentwicklung der entsprechenden Versorgungsstrukturen beschlossen und in die aktuelle Krankenhausplanung übernommen.

Zu der Gruppe der geriatrischen Patienten gehört typischerweise auch der ältere Schlaganfallpatient. Dieser wird seit mehr als 40 Jahren regelhaft in den geriatrischen Versorgungsstrukturen versorgt. Insbesondere im Positionspapier zur neurologischen Frührehabilitation wird behauptet, dass die geriatrische Frührehabilitation – zumindest in Teilen – nicht als angemessene Versorgung angesehen werden kann. Als Begründung für diese "Einschätzung" wird auf eine "Expertenmeinung" verwiesen, da nach Aussage der Autoren des Positionspapiers "wissenschaftliche Daten zum Vergleich geriatrischer Frührehabilitation und der neurologischen Frührehabilitation fehlen".

Sowohl die Einschätzung zur Angemessenheit der Versorgung innerhalb der Geriatrie als auch die Aussage zu den fehlenden wissenschaftlichen Daten ist sachlich-inhaltlich falsch und macht den (verbands)politischen Charakter des Positionspapiers deutlich.

Bereits im Jahre 2001 wurde in Rheinland-Pfalz eine umfassende, vergleichende Analyse des Verlaufs und der Ergebnisse stationärer Behandlung von Schlaganfallpatienten in geriatrischen und neurologischen Einrichtungen durchgeführt (veröffentlicht von Dr. phil. M. Nosper, Dr. med. G. Hock, PD Dr. med, R. Hardt). Die Untersuchung zeigt deutlich, dass die Behandlung im Rahmen der Geriatrie in jedem Fall sachgerecht und in weiten Teilen sogar für den Patienten vorteilhaft ist.

Dieses Ergebnis ist leicht nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der gesundheitlichen Probleme beim alten Menschen nicht unmittelbar durch den Schlaganfall selbst, sondern durch die schlaganfallbedingten Auswirkungen auf die bereits bestehenden (zum Teil chronischen) Grunderkrankungen des Patienten entstehen.

Nach einem Schlaganfall im höheren Lebensalter führt die bestehende Multimorbidität in Kombination mit den durch den Schlaganfall eingetretenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu einem hohen Risiko, komplizierend weitere Krankheitssymptome zu entwickeln. Dies sind vor allem internistische Erkrankungen wie z. B. Herz-, Kreislauf-Erkrankungen, pulmonale Erkrankungen, Gefäßerkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparats. Oft bestand schon vor dem Schlaganfall als Risikofaktor eine Hypertonie, ein Diabetes oder Herzrhythmusstörungen. Das Auftreten dieser Krankheiten als Multimorbidität ist das klassische Handlungsfeld der Geriatrie.

In diesem Zusammenhang erscheint es aus Sicht der Geriatrie zudem fraglich, warum sowohl in dem IGES-Gutachten als auch in dem neurologischen Positionspapier die Geriatrie als Versorgungsoption für Schlaganfallpatienten explizit angesprochen wird, aber in der Bewertung keine entsprechende Berücksichtigung findet.

Zu hinterfragen ist zudem, warum im Gutachten des IGES-Institutes der geriatrische Patient erst ab einem Alter von 80 Jahren als solcher angesehen wird, während in der europäisch-konsentierten Definition des geriatrischen Patienten der medizinischen Fachgesellschaften ein Alter von 75 Jahren angenommen wird.

Für die Versorgung der Patientengruppen jenseits der Geriatrie gibt es mit dem OPS 8552 eine sachgerechte Prozedur, die durch alle neurologischen Akutkliniken im Bundesland NRW abgerechnet werden kann. Es ist bekannt, dass es diesbezüglich Probleme mit den Kostenträgern gab. Es erscheint jedoch sachfremd, dieses nicht rechtskonforme Verhalten der Krankenkassen als Begründung heranzuziehen, um die generelle und strukturelle Ausweitung der Versorgungsstrukturen zu fordern. Insbesondere die Ausweitung auf Rehabilitationskliniken, die zumeist noch entsprechend strukturell nachgerüstet werden müssen, erscheint fraglich.

Abschließend stellt sich die Frage, wo die im Gutachten bzw. im Positionspapier angesprochene „breite Masse“ der nicht- bzw. unterversorgten Schlaganfallpatienten in NRW in der Praxis in Erscheinung tritt. Das aufgezeigte Drohszenario ist in der täglichen Versorgungspraxis nicht erkennbar, sodass auch hier die sachgerechte Versorgung der Schlaganfallpatienten in NRW unter anderem durch die geriatrische Frührehabilitation erkennbar wird.

Es ist unbestritten, dass – wie in allen Versorgungsbereichen – auch die neurologische (Früh-)Rehabilitation immer wieder kritisch hinsichtlich eventuell bestehender oder auf Grund der Bevölkerungsentwicklung absehbarer Versorgungsdefizite kritisch zu überprüfen ist. Dies muss jedoch sachlich angemessen, regional orientiert und faktenbasiert erfolgen.

In dem vorgelegten Positionspapier wird ein "globales Drohszenario" mit medizinischer Unterversorgung für NRW beschrieben, das in der aufgezeigten Weise an der Realität vorbeigeht.

Aus Sicht der Geriatrie ist es äußerst bedauerlich, dass versucht wird, einen bewährten und nachweislich medizinisch sinnvollen Versorgungsweg ohne belegte Grundlage in der Öffentlichkeit fahrlässig infrage zu stellen. Für die betroffenen Patienten ist es nicht nur bedauerlich, sondern schädlich. Gerade die Versorgung von betagten Schlaganfallpatienten benötigt einen ganzheitlichen und präventiven Ansatz zur Wiedererlangung der Alltagskompetenz.

Bundesverband Geriatrie e. V., Landesverband Geriatrie NRW, Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e. V.

Kontakt:

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.
Sekretariat Univ.-Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz
Kunibertskloster 11–13
50668 Köln
Tel.: +49 (0)221/1629-2350
E-Mail: geschaeftsstelle@dggeriatrie.de
Internet: http://www.dggeriatrie.de

Bundesverband Geriatrie e. V.
Reinickendorfer Str. 61
13347 Berlin
Tel.: 030 / 339 88 76 10
E-Mail: geschaeftsstelle@bv-geriatrie.de
Internet: http://www.bv-geriatrie.de

Landesverband Geriatrie NRW
c/o Klinik für Geriatrische Rehabilitation Maria Frieden, Telgte
Am Krankenhaus 1, 48291 Telgte
Tel.: 02504 / 67-4060
E-Mail: Christoph.Wolters@sfh-muenster.de
Internet: http://www.bv-geriatrie.de

Quelle: Pressemitteilung vom 26.02.2013
Nina Meckel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
http://idw-online.de/de/news521000

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Gesundheitsversorgung in NRW optimieren !

Beitrag von Presse » 15.07.2013, 09:39

"Wir können die Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen noch optimieren“

Wie ist es um die Versorgung von Patienten in Nordrhein-Westfalen bestellt, die – zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma – auf neurologische Frührehabilitation angewiesen sind? Diese Frage hatten vor einem Jahr Experten und neurologisch-neurochirurgische Chefärzte aus Nordrhein-Westfalen erstmalig aufgeworfen und im Hinblick auf eine adäquate qualitative Versorgung rund 700 fehlende Betten konstatiert. Jetzt wird die Landesarbeitgemeinschaft Neurorehabilitation NRW (LAG) ein Jahr alt. Was hat sich seit ihrer Gründung getan? Hat ihre Arbeit Niederschlag in der NRW-Versorgung schwer hirngeschädigter Patienten gefunden? Eine Zwischenbilanz.

Köln, 15.07.2013. Patienten mit schweren Hirnschädigungen, wie sie zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma auftreten können, benötigen meistens im Anschluss an ihre Akutbehandlung eine intensive weiterführende Versorgung. Nur durch die fachspezifische, intensive medizinische Betreuung der Patienten, wie sie die neurologische Frührehabilitation garantiert, können Folgeschäden wie Decubiti (Hautgeschwüre mit abgestorbener Haut), versteifende Kontrakturen der Gelenke, Verkürzungen der Sehnen und Muskeln, wiederholt auftretende Lungenentzündungen bei Schluckstörungen und ein unnötiges Abgleiten in die Pflegesituation verhindert werden. Weniger als 400 solcher neurologischer Frührehabetten stehen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung, d. h. auf 55.000 Einwohner kommt je ein Bett. Zum Vergleich: In Thüringen ist es ein Bett pro 12.000 Einwohner. Im Bundesvergleich hat Nordrhein-Westfalen mit diesen Werten noch ein großes Entwicklungspotenzial und eine dringliche Aufgabe. Schnelles Handeln ist notwendig.
Auf diese Minderversorgung hatte vergangenes Jahr die Landesarbeitsgemeinschaft Neurorehabilitation NRW (LAG) erstmals öffentlich hingewiesen. Rund 700 fehlende Betten konstatierte die Initiative, die sich aus Klinikbetreibern, neurochirurgisch-neurologische Chefärzten und weiteren Vertretern der Gesundheitsbranche aus Nordrhein-Westfalen zusammensetzt, angesichts der realen Bedarfslage in Nordrhein-Westfalen.
„Als wir uns vor einem Jahr gegründet haben, wollten wir in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein auf die dringend notwendige Verbesserung der Versorgungssituation dieser schwer betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen in NRW lenken. Dieses Ziel haben wir erreicht“, bilanziert Prof. Dr. Dr. Paul W. Schönle, Gründungsmitglied der LAG die vergangenen zwölf Monate. Ein Meilenstein der gemeinsamen Arbeit sei die Vorstellung des Gutachtens zur Abbildung der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation im Rahmen der Krankenhausplanung gewesen. Dieses sei sowohl bei der Presse als auch NRW-Landtagsabgeordneten verschiedener Fraktionen sowie dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW auf reges Interesse gestoßen „Mit unserer Initiative und dem Gutachten haben wir einen Impuls zur Verbesserung der Versorgung in NRW gesetzt. Wir sind sicher, dass wir gemeinsam mit der Landesregierung, den Krankenkassen und der Selbsthilfe diese Aufgabe erfolgreich angehen und meistern können“, ist sich Schönle sicher.
Auch die Unterstützung der LAG durch die Adhoc-Initiative Neurologischer und Neurochirurgischer Chefärzte in NRW und Patientenvertreter wie die ZNS- Hannelore Kohl Stiftung, Schädel-Hirnpatienten in Not e.V. und Forum Gehirn e.V. habe dazu geführt, dass der Landtag das Thema Anfang des Jahres auf die politische Agenda genommen habe.
„Die Zusammenarbeit mit den politischen Vertretern des Landes sowie des Ministeriums gestaltet sich äußerst konstruktiv und zielführend. Die Fraktionen im Ausschuss für Gesundheit haben in ihren Stellungnahmen zum Krankenhausplan 2013 das Thema neurologische Frühreha jeweils aufgenommen“, zeigt sich Dr. Ursula Becker, ebenfalls Gründungsmitglied der LAG, zufrieden. Aktuell definiere die LAG Qualitätsstandards für die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation. Das Ministerium werde dann entscheiden, was davon im neuen Krankenhausplan, welcher voraussichtlich noch dieses Jahr in Kraft treten wird, Berücksichtigung finden wird.

Ausblick
Neben der Versorgungssicherheit für neurologische Frühreha-Patienten hat sich die LAG für die Zukunft noch weitere Ziele gesteckt. „Unsere Mitglieder arbeiten derzeit an Themen wie Hygiene oder Qualitätssicherung in Reha-Krankenhäusern. Denn so, wie wir uns jetzt in punkto neurologische Frühreha einbringen konnten, kann und will die LAG mit ihrer Expertise auch weiterhin dazu beitragen, die Qualität der Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen zu optimieren“, so Becker.
Mehr Informationen unter: http://neuroreha-nrw.de/

Quelle: Pressemitteilung vom 15.07.2013
Rebecca Jung
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Becker Klinikgesellschaft mbH & Co. KG

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Reha–Kliniken in Not – Krankenkassen sparen bei Älteren

Beitrag von Presse » 22.08.2013, 07:14

Frontal21
Reha–Kliniken in Not – Krankenkassen sparen bei Älteren

Ärzte sollen alles tun, damit ältere Patientinnen und Patienten nicht zum Pflegefall werden. Deshalb hat der Gesetzgeber 2007 einen Reha-Anspruch auch für alte Menschen festgeschrieben.
Trotzdem zahlen die Kassen Reha-Kliniken seit Jahren zu wenig Geld. Personalkosten sind so kaum noch bezahlbar und Investitionen nicht mehr möglich, beklagen immer häufiger Kliniken.
Einige sind sogar von Schließungen bedroht.
Frontal21 zeigt, was diese Bedingungen für den Klinikalltag bedeuten, spricht mit Patienten, Ärzten und Betreuern

Links
• Manuskript des Beitrags
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/29 ... 1/data.pdf
• Forum: Was sagen Sie dazu?
http://www.zdf.de/Frontal-21/Forum-Betr ... 17976.html

Quelle und weitere Informationen:
http://www.zdf.de/Frontal-21/Sendung-vo ... 36396.html

Sabrina Merck
Sr. Member
Beiträge: 434
Registriert: 18.05.2007, 10:32

Geriatrische Rehabilition mit Anspruchscharaker

Beitrag von Sabrina Merck » 22.08.2013, 07:47

Geriatrische Rehabilition mit Anspruchscharaker

Auf die geriatrische Rehabilition besteht seit Jahren ein Rechtsanspruch - und kaum einer ist darüber informiert.
Die Krankenkassen halten sich auch zurück, weil sie die Kosten scheuen.
Was ist falsch im "Staate Dänemark"?

S.M.
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Schlaganfall-Rehabilitation / Zu spät - zu wenig - ...

Beitrag von Presse » 23.09.2013, 08:08

Umfrage zur ambulanten Schlaganfall-Rehabilitation / Zu spät - zu wenig - zu unspezifisch

Gütersloh (ots) - Viele Schlaganfall-Patienten wünschen sich eine spezifischere Therapie und mehr Aufklärung. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Umfrage der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mit dem ambulanten Rehabilitationszentrum Perzeptionshaus in Hainburg (Hessen). Mehr als 300 Schlaganfall-Betroffene bundesweit haben sich daran beteiligt. 37 Prozent der Befragten gaben an, zwei Wochen nach Abschluss der stationären Rehabilitation noch keine Heilmittelverordnung ihres Arztes bekommen zu haben. "Deutschlandweit bestehen gravierende Versorgungsengpässe bei der ambulanten Versorgung von Schlaganfall-Patienten", erklärt der Schlaganfall-Experte und Leiter des Perzeptionshauses Helmut Gruhn.
Durch seine tägliche Arbeit kennt er die Schwierigkeiten der Patienten und Angehörigen, eine gute ambulante Versorgung zu erhalten. Denn die Krankenkassen zahlen nur eine Grundversorgung mit
Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie. Das bedeutet maximal zweimal die Woche eine halbe Stunde Physiotherapie.

Das bemängelten auch die Betroffenen. 44 Prozent der befragten Patienten erhielten aus ihrer Sicht zu wenig Therapie. Der Durchschnitt lag wöchentlich bei 2,08 Anwendungen Physiotherapie,
1,86 mal Ergotherapie und 1,76 mal Logopädie. "Für viele Schlaganfall-Patienten ist das zu wenig, um ihnen den Weg zurück in ein selbständiges Leben zu ermöglichen," so der erfahrene Bobath-Therapeut Gruhn. Diese Einsparungen führten zu kurzfristigen Entlastungen der Kostenträger, hätten aber in der Gesamtbetrachtung keinen Effekt. Unzureichend rehabilitierte Patienten verursachten Arbeitsausfälle und Pflegekosten.

Knappe Kassen müssen dabei nicht zwangsläufig das Rehabilitationsergebnis gefährden, denn Patienten sind zunehmend bereit, in ihre Gesundheit zu investieren. 64 Prozent der Befragten gaben an, sie würden zusätzliche therapeutische Leistungen auch aus eigener Tasche bezahlen. Doch nur 21 Prozent wurden darauf hingewiesen, dass sie dadurch ein deutlich besseres Rehabilitationsergebnis erzielen könnten.

Unter dem Strich waren lediglich 18 Prozent der 319 Befragten mit ihrer Schlaganfall-Nachsorge insgesamt zufrieden. 24 Prozent der Befragten fühlten sich nicht gut informiert. Nur 35 % erhielten spezifisch neurologische Therapie. Die gesamten Ergebnisse der Befragung finden sich im Internet unter schlaganfall-hilfe.de und perzeptionshaus.de. Helmut Gruhn und die Deutsche Schlaganfall-Hilfe werden die Ergebnisse am Mittwoch, 25. September 2013, auf der REHARE in Düsseldorf vorstellen. Die REHACARE ist die weltgrößte Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Integration und Pflege.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.09.2013 Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Pressekontakt: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
Telefon: 05241 9770-12
E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: www.schlaganfall-hilfe.de

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Reha-Maßnahmen: Krankenkassen sollen für Pflege zahlen

Beitrag von WernerSchell » 10.03.2016, 10:05

Reha-Maßnahmen: Krankenkassen sollen für Pflege zahlen
Die CDU will dafür sorgen, dass mehr Reha-Maßnahmen verschrieben werden. Das könnte die Zahl der Senioren, die ins Heim müssen,
verringern, weil sie dadurch wieder eigenständiger werden könnten.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/r ... -1.2899035
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bessere Versorgung für schwerstbetroffene Patienten in NRW

Beitrag von WernerSchell » 15.04.2016, 06:55

Bessere Versorgung für schwerstbetroffene Patienten in NRW

Gute Nachrichten für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte in NRW:

Die Versorgung von Patienten mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen wird in NRW deutlich verbessert. Führende Vertreter von Selbsthilfeorganisationen danken Ministerin Barbara Steffens und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den ersten richtungsweisenden Schritt.

In den letzten Jahren fand eine lebhafte Diskussion über die Versorgung von Schwerst-Schädel-Hirnverletzten statt. Das Problem: Der Bedarf an Behandlungsplätzen in der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation (NNCHFR) überschreitet die vorhandenen Versorgungsmöglichkeiten deutlich. Im Zentrum der Diskussionen stand deshalb die Forderung nach einer besseren Versorgung dieser Menschen.

Betroffen sind Menschen, die sich aufgrund eines Unfalls- oder einer sonstigen Erkrankung mit viel Energie und Ressourceneinsatz wieder zurück ins Leben kämpfen. Prominente Beispiele sind die Fernsehmoderatorin Monica Lierhaus und die Komikerin Gaby Köster, die nach einer Zeit im Koma / Wachkoma wieder in der Öffentlichkeit stehen, sowie der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher, der allem Anschein nach auch zu dieser Patientengruppe gehört. Seine Unfallgeschichte machte die Diskussion um die medizinische Versorgung Schwerst-Schädel-Hirnverletzter für viele Menschen greifbar.

Ein erster richtungsweisender Schritt

Ein Gutachten des renommierten Berliner IGES Instituts hatte belegt, dass in NRW aktuell rund 1600 Betten für die Versorgung schwerstbetroffener Patienten fehlen.

Nun ist die Landesregierung einen ersten wichtigen Schritt zur Verbesserung der Situation gegangen. Sie hat für den Großraum Bonn 40 Betten für die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation genehmigt.

„Wir danken dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalens für diesen wichtigen Schritt. Insbesondere danken wir der Ministerin Barbara Steffens, dass sie sich dieser Patientengruppe annimmt und die Versorgung dieser schwerstbetroffenen Patienten in NRW zukunftsweisend gestaltet“, so Manfred Ernst vom Netzwerk Schädel-Hirnverletzter in NRW. Das Netzwerk vertritt die verschiedensten Selbsthilfegruppen des Bundeslands und fordert seit langem, dass im Rahmen der Umsetzung des Krankenhausplans die Versorgungssituation schwerstbetroffener Patienten verbessert wird. „Die Zulassung dieser ersten Betten ist sicher nur ein erster Schritt“, so Ernst weiter. „Auch in anderen Städten gibt es großen Bedarf, der schnell in die Versorgung einbezogen werden muss. Dieser erste Schritt ist jedoch absolut richtig und richtungsweisend. Denn jeden Tag kommen neue Betroffene hinzu…“

Quelle: Pressemitteilung vom 14.04.2016
Kontakt für Nachfragen:
Netzwerk Schädel-Hirnverletzer in NRW
c/o
Manfred Ernst, Rembrandtweg 22, 46539 Dinslaken
Tel.: 0176 - 42140490
E-Mail: m.u.m.ernst@gmx.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Geriatrische Rehabilitation 2016

Beitrag von WernerSchell » 23.07.2016, 06:37

Geriatrische Rehabilitation 2016 – Trotz guter Evidenz und Innovationen zu wenig verordnet

Die positive Kosten-Nutzen-Rechnung von Rehabilitationsmaßnahmen in der Geriatrie ist Konsens: Die Lebensqualität verbessert sich, Pflegebedürftigkeit wird vermindert oder verhindert. Trotzdem ist die Zahl der vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) ausgesprochenen Reha-Empfehlungen mit knapp 31.000 im Jahr 2015 bei fast 1,5 Millionen Begutachtungen viel zu gering. Was muss sich also am deutschen Angebot für die Rehabilitation älterer Menschen verbessern? Welche Konzepte verfolgen andere Länder? Welche aktuellen Erkenntnisse liefert die Forschung? Diesen Fragen widmen sich die beiden Fachgesellschaften der Altersmedizin, die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) – mit überraschenden Antworten! So birgt eine rein stationäre Rehabilitation auch Nachteile; Reha im heimischen Umfeld ist von der Effizienz her der stationären Rehabilitation gleichzusetzen.
Der Grundsatz „Reha vor Pflege“ ist hierzulande auf dem Papier gesetzliche Vorgabe. Es gibt jedoch gerade in Deutschland ein systemisches Problem, diesen auch tatsächlich in der Realität umzusetzen. Kostenträger der geriatrischen Rehabilitationen sind in der Regel die Krankenkassen, Nutznießer einer erfolgreichen Maßnahme hingegen auch die Pflegekassen. Gerade vor diesem Hintergrund ist es nützlich, einen Blick über den nationalen Tellerrand zu werfen und die Expertise internationaler Experten miteinzubeziehen.
„Mir erscheinen die deutschen Angebote für die Rehabilitation älterer Menschen grundsätzlich gut entwickelt“, sagt Professor Ian Cameron aus Sydney, „insgesamt gibt es aber meiner Ansicht nach in den meisten Ländern Schwierigkeiten, den Stand der Forschung, der starke Hinweise auf die Vorteile von geriatrischer Rehabilitation liefert, in effektive Maßnahmen zu übersetzen.“ Prof. Cameron leitet unter anderem das John Walsh Centre for Rehabilitation Research, ist Mitherausgeber des Journal of Rehabilitation Medicine und berät als Geriater die australische Regierung in medizinischen Fragen, die ältere Menschen betreffen. Er wird auf dem Jahreskongress der DGG und der DGGG das Thema „Nutzen der geriatrischen Rehabilitation“ umfassend beleuchten.
Rehabilitation in Pflegeeinrichtungen kann negative Nebeneffekte haben
„Die meisten älteren Menschen mit einer schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigung können potentiell von Rehabilitation profitieren“, sagt Cameron. „Die besten Beispiele finden sich gerade nach Schlaganfällen oder Hüftfrakturen und es gibt immer mehr Hinweise für die positive Wirkung von Rehabilitation nach Immobilisierung und bei Gebrechlichkeit.
Doch wo sollte die Reha stattfinden? Stationär in einer Klinik, in einer Pflegeeinrichtung oder zu Hause in der gewohnten Umgebung der älteren Menschen? Dies wurde bisher nicht ausreichend geklärt. Weltweit gibt es dazu erheblich abweichende Modelle. Im Rahmen des Vortrags wird Prof. Cameron darstellen, dass eine Rehabilitation in Pflegeeinrichtungen potentiell negative Ergebnisse produzieren kann, indem Behinderung und Abhängigkeit verlängert werden. Ist es dagegen möglich, eine Rehabilitation im häuslichen Umfeld anzubieten, ist dies mindestens so effektiv wie im Rahmen einer stationären Behandlung. 
„Der größte Vorteil von Rehabilitationsmaßnahmen für ältere Menschen ist es, ein eigenständigeres Leben mit einer verbesserten Lebensqualität führen zu können“, so Cameron. „Das könnte auch die Nutzung von Pflegeeinrichtungen verringern.“ Um bei Rehabilitationsmaßnahmen die höchste Kosteneffizienz und die besten Ergebnisse zu erzielen, kommt er zu dem Schluss, dass es in vielen Fällen nützlich ist, diese in der heimischen Umgebung stattfinden zu lassen.
Zur Person:
Professor Ian Cameron ist Facharzt für Geriatrie und Lehrstuhlinhaber für Rehabilitationsmedizin an der Universität Sydney. Forschungsschwerpunkte sind Verletzungen, Rehabilitation und Behinderungen insbesondere bei älteren Menschen. Prof. Cameron leitet das John Walsh Centre for Rehabilitation Research, das klinische, epidemiologische und anwendungsorientierte Studien interdisziplinär zusammenführt. Er ist Autor verschiedener Cochrane Reviews. Bei der Fachzeitschrift Journal of Rehabilitation Medicine und bei BioMed Central Geriatrics fungiert er als Mitherausgeber. Als Experte berät Prof. Cameron die australische Regierung und staatliche Organisationen in den Bereichen Rehabilitation und Gesundheitsangebote speziell für ältere und behinderte Menschen.

Jahreskongress der DGG (Deutsche Gesellschaft für Geriatrie) und der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie) in Stuttgart
7. bis 10. September 2016
Prof. Ian Cameron, Sydney
Keynote-Lecture: „Geriatric rehabilitation – What is the evidence?
Donnerstag, 08.09.2016
09:45 – 10:30 Uhr
Haus der Wirtschaft (König-Karl-Halle)
Hierzu laden wir alle Vertreter der Presse bereits heute herzlich ein!

PM Download: Geriatrische Rehabilitation 2016 – Trotz guter Evidenz und Innovationen zu wenig verordnet
http://www.dggeriatrie.de/component/acy ... mailid=287

Quelle: Pressemitteilung vom 22.07.2016
Pressekontakt
Nina Meckel
medXmedia Consulting
Nymphenburger Str. 19
80335 München
Tel: +49 (0)89 / 230 69 60 69
Fax: +49 (0)89 / 230 69 60 60
E-Mail: presse@dggeriatrie.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Verordnen von Rehabilitation

Beitrag von WernerSchell » 06.01.2017, 09:30

Am 06.01.2017 bei Facebook gepostet:
Verordnen von Rehabilitation: Kein „Antrag auf einen Antrag“ mehr
- Video - 02,34 Minuten - informiert !
Seit dem 1. April 2016 gilt die neue Reha-Verordnung für alle Vertragsärzte. Aber was heißt das genau? Was hat sich geändert?
Im ersten Teil der Video-Serie „Fit für die Praxis“ stellt KV-on die Neuerungen des Verordnungsverfahrens vor.

>>> http://www.kbv.de/html/23019.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Antworten