Grundsatz “ambulant vor stationär“ ... nachteilig ?
Moderator: WernerSchell
Grundsatz “ambulant vor stationär“ ... nachteilig ?
Pflege: Grundsatz “ambulant vor stationär“ kann für den Patienten nachteilig sein
fzm – Die gesetzlichen Regelungen verlangen, dass Pflegebedürftige nach Möglichkeit zunächst ambulant betreut werden. So soll eine frühzeitige Heimunterbringung vermieden werden. Für Menschen mit einem hohen Betreuungsbedarf könnte der Grundsatz “ambulant vor stationär” jedoch von erheblichem Nachteil sein. Eine Studie in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2011) zeigt eine deutlich erhöhte Sterblichkeit in den Pflegestufen II und III, wenn der Medizinische Dienst der Krankenkassen zunächst eine ambulante Betreuung veranlasst.
Zur ausführlichen Pressemitteilung:
http://www.thieme.de/presseservice/36248.html
W. Seger et al.:
Vergleich der Sterblichkeit ambulanter und stationärer Pflegepatienten im Langzeitverlauf.
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2011; 136 (28/29): S. 1465-1471
º Bitte schicken Sie mir den Artikel von W. Seger et al. per Mail.
Quelle: Mitteilung vom 19.07.2011
Thieme Verlagsgruppe
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Service:
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Haben Sie noch Fragen?
Dann wenden Sie sich an uns:
Christine Schoner
Tel: 0711 8931-573
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: Christine.Schoner@thieme.de
fzm – Die gesetzlichen Regelungen verlangen, dass Pflegebedürftige nach Möglichkeit zunächst ambulant betreut werden. So soll eine frühzeitige Heimunterbringung vermieden werden. Für Menschen mit einem hohen Betreuungsbedarf könnte der Grundsatz “ambulant vor stationär” jedoch von erheblichem Nachteil sein. Eine Studie in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2011) zeigt eine deutlich erhöhte Sterblichkeit in den Pflegestufen II und III, wenn der Medizinische Dienst der Krankenkassen zunächst eine ambulante Betreuung veranlasst.
Zur ausführlichen Pressemitteilung:
http://www.thieme.de/presseservice/36248.html
W. Seger et al.:
Vergleich der Sterblichkeit ambulanter und stationärer Pflegepatienten im Langzeitverlauf.
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2011; 136 (28/29): S. 1465-1471
º Bitte schicken Sie mir den Artikel von W. Seger et al. per Mail.
Quelle: Mitteilung vom 19.07.2011
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ambulant vor stationär
Statement von thorstein in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=16124
http://www.thieme.de/presseservice/36248.html
Was ist das für ein widersinniger Artikel?
Untersucht wurden Patienten zwischen 40 u. 59 bzw. zwischen 40 u. 69.
Warum? Wieviel Prozent macht diese Altersstufe in Bezug auf alle Pflegebedürftigen aus?
Zu den Todesursachen gibt es keine Daten. Dann folgen ein paar merkwürdige Spekulationen.
Vielleicht hätte man bei einer so vergleichsweise jungen Klientel nach den Krankheitsbildern und möglichen Komplikationen fragen sollen. Und selbstverständlich ist die Wahrscheinlichkeit, Komplikationen in einer stationären Einrichtung früher zu erkennen, höher als zu Hause.
Vielleicht nehmen auch gerade jüngere Patienten das Komplikationsrisiko und damit eine verkürzte Lebenserwartung bewußt in Kauf?
Ich sehe da keinerlei Diskussionsbedarf.
viewtopic.php?t=16124
http://www.thieme.de/presseservice/36248.html
Was ist das für ein widersinniger Artikel?
Untersucht wurden Patienten zwischen 40 u. 59 bzw. zwischen 40 u. 69.
Warum? Wieviel Prozent macht diese Altersstufe in Bezug auf alle Pflegebedürftigen aus?
Zu den Todesursachen gibt es keine Daten. Dann folgen ein paar merkwürdige Spekulationen.
Vielleicht hätte man bei einer so vergleichsweise jungen Klientel nach den Krankheitsbildern und möglichen Komplikationen fragen sollen. Und selbstverständlich ist die Wahrscheinlichkeit, Komplikationen in einer stationären Einrichtung früher zu erkennen, höher als zu Hause.
Vielleicht nehmen auch gerade jüngere Patienten das Komplikationsrisiko und damit eine verkürzte Lebenserwartung bewußt in Kauf?
Ich sehe da keinerlei Diskussionsbedarf.
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stationär nicht gegen ambulant ausspielen
Hallo Herr Thorstein,
ich habe den vollständigen Bericht gelesen und denke, dass die näher beschriebenen Todesfälle (in der ambulanten Versorgung) bei den Stufen II und III einigermaßen gut begründet sind. Es wird damit verdeutlicht, dass bei einer umfänglicheren Pflegebedürftigkeit Laien eher überfordert und die stationäre professionelle Pflege günstigere Ergebnisse erzielen kann. Solche Erwägungen drängen sich auch ohne nähere Überprüfungen auf. Damit sind gegenüber den Angehörigen keine Vorwürfe verbunden. Es werden nur mögliche Grenzen einer ambulanten Versorgung angedeutet. Ob diese Grenzen durch eine Verbesserung in den ambulanten Pflegediensten ausgeglichen werden kann, wäre zu erörtern.
Jedenfalls zeigt für mich der Bericht auf, dass die gelegentlich erhobene Forderung, die Heime abzuschaffen und alles auf die Karte ambulante Versorgung (mit unterschiedlichen Strukturen natürlich) zu setzen, ein falscher Weg wäre.
Gruß
Herbert Kunst
ich habe den vollständigen Bericht gelesen und denke, dass die näher beschriebenen Todesfälle (in der ambulanten Versorgung) bei den Stufen II und III einigermaßen gut begründet sind. Es wird damit verdeutlicht, dass bei einer umfänglicheren Pflegebedürftigkeit Laien eher überfordert und die stationäre professionelle Pflege günstigere Ergebnisse erzielen kann. Solche Erwägungen drängen sich auch ohne nähere Überprüfungen auf. Damit sind gegenüber den Angehörigen keine Vorwürfe verbunden. Es werden nur mögliche Grenzen einer ambulanten Versorgung angedeutet. Ob diese Grenzen durch eine Verbesserung in den ambulanten Pflegediensten ausgeglichen werden kann, wäre zu erörtern.
Jedenfalls zeigt für mich der Bericht auf, dass die gelegentlich erhobene Forderung, die Heime abzuschaffen und alles auf die Karte ambulante Versorgung (mit unterschiedlichen Strukturen natürlich) zu setzen, ein falscher Weg wäre.
Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de
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ambulant vor stationär - es darf argumentiert werden
Hallo Elke,Elke hat geschrieben:Über einige Beiträge hier Forum kann ich nur den Kopf schütteln.
wenn ich das richtig sehe, wurde hier auf eine Veröffentlichung in einer renomierten Fachzeitschrift aufmerksam gemacht. Das ist doch zunächst einmal begrüßenswert, regt zu weiteren Überlegungen und Diskussionen an. Diese Textvorstellung zu beanstanden, ist mir nicht ganz verständlich.
Es spricht natürlich nichts dagegen, sich inhaltlich mit den vorgestellten Feststellungen auseinander zu setzen. Dazu darf man allerdings mehr erwarten als nur Kopfschütteln.
Lb Grüße Gaby
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!
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Pflegebedürftige Menschen im Mittelpunkt
Ich beobachte immer wieder, dass viele Pflegende, wo auch immer tätig (Zuhause oder im Heim), allein aus ihrer jeweiligen Situation heraus argumentieren und der Blick für das Ganze nicht oder nur eingeschränkt gegeben ist. Pflege ist ein komplexen Geschehen, dass viele Strukturen kennt und noch mehr unterschiedliche Akteure.
M.E. sollten möglichst viele Aspekte im Zusammenhang mit einer guten Versorgung diskutiert werden. Im Mittelpunkt haben immer die pflegebedürftigen Menschen selbst zu stehen und niemand anders. Dies immer wieder zu verbessern, lässt keine Denk- und Schreibverbote zu!
Rauel
M.E. sollten möglichst viele Aspekte im Zusammenhang mit einer guten Versorgung diskutiert werden. Im Mittelpunkt haben immer die pflegebedürftigen Menschen selbst zu stehen und niemand anders. Dies immer wieder zu verbessern, lässt keine Denk- und Schreibverbote zu!
Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!
Hallo Gaby und Rauel,
mit einem Blick auf meine Signatur sollten sich weitere Vorwürfe eigentlich erledigt haben.
Gute Heimpflege ist in meinem Sinne, nicht umsonst unterstütze ich "Pro Pflege", aber bitte nicht die Pflegenden Angehörigen und ihre Pflegebedürftigen aus den Augen verlieren.
mit einem Blick auf meine Signatur sollten sich weitere Vorwürfe eigentlich erledigt haben.
Gute Heimpflege ist in meinem Sinne, nicht umsonst unterstütze ich "Pro Pflege", aber bitte nicht die Pflegenden Angehörigen und ihre Pflegebedürftigen aus den Augen verlieren.
Ehemann Hirnblutung 1995, Hemiplegie rechts, schwere Globalaphasie, Epilepsie, Pflegestufe 3. Pflege Zuhause
Ich finde es andererseits beruhigend, dass Rauel ganz offenichtlich nicht zu den betriebsblinden Pflegenden gehört. Solche altväterlichen Kommentare muss man nicht unbedingt ernst nehmen, wo nicht einmal klar ist, welcher Profession der Schreiber angehört oder ob er im realen Leben überhaupt exisitiert.Ich beobachte immer wieder, dass viele Pflegende, wo auch immer tätig (Zuhause oder im Heim), allein aus ihrer jeweiligen Situation heraus argumentieren und der Blick für das Ganze nicht oder nur eingeschränkt gegeben ist.
Was diesem Forum gut täte, wäre eine deutlich höhere Beteiligung von Pflegenden, seien es nun beruflich Pflegende oder pflegende Angehörige. Leider werden bis zu 90% der Beiträge von Teinehmern verfasst, deren Hintergrund völlig im Dunkeln bleibt. Und meistens erschöpfen sich die Beiträge darin, dass man die Statements von Pro pflege unterstützt.
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Forum - mehr Beteiligung gewünscht
Anmerkung der Moderation:thorstein hat geschrieben: .... Was diesem Forum gut täte, wäre eine deutlich höhere Beteiligung von Pflegenden, seien es nun beruflich Pflegende oder pflegende Angehörige. Leider werden bis zu 90% der Beiträge von Teinehmern verfasst, deren Hintergrund völlig im Dunkeln bleibt. Und meistens erschöpfen sich die Beiträge darin, dass man die Statements von Pro pflege unterstützt. ....
Es ist so, dass nach hiesiger Einschätzung mindestens ca. 2/3 der registrierten Forumsnutzer pflegerisch tätig sind oder zumindest einen nahen Bezug zur Pflege haben. Auch zahlreiche pflegende Angehörige sind registriert.
Bedauerlicherweise sind viele nur "stumme" Dauer-MitleserInnen, die sich offensichtlich nicht trauen, ihre Meinung einzuspeisen. Dies einmal, weil sie glauben, geoutet werden zu können. Andererseits trauen sich die meisten wohl nicht zu den hier dominierenden rechtlichen Fragen eine Meinung abzugeben. Sie sind eher selbst ratsuchend.
Außerhalb der Forumsbeiträge wird Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk oft direkt telefonisch und oder per E-Mail kontaktiert. Es sind dann ganz persönliche Angelegenheiten, die in der Tat meist nicht in ein Forum gehören. Das müssen wir akzeptieren. Es gibt auch außerhalb des Forums einfach viel Zustimmung zu unseren Aktivitäten. Darüber darf man sich auch ein wenig freuen.
Werner Schell
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Forum und die Pflegesituationen - mehr Mut
Hallo,thorstein hat geschrieben: .... Was diesem Forum gut täte, wäre eine deutlich höhere Beteiligung von Pflegenden, ....
da stimme ich gerne zu. Allerdings kann ich auch die Information von Herrn Schell nachvollziehen. Pflegekräfte interessieren sich leider nur ungenügend für die Ursachen und Änderungsmöglichkeiten der von ihnen oft genug beklagten Pflegebedingungen. Meistens unternehmen sie, außer Lammentieren, aber nichts, um insoweit für Änderungen einzutreten. Es gibt da immer wieder viele Ausreden. Ähnlich ist es ja bezüglich der Zugehörigkeit zu Berufsverbänden und Gewerkschaften. Kaum Interesse.
Ich habe auch schon verschiedentlich bei anderen Mitarbeiterinnen angeregt, hier im Forum einen Text einzustellen. Einige lesen hier mit, aber zu mehr sind sie anscheinend nicht zu bewegen. Schade.
Lb Grüße Pflege Cologene
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
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