Fachkräftemangel - Bündnis gestartet - Ablenkungsmanöver?

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

PflegeCologne
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Fachkräftediskussion - ein Popanz

Beitrag von PflegeCologne » 05.07.2011, 06:49

Fachkräftediskussion - ein Popanz

Der sog. Fachkräftemangel ist, so, wie er diskutiert wird, ein Popanz (ein Trugbild). Tatsächlich haben wir, das wird hier im Forum seit Jahren thematisiert, einen Pflegenotstand. D.h., wir haben zu wenig Stellenausweisungen, folglich auch zu geringe Ausbildungs- und Einstellungsquoten. Im Übrigen gehen Pflegekräfte zu früh aus dem Beruf, sie schaffen ihre Arbeit nicht mehr, sind kaputt, krank usw.
Hier gilt es anzusetzen. Der Ruf nach ausländischen Fachkräften ist m.E. ein einziges Ablenkungsmannover. Damit sollen Billigkräfte angeworben werden, die hier die Vergütungen weiter niedrig halten sollen. Ausländische Arbeitnehmer sind in der Pflege weniger gut geeignet. Denn in diesem Bereich ist Sprache für die Kommunikation wichtig. In diesem Bereich gibt es bereits heute infolge vieler Migranten im Gesundheitssystem erhebliche "Verständigungsschwierigkeiten".
Ich bin mehr als verwundert darüber, dass seit einigen Monaten die Fachkräftediskussion befeuert wird. Wer genau hinschaut, wird merken, dass es vor allem die an Billigkräften interessierte Arbeitgeberseite ist, die hier maßgeblich Einfluss nimmt. Klar, dass auch die Bundesregierung, wohl auf Druck der FDP, entsprechend angesprungen ist.

Pflege Cologene
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Gaby Modig
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Pflegefachkräfte aus dem Ausland - bitte mit Qualifikation

Beitrag von Gaby Modig » 16.07.2011, 15:11

Die "Marburger Bund Zeitung" vom 15.07.2011 befasst sich u.a. mit dem Ärztemangel. Dabei geht es auch um die Anwerbung von Ärzten aus dem Ausland. In diesem Zusammenhang erhebt der Marburger Bund zurecht Forderungen nach fundierten Gleichwertigkeitsprüfungen usw.

Wenn diese Überlegungen auf die Pflege angewandt werden, müsste gelten:
Geprüft werden müssen Kenntnise, die eine deutsche Pflegekraft am Ende der dreijährigen Ausbildung erworben hat. Wichtig wäre auch, dass alle Pflegekräfte, die aus dem internationalen Raum nach Deutschland kommen, nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich und interkulturell kompetent sein müssen. Wo Pflegefachkraft draufsteht, muss auch immer Pflegefachkraft drin sein. Eine bloße Pfegetätigkeit außerhalb der BRD kann kein Ersatz für eine gebotene gleichwertige Qualifikation sein.

Das meint Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Abwerbung ausländischer Fachkräfte unmoralisch

Beitrag von Presse » 19.07.2011, 06:52

Pflegerat findet Abwerbung ausländischer Fachkräfte unmoralisch

Essen/Berlin – Der Deutsche Pflegerat hält die Abwerbung ausländischer Pflegefachkräfte aus moralischen Gründen für bedenklich. Verbandspräsident Andreas Westerfellhaus sagte den Zeitungen der WAZ-Gruppe vom Dienstag, grundsätzlich sei zwar jede Pflegekraft aus dem Ausland in Deutschland willkommen, wenn sie qualifiziert sei und die Sprache beherrsche. „Ich finde es aber zutiefst unethisch und unmoralisch, wenn wir die Pflegekräfte dort abwerben“, fügte er hinzu.
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... alisch.htm

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Fachkräftemangel in der Pflege ....

Beitrag von Presse » 10.10.2011, 14:58

bpa-Präsident Meurer: Weder Chancen noch Realität kleinreden
bpa-Präsident widerspricht der in der "Welt" erhobenen These, der Fachkräftemangel in der Pflege würde geringer ausfallen


Berlin (ots) - Die Tageszeitung "Die Welt" hat in ihrer Ausgabe vom 8. Oktober 2011 die These aufgestellt, sie sei aufgrund eigener Recherchen zum Ergebnis gelangt, dass der tatsächliche Fachkräftemangel in der Altenpflege weit geringer ausfallen würde, als gemeinhin behauptet werde. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), nimmt dazu wie folgt Stellung.

"Der in der WELT publizierte Beitrag verharmlost die heutige und zukünftige Fachkräftesituation in Pflegeeinrichtungen. Auch die wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen durchgängig, dass der heutige Personalmangel sich von Jahr zu Jahr erheblich verstärken wird und zu einer der größten Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt wird.

Wir haben bereits heute einen erheblichen Bedarf an Fachkräften, der sich absehbar rasant verstärken wird. Die Pflegewirtschaft hat in den vergangenen Jahren über 80.000 qualifizierte und langfristige Arbeitsplätze geschaffen. Diese reichen aber bereits heute nicht mehr aus, um dem starken demographischen Wandel in Deutschland begegnen zu können",sagt Bernd Meurer.

So weise die Statistik der Bundesagentur für Arbeit (Juni 2011) für ganz Deutschland im Bereich examinierte Altenpfleger/in inklusive Führungskräfte 9.706 offene, gemeldete Stellen auf. Zugleich waren aber nur 3.582 Altenpfleger/innen inklusive Führungskräfte als arbeitslos gemeldet. Viele offene Stellen würden gar nicht mehr gemeldet.

"Bereits heute kommt auf drei unbesetzte Stellen in der Altenpflege nur eine arbeitsuchende Pflegefachkraft. In den kommenden neun Jahren werden wir 220.000 zusätzliche Pflegekräfte alleine in der Altenpflege benötigen", so bpa-Präsident Meurer.

Nach der jüngsten Schätzung des Statistischen Bundesamtes würden im Jahr 2025 bis zu 152.000 Beschäftigte in der Altenpflege fehlen. Schon heute gebe es der Prognose zufolge rund 34.000 Vollzeitkräfte zu wenig in Altenheimen, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern.

"Wir haben so viele Chancen für Beschäftigung, die wir nicht kleinreden dürfen. Die Pflegewirtschaft ist die Branche, die zukünftig die meisten sicheren und qualifizierten Arbeitsplätze schaffen kann, wenn wir ausreichend Menschen für diesen sinnstiftenden Beruf begeistern können. Gelingt dies nicht, werden pflegende Angehörige ihren Arbeitsplatz aufgeben müssen, um die Pflege sicherzustellen. Wir brauchen Ausbildung, Weiterbildung und die Wiederaufnahme der Finanzierung des dritten Umschulungsjahres sowie eine qualifizierte Zuwanderung verbunden mit einer unbürokratischen Anerkennung der entsprechenden Berufsabschlüsse", fordert Meurer.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert.

Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca. 16.500 Ausbildungsplätze.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.10.2011
Pressekontakt: Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60

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Fachkräftemangel in der Pflege

Beitrag von Presse » 18.10.2011, 14:38

Experten warnen vor Fachkräftemangel in der Pflege
GVG stellt Analyse zu Bedarf und Angebot vor


Die angemessene Betreuung pflegedürftiger Menschen zu sichern, ist eine der zentralen Herausforderung unserer Gesellschaft. Dies hat die GVG zum Anlass genommen, zusammen mit den Fachleuten ihrer Mitglieder eine Situationsanalyse des erwarteten Pflegebedarfs und –angebots zu erstellen. Deren Ergebnisse und zentrale daraus abgeleitete Forderungen sind unter dem Titel „Umgang mit dem Fachkräftemangel in der Pflege“ in der GVG Schriftenreihe als Band 69 erschienen.

Die Anzahl Pflegebedürftiger wird nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bis 2030 auf bis zu 3,3 Millionen Menschen zunehmen. Rund jeder 22. Deutsche wäre demnach auf familiäre oder professionelle Hilfe angewiesen. Je nach unterlegten Annahmen fehlen aber bereits 2025 zwischen 55.000 und 112.000 Pflegevollkräfte. Das macht deutlich, dass jetzt dringender Handlungsbedarf besteht.

Es ist erforderlich, dass alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen und ihre Möglichkeiten ausschöpfen, um für die Zukunft eine qualitative und menschenwürdige Pflege zu sichern. Eine Schlüsselrolle kommt hierbei dem gezielten Werben um engagierte junge Menschen und ihrer anwendungsorientierten Ausbildung zu. Eine Reform der Ausbildungsgänge in der Pflege ist dringend geboten. Unterschiedliche Zuständigkeiten auf Bundes- wie auf Landesebene dürfen dem nicht im Wege stehen. Schulgelder von bis zu 300 € monatlich für Altenpflegeschulen sind ein weiteres Hindernis auf dem Wege zu mehr Pflegepersonal, das beseitigt werden muss.

Ebenso wichtig ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen. Es muss gelingen, mehr gelernte Pflegekräfte im Beruf zu halten. Dazu gehört nicht zuletzt eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

„Dazu müssen wir jetzt dringend über die dauerhafte Bezahlbarkeit von Pflegeleistungen sprechen. Gleichzeitig müssen wir die Qualität der Pflege in den Mittelpunkt unserer Anstrengungen stellen“, sagte DAK-Chef Herbert Rebscher bei der Präsentation des neuen Bandes der GVG-Schriftenreihe. Er setzt sich für einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und die Schaffung eines breiten professionellen Angebots durch gut ausgebildete Fachkräfte ein. „Zwar übernehmen in vielen Familien zunächst noch Angehörige die Pflege. Das dürfte in naher Zukunft ganz anders aussehen.“

„Es liegt an unserem Verhalten heute, welche Pflege wir uns morgen leisten können“, betonte der Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach, bei der Vorstellung der GVG-Analyse. Wenn die Pflegebedürftigen finanziell gut abgesichert sind, wird es einen attraktiven Markt für Pflegekräfte geben, sodass sich die Pflegebranche im Wettbewerb um die knapper werdenden Arbeitskräfte gut durchsetzen kann. Deshalb müssen wir schon heute mehr für die finanzielle Vorsorge tun.“

Band 69 der GVG Schriftenreihe kann bei nachstehender Adresse kostenfrei angefordert werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 18.10.2011
Kontakt Sylvia Weber
Gesellschaft für Versicherungswissenschaften und -gestaltung e.V. (GVG)
Hansaring 43, 50670 Köln
Telefon: 0221 / 912867-0
Fax: 0221 / 912867-6
E-Mail: s.weber@gvg.org
Internet: http://www.gvg.org

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Pflegefachkräfte in Liste der Mangelberufe aufnehmen

Beitrag von Presse » 08.12.2011, 07:54

bpa-Präsident Meurer: Pflegefachkräfte in Liste der Mangelberufe aufnehmen
bpa zur Blue-Card-Richtlinie: Wir brauchen nicht nur Ingenieure und Ärzte - es fehlen zehntausende Pflegefachkräfte


Berlin (ots) - Das Kabinett hat heute den Gesetzentwurf zur Umsetzung der Hochqualifizierten-Richtlinie der Europäischen Union (EU) beschlossen. Die Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten soll damit erleichtert werden. Unter anderem wird bei Hochqualifizierten auf eine Vorrangprüfung verzichtet, eine Prüfung der Vergleichbarkeit der Arbeitsbedingungen findet jedoch statt.

Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, fordert mit Blick auf den bereits bestehenden Fachkräftemangel in der Pflege auch Pflegefachkräfte in die Liste der Mangelberufe aufzunehmen und bei diesen ebenfalls auf eine Vorrangprüfung zu verzichten.

Dazu weist der bpa-Präsident darauf hin, dass Deutschland nicht nur akademische Fachkräfte fehlen. Insbesondere in der praktischen Pflege besteht ein großer Bedarf an Fachkräften. "Allein in der Pflege von alten und kranken Menschen kommen heute auf eine arbeitsuchende Fachkraft mindestens drei gemeldete offene Stellen. Bis einschließlich 2020, so belegen Studien, werden wir noch ca. 288.000 zusätzliche Pflegefachkräfte in Deutschland benötigen, um dem Pflegebedarf einer immer älter werdenden Gesellschaft Rechnung zu tragen. Dieser Mangel ist unstreitig und nachweisbar."

Meurer weiter: "Die Pflegefachberufe gehören daher schon heute in eine Liste der Mangelberufe. Wir fordern hier eine entsprechende Änderung des Zuwanderungsrechts."

Zusätzlich zu inländischen Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen werde daher eine ergänzende und gesteuerte Zuwanderung von Fachkräften aus europäischen und außereuropäischen Staaten benötigt. "Wir brauchen kurzfristig eine schnelle Klärung bei der Aufenthalts- und der Arbeitsgenehmigung für Pflegefachkräfte aus dem Ausland. Hier macht eine Vorrangprüfung keinen Sinn, da die Pflegefachkräfte in Deutschland nicht in der notwendigen Zahl zur Verfügung stehen. Damit die Herausforderungen der Pflege und Betreuung der zunehmend älteren Bevölkerung nicht in einer absehbaren Katastrophe enden, müssen wir klarstellen, dass die Zuwanderung von Pflegefachkräften willkommen geheißen wird", so Meurer.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca. 16.500 Ausbildungsplätze.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.12.2011
Pressekontakt: Herbert Mauel, Bernd Tews, Tel.: (030) 30 87 88 60.

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Fachkräftemangel - eine Sprechblase der Arbeitgeberseite

Beitrag von Nursing-Neuss » 08.12.2011, 13:55

Aus der Sicht einer Pflegekraft kann das arbeitgeberseitige Jammern über fehlende Fachkräfte nicht nachvollzogen werden. Es gibt - noch - ausreichend Pflegekräfte in Deutschland. Klar, dass der Bedarf in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.
Die Arbeitgeber jammern wohl überwiegend deshalb, weil sie MitarbeiterInnen nur unter besonderen Bedingungen einstellen wollen. Es geht um Angebote für 400-Euro-Jobs, um sonstige Teilzeitbeschäftigte etc. Und dann zielt man auf "preiswerte" Hilfskräfte ab. Daher der Ruf nach Arbeitskräften aus dem Ausland.
Dem muss man entgegen halten, dass diejenigen Arbeitgeber, die sorgsam mit ihrem Personal umgehen, auch eher keine Einstellungs- bzw. Beschäftigungsprobleme haben.

Nursing Neuss
Das Pflegesystem muss grundlegend reformiert werden. U.a. ist deutlich mehr Pflegepersonal erforderlich!

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Alten- und Krankenpflege - Qualität & Fachkräftemangel

Beitrag von Presse » 23.12.2011, 09:19

Alten- und Krankenpflege zwischen Qualitätsanspruch und Fachkräftemangel – Neue E-Publikation zu Arbeitsmarktentwicklungen in Europa mit Beiträgen aus dem IAT

Der Bereich der Kranken- und Altenpflege steht in vielen europäischen Ländern vor ähnlichen Herausforderungen: Mit dem Altern der Gesellschaft steigt die Nachfrage nach Pflegeleistungen weiter an, die Branche verzeichnet enorme die Beschäftigungszuwächse, in vielen Ländern gibt es bereits Personalengpässe. Entwicklungstrends und mögliche Lösungsansätze aus vier europäischen Ländern (Finnland, Deutschland, Niederlande und Spanien) listet eine aktuelle E-Publikation auf, die unter dem Titel „Long-term care services in 4 European countries: labour markets and other aspects“ jetzt in Barcelona veröffentlicht wurde.

Das Buch ist Ergebnis eines niederländisch-spanischen Seminars, das von der Radboud Universität Nimwegen und XREAP, einem Zusammenschluss von 150 Forschern aus vier katalanischen Universitäten, im Oktober 2010 in Barcelona veranstaltet wurde. Drei Beiträge aus dem Institut Arbeit und Technik (IAT / FH Gelsenkirchen) beleuchten in dem Band die Situation und Entwicklung in Deutschland.

Die IAT-Expertin Michaela Evans beschreibt die Arbeitsmarktsituation im Bereich Alten- und Krankenpflege in Deutschland, gekennzeichnet von hohen Anteilen von Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung. In der professionellen Pflege werden bis 2025 schätzungsweise zwischen 20 und 27 Prozent mehr Vollzeitkräfte benötigt. Um diese Lücke zu füllen sind integrierte Versorgungskonzepte in der Gesundheitswirtschaft nötig, aber auch Konzepte „guter Arbeit“ und bessere Arbeitsbedingungen, um die Attraktivität der Pflegeberufe zu verbessern. Evans und Sandra Dörpinghaus schlagen zudem vor, die „stille Reserve“ von Berufsrückkehrerinnen in den Gesundheitsberufen zu mobilisieren. Ein systematisches Wiedereinstiegs-Management dafür wurde am IAT entwickelt.

IAT-Direktor PD Dr. Josef Hilbert und Wolfgang Paulus thematisieren gemeinsam mit dem RUB-Forscher Prof. Dr. Rolf Heinze den Haushalt als zentralen Standort für Gesundheitsdienstleistungen. Informations- und Kommunikationstechnologie kann dazu beitragen, diese Dienste und damit die Lebensqualität älterer Menschen in der eigenen Wohnung zu verbessern. Sie stellen verschiedene Beispiele für IT-Anwendungen in den eigenen vier Wänden vor – vom Hausnotruf über Home-Tele-Services bis zu AAL-Konzepten (Altersgerechte Assistenzsysteme). Allerdings entwickeln sich diese Technologien für den Einsatz in der häuslichen Pflege europaweit sehr schwerfällig, stellen die Autoren fest.

Download: Krüger, Karsten / de Gier, Erik (eds.): Long-term care services in 4 European countries: labour markets and other aspects. Barcelona,
http://www.iat.eu/aktuell/veroeff/2011/ ... rvices.pdf

Quelle: Institut Arbeit und Technik
der Fachhochschule Gelsenkirchen
Pressemitteilung vom 23. Dezember 2011


Ihre Ansprechpartner : Sandra Dörpinghaus, Tel.: 0209/1707-227, E-Mail: doerpinghaus@iat.eu; Michaela Evans, Tel.: 0209/1707-121, E-Mail: evans@iat.eu ; PD Dr. Josef Hilbert, Tel.: 0209/1702-120; hilbert@iat.eu , Wolfgang Paulus, Tel.: 0209-1707-131, E-Mail: paulus@iat.eu


Mit freundlichen Grüßen
Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik
Munscheidstraße 14
45886 Gelsenkirchen
Telefon: 0209/1707-176
E-Mail: braczko@iat.eu
Web: http://www.iat.eu

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Euregionaler Arbeitsmarkt in der Pflege

Beitrag von Presse » 04.01.2012, 09:35

KatHO NRW beteiligt sich an Forschungsprojekt zum euregionalen Arbeitsmarkt in der Pflege

Um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, will das Projekt „Interreg IV A“ „Euregionaler Arbeitsmarkt und Kompetenzcampus für die
Pflegeberufe: future proof for cure and care“ das Berufsbild des Pflegers attraktiver gestalten und helfen, das Image der Pflegeberufe zu verbessern.

Dafür sollen unter anderem neue Möglichkeiten der Weiterbildung und Qualifizierung in der Pflege entwickelt werden – mit besonderem Blick auf den Arbeitsmarkt im Dreiländereck Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Ein weiteres Ziel des Verbundprojektes ist es, die Durchlässigkeit zu verbessern: Zum einen zwischen den verschiedenen Qualifikationsniveaus, zum anderen zwischen den Ländern in der EUREGIO.
Dafür haben sich 27 Projektpartner aus diesen drei Ländern zusammengeschlossen. Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen ist einer von ihnen und beteiligt sich mit zwei Themenbereichen an dem von der Europäischen Union Projekt.

Gemeinsam mit dem Fachbereich Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen und unter der Projektleitung von Prof. Dr. Christof Stock geht es darum, herauszuarbeiten, bei welchen Zielgruppen besondere Arbeitsmarktpotenziale liegen. „Dazu wollen wir zunächst veranschaulichen, wo welche Art von Pflegepersonal arbeitet und welche Aus- und Weiterbildungsangebote es für Pflegepersonal gibt“, erläutert Professor Stock. „Dabei schauen wir uns auch an, ob und inwieweit Qualifizierungen auf den unterschiedlichen Bildungsebenen oder in den unterschiedlichen Ländern der EUREGIO auf andere Qualifizierungen angerechnet werden. Wir befürchten, das bisherige Verfahren der Anerkennung ist intransparent und bürokratisch.“ Ebenfalls in den Blick genommen werden die unterschiedlichen Hierarchien in den
Einrichtungen: In Deutschland folgen die Krankenpfleger den Anweisungen von Chefärzten. Wie ist das Verhältnis in Belgien und den Niederlanden?
Darüber hinaus werden die Fortbildungsmöglichkeiten für Laien- und HelferInnen in der Gesundheitsregion erfasst und gemäß des Europäischen Qualifikationsrahmens eingeordnet, um Transparenz zu den Nachbarländern zu erzeugen.

Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels beschäftigen sich die ForscherInnen mit Konzepten zur Verbesserung von Pflege:
„Angesichts zunehmender Probleme durch die Bevölkerungsstruktur, bei der Gewinnung von Fachkräften und der Finanzierung gehen wir davon aus, dass Pflege eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Deshalb ist zu untersuchen“, so Heffels, „ob wir sie an den allgemeinbildenden Schulen als Fach anbieten und wie die HelferInnen- und Laienqualifizierung attraktiver gestaltet werden kann.“ Auf der Ebene der Berufsausbildung und der Fort- und Weiterbildung dürfte sich nach Auswertung der von Professor Stock erhobenen Daten ein heterogenes Bild ergeben. Professor Heffels ermittelt, wie die Angebote verschärft und durch euregionale Kooperationen verbessert werden können. Schließlich bringt die KatHO NRW auf der Ebene der akademischen Ausbildung den Modellstudiengang Pflege als möglicherweise zukunftsweisend in die Untersuchung ein.


Quelle: Pressemitteilung Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Julia Harzendorf, 04.01.2012
Weitere Informationen: Prof. Dr. Christof Stock, c.stock@katho-nrw.de, Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels, wm.heffels@katho-nrw.de
Redaktion: Julia Harzendorf, presse@katho-nrw.de

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Innovationen in der Pflege

Beitrag von Presse » 13.01.2012, 16:05

Institut Arbeit und Technik
der Fachhochschule Gelsenkirchen
Pressemitteilung vom 13. Januar 2012


Innovationen in der Pflege – Aktuelle Publikation mit Erfahrungen und Anregungen aus einem Modellprojekt

Mit dem Altern der Gesellschaft steigen die Zahl pflegebedürftiger Menschen und die Nachfrage nach Pflege. Gleichzeitig zeichnet sich zunehmender Fachkräftemangel in den Pflegeberufen ab. Deshalb wird es immer wichtiger, die Gesundheit der Pflegekräfte selbst und die Sicherung ihrer Beschäftigungsfähigkeit in den Blick zu nehmen. „Innovationen in der Pflege“ standen im Mittelpunkt des Modellprojektes PIA (Pflege-Innovationen in der Gesundheitsregion Aachen), das wichtige Anstöße für die Bewältigung der aktuellen und künftigen Herausforderungen in der Pflege liefert. Die Ergebnisse sind jetzt als Buch erschienen.

PIA-Projektpartner waren neben dem Institut Arbeit und Technik (IAT/FH Gelsenkirchen) MA&T Sell und Partner GmbH Würselen sowie das Amt für Altenarbeit der StädteRegion Aachen. Mit PIA, gefördert mit Mitteln des Landes NRW und der EU, wurden im Raum Aachen als Modellregion arbeitsorganisatorische wie auch auf das pflegerische Angebot bezogene Innovationen vorangebracht. Dabei arbeiteten die Organisatoren zwei Jahren lang in Krankenhäusern sowie in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen eng mit Pflege- und Leitungskräften zusammen.

Die Publikation bietet wertvolle Tipps insbesondere für Einrichtungsleitungen und Führungskräfte, wie pflegebezogene Innovationsprojekte kreativ und systematisch angegangen werden können. Es wird ein Ausblick auf ein neues Selbstverständnis von Pflege eröffnet, das dadurch gekennzeichnet ist, dass Pflege sich als autonome Profession und als selbstbewusster Partner im Dialog mit allen Gesundheitsberufen etabliert. Ferner sind in dem Band die Vorträge einer Fachkonferenz zum Thema „Pflegearbeit und Pflegebildung 2020“ enthalten, die im Rahmen des PIA-Projektes 2010 stattgefunden hat.

Darüber hinaus werden spannende Zukunftsfragen der Pflege aufgeworfen, z.B. nach den Chancen und Grenzen von mehr Evidenzbasierung in der Pflege, der langfristigen Haltbarkeit der Fachkraftquote oder nach zukunftsorientierten Lösungen für Arbeitsqualität (INQA TIK Pflege) und Personalgewinnung.

Ihre Ansprechpartner : Christoph Bräutigam, Tel.: 0209/1707-222, braeutigam@iat.eu; Sandra Dörpinghaus, Tel.: 0209/1707-227, doerpinghaus@iat.eu

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik
Telefon: 0209/1707-176
E-Mail: braczko@iat.eu
Web: http://www.iat.eu

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Fachkräftemangel in der Pflege - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 22.01.2012, 07:44

Buchtipp!

Bettig/Frommelt/Schmidt (Hrsg.):

Fachkräftemangel in der Pflege
Konzepte, Strategien, Lösungen


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Näheres hier:
http://www.wernerschell.de/Buchtipps/fa ... pflege.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflege: Qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen

Beitrag von Presse » 27.01.2012, 08:01

Pflege: Qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen

Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte über die Stärkung von Pflegefachkräften erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:

Eine verstärkte Unterstützung professioneller Pflegekräfte ist angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen unerlässlich. Insbesondere der Blick auf die zunehmende Zahl demenzieller Erkrankungen führt die hohe Bedeutung von Fachkräften in diesem Bereich deutlich vor Augen. Pflegefachkräfte leisten Schwerstarbeit für einen oftmals sehr geringen Lohn. Die Gefahr, dass durch dieses offenkundige Missverhältnis die Qualität in der Pflege leidet, steigt deutlich. Notwendig sind neben einer angemessenen Bezahlung zudem eine bessere arbeitsrechtliche Unterstützung sowie mehr gesellschaftliche Anerkennung des Pflegeberufes insgesamt.
Hierfür bedarf es eines Kraftaktes von Politik, Einrichtungen und Diensten.

V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs

Originaltext: SoVD Sozialverband Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43645
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43645.rss2

Quelle: Pressemitteilung vom 26.01.2012
Pressekontakt:
Kontakt:
Benedikt Dederichs
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

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Private Pflegeanbieter fordern Green-Card

Beitrag von Presse » 07.02.2012, 08:03

Ärzte Zeitung online, 06.02.2012
Private Pflegeanbieter fordern Green-Card
SAARBRÜCKEN (eb). Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, hat eine Green-Card für Pflegefachkräfte gefordert, um den Personalmangel in den Heimen zu lindern. ..... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 7-_-Pflege

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Green-Card für die Pflege mehr als entbehrlich

Beitrag von Taube » 07.02.2012, 08:58

Presse hat geschrieben:Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, hat eine Green-Card für Pflegefachkräfte gefordert, um den Personalmangel in den Heimen zu lindern
Forderungen nach einer Green-Card sind entbehrlich. Denn in Deutschland gibt es genügend rekurtierbare Personen, die für eine Pflegetätigkeit geeignet sind. Pflegekräfte bleiben heutzutage nur rd. 5 - 8 Jahre im Beruf und scheiden dann, vornehmlich wegen der enormen Arbeitsbelastung, aus. Andere werden, wenn sie unbequem werden, entlassen. Andere sind, und die Zahl steigt, nur befristet angestellt und werden nach Auslaufen der Verträge herumgeschubst.
Wie schön wäre es dann für die Arbeitgeberseite noch, wenn die Arbeitgeber Billigkräfte aus fernen Ländern, natürlich ohne Sprachkenntnisse, einwerben könnten. Der Druck auf das vorhandene Personal könnte weiter gesteigert werden.
Nein - so kann, so darf, es nicht kommen. Gegenvorschlag: Bundesdeutsche Pflegekräfte anständig behandeln, Wertschätzung mit Taten belegen, auskömmliche Vergütungen gewährleisten. Qualitätsanforderungen für die Führungskräfte anheben!

Taube
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Ich unterstütze daher:
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Personalnot in der Pflege erfordert intelligente Lösungen

Beitrag von Presse » 12.02.2012, 07:35

Mut zur Reform
Die Personalnot in der Pflege erfordert intelligente Lösungen


Gert Böhm zur Pflegeversorgung

In Deutschland werden derzeit - wieder einmal - die Pflegemängel in Altenheimen und Krankenhäusern heiß diskutiert. Dass hierzulande die Fachkräfte oft mehr Zeit mit Papierkram als mit der eigentlichen Pflege der betroffenen Menschen verbringen müssen, ist tatsächlich ein Graus. Daran ist vor allem eine überbordende Bürokratie schuld, die wie Mehltau über dem gesamten Pflegewesen liegt. Diakonie, Caritas, Rotes Kreuz, Kliniken - alle stöhnen unter einem Wust von Gesetzen, Vorschriften, Strichlisten und Kontrollen, die den Pflegekräften kostbare Zeit stehlen. Zum Beispiel wird vom Altenheim verlangt, dass man jeden einzelnen Insassen kontinuierlich mit fast zwei Dutzend verschiedenen Formblättern "dokumentiert".
.... (weiter lesen unter) http://www.np-coburg.de/meinung/meinung ... 88,1897392

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