Pflegenoten - Begleitforschung in Rheinland-Pfalz

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Pflegenoten - Begleitforschung in Rheinland-Pfalz

Beitrag von Presse » 30.05.2011, 07:57

Begleitforschung zu den Pflegenoten in der ambulanten Pflege in Rheinland-Pfalz

Abschlussbericht jetzt veröffentlicht

>>>> Evaluation der Umsetzung der
Pflege-Transparenzvereinbarung ambulant (PTVA)
durch den MDK in Rheinland-Pfalz

http://www.dip.de/fileadmin/data/pdf/ma ... ericht.pdf <<<<

Die Umsetzung der ambulanten Pflege-Transparenzvereinbarung (PTVA) durch den MDK Rheinland-Pfalz und die daraus resultierenden „Pflegenoten“ sind in den vergangenen Monaten Gegenstand einer Begleitforschung gewesen, deren Ergebnisse jetzt vorgelegt wurden. Die wissenschaftliche Begleitung wurde vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (dip) in Zusammenarbeit mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) durchgeführt. Im Abschlussbericht wird die PTVA kritisiert, auf deren Grundlage ambulante Pflegeeinrichtungen durch den MDK geprüft werden. Die Pflegenoten können den Wissenschaftlern zufolge aufgrund der methodischen Mängel des Verfahrens die tatsächliche Qualität der Einrichtung nicht widerspiegeln. Die Begleitforschung hat ferner zahlreiche Hinweise und Vorschläge zur Verbesserung der diesbezüglichen Arbeit des MDK Rheinland-Pfalz erbracht.

Gundo Zieres, Geschäftsführer des MDK Rheinland-Pfalz, sagte bei der Übergabe des Abschlussberichtes: „Erfreulich ist, dass den Mitarbeitern des MDK Rheinland-Pfalz bestätigt wird, dass sie die MDK-Anleitung zu den Qualitätsprüfungen und die Transparenzvereinbarung im Rahmen der diesen Systemen immanenten Unschärfen so korrekt wie möglich umgesetzt haben“. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit der Weiterentwicklung des Verfahrens. Die Überbetonung der Pflegedokumentation verstellt demnach den Blick auf die tatsächlich erbrachten Leistungen und eine ganzheitliche Sichtweise auf die Pflege. „Hier ist der Gesetzgeber gefordert, die Notengebung und deren Grundlagen einer Überprüfung und Verbesserung zu unterziehen“, so Zieres weiter.

Professor Weidner, Direktor des dip, stellte zusammenfassend fest: „Der MDK Rheinland-Pfalz ist einen bemerkenswerten Weg gegangen, sich selbst überprüfen zu lassen und die Ergebnisse zu veröffentlichen! Das hat Vorbildcharakter!“ Die wissenschaftliche Begleitung hat über mehrere Monate hinweg zunächst die Umsetzung der bundeseinheitlichen PTVA in Rheinland-Pfalz seit 2009 detailliert untersucht. In einem zweiten Schritt wurden eine vergleichende Analyse von Qualitätsberichten und Prüfergebnissen gemäß PTVA vorgenommen. „Wir haben dem MDK Rheinland-Pfalz Empfehlungen gegeben, wie die Qualitätsberichte strukturell und inhaltlich weiterentwickelt und das Prüfverfahren im Rahmen der Möglichkeiten weiter optimiert werden können“, so Weidner.

Die Leitende Ärztin des MDK Rheinland-Pfalz, Dr. Ursula Weibler-Villalobos, bedankte sich für die sorgfältige und kritische Analyse: „Wir haben bereits begonnen, Vorschläge wie die Intensivierung von Fallbesprechungen und systematischen Abstimmungen unter den Prüfern sowie weitere Qualitätssicherungsinstrumente wie Peer-Review-Verfahren umzusetzen.“

Der Abschlussbericht kann unter http://www.mdk-rlp.de sowie unter http://www.dip.de kostenlos heruntergeladen werden.

Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Rheinland-Pfalz wirkt als eigenständige Einrichtung an der Seite der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen an der Gestaltung des Gesundheitswesens mit. Aufgabenschwerpunkte sind die Begutachtung im Einzelfall und die Beratung in Grundsatzfragen. Der MDK Rheinland-Pfalz hat seinen Sitz in Alzey. Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz. Univ.-Prof. Dr. Frank Weidner ist Direktor des dip und Dekan der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der PTHV.

(Veröffentlichung frei, Beleg erbeten)

Kontakt MDK RLP: Dr. Ursula Weibler-Villalobos
Tel. 0 67 31/ 48 6 - 200, E-Mail: ursula.weibler@mdk-rlp.de
Albiger Str. 19d, 55232 Alzey

Kontakt dip: Ursula Laag
Tel. 0 221/ 46 86 1 - 54, E-Mail: u.laag@dip.de,
Hülchrather Str. 15, 50670 Köln
Weitere Informationen:
Internet: http://www.mdk-rlp.de - Abschlussbericht
http://www.dip.de - Abschlussbericht

Quelle: Pressemitteilung vom 30.05.2011
Prof. Dr. Frank Weidner Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.


URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/de/news425606
Zuletzt geändert von Presse am 18.06.2011, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.

thorstein
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Blendwerk

Beitrag von thorstein » 30.05.2011, 12:53

Was wäre denn tatsächlich ein interessanter Ansatz einer wissenschaftlichen Begleitung gewesen?

Die Pflegewissenschaftler untersuchen vor Ort die Pflegequalität bei den Patienten nach dem Stand der Forschung. Diese Untersuchung wird dann verglichen mit den Ergebnissen des MDK.

Stattdessen: Der MDK schickt Dokumente an die Pflegewissenschaftler und diese Dokumente werden dann analysiert, Dazu müssen die Pflegewissenschaftler nicht einmal ihr Büro verlassen. Toll!

Und dann drauf mit dem Stempel:
Wissenschaftlich begleitet.
Wir stellen uns der Kritik.

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Pflege-TÜV gelungene Umsetzung in Rheinland-Pfalz

Beitrag von Presse » 09.08.2011, 08:59

Pflege-TÜV: HFH-Experten bescheinigen MDK Rheinland-Pfalz gelungene Umsetzung

Der Pflege-TÜV dient mittlerweile seit zwei Jahren als Instrument zur Beurteilung von Pflegeeinrichtungen. Nun hat der Fachbereich Gesundheit und Pflege der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) einen Zwischenbericht zur Umsetzung der Pflege-Transparenzvereinbarung vorgelegt. Auftraggeber der Begleitstudie ist der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Rheinland-Pfalz.

Die beiden Kernfragen der Studie lauten: „Welche Chancen und Risiken sind mit der Anwendung der Pflege-Transparenzvereinbarung stationär (PTVS) verbunden, die als Pflege-TÜV bekannt geworden ist?“, und „Geht der Medizinische Dienst der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz mit diesem Instrument korrekt um?“

„Zentrale Aufgabe dieses Zwischenberichts ist, eine eventuelle Einflussnahme der Ausfüllanleitung auf die Notengebung des Pflege-TÜVs zu ermitteln“, sagt Professor Johannes Möller, Dekan des Fachbereichs Gesundheit und Pflege an der HFH und Autor der Studie. Im Fokus standen daher zunächst die vom Gesetzgeber ausgearbeitete Ausfüllanleitung zur PTVS und anschließend deren Anpassung durch den MDK. Schließlich wurde auch die Qualifikation der Prüfer untersucht.

Die Begleitstudie kommt zu dem Ergebnis, dass der MDK Rheinland-Pfalz die Anleitungen der PTVS sehr sorgsam umsetzt. „Nachbesserungsbedarf sehen wir nur im Intervall der Prüferschulungen und einigen kleineren Details“, so Möller. Problematischer sind laut Studienergebnis die zu großen Interpretationsspielräume, die die gesetzlich vorgegebenen Anleitungen bieten. Zudem hebt der Zwischenbericht Defizite in der Vergleichbarkeit der Prüfergebnisse zwischen den Bundesländern hervor.

Den abschließenden Bericht wird der Fachbereich Gesundheit und Pflege der HFH voraussichtlich Anfang 2012 veröffentlichen.

Die HFH · Hamburger Fern-Hochschule wurde 1997 staatlich anerkannt und ist gemeinnützig. Mit etwa 10.000 Studierenden ist sie eine der größten privaten Hochschulen Deutschlands. Berufsbegleitend bietet sie Bachelor- und Master-Studiengänge in den Fachbereichen Wirtschaft, Technik sowie Gesundheit und Pflege im Fernstudium an. Die Studiengänge sind je nach Ausrichtung von den Agenturen ACQUIN bzw. ZEvA akkreditiert. An mehr als 40 Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz ermöglicht die Hochschule eine wohnortnahe Betreuung der Studierenden. Das nächste Semester an der HFH beginnt am 1. Januar 2012. HFH-Infoline: Tel. 040 35094-360

Quelle: Pressemitteilung vom 09.08.2011
Katrin Meyer Öffentlichkeitsarbeit
Hamburger Fern-Hochschule

http://idw-online.de/de/news435970

Rauel Kombüchen
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Pflege-TÜV bitte nicht schön reden

Beitrag von Rauel Kombüchen » 09.08.2011, 09:10

Der o.a. Expertenbericht klingt ja eigentlich erfreulich. Allerdings kann der Pflege-TÜV in der jetzigen Form nicht weiter helfen. Die Noten taugen nichts, auch nicht in Rheinland-Pfalz. Denn solange nicht die Bewertungen die Ergebnis- und Lebensqualität eindeutig in den Mittelpunkt stellen, helfen Noten nicht weiter.

Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

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