Heime - "Eher Flüchtlingslager", so Frank Bsirske

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Bajuware
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Re: Heime - "Eher Flüchtlingslager", so Frank Bsir

Beitrag von Bajuware » 15.06.2010, 14:52

Presse hat geschrieben:Altenheime - "Eher Flüchtlingslager", so Verdi-Chef Bsirske
Nachdem unser Münchner "Oberpflegekritiker" offensichtlich ruhiger geworden ist, oder er hat einfach dazu gelernt, kommen jetzt neue Sprechblasenverkünder.
Was da vom Gewerkschaftsfunktionär kommt, ist nicht tragbar. Es mag zwar vom Recht der freien Meinungsäußerung gerechtfertigt werden können, sachlich macht das den Ausspruch aber nicht richtiger. Wir müssen endlich kapieren, dass wir pflegerische Reformerfordernisse klar benennen, aber bitte in angemessener Sprache.
Bedauerlich ist auch in diesem Zusammenhang: Herr Bsirske ist bei mir nie dadurch aufgefallen, dass er sich besonders für die Pflegekräfte eingesetzt hätte. Wenn ich mich da irren sollte, kann er ja mal aufzählen, welche Aktivitäten der Bundesvorstand von ver.di für die Pflegekräfte in Gang gebracht hat. Ich bin gespannt, ob es eine Antwort gibt.

Bajuware
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ekjj
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Gefangenenlager ....

Beitrag von ekjj » 15.06.2010, 23:34

G. Fröhlich- Rockmann hat geschrieben:

Aus vielen Gesprächen mit Heimbewohnern kann ich hier versichern, dass der Begriff "Flüchtlingslager" unter Heimbewohnern noch einer der der harmloseren Sorte ist.
[/u]
Das ist auch meine Erfahrung.
"Gefangenenlager", "Guantanamo Bay" u.ä.
Geäußert von alten Männern, die wissen, wovon sie reden.
Wer ist berechtigt, die Wortwahl zu zensieren, die offensichtlich von vielen als zutreffend empfunden wird?

MfG
ekjj

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Re: Gefangenenlager ....

Beitrag von Hildegard Kaiser » 16.06.2010, 07:13

ekjj hat geschrieben: .....Das ist auch meine Erfahrung.
"Gefangenenlager", "Guantanamo Bay" u.ä.
Geäußert von alten Männern, die wissen, wovon sie reden.
Wer ist berechtigt, die Wortwahl zu zensieren, die offensichtlich von vielen als zutreffend empfunden wird? ....
Hallo und guten Morgen !

Ich bin, wie andere, auch immer für angemesse Wortwahl. Daher kann ich den geäußerten Bezeichnungen nichts abgewinnen, halte sie auch für unzutreffend.
Es geht aber, wenn ich das richtig sehe, nicht darum, dass Betroffene - vielleicht aus Verzweiflung über ihre Pflegebedürftigkeit / Hilflosigikeit - Kraftausdrücke benutzen, um Unmut zu artikulieren.
Es geht hier um eine Äußerung eines führenden Gewerkschaftsfunktionärs, der auch nach meinem Eindruck nicht dadurch aufgefallen ist, besonders für Verbesserungen der Pflegebedingungen bzw. der professionell Pflegenden, einzutreten. Sollte ich mich insoweit irren, bin ich gerne zu einer anderen Einschätzung bereit. Aber Herr B. müsste sich einmal konkret äußern, worin seine bisherigen Beiträge bestehen, die Pflege-Rahmbendingungen verändern zu wollen.
Unabhängig davon bin ich auch der Meinung, dass mit Kraftausdrücken der hier musterhaft beschriebenen Art nichts verändert wird. Insoweit laufen sie völlig ins Leere, tragen nur zu weiteren Verunsicherungen bei.

Es grüßt Hildegard Kaiser
Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege!

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Beitrag von Heim-Mitwirkung » 16.06.2010, 23:33

Bsirske: "Die Gesellschaft darf sich nicht damit abfinden, dass gute Kräfte aufhören, weil die Kluft zwischen ihrem Anspruch an die eigene Tätigkeit und der Wirklichkeit immer größer wird. Hier gilt es gegenzusteuern. Die Gesellschaft muss der Pflege einen höheren Stellenwert geben. In zu vielen Heimen herrschen völlig inakzeptable Zustände, die eher Flüchtlingslagern ähneln als Einrichtungen, wie wir sie uns wünschen. Um das zu ändern, braucht es eine bessere Refinanzierung."
Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten
Bsirske kritisierte zudem die Praxis von Wohlfahrtsverbänden und kirchlichen Trägern, mit eigenen Leiharbeitsfirmen Personalengpässe auszugleichen: "Das ist ein aktiver Beitrag zur Entsicherung der Arbeitnehmerverhältnisse auf dem Rücken alter Menschen und ein aktiver Beitrag zur Lohndrückerei, um Profit daraus zu schlagen." ...

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/a ... r-1.952647
Das Zitat zeigt deutlich, wen der Vorsitzende des Bundesvorstandes der Gewerkschaft für die unhaltbaren Zustände in immer noch viel zu vielen Heimen verantwortlich macht! Ich kann nicht erkennen, dass seine Argumentation zu Lasten der Pflegekräfte geht ...

Ich vermute, die Organisation und Zuständigkeiten innerhalb von ver.di sowie die Kampagnen, Projekte und Aktivitäten für die Verbesserung der Berufsbedingungen der Pflegekräfte sind nicht ausreichend bekannt. Mehr dazu auf den Internetseiten des zuständigen Fachbereichs: "Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen" dort z.B. die Fachgruppe: "Altenpflege". Auch interessant: "ver.di macht sich für Pflege-Charta stark" oder "Mehr Betreuung und gute Qualifikation erforderlich" - nur zwei von zahlreichen guten Beispielen ....

Unbestrittener Fakt ist, dass wir in vielen (zu vielen) Heimen immer noch beklagenswerte Zustände haben. Dafür gibt es ausreichende Belege. Das gilt für die dort beruflich tätigen, wie auch für die dort lebenden pflegebedürftigen Menschen. Dies zu ändern muss das Ziel sein. Die politischen Rahmenbedingungen sind das Eine. Die Lobby und der Einfluss der Heimbetreiber das Andere. Und die Lobby der Pflegekräfte und der zu Pflegenden ... ?

Lassen Sie uns nach möglichst vielen weiteren Verbündeten Ausschau halten. Achten wir dabei auf die "passenden" und zuständigen Ansprechpartner und suchen die Gemeinsamkeiten, um unsere Ziele erreichen zu können.
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Flüchtlingslager ist völlig unangemessen

Beitrag von Bajuware » 17.06.2010, 07:14

Heim-Mitwirkung hat geschrieben: .... Das Zitat zeigt deutlich, wen der Vorsitzende des Bundesvorstandes der Gewerkschaft für die unhaltbaren Zustände in immer noch viel zu vielen Heimen verantwortlich macht! Ich kann nicht erkennen, dass seine Argumentation zu Lasten der Pflegekräfte geht ...
Dass es viel zu verbessern gibt, ist wohl unbestritten. Aber, da dürfen wir nichts in dieser Gesellschaft ausklammern. Warum wird immer nur auf den Heimen herumgetrampelt? Wer hinterfragt einmal, ob denn Zuhause alles gut läuft. Missstände gibt es im Betreuungswesen, in der medizinischen Versorgung .....
Selbst kirchliche Würdenträger sind auf "Abwegen". EX-Beschof Mixa will immer noch nicht kapieren, dass er was falsch gemacht hat.
Wie auch immer: Die Bezeichnung, die Herr B. gewählt hat, geht nicht. Dass er sich über sein Statement hinaus besonders für die Pflegekräfte eingesetzt hätte, kann ich auch nicht erkennen. Also lassen wir doch lieber so pauschalierende Bezeichnungen.

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Beitrag von Heim-Mitwirkung » 17.06.2010, 08:18

"Es ist abzusehen, dass die langfristige Sicherung der pflegerischen Versorgung in Altenpflegeeinrichtungen nur dann möglich ist, wenn es gelingt, die dortigen Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass eine nachhaltige Pflegearbeit bis zum Erreichen des regulären Rentenalters möglich wird." ...

"Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Personal sowie die Steigerung oder Verstetigung der Pflegequalität bei gleichzeitig gesunder betriebswirtschaftlicher Basis stellen die Altenpflegeeinrichtungen vor große Herausforderungen. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass sich in Krankenhäusern die Arbeitsbelastungen unter anderem durch eine angemessene Personalausstattung sowie durch Verbesserungen in der Arbeitsorganisation reduzieren lassen." ...

"Dies führt zu der These, dass eine angemessene Personalausstattung und eine gute Arbeitsorganisation wichtige Faktoren sind, um eine hohe Pflegequalität und eine hohe Arbeitszufriedenheit mit entsprechenden betriebswirtschaftlichen Effekten zu erreichen." ...


Quelle: 3Q-Studie der Bergischen Universität Wuppertal (Institut für Sicherheitstechnik; IST)
Warum also Menschen kritisieren, die das eindeutig fordern und unterstützen?
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Wo sind die Gewerkschaften mit Forderungen für die Pflege?

Beitrag von Bajuware » 17.06.2010, 08:58

Wer sich in angemessener Sprache und an der richtigen Stelle für bessere Pflege-Rahmenbedingung einbringt, verdient klar Unterstützung. Das stellt doch niemand infrage.
Es geht aber doch hier um einen Rundumschlag, ohne dass wirklich deutlich wird, dass man sich in angemessener Weise und dort, wo Veränderungen zu erörtern und zu beschließen sind, zu Wort gemeldet hat. Ich vermisse klar den Kampf der Gewerkschaften für die Pflegekräfte. Wo sind die Forderungen für mehr Pflegekräfte, wo sind die Vorschläge für Personalbemessungssysteme, wo finden die Streiks statt, um Vergütungserhöhungen durchzusetzen ??? Wer so nicht erkennbar ist, muss sich mit pauschalierenden Negativbekundungen zurück halten. Nur darum geht`s hier.

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Re: Wo sind die Gewerkschaften mit Forderungen für die Pfleg

Beitrag von Heim-Mitwirkung » 17.06.2010, 09:28

Bajuware hat geschrieben:Ich vermisse klar den Kampf der Gewerkschaften für die Pflegekräfte. Wo sind die Forderungen für mehr Pflegekräfte, wo sind die Vorschläge für Personalbemessungssysteme, wo finden die Streiks statt, um Vergütungserhöhungen durchzusetzen ???
[guckst Du hier >>>] :D
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Beitrag von thorstein » 17.06.2010, 23:54

Ich vermute, die Organisation und Zuständigkeiten innerhalb von ver.di sowie die Kampagnen, Projekte und Aktivitäten für die Verbesserung der Berufsbedingungen der Pflegekräfte sind nicht ausreichend bekannt.
Hallo Reinhard,

das Versagen der pflegekritischen "Szene" wird ja nicht nur durch die ständigen gegenseitigen Anfeindungen deutlich sondern auch an der durchgängig unkonkreten Form der Kritik. Auch verdi ist hier ein unrühmliches Beispiel. Was bedeuten denn bessere Rahmenbedingungen in den Heimen konkret? Wieviel Personal soll es den sein? Und wie wird das finanziert? Wie sähe den nach der Auffassung von verdi ein angemessenes Personalbemessungssystem aus? Ist eine Antwort auf diese Fragen zu viel verlangt von einer Organisation, die die Personalinteressen vertreten will?

Grüsse

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Beitrag von Heim-Mitwirkung » 18.06.2010, 23:09

Hallo thorstein,

das klingt so, also würde es auch hier zutreffen:
thorstein hat geschrieben:das Versagen der pflegekritischen "Szene" wird ja nicht nur durch die ständigen gegenseitigen Anfeindungen deutlich sondern auch an der durchgängig unkonkreten Form der Kritik.
Deine Kritik an ver.di sehe ich auch in Widerspruch, zu Deinem Beitrag vom 07.09.2009:
(siehe: viewtopic.php?p=48857)

thorstein hat geschrieben:Mehr Geld für die Pflege - Mindest - Stellenschlüssel !
Die neueste Info-Post von verdi liefert eine überraschend klare Darstellung der derzeitigen Situation in der Altenpflege:


http://gesundheit-soziales.verdi.de/bra ... Pflege.pdf

Glücklicherweise wollen nicht alle Organisationen abwarten, was nach der Bundestagswahl wohl auf uns zu kommt, sondern agieren auch jetzt schon. Das gilt es zu unterstützen. ...
Zu Deinen Fragen:
thorstein hat geschrieben:Was bedeuten denn bessere Rahmenbedingungen in den Heimen konkret? Wieviel Personal soll es den sein? Und wie wird das finanziert? Wie sähe den nach der Auffassung von verdi ein angemessenes Personalbemessungssystem aus? Ist eine Antwort auf diese Fragen zu viel verlangt von einer Organisation, die die Personalinteressen vertreten will?
Antworten finden sich u.a. auf den Internetseiten von ver.di (wer suchet, der findet): siehe: http://gesundheit-soziales.verdi.de/bra ... likationen

- Personalbemessung in der stationären Pflege Dokumentation der Fachtagung 2006 (sehr lesenswert) [herunterladen >>]
- Neu: Personalbemessung in der stationären Pflege / Rechtliche Rahmenbedingungen · Handlungshilfe für betriebliche Interessenvertretungen in der Altenpflege (leider kein PDF online)


Alle konkreten Forderungen nach einer einheitlichen Personalquote laufen übrigens ins Leere. Denn leider gibt es weiterhin keine bundeseinheitliche Personalquote, weil es schwachsinnigerweise 16 (sechzehn!!!) unterschiedliche Länder-Heimgesetze und somit 16 unterschiedliche Personalverordnungen gibt. Hier hat ver.di aber schon 2006 die Bundespolitik in der Föderalismusreform gewarnt, siehe auch die Broschüre: "Eckpunkte zur Ausgestaltung des Heimrechts durch die Länder" [herunterladen >>]

Wenn wir ernsthaft was ändern wollen, sollten wir damit aufhören diejenigen, die auf gleicher Schiene wie wir unterwegs sind, öffentlich zu kritisieren. Was zählt, sind gute Ideen, Inhalte und konstruktive Zusammenarbeit.

Dazu müssen auch die richtigen Ansprechpartner kontaktet werden. Bei ver.di dürften die zuständigen Personen Ellen Paschke (Bundesfachbereichsleiterin Gesundheit und Sozialwesen) oder z.B. Gabriele Feld-Fritz (FB Gesundheitspolitik) sein (siehe: http://gesundheit-soziales.verdi.de/team) ...
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Gerhard Schenker
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Personalbemessungssysteme müssen her

Beitrag von Gerhard Schenker » 19.06.2010, 07:21

Heim-Mitwirkung hat geschrieben: .... Wenn wir ernsthaft was ändern wollen, sollten wir damit aufhören diejenigen, die auf gleicher Schiene wie wir unterwegs sind, öffentlich zu kritisieren. Was zählt, sind gute Ideen, Inhalte und konstruktive Zusammenarbeit.
...
Hallo Reinhard,
ich weiß nicht, ob man mit Herrn Bsirske übereinstimmen kann. Weder von ihm noch von ver.di sind mir handfeste Vorschläge bekannt, die für die Schaffung eines Personalbemessungssystems in Krankenhäusern und Pfegeheimen geeignet wären. Das wäre aber das "A und O" für grundlegende Verbesserungen. Die regional geschaffenen Stellenschlüssel für Heime, völlig unzureichend für die Stellendotierung, müssen beseitigt und durch nachvollziehbare und eine gute Pflege gewährleistende Berechnungsmodell ersetzt werden. Dazu soll sich Herr B. konkret äußern und von mir aus die Politiker attackieren. Aber bitte keine Rundumschläge, wie oben, sie sind und bleiben kritikwürdig.
Merkwürdig in diesem Zusammenhang erscheint mir übrigens auch, dass überwiegend solche Personen Herrn B. in Schutz nehmen, die in ihrer Grundhaltung gegen Heime eingestellt sind oder gar für ihre Abschaffung eintreten. Siehe z.B. auch die BI "Daheim statt Heim".

MfG G.Sch.

Siehe auch meine Anmerkungen unter
viewtopic.php?p=52626#52626
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

thorstein
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Beitrag von thorstein » 20.06.2010, 00:18

Hallo Reinhard,

mit dem Zitat wollte ich eigentlich zu verstehen geben, dass ich die Veröffentlichungen von verdi durchaus kenne. Ich bin selbst schon viele Jahre verdi-Mitglied und verfolge entsprechend auch alle Aktivitäten.

Meine Fragen haben sich ja gerade aus der Kenntnis dieser Papiere und Aktionen ergeben. Was verdi daran hindert, zumindest einen bundesweiten Mindestschlüssel für die Heime zu definieren und zu fordern bleibt durchaus erklärungsbedürftig.

Eine Organisation wie verdi darf übrigens gleichzeitig gelobt und kritisiert werden. Das ist kein Widerspruch.

Gerhard Schenker
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Personalbemessungssysteme müssen her

Beitrag von Gerhard Schenker » 20.06.2010, 07:02

thorstein hat geschrieben: ..... Meine Fragen haben sich ja gerade aus der Kenntnis dieser Papiere und Aktionen ergeben. Was verdi daran hindert, zumindest einen bundesweiten Mindestschlüssel für die Heime zu definieren und zu fordern bleibt durchaus erklärungsbedürftig.
Eine Organisation wie verdi darf übrigens gleichzeitig gelobt und kritisiert werden. Das ist kein Widerspruch. ....
Guten Morgen Forum,
ich halte die mangelhafte Personalbesetzung in den Heimen für den entscheidenden Knackpunkt für die immer wieder aufflammende Kritik. Die Gewerkschaften und sonstigen Verbände hätten längst konkrete Vorschläge einbringen müssen, um die Personalnotstände zu beheben. Die jetzt maßgeblichen Regelungen über Stellenschlüssel sind nicht nur komplett unzureichend, sondern weisen auch noch regionale Unterschiede auf.
Insoweit sehe ich klare Versäumnisse, u.a. bei Ver.di. Wenn dem aber so ist, ist für Art und Weise der geüben Kritik (Heime sind Flüchtlingslager) kein Raum.
Eigentlich müsste Herr B. sagen: Wir bekennen die Mitverantwortung für die mangelhaften Zustände in unseren Heimen, denn wir haben keine ausreichenden Vorschläge zur Verbesserung der Pflege vorgelegt. Wir geloben Besserung und werden alsbald mit Vorschlägen herauskommen.

MfG G.Sch.
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