Familienpflegezeit

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Pflegezeitgesetz und Familienpflegezeitgesetz - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 19.07.2012, 17:52

Buchtipp!

Michael Kossens
Pflegezeitgesetz und Familienpflegezeitgesetz
Basiskommentar, 2. Auflage 2012
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Weitere Informationen unter:
http://www.bund-verlag.de/shop/arbeits- ... varbso3hb0
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflege und die Familienpflegezeit - Hotline informiert

Beitrag von Presse » 23.07.2012, 06:45

Hotline bündelt Informationen rund um die Pflege und die Familienpflegezeit
(Quelle: BMFSFJ) Entsteht Bedarf an Pflege und Betreuung, ist die Unsicherheit oft groß: Wie wird Pflege organisiert? Welche Einrichtungen oder Dienste gibt es? Welche Kosten entstehen? Diese Fragen beantwortet das Servicetelefon Wege zur Pflege des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Als Lotse zu den Angeboten vor Ort für alle Fragen rund um das Thema "Pflege und Hilfe im Alter" soll das Servicetelefon Hilfe und Unterstützung bieten.
Das Servicetelefon Wege zur Pflege ist montags bis donnerstags von 9 Uhr bis 18 Uhr unter 01801 - 50 70 90 zu erreichen. Informationen finden Sie zudem unter http://www.wege-zur-pflege.de sowie http://www.familien-pflege-zeit.de .
Älteren Menschen ist es wichtig, selbstbestimmt leben zu können. Das gilt auch und besonders für Menschen, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen, rund 1,67 Millionen Menschen, werden derzeit zu Hause durch Angehörige oder ambulante Dienste versorgt. Viele Angehörige stoßen dabei an ihre Grenzen, da sie selbst erwerbstätig sind und somit vor der schwierigen Aufgabe stehen, Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren. Die Familienpflegezeit gibt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Möglichkeit, ihre Arbeitsstunden so weit zu reduzieren, dass sie parallel zur Pflege von Angehörigen weiterhin erwerbstätig sein können, aber dennoch über ausreichend Einkommen verfügen, um neben der Pflege auch die materielle Existenz Ihrer Familie sichern zu können.

Quelle: Mitteilung vom 22.07.2012
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de

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Familienpflegezeit - Kein Bedarf oder kein Wissen?

Beitrag von Service » 27.10.2012, 16:01

Familienpflegezeit - Kein Bedarf oder kein Wissen?

(Quelle: Zeitbrief) Seit Anfang des Jahres gibt es die Familienpflegezeit per Gesetz. Das Familienpflegezeitgesetz (FPfZG) bietet seit 1. Januar 2012 den Arbeitnehmer/innen die Möglichkeit, bis zu zwei Jahre in Teilzeitbeschäftigung zu gehen, ohne in gleichem Maße das Entgelt zu reduzieren. Dafür müssen sie nach der Rückkehr auf ihre Vollzeitstelle solange mit weniger Geld auskommen, bis die Summe ausgeglichen ist.
Kennen Sie den Spruch "Stell Dir vor es gibt Krieg und keiner geht hin." So ähnlich ist verhält es sich zurzeit mit dem FPfZG. Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass in 14 Großunternehmen mit insgesamt 400.000 Beschäftigten, die laut Bundesfamilienministerium dieses Arbeitsmodell anbieten, nur rund ein Dutzend Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dafür entschieden haben. Bei der Deutschen Post mit mehr als 150.000 Beschäftigten nimmt demnach nur ein einziger Arbeitnehmer das Angebot in Anspruch, bei der Telekom mit etwa 125.000 Mitarbeitern sind es zwei, bei der Handelskette Globus mit 15.000 Beschäftigten drei.
Könnte es sein, dass der Bedarf nicht vorhanden ist? Haben wir in unserer Gesellschaft nicht die oft beschworene riesige Anzahl pflegebedürftiger Menschen? Oder schafft man die Pflege auch neben einem Job, der 40 und mehr Stunden pro Woche in Anspruch nimmt? Die Antwort auf diese Fragen hat die oben zitierte aktuelle Umfrage leider nicht ergeben?
Ein Grund für die mangelnde Nachfrage könnte auch sein, dass den Arbeitnehmer/innen, die sich diesem Gesetz entsprechend zeitweise von der Vollzeit in eine Teilzeit begeben möchten, das Wissen fehlt, wie dies zu bewerkstelligen ist und welche Auswirkungen dieser Schritt haben wird. Dem wollen wir abhelfen. In der nächsten Ausgabe der ZeitSchrift (www.die-zeit-schrift.de), die im November erscheinen wird, stellen wir alle notwendigen Informationen zusammen, die Sie für die Beantragung und Durchführung einer Familienpflegezeit benötigen.

Quelle: Mitteilung vom 27.10.2012
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de

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Familienpflegezeit ....

Beitrag von Presse » 28.12.2012, 18:24

Allg. Zeitung Mainz: Nicht zerstören / Kommentar zu Familienpflegezeit

Mainz (ots) - Am 1. Januar tritt eine Pflegereform in Kraft.
Weitere werden ihr folgen müssen, denn beispielsweise gehen Demenzkranke in der Pflegeversicherung derzeit oft noch leer aus. Die Menschen werden älter. Wer wollte darüber jammern? Die Pflege ist, aller Voraussicht nach, die sozialpolitische Herausforderung der kommenden Jahrzehnte schlechthin. Viel Geld ist nötig, aber auch Gestaltungskraft. Es mangelt zunehmend an Personal, das bereit und in der Lage ist, die ebenso verantwortungsvolle wie physisch und psychisch schwere Aufgabe der Pflege im Heim zu bewältigen. Woran das liegt, ist nicht eindeutig zu definieren. Vielleicht ist ein Grund ein nachlassendes Solidaritätsbewusstsein in der Gesellschaft, eine
Zeitgeistströmung: Warum Altenpfleger werden, wenn auch ein Ausbildungsplatz in der Bank oder in der Autowerkstatt lockt?
Solidarität - ist da nicht der Familienverband in noch weit stärkerem Maße in der Pflicht? Pflege in der Familie:Wird das nicht schon fast zum moralischen Appell, zur Forderung? Aber Pflege in der Familie ist kein Allheilmittel. Oft sind Alte und Kranke, so hart das klingen mag, in einem qualifizierten Heim besser aufgehoben, weil die Angehörigen, bei allem Willen, nicht geeignet oder in der Lage sind.
Das Urteil, die Alten würden "abgeschoben", ist dann böse und völlig fehl am Platz. Lösungen brauchen oft Erprobung, auch Zeit, bekannt und akzeptiert zu werden. Die von Familienministerin Kristina Schröder erdachte Familienpflegezeit-Regelung ist ein guter Versuch, aller Ehren wert, er sollte nicht aus partei- und verbandstaktischer Motivation zerredet und zerstört werden. Den einen geht er viel zu weit, den anderen in keiner Weise weit genug. Das ist eigentlich kein schlechtes Zeichen.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.12.2012 Allgemeine Zeitung Mainz
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de

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Pflege-Auszeit wenig genutzt

Beitrag von Presse » 29.12.2012, 07:45

Pflege-Auszeit wenig genutzt
Die zum Jahresbeginn eingeführte Pflegezeit für Familien findet in den Unternehmen bislang kaum Anklang.
Das geht aus einer vorläufigen Statistik des Bundesfamilienministeriums hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
... » http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52862

Familienpflegezeit
Nur ein zahnloser Papiertiger?

Pflegeförderung ohne Wirkung: Seit einem Jahr können Angehörige die Pflegezeit in Anspruch nehmen.
Doch nur wenige Bürger haben das bislang getan. Verpufft das Pflegezeit-Gesetz?
... http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... tiger.html

Gaby Modig
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Familienpflegezeit wenig genutzt

Beitrag von Gaby Modig » 29.12.2012, 08:04

Presse hat geschrieben:Pflege-Auszeit wenig genutzt ....
Dass die Familienpflegezeit - Regelung scheitern würde, war von Anfang an klar. Die Hilfekonstruktion reicht hinten und vorne nicht. Solche Angebote gehören in ein Gesamtkonzept einer vernünftigen Pflegereform.

G.M.
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Pflege - wohnortnah und gut gestalten

Beitrag von WernerSchell » 06.01.2013, 08:15

Pflege aus Liebe - die Angehörigenpflege
viewtopic.php?t=18292

Beiträge der Lokalzeit Düsseldorf, WDR-Fernsehen, zum Thema sind vorübergehend in der WDR-Mediathek anschaubar

Die Lokalzeit Düsseldorf, WDR-Fernsehen, brachte am 05.01.2013 die angekündigten Beiträge zur Pflege. Insgesamt standen für Anmoderation, Filmbeiträge und Interviews rd. 10 Minuten zur Verfügung. Dieser knappe Zeitrahmen ermöglichte nur, die problematischen Situationen kurz anzusprechen und per Interview mehr oder weniger skizzenhaft Statements vorzustellen. Ein umfänglicherer Zeitrahmen wäre wünschenswert gewesen, war aber, da die Lokalzeit nur insgesamt auf 30 Minuten begrenzt ist, nicht möglich. - Dies als Nachbetrachtung, da man immer in Erwägung zieht, was man in der kurzen Zeit alles noch oder besser hätte sagen können.
Wie auch immer, die Beiträge der Lokalzeit vom 05.01.2013 sind vom WDR für 7 Tage in der Mediathek anschaubar und können unter folgender Adresse aufgerufen werden:
http://www.wdr.de/mediathek/html/region ... lashPlayer

- Wochenthema Pflege: Helfen aus Liebe [03:15 min]
- TALK 1: Belastung durch Pflege [02:00 min]
- Wochenthema Pflege: Pro und Contra Pflegezeit [02:30 min]
- TALK 2: Für und Wider Pflegezeit [02:00 min]

Interview bei Lokalzeit Düsseldorf, WDR, am 05.01.2013 auch aufrufbar unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... iathek.mp4

Bei dieser Gelegenheit soll auch noch einmal auf ein kritisches Statement von mir aufmerksam gemacht, das am 24.05.2012 anlässlich des JuraHealth Congress am 24.05.2012 in Köln spontan abgeliefert worden ist. Damals wurde im Zusammenhang mit der Einstellung bei Youtube formuliert:
Der Pflege-Experte Werner Schell beantwortet heikle Fragen zum Thema Gewalt in der Pflege und kommt zu dem Schluss, dass vom Staat nichts zu erwarten ist und die Bürger sich nun selbst an die Hand nehmen müssen. Sein Brief an die Bundeskanzlerin Merkel mit der Aufforderung die Pflege zur "Chefsache" zu machen ist auf taube Ohren gestoßen.
>>> Der Filmbeitrag, 4,18 Minuten, ist anschaubar bei Youtube unter folgender Adresse:
http://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZ ... ure=relmfu
+++
Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen
Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages vom 01.06.2012 - >>> viewtopic.php?t=17411
+++
Zuletzt geändert von WernerSchell am 09.01.2013, 08:19, insgesamt 1-mal geändert.
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PflegeCologne
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Pflegereform ja - Familienpflegezeitgesetz nein

Beitrag von PflegeCologne » 07.01.2013, 07:46

Wir haben es in einigen Fällen durchdacht und durchgerechnet. Die Familienpflegezeit kann - wenn überhaupt - nur in ganz seltenen Fällen ein Pflegeproblem mit lösen helfen. Vorausgesetzt ist im Übrigen, dass der Arbeitgeber dann mitspielt.
Ich kann daher bestätigen, dass das Familienpflegegesetz wirklich nichts taugt, vielleicht auch nur als PR-Maßnahme für die Familienministerin, Frau Schröder, gedacht war.
Es erscheint mir in der Tat mehr als richtig, alle Vorschläge für eine bessere, gute, Pflege, zusammen zu führen und dann in eine vernünftige große Pflegerefom einmünden zu lassen.

Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
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Sabrina Merck
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Pflegereform ja - Familienpflegezeitgesetz nein

Beitrag von Sabrina Merck » 11.01.2013, 08:18

PflegeCologne hat geschrieben:Wir haben es in einigen Fällen durchdacht und durchgerechnet. Die Familienpflegezeit kann - wenn überhaupt - nur in ganz seltenen Fällen ein Pflegeproblem mit lösen helfen. Vorausgesetzt ist im Übrigen, dass der Arbeitgeber dann mitspielt.
Ich kann daher bestätigen, dass das Familienpflegegesetz wirklich nichts taugt, vielleicht auch nur als PR-Maßnahme für die Familienministerin, Frau Schröder, gedacht war.
Es erscheint mir in der Tat mehr als richtig, alle Vorschläge für eine bessere, gute, Pflege, zusammen zu führen und dann in eine vernünftige große Pflegerefom einmünden zu lassen.
Hallo Pflege Cologne,
ich kann über ähnliche Erwägungen berichten mit dem Ergebnis, dass die Familienpflegezeit als untaugliches Angebot beiseite geschoben wurde.
Die Regierung sollte sich eingestehen, dass sie mit diesem Gesetz eine Bruchlandung gemacht hat.
Lb. Grüße Sabrina Merck
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
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Umsetzung des Familienpflegezeitgesetzes

Beitrag von Presse » 06.02.2013, 13:32

Im Bundestag notiert:
Umsetzung des Familienpflegezeitgesetzes

Familie, Senioren, Frauen und Jugend/Kleine Anfrage
Berlin: (hib/AW) Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert Informationen über die Umsetzung des Familienpflegezeitgesetzes. In ihrer Kleinen Anfrage (17/12166 http://dip.bundestag.de/btd/17/121/1712166.pdf ) will sie unter anderem von der Bundesregierung wissen, wie viele Personen seit Inkrafttreten des Gesetzes eine Familienpflegezeit in Anspruch genommen haben und wie viele Familienpflegezeitversicherungen abgeschlossen wurden. Zudem verlangt sie Auskunft darüber, wie viele Arbeitnehmer einen Antrag auf Familienpflegezeit gestellt haben und in wie vielen Fällen dies von Arbeitgebern abgelehnt wurde.

Quelle: Mitteilung vom 06.02.2013
Deutscher Bundestag
Parlamentskorrespondenz, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de


Quelle:

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Rohrkrepierer Familienpflegezeit

Beitrag von Presse » 14.02.2013, 11:20

Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/ Die Grünen zum Stand der Umsetzung des Familienpflegezeitgesetzes (Bt. Drs. 17/12166) sehen Sie dazu zur weiteren Verwendung eine Pressemitteilung von Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik und Altenpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen:
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Madeleine Viol
---------------------------------
Madeleine Viol
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Abgeordnetenbüro Elisabeth Scharfenberg MdB
Sprecherin für Pflegepolitik und Altenpolitik
Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Tel.: ++49 (0)30 227 -74572, Fax: -76655
E-Mail: elisabeth.scharfenberg.ma03@bundestag.de
Web: www.elisabeth-scharfenberg.de
Postanschrift:
Deutscher Bundestag, 11011 Berlin


Pressemitteilung | 14.02.2013
Rohrkrepierer Familienpflegezeit
Anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/ Die Grünen zum Stand der Umsetzung des Familienpflegezeitgesetzes (Bt. Drs. 17/12166), erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik und Altenpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen:
Die Familienpflegezeit ist der Mega-Flop der Familienministerin Schröder. Sie hat sich zur Retterin der pflegenden Angehörigen aufgeschwungen und ist gnadenlos gescheitert. Wir Grüne haben schon nach Bekanntwerden der Vorstellungen zur Familienpflegezeit auf die Schwächen des Modells aufmerksam gemacht – genutzt hat es wenig.
Gerade einmal 137 Anträge gingen nach Aussage des Bundesfamilienministeriums im Jahr 2012 beim dafür zuständigen Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ein, bewilligt wurden 108. Kristina Schröder hatte mit 44.000 Arbeitnehmerinnen jährlich gerechnet. Rechnet man die Familienpflegezeit auf die Pflegebedürftigen hoch (die Zahl pflegender Angehöriger kann nur immer geschätzt werden), dann profitieren 0,008% von derzeit 1,76 Mio. Menschen, die zuhause von pflegenden Angehörigen versorgt werden, von der Familienpflegezeit.
Da kann man wenig schönreden. Einsichtig zeigt sich die Bundesregierung dennoch nicht. Statt einzugestehen, dass das Modell nichts taugt, verweist sie auf mögliche weitere pflegende Angehörige, die die Familienpflegezeit in Anspruch nehmen aber nicht in der Statistik auftauchen. Und sie glaubt, dass mit der Zeit die Akzeptanz wachse – auch bei den Unternehmen. Tatsache ist: Gerade einmal 58 zinslose Darlehen wurden von Unternehmen angefragt und genehmigt.
Das ist Augenwischerei. Wir brauchen auch keine Evaluation der Maßnahme, deren Ergebnisse erst nach der Wahl vorliegen. Wir brauchen jetzt eine Entlastungsoffensive für pflegende Angehörige. Wir schulden es den pflegenden Angehörigen, dass nicht erst ein weiteres Jahr verstreicht, bis die Ergebnisse der vom Familienministerium angekündigten Überprüfung vorliegen. Wir brauchen weitere mutige Schritte, um die Familienpflege zu unterstützen, wie beispielsweise unsere Grüne Pflegezeit oder den Ausbau und Anspruch auf Tagespflege, die Weiterentwicklung des Teilzeit- und Befristungsgesetzes und noch vieles mehr. Wir können nicht warten, bis das Bewusstsein der Unternehmen für die Belange pflegender Angehöriger geweckt wird – auf die Familienpflegezeit muss ein Rechtsanspruch bestehen.

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Familienpflegezeitgesetz ist nicht praxistauglich

Beitrag von Presse » 14.02.2013, 17:09

Familienpflegezeitgesetz ist nicht praxistauglich
VdK-Präsidentin Mascher fordert Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

"Das Familienpflegezeitgesetz hat sich als nicht praxistauglich herausgestellt." Mit diesen Worten kommentierte die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, die heute in den Medien veröffentlichten Zahlen, wonach seit Anfang 2012 lediglich 147 Anträge auf Pflegezeit gestellt wurden.

"Leider orientiert sich das Gesetz nicht an den Bedürfnissen der Menschen", so Mascher weiter. Die meisten Pflegenden seien Frauen, die oft in Teilzeit arbeiten und über ein geringes Einkommen verfügen. "Nur Besserverdienende können es sich leisten, auf einen Teil ihres Einkommens zu verzichten", so die VdK-Präsidentin. Ulrike Mascher forderte die Bundesregierung deshalb auf, bessere gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die berufstätigen pflegenden Angehörigen den Spagat zwischen Beruf und Pflege ermöglichen. Dazu gehöre auch der Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit. "Wenn der Arbeitgeber nicht mitspielt, zieht der Arbeitnehmer den Kürzeren. Die Erfahrung zeigt, dass freiwillige Lösungen in weiten Teilen nicht greifen." Mascher forderte, die Familienpflegezeit als Rechtsanspruch auszugestalten und durch eine Lohnersatzleistung analog zum Elterngeld zu flankieren. Außerdem müsse mit der Pflegezeit ein Rückkehrrecht in die Vollzeittätigkeit verbunden sein.

"Pflegende Angehörige leisten über Jahre hinweg physische und psychische Schwerstarbeit und entlasten Beitrags- und Steuerzahler um Milliardenbeträge. Wenn die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf nicht deutlich verbessert wird, droht unserem Pflegesystem der Kollaps", erklärte Mascher.
http://vdk.de/permalink/64878
--
Quelle:Pressemeldung vom 14.02.2013
Sozialverband VdK Deutschland
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Michael Pausder (verantwortlich)
In den Ministergärten 4 - 10117 Berlin
Telefon 030 72629-0400
Telefax 030 72629-0499
http://www.vdk.de - presse@vdk.de

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Mangelnde Akzeptanz der Familienpflegezeit

Beitrag von Presse » 15.02.2013, 08:19

Aus Forum:
viewtopic.php?p=71613#71613

Nachfrage nach Fachkräften in fünf Jahren verdreifacht
Jeder siebte Pfleger kommt aus dem Ausland

VON EVA QUADBECK - zuletzt aktualisiert: 15.02.2013 - 07:22
Berlin (RP). Die Pflegeanbieter suchen zunehmend nach ausländischen Fachkräften. Diese gelten als hoch motiviert. Deutschland konkurriert allerdings mit anderen attraktiven Ländern. Der Fachkräftebedarf ist gigantisch.
...
Mangelnde Akzeptanz der Familienpflegezeit
...
Beide Entwicklungen – der Anstieg der Pflegebedürftigen und der Rückgang der familiären Betreuung – sorgen dafür, dass künftig zusätzliche Fachkräfte benötigt werden.
...
Quelle: http://www.rp-online.de/wirtschaft/jede ... -1.3196570

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Familienpflegegesetz soll auch für Beamte gelten

Beitrag von Presse » 02.03.2013, 08:21

Familienpflegegesetz soll auch für Beamte gelten
Ein „Gesetz zur Familienpflegezeit und zum flexibleren Eintritt in den Ruhestand für Beamtinnen und Beamte des Bundes“
wurde gestern in erster Lesung im Bundestag beraten. Mit diesem Gesetz soll das zum Januar 2012 in Kraft ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... mte-gelten

Nachfrage nach Familienpflegezeit offenbar sehr gering
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... ehr-gering
Familienpflegezeit: Skepsis und Zuversicht
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... pflegezeit

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Pflegende Angehörige & der Hilfebedarf

Beitrag von WernerSchell » 02.03.2013, 08:27

Zum Thema:
Pflegende Angehörige & der Hilfebedarf
gibt es Filmmaterial unter folgender Adresse:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... iathek.mp4
(Quelle: viewtopic.php?t=18292 )
Dort wird verdeutlich, dass das Familienpflegegesetz allenfalls gut gemeint,
aber auf jeden Fall schlecht gemacht ist.
Es hilft nicht wirklich weiter. - Und nun soll ein schlechtes Gesetz auf die Beamten
übertragen werden. Man fasst sich an den Kopf!

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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