Mit Gemeindeschwestern gegen Ärztemangel

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Mit Gemeindeschwestern gegen Ärztemangel

Beitrag von Presse » 28.02.2007, 18:20

Projekt soll auf Sachsen ausgedehnt werden

Mit Gemeindeschwestern gegen Ärztemangel

Das von Greifswalder Wissenschaftlern entwickelte Gemeindeschwester-Modellprojekt ,Agnes' zur Abminderung der Folgen des Ärztemangels soll auf Sachsen ausgeweitet werden.

28.02.07 - Nach dem Start vor knapp zwei Jahren in Mecklenburg-Vorpommern und der Übernahme des Projektes durch Brandenburg würden derzeit Verhandlungen mit dem sächsischen Sozialministerium geführt, teilte das Universitätsklinikum Greifswald unlängst mit.

Das Gemeindeschwester-Projekt ist besonders für ländliche Regionen mit geringer Ärztedichte gedacht. Speziell ausgebildete Krankenschwestern unterstützen dabei selbstständig Hausärzte bei der Betreuung der Patienten. Das Projekt stößt nach Angaben der Initiatoren bei den meist älteren Patienten und auch bei Ärzten auf große Resonanz. Die Mediziner hätten die Schwester als große Entlastung im Berufsalltag schätzen gelernt, hieß es. Seit Beginn des Modellprojektes im Sommer 2005 seien in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mehr als 1.000 dieser Hausbesuche gezählt worden.

Versorgung durch Schwester Agnes

Zu den Aufgaben der Krankenschwestern gehört die gesundheitliche Überwachung von Patienten, in vielen Fällen unterstützt durch telemedizinische Technik. Zusätzlich werden je nach Notwendigkeit bei älteren Patienten Vorsorgemaßnahmen getroffen wie etwa Medikamentenkontrollen.

ÄP hat in einem Bericht Mitte vorigen Jahres (Ausgabe 32/2006) auch auf den historischen Aspekt dieser Angelegenheit hingewiesen. Von 1975 bis zur Wende gab es eine entsprechende TV-Serie in der DDR, in der die Berliner Schauspielerin Agnes Kraus als Gemeindeschwester mit ihrem Moped "Schwalbe" über die Bildschirme knatterte. Diese "Versorgungsform" war Realität zwischen Elbe und Oder. Dass dieser Phänotypus jetzt wieder auftaucht, zeigt, wie einschneidend der Ärztemangel in ländlichen Regionen in Ostdeutschland schon geworden ist.

dpa / kü

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 28.2.2007
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 88.htm?n=1

Ärzte Zeitung

Gemeindeschwester Agnes kostet Geld

Beitrag von Ärzte Zeitung » 06.03.2007, 08:19

KOMMENTAR
Gemeindeschwester Agnes kostet Geld

Von Brigitte Düring

Wer das Konzept der Gemeindeschwester befürwortet, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Qualifikation des Personals und die Koordination zwischen Arzt und Schwester nicht zum Nulltarif zu haben sind.
Durch den EBM hat sich die Vergütung von Hausbesuchen durch Mitarbeiterinnen der Arztpraxis drastisch verschlechtert. Bei 5,10 Euro, die der Hausarzt dafür einschließlich Wegegebühr abrechnen kann, schadet er sich wirtschaftlich selbst, wenn er seine Arzthelferin schickt, statt selbst zu fahren. Ohne finanzielle Aufwertung wird das Konzept der Gemeindeschwester für Kollegen nicht akzeptabel sein können.

Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

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Gemeindeschwester / "Family Health Nurses" / Famil

Beitrag von Herbert Kunst » 06.03.2007, 08:39

Siehe auch die Texte unter

"Family Health Nurses" - Familienhilfe !
viewtopic.php?t=2154&highlight=nurse

Family-Health-Nurse - Beratungsnot bei Demenz
viewtopic.php?t=5154&highlight=nurse

Pflegekräfte fordern eigenständige Kompetenz
viewtopic.php?t=3779&highlight=nurse
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

Ärzte Zeitung

Schwester Agnes im Fokus

Beitrag von Ärzte Zeitung » 22.03.2007, 08:03

Schwester Agnes im Fokus
Kongresse über Pflege und Altenhilfe in Dresden


DRESDEN (dür). "Altern neu denken" lautet das Motto des interdisziplinären Pflegekongresses vom 25. bis 27. April 2007 in Dresden. Parallel dazu veranstalten die Sächsische Landesärztekammer die "Fortbildung Plus" für Ärzte und das Landessozialministerium den sächsischen Altenhilfekongress.

...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... tik/pflege

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Gemeindeschwester ,Agnes' hat Zukunft

Beitrag von Ärztliche Praxis » 28.03.2007, 18:03

Auf Hausarztpraxen zugeschnittene Pilotausbildung
Gemeindeschwester ,Agnes' hat Zukunft
Das Modellprojekt "Gemeindeschwester Agnes" soll auf eine breitere Basis gestellt werden. "Agnes" (Arztentlastende, Gemeinde-Nahe, E-Health-gestützte, Systemische Intervention) wurde vor knapp zwei Jahren auf der Insel Rügen gestartet.

27.03.07 - Parallel zu den Modellprojekten auf Rügen und in Brandenburg würden derzeit 16 Gesundheits- und Krankenpfleger mit Berufserfahrung an der Hochschule Neubrandenburg weitergebildet, sagte der Greifswalder Epidemiologie-Professor Wolfgang Hoffmann. "Das Projekt Agnes steht in Regionen mit drohender Unterversorgung für die Gemeindeschwester der Zukunft", sagte der wissenschaftliche Leiter des Projekts. Wissenschaftler der Universität, der Hochschule Neubrandenburg und der Gewerkschaft ver.di beraten an diesem Mittwoch in Greifswald über das Projekt.

Mehr als 1.000 Hausbesuche

Bisher arbeiten fünf Krankenschwestern in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg als ergänzendes Glied zwischen dem Hausarzt und Patienten
und führten bisher mehr als 1.000 Hausbesuche durch. "Die demographische Entwicklung mit einer steigenden Zahl an älteren Menschen sowie eine deutlich zunehmende Versorgungslücke im hausärztlichen Bereich erfordern neue Ansätze in der ambulanten medizinischen Versorgung", sagte Hoffmann.

Häufig Unterstützung durch telemedizinische Technik

Zu den Aufgaben der Krankenschwestern gehört die gesundheitliche Überwachung von Patienten, in vielen Fällen unterstützt durch telemedizinische Technik. Zusätzlich werden je nach Notwendigkeit bei älteren Patienten Vorsorgemaßnahmen getroffen wie etwa Medikamentenkontrollen. In Kürze beginnt in Sachsen ein Modellprojekt mit vier Agnes-Schwestern. Finanziert wird das Projekt aus EU-und Landesmitteln sowie von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und den Krankenkassen. "Ziel ist es, das Projekt in Regionen mit Unterversorgung in die Regelvorsorgung zu integrieren", sagte Hoffmann.

Gegenstand des in Neubrandenburg begonnenen Lehrganges sei eine speziell auf die Arbeit in Hausarztpraxen zugeschnittene Weiterbildung für Pflegefachkräfte. Die Pilotausbildung läuft noch bis zum Juni dieses Jahres und umfasst insgesamt 265 Theoriestunden sowie ein zwölfwöchiges Praktikum in einer Hausarztpraxis "Mit dieser modernen Weiterbildung soll im Gesundheitswesen eine neue Qualifikation geschaffen werden, um künftigen Problemen in der ambulanten medizinischen Versorgung wirksam zu begegnen", sagte Hoffmann.

dpa / jb
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

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Mehr Kompetenzen für Pflegekräfte!

Beitrag von Gaby Modig » 29.03.2007, 06:19

Mehr Kompetenzen für Pflegekräfte - das wäre die Lösung für so manche (Kosten)probleme im Gesundheitswesen.

Pflegekräfte sind weit über das hinaus, was sie zur Zeit tun, qualifiziert. Also, warum sollen sie diese Aufgaben nicht verantwortlich übernehmen? Warum sperren sich die Ärzte, eine solche Aufgabenverlagerung zu akzeptieren? Geht es den Ärzten wieder einmal nur ums Geld?

G.M.

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"Gemeindeschwestern könnten helfen"

Beitrag von Presse » 04.04.2007, 07:38

"Gemeindeschwestern könnten helfen"
Chef der KV Nordrhein sieht einige sinnvolle Einsatzmöglichkeiten


KÖLN (iss/eb). Der Einsatz von Gemeindeschwestern zur Entlastung von Hausärzten, wie er zurzeit in mehreren ostdeutschen Bundesländern erprobt wird, bleibt vor allem wegen der Finanzierung umstritten. Allerdings sieht zum Beispiel der Vorsitzende der KV Nordrhein, Dr. Leonhard Hansen, durchaus auch positive Ansätze.

...
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

Lesen Sie dazu auch:
Einsatz von Gemeindeschwestern bleibt weiter ein strittiges Thema
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... 3a0601.asp

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Pflegekräfte können mehr Aufgaben übernehmen

Beitrag von Hildegard Kaiser » 04.04.2007, 08:15

Pflegekräfte können kraft ihrer umfassenden Ausbildung mehr Aufgaben übernehmen, als sie jetzt überwiegend auferlegt bekommen. Sie können vor allem in der ambulanten Versorgung von Patienten Verrichtungen mehr oder weniger selbständig erledigen, für die heute die Ärzte allein formal zuständig sind. Allerdings drücken sich die Ärzte wg. angeblicher schlechter Honorierung. Dann bitte schöne - Aufgaben an die Pflege!

Hilde

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Fortführung und Ausweitung des Projektes AGnES

Beitrag von Presse » 19.04.2007, 06:38

Fortführung und Ausweitung des Projektes AGnES

Nach einem erfolgreichen Start des Projektes AgnES (Arztentlastende, Gemeindenahe, E-Healthgestützte, Systemische Intervention) im Jahre 2005 auf der Insel Rügen und einer Ausweitung seit 2006 auf das Land Brandenburg (Lübbenau) soll nun ein weiterer Teil des von den einzelnen Ländern und aus EU-Fonds finanzierten Projektes auf Sachsen ausgeweitet werden. Aufgrund der hohen Resonanz im ganzen Bundesgebiet werden zur Zeit nicht nur weitere 16 Pflegekräfte an der Hochschule Neubrandenburg berufsbegleitend zur „Community Medicine Nursing“ ausgebildet, sondern sogar mit Kostenträgern und Kassenärztlichen Vereinigungen über eine Überführung des Konzeptes in die Regelversorgung verhandelt.

Ziel der sogenannten Gemeindeschwestern bzw. Telegesundheitsschwestern ist die Entlastung von Hausärzten gerade in Regionen mit hausärztlicher Unterversorgung. In ersten Untersuchungen wurde diese Entlastung bereits durch Patienten und Ärzte bestätigt und eine hohe Akzeptanz der Pflegenden festgestellt. Die speziell auf die Arbeit in Hausarztpraxen zugeschnittene Weiterbildung für Pflegefachkräfte vermittelt in insgesamt 265 Theoriestunden und einem 12-wöchigen Praktikum in einer Hausarztpraxis beispielsweise Wissen in den Bereichen Altersheilkunde (Geriatrie), Versorgungsforschung, Epidemiologie, Prävention, Telemedizin, Dokumentation und Praxisorganisation. Aufgabengebiete der Pfleger sind damit beispielsweise die gesundheitliche Überwachung von Patienten, in vielen Fällen unterstützt durch telemedizinische Technik. Je nach Bedarf und Notwendigkeit werden bei älteren Patienten verschiedene Versorgungsmaßnahmen wie z.B. Sturzprophylaxe und Medikamentenkontrolle sowie ein geriatrisches Assessment durchgeführt.

Ansprechpartner Universitätsklinikum Greifswald
Institut für Community Medicine
Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health
Ellernholzstraße 1-2, 17475 Greifswald
Projektleitung: Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann, MPH
T +49 3834 86-77 50
F +49 3834 86-77 52
E-Mail: wolfgang.hoffmann@uni-greifswald.de

Wissenschaftliche Koordination:
Dr. Neeltje van den Berg
T +49 3834 86-77 71
E-Mail: neeltje.vandenberg@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de/icm/institut.html

http://idw-online.de/pages/de/news197798

Quelle: Pflegeunterricht konkret - Newsletter
Ausgabe 55 – 18.04.2007

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Gemeindeschwestern - eine Entlastung für Ärzte und Pfleger?

Beitrag von Presse » 22.05.2007, 06:13

Gemeindeschwestern - eine Entlastung für Ärzte und Pfleger?

Greifswalder Epidemiologe sieht keine Konkurrenzsituation
SCHWERIN (di). Die in Mecklenburg-Vorpommern geplanten Gemeindeschwestern sind nicht als Konkurrenz zu Ärzten und Pflegediensten gedacht. Dies stellte Projektleiter Professor Wolfgang Hoffmann vom Greifswalder Institut für Community Medicine klar.

"Die Gemeindeschwestern sollen niemanden ersetzen, sondern entlasten", sagte Hoffmann auf einer Tagung von NAV und Hartmannbund in Schwerin.

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http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

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Fachtagung in Potsdam: Die "Gemeindeschwester" ...

Beitrag von Service » 21.06.2007, 07:07

Fachtagung in Potsdam: Die "Gemeindeschwester" - Risiko oder Chance?

In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen laufen derzeit Modellprojekte wie "Gemeindeschwester", "Agnes" oder "Tele-Gesundheitsschwester". Diese Projekte sind berufspolitisch umstritten, steht doch die Entlastung der Hausärzte im Vordergrund. Die Zuständigkeiten der Pflegefachkräfte sind eng umgrenzt und bestehende Potenziale der Pflege werden nicht genutzt. Zudem entstehen neue aufwendige Doppelstrukturen neben den ambulanten Pflegediensten. Entspricht das Tätigkeitsfeld der Tele-Gesundheitsschwester dem modernen Berufsbild der Gesundheits- und Krankenpflege? Welche innovativen Konzepte gibt es und wie können zukünftige Anforderungen an die medizinisch-pflegerische Versorgung bewältigt werden? Welche Rolle können und müssen die Pflegefachkräfte in diesem Kontext übernehmen? Dazu findet in Potsdam am 10.09.07 eine Fachtagung mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik statt. Ausführliche Information im Veranstaltungsflyer auf der DBfK-Startseite http://www.dbfk.de

Quelle: Mitteilung Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe vom 20.6.2007

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Gemeindeschwester kann Arzt nicht ersetzen

Beitrag von Presse » 25.06.2007, 06:59

Gemeindeschwester kann Arzt nicht ersetzen

22.06.2007 (Sächsische Landesärztekammer)— Der 17. Sächsische Ärztetag stellt die zunehmende Gefährdung flächendeckender hausärztlicher Versorgung fest. Hauptsächliches Ziel muss die ärztliche Besetzung von Hausarztpraxen sein.

[mehr...] http://www.arzt.de/Aktuelles/20070622/200706223.html

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Einsatz von Gemeindeschwestern bleibt bei Ärzten umstritten

Beitrag von Presse » 03.07.2007, 07:09

HINTERGRUND
Der Einsatz von Gemeindeschwestern bleibt bei Ärzten umstritten

Von Angela Mißlbeck

Seit einem Jahr sind im Brandenburgischen Lübbenau drei Gemeindeschwestern im Einsatz. Das Gesundheitsministerium zieht eine positive Zwischenbilanz. Die Ärzte bleiben skeptisch. Mit ihrer telemedizinischen Ausstattung sind die Gemeindschwestern auf Kosten der märkischen Landesregierung und der Europäischen Union im Spreewald unterwegs.

174 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 79 Jahren lassen sich derzeit von ihnen betreuen. Fast drei Viertel von ihnen sind zwar in ihrer Mobilität stark eingeschränkt, aber nicht pflegebedürftig nach dem Wortlaut der Pflegeversicherung. Die meisten leiden an Hypertonie, Diabetes, Herzinsuffizienz, Demenz oder Hyperlipidämie, viele an mehreren dieser Erkrankungen.

Ministerium sieht mehr positive als negative Aspekte
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Gemeindeschwestern in Mecklenburg-Vorpommern

Beitrag von Presse » 05.07.2007, 06:42

Ärztemangel: Weitere Gemeindeschwestern in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern werden künftig weitere so genannte Telegesundheitsschwestern („Schwester AGNEs“) die Hausärzte in unterversorgten Regionen unterstützen. „Die Menschen in unserem
[...] http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=29036

Ärztliche Praxis
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«AGnES» Konkurrenz für den Hausarzt?

Beitrag von Ärztliche Praxis » 05.07.2007, 07:50

Projekt «AGnES» wird ausgeweitet

Konkurrenz für den Hausarzt?
Das Krankenschwester-Modellprojekt «AGnES» zur besseren medizinischen Versorgung in dünn besiedelten Regionen in Mecklenburg-Vorpommern wird ausgeweitet.

04.07.07 - Künftig würden so genannte Telegesundheitsschwestern in Ueckermünde, Waren und Neubrandenburg unterwegs sein und die Hausärzte unterstützen, sagte der Sozialminister des Landes, Erwin Sellering (SPD) am Dienstag in Schwerin. Getestet werden solle die mögliche Überführung des Modellprojektes in die Regelversorgung.

Bis Ende März war "AGnES" auf Rügen erprobt worden. "AGnES"-Schwestern sind speziell geschult und beraten und betreuen auf Anweisung des Hausarztes Patienten. Dazu sind sie mit Laptop und Bildtelefon ausgerüstet.

Hausarztverbände stehen dem Modellprojekt allerdings mit Skepsis gegenüber. Allein schon der Name AGnES (sprich: "Arztentlastende Gemeindenahe E-Health-gestützte Systematische Intervention") hat in den neuen Bundesländern konkrete Reminiszensen.

Sollen die Ärzte wirklich entlastet ...

Er erinnert an die Schauspielerin Agnes Kraus, die in den 70er Jahren als Gemeindeschwester Agnes auf dem Moped "Schwalbe" mit Herz und Verstand im DDR-Fernsehen durch die Film-Dörfer knatterte. Sie war sozusagen der Außendienst der Poliklinik und ließ sich von Ärzten nicht allzuviel reinreden.

... oder eher ersetzt werden?

Das stärkt den Verdacht, dass hier nicht eine arztentlastende sondern eine arztersetzende Struktur aufgebaut werden soll. Und ein Streitpunkt wird sicherlich sein, wer AGnES in der Regelversorgung finanziert. Bis dato wurden Projekte dieser Art vornehmlich aus EU-Mitteln und nicht aus dem Hausarzt-Topf alimentiert.

kü / dpa

Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 82.htm?n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

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