Pflege - die BürgerInnen müssen die Wahrheit erfahren

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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WernerSchell
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Pflege - die BürgerInnen müssen die Wahrheit erfahren

Beitrag von WernerSchell » 31.01.2007, 08:49

Pflege wird für Bürger teurer

Unter diesem Titel berichtete am 30.1.2007 die Rheinische Post / NGZ. Grundlage für den Bericht war eine Äußerung von Landessozialminister Laumann, dass eine kapitalgedeckte Zusatzversicherung für die Pflegebedürftigkeit, sozusagen als Ergänzung zur Pflegeversicherung, notwendig sei. Laumann rechnet dem Bericht zufolge mit mehr als 13 Euro zusätzlichem Beitrag. ....

Zu diesem Bericht habe ich die nachfolgende Leserzuschrift an die Zeitungsredaktion übermittelt:

Pflege - die BürgerInnen müssen die Wahrheit erfahren

Ich begrüße es sehr, dass der NRW-Landessozialminister Laumann (endlich) erklärt hat, die Pflegeversicherung müsse durch eine kapitalgedeckte Versicherung ergänzt werden. Die seit vielen Jahren bekannten Veränderungen in unserer Gesellschaft machen es dringend erforderlich, konsequent zu handeln. Vor allem müssen die BürgerInnen die Wahrheit erfahren. Bisher wurde den Menschen vorgegaugelt, für die Pflege im Alter sei ausreichend vorgesorgt. Das stimmt aber hinten und vorne nicht!
Die Pflegeversicherung ist seit ihrer Entstehung nur eine Teilkaskoversicherung, deren Leistungen im Übrigen trotz beträchtlich gestiegener Pflegeleistungen bis heute nicht erhöht worden sind. Die Folge ist, dass bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit die Einkünfte in aller Regel nicht annähernd zur Kostendeckung ausreichen und schnell "Haus und Hof" eingesetzt werden müssen; der sog. Elternunterhalt wird schnell ein Thema. Insoweit muss gegengesteuert werden. Daher ist neben der Einführung einer kapitalgedeckten Zusatzversicherung eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung überfällig. Es müssen die wirklichen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen Berücksichtigung finden, wir müssen - u.a. zu Gunsten der dementiell erkrankten Menschen - weg von der körperbezogenen Einstufungspraxis. Dringend geboten ist die Verstärkung oder gar erstmalige Umsetzung der Grundsätze: ambulant vor stationär, Prävention und Rehabilitation vor Pflege!
Ungeachtet dieser Reformnotwendigkeiten müssen die Pflegeeinrichtungen in die Lage versetzt werden, das für angemessene Pflegeleistungen erforderliche Personal vorzuhalten. Es fehlen in den Pflegeeinrichtungen nach vorsichtigen Schätzungen 20% Personal. Unabhängig davon wird in Fachkreisen vor einem bevorstehenden Personalstellenabbau in der Pflege gewarnt. Aktuell wird vom Deutschen Pflegerat ein Personalabbau in der Pflege in einer Größenordnung von 30.000 Stellen genannt. Käme das so oder so ähnlich, wäre das für die Pflege eine wirkliche Katastrophe!

Werner Schell, 2. Vorsitzender des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V., Harffer Str. 59, 41469 Neuss
Zuletzt geändert von WernerSchell am 04.03.2007, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflege wird für Bürger teurer

Beitrag von WernerSchell » 01.02.2007, 08:32

Pflege wird für Bürger teurer

Siehe auch unter
http://www.heide-bote.de/index.php?name ... e&sid=1627
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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