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PflegeComebackStudie: Fast jede zweite ehemalige Pflegekraft kann sich Rückkehr vorstellen

Verfasst: 27.11.2018, 11:48
von WernerSchell
PflegeComebackStudie: Fast jede zweite ehemalige Pflegekraft kann sich Rückkehr vorstellen

Berlin/Heidenheim (ots) -
- Zufriedenheit bei ehemaligen Pflegekräften in neuem Berufsumfeld geringer
- Sieben von zehn Befragten würden wieder die gleichen Aufgaben in der Pflege übernehmen
- Informationsangebote für potentielle Wiedereinsteiger stoßen auf großes Interesse


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48% der Pflegekräfte können sich Rückkehr vorstellen - Andreas Joehle, CEO der HARTMANN GRUPPE (links), Radostina Filipowa, ehemalige Pflegekraft (Mitte) und Andreas Westerfellhaus, Staatssekretär und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung (rechts) freuen sich über 48 % Rückkehrerpotenzial unter ehemaligen Pflegekräften (Quelle: https://www.presseportal.de/pm/132941/4125874 )

Ehemalige Pflegekräfte bieten ein großes Potenzial, um den Personalmangel in der Pflege zu beheben: 48 Prozent der ausgebildeten Pflegekräfte, die ihrem Beruf in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt haben, können sich einen Wiedereinstieg in die Pflege vorstellen. Geschätzt liegt die Zahl potenzieller Rückkehrer damit bei 120.000 bis 200.000 Personen.* Das zeigt die #PflegeComeBack Studie, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Die Studie des Medizin- und Pflegeprodukteherstellers HARTMANN (durchgeführt vom unabhängigen Institut Psyma Health & CARE) ist die erste, die sich mit den Aspekten einer möglichen Rückkehr ehemaliger Pflegekräfte auseinandersetzt.

"Fast die Hälfte der ehemaligen Pflegekräfte würde zurückkehren - dies ist eine der positiven Kernaussagen der #PflegeComeBack Studie. Denn der Beruf wird trotz aller Herausforderungen von sehr vielen Menschen noch als Berufung verstanden - hier können wir ansetzen, um dem Pflegekräftemangel pragmatisch und effektiv entgegenzutreten", sagt Andreas Joehle, CEO der HARTMANN GRUPPE.

Die Strukturen und Arbeitsbedingungen müssen sich ändern

Ihre Bereitschaft für eine Rückkehr in die Pflege knüpfen die Befragten an vielfältige Veränderungen. Am häufigsten werden "andere Strukturen und Arbeitsbedingungen" genannt: 42 Prozent betrachten diesen Aspekt als wichtige Voraussetzung. Mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) fordern mehr Personal. Bessere Bezahlung bewerten 30 Prozent als entscheidenden Faktor.

"Die #PflegeComeBack Studie zeigt, dass viele ehemalige Pflegekräfte ihren Beruf sehr wertschätzen und sich einen Wiedereinstieg vorstellen können, wenn die Rahmenbedingen andere werden", sagt Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung. "Die Arbeitgeber haben daher großen Einfluss darauf, dass Pflegekräfte gerne in ihrem Beruf bleiben und sich mehr Menschen für diese wichtige Aufgabe entscheiden. Dabei stehen sie im Wettbewerb mit anderen Branchen. Arbeitgeber sind also gefordert, wie in anderen Berufsfeldern auch, zu überlegen, was sie konkret tun können, um ihren Mitarbeitern mehr Wertschätzung, Anerkennung, Erholungsphasen, Freude und Motivation im Arbeitsalltag zu bieten. Dazu gehört für mich auch eine Bezahlung nach Tarif, verbindliche Dienstpläne, mehr Kollegen und dadurch mehr Zeit für pflegebedürftige Menschen. Der Gesetzgeber hat dafür aktuell gute Voraussetzungen geschaffen."

Positive Entwicklungen in der Pflege sichtbarer machen

Die #PflegeComeBack Studie untersucht auch, inwiefern ehemalige Pflegekräfte über aktuelle politische Maßnahmen informiert sind, die zu Verbesserungen in der Pflege führen sollen. Demnach ist 50 Prozent der Befragten bekannt, dass es mehr Personal in der Alten- und Krankenpflege geben soll. Vier von zehn Befragten haben nach eigenen Angaben Kenntnis von der Anwerbung ausländischer Pflegekräfte. 30 Prozent wissen von angestrebten Lohnsteigerungen. Aber: "Wir müssen positive Entwicklungen in der Pflege weiter stärken und noch sichtbarer machen. Wir diskutieren gerade in der Konzertierten Aktion Pflege mit allen Beteiligten wie Rahmenbedingungen verändert und verbessert werden können. Mitte nächsten Jahres werden die Ergebnisse vorliegen, die dann umgesetzt werden können", sagt Staatssekretär Andreas Westerfellhaus.

Informationen über veränderte Rahmenbedingungen wichtig

Um den Wiedereinstieg zu vereinfachen, sehen die Befragten vor allem Trainings als wichtigstes Mittel an (71 Prozent). 67 Prozent betrachten einen Schnuppertag als besonders hilfreich. Darüber hinaus gibt es einen großen Bedarf an Informationen etwa zu möglicherweise verbesserten Rahmenbedingungen (62 Prozent) sowie zu veränderten Arbeitsbedingungen (55 Prozent).

Ehemalige Pflegekräfte im aktuell ausgeübten Beruf oft unzufriedener

"Mit ihrer aktuellen Erwerbstätigkeit sind die meisten Befragten weniger zufrieden als sie es in der Pflege zur Zeit des Berufseinstiegs waren. Das bestärkt uns in der Überzeugung, dass die Pflege eine Berufung ist", sagt Joehle. So lag der Anteil der absolut Zufriedenen beim Einstieg in den Pflegeberuf bei 63 Prozent. In der Position nach dem Ausstieg sind es nur noch 44 Prozent der Befragten. Dazu passt die Feststellung, dass sieben von zehn Befragten wieder in der gleichen Position einsteigen würden. Nach Ihrem Ausstieg aus der Pflege haben die meisten ehemaligen Pflegekräfte eine Beschäftigung im kaufmännischen Bereich innerhalb und außerhalb des Gesundheitswesens (25 Prozent) oder im Einzelhandel (13 Prozent) aufgenommen.

Auf Basis der #PflegeComeBack Studie wird HARTMANN sein Engagement ausbauen, das darauf abzielt, ehemalige Pflegekräfte wieder für die Pflege zu gewinnen. "Wir werden uns zu möglichen Maßnahmen eng mit Staatssekretär Andreas Westerfellhaus abstimmen, um möglichst effektiv unterstützen zu können", sagt Joehle. Erste Maßnahmen sollen zum Deutschen Pflegetag 2019 vorgestellt werden. "Vorstellbar ist unter anderem eine digitale Austauschplattform, die ehemalige Pflegekräfte beim Wiedereinstieg unterstützt."

Die #PflegeComeBack Studie

Im Auftrag der HARTMANN GRUPPE hat das unabhängige Forschungsinstitut Psyma Health & CARE ehemalige Pflegekräfte befragt. Es gab 21 qualifizierte Tiefeninterviews und 50 quantifizierte Ergebnisse. 77 Prozent der Teilnehmer sind Frauen. Das Durchschnittsalter beträgt 41 Jahre. Der Pflegeberuf wurde vor durchschnittlich 3,3 Jahren aufgegeben. Es handelt sich bei den befragten Personen zu 52 Prozent um ehemalige Gesundheits- und Krankenpfleger, zu 39 Prozent um ehemalige Altenpfleger und zu 8 Prozent um ehemalige Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger.

Weitere Ergebnisse finden Sie in der Pressemappe zur #PflegeComeBack Studie oder unter www.pflegecomeback.de

Studie als pdf-Datei:
HARTMANN_PflegeComeBack_Handout-Studie.pdf
(3.76 MiB) 718-mal heruntergeladen
Vielfältig und nachhaltig: HARTMANN unterstützt die Pflege
Die HARTMANN GRUPPE unterstützt die Pflege in vielfätiger und nachhaltiger Weise, zum Beispiel als Premium-Partner des Deutschen Pflegetags, durch den erstmals 1988 initiierten HARTMANN Pflegepreis und als Förderer des Bundeswettbewerbs "Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege". Ein wichtiger Teil dieses Engagements ist es, neue Erkenntnisse zu gewinnen und den konstruktiven Dialog voranzutreiben. Dazu hat HARTMANN 2018 erstmals den Pflexit-Monitor vorgestellt - eine Studie zur Situation von Pflegekräften in Deutschland. Und im Rahmen des von HARTMANN 2018 ausgerichteten Zukunftsforums 2018 diskutierten mehr als 400 Vertreter aus Apotheken, Kliniken, Pflege, Ärzteschaft und Politik Lösungen über die Herausforderungen im Gesundheitswesen. Die #PflegeComeBack Studie ist die erste Studie, die sich mit einer möglichen Rückkehr ehemaliger Pflegekräfte befasst. Sie soll die Grundlage bilden für weitere Maßnahmen, um ehemalige Pflegekräfte wieder für ihre Berufung zu gewinnen und bei einer Rückkehr zu unterstützen.

*In den vergangenen 25 Jahren wurden in Deutschland rund 625.000 Pflegekräfte ausgebildet.[1] Etwa 335.000 ausgebildete Pflegekräfte sind aus der Pflege ausgestiegen.[2] Die #PflegeComeBack Studie zeigt eine grundsätzliche Rückkehrbereitschaft bei 48 Prozent der ehemaligen Pflegekräfte. Daraus ergibt sich ein Potenzial von rund 120.000 bis 200.000 Rückkehrern bei Personen, die in den vergangenen 25 Jahren zu examinierten Pflegefachkräften ausgebildet wurden (bei Berücksichtigung einer Schwankungsbreite von -12 bzw. +12 Prozent).

[1] http://ots.de/tQod6h
[2] http://ots.de/MtvgDN

Über die HARTMANN GRUPPE
Die HARTMANN GRUPPE ist einer der führenden europäischen Anbieter von Medizin- und Hygieneprodukten mit den Kompetenzschwerpunkten Wundbehandlung (z. B. Wundauflagen, Unterdruck-Wundtherapie, Fixierbinden, Pflaster), Inkontinenzversorgung (z. B. Einweg-Inkontinenzslips und -einlagen sowie Produkte zur Hautpflege bei Inkontinenz) und Infektionsschutz (z. B. OP-Komplettsets, OP-Bekleidung, OP-Einweginstrumente und Desinfektionsmittel). Ergänzt wird das Portfolio durch Produkte für die Kompressionstherapie, Erste Hilfe sowie Pflege- und Kosmetikprodukte. Darüber hinaus bietet HARTMANN innovative Systemlösungen für professionelle Zielgruppen im Medizin- und Pflegebereich. Weltweit ist das Unternehmen mit Sitz in Heidenheim, dessen Schwerpunktmarkt Europa ist, mit eigenen Gesellschaften marktnah aufgestellt. Im Jahr 2017 erwirtschafteten 10.764 Mitarbeiter in der HARTMANN GRUPPE einen Umsatz von 2,06 Mrd. EUR.

Die PAUL HARTMANN AG in Heidenheim/Deutschland ist das Herz der Unternehmensgruppe. Sie gehört zu den ältesten deutschen Industriebetrieben und geht auf eine 1818 von Ludwig von Hartmann gegründete Textilfabrik zurück. 1873 begann unter dessen Sohn Paul Hartmann die Produktion von Verbandwatte, später wurde das Unternehmen weltweit zum Flaggschiff einer expandierenden Verbandstoffindustrie. Zur HARTMANN GRUPPE gehören neben zahlreichen Vertriebsgesellschaften im Ausland u. a. BODE Chemie (Hamburg), Karl Otto Braun (Wolfstein), Sanimed (Ibbenbüren) sowie KNEIPP (Würzburg).

Quelle: Pressemitteilung vom 26.11.2018
Pressekontakt:
Dominik Plonner
PAUL HARTMANN AG
Tel.: +49 7321 36 1380
E-Mail: Dominik.Plonner@hartmann.info
>>> https://www.presseportal.de/pm/132941/4125874

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Ärzte Zeitung online, 26.11.2018
Pflege-Comeback
Jede zweite ausgestiegene Pflegekraft bereit zur Rückkehr

Die Chancen, ehemalige Pflegekräfte wieder zurück in den Job zu holen, stehen offenbar gut. 48 Prozent könnten sich eine Rückkehr zumindest vorstellen, ergab jetzt eine kleine Studie.
Von Ruth Ney und Anno Fricke
BERLIN. Die Chancen, ausgestiegene Pflegekräfte wieder für den Beruf zu gewinnen, stehen annähernd halbe-halbe.
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerztezeitung.de/politik_ge ... kkehr.html

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Das Studienergebnis findet meine Zustimmung, weil ich bereits seit Jahren der Meinung bin, dass viele "geflüchtete" Pflegekräft nach der Gestaltung von deutlich besseren Pflege-Rahmenbedingungen zurück geholt werden können. Dazu gehören aber bundesweit geltende Personalbemessungssysteme, die die Pflegeleistungen wirklichskeitsgetreu abbilden. Dies habe ich u.a. gegenüber den Herren Gröhe, Laumann und Westerfellhaus wiederholt ausführen können. Das BMG wurde am 06.07.2018 der Verbändeanhörung zum PpSG entsprechend informiert (siehe http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072018.pdf ). Leider hat mir keiner so richtig zugehört. - Werner Schell

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Pflegepersonal - Dramatischer Mehrbedarf errechnet

Verfasst: 23.10.2019, 06:13
von WernerSchell
Deutsche Krankenhausgesellschaft

DKG zum DKI-Gutachten „Situation und Entwicklung der Pflege bis 2030“
Pflegekräftebedarf steigt immens an

Im Jahr 2030 werden in Deutschland bei einer Fortschreibung des Trends 187.000 Pflegevollkräfte zusätzlich gebraucht. Dies ist das Ergebnis des Gutachtens „Situation und Entwicklung der Pflege bis 2030“ des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Im Krankenhaus sind demnach 63.000 zusätzliche Vollzeit-Pflegekräfte (+ 20 Prozent) erforderlich, in der stationären Pflege 51.000 (+ 21 Prozent). Besonders dramatisch stellt sich das Bild nach der Untersuchung in der ambulanten Pflege dar, die ein Plus von 49 Prozent oder 73.000 verzeichnet. Das sind die Zahlen bei einer steigenden Fallzahl, ohne aber die notwendige verbesserte Personalbesetzung einzuberechnen. „Wenn wir diese berücksichtigen, ist der Mehrbedarf weit größer. Jede Verbesserung der Pflegepersonalschlüssel um ein Prozent in die drei Bereiche der Pflege bedeutet rund 9.000 Pflegekräften zusätzlich“, erläutert Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der DKG.

Diese Ergebnisse verdeutlichen, welch ungeheurer Handlungsdruck besteht, um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. „Für uns ist deshalb die heute gestartete Kampagne ‚Mach Karriere als Mensch!‘ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) als ein Ergebnis der ‚Konzertierten Aktion Pflege‘ ein wichtiger und notwendiger Schritt. Wir unterstützen die Kampagne. Die Kliniken haben mit vielfältigen Maßnahmen schon in den letzten Jahren versucht, mehr Auszubildende zu gewinnen, aber auch die Pflegenden im Beruf zu halten. Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien hier genannt. Wir werden aber unser Bemühungen verstärken und verstetigen müssen – und das in allen Bereichen der Gesellschaft. Krankenhäuser allein können es nicht schaffen. Denn auch wenn mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, wird dies alleine nicht reichen, um den künftigen Bedarf an Pflegekräften zu decken. Wir brauchen dringend mehr Möglichkeiten der Delegation und Substitution von Pflegeleistungen auf Pflegehilfskräfte. Und es bedarf der auskömmlichen Investitionsfinanzierung, um arbeitserleichternde und entlastende Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir werden auch die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen müssen, und auch dazu bedarf es der finanziellen Mittel. All das kann unsere hoch qualifizierten Pflegekräfte entlasten und somit einen Teil des Mehrbedarfes dauerhaft abdecken“, so Baum.

Das vollständige Gutachten finden Sie hier > https://www.dkgev.de/fileadmin/default/ ... Pflege.pdf oder auf der Seite des DKI unter www.dki.de.

Die Personalprobleme in der Pflege im Krankenhaus, in den Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten werden künftig zunehmen. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft das Deutsche Krankenhausinstitut mit einer Studie zur Situation und Entwicklung der Pflege bis zum Jahr 2030 beauftragt. Ziele der Studie waren eine Bestandsaufnahme der aktuellen Personalsituation in der Pflege, die Prognose des Personalbedarfs an Pflegekräften für die drei Leistungsbereiche bis 2030 und das Aufzeigen von Handlungsoptionen zur Bedarfsdeckung. Datenbasis für die Analysen und Prognosen bildeten die amtliche Krankenhaus- und Pflegestatistik sowie die Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes.

Zugehörige Dateien
2019-10-22-PM_DKG_ZUM_DKI_GUTACHTEN_PFLEGE.DOCX
[DOCX | 63 KB] > https://www.dkgev.de/fileadmin/default/ ... flege.docx
2019-10-22-PM_DKG_ZUM_DKI_GUTACHTEN_PFLEGE.PDF
[PDF | 323 KB] > https://www.dkgev.de/fileadmin/default/ ... Pflege.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 22.10.2019
https://www.dkgev.de/dkg/presse/details ... immens-an/

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Deutsches Ärzteblatt vom 22.10.2019:
Pflegekräftebedarf steigt immens an
Berlin – Wenn sich die derzeitige Entwicklung auch in den kommenden zehn Jahren fortsetzt, werden 2030 in Deutschland zusätzlich 187.000 Pflegevollkräfte gebraucht. Das ist das Ergebnis des Gutachtens „Situation und Entwicklung der Pflege bis 2030“... [mehr] > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/31 ... 975-pzsbbe

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Ärzte Zeitung vom 23.10.2019
Pflegepersonal
Dramatischer Mehrbedarf errechnet

Einen enormen Mehrbedarf an Pflegekräften sieht die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) bis 2030 auf Deutschland zukommen. Setze sich der Trend wie bisher fort, würden in den nächsten zehn Jahren 187.000 zusätzliche Pflegekräfte in Vollzeit benötigt. ... (mehr) ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test

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Pflegepersonal - Dramatischer Mehrbedarf in Krankenhäusern errechnet. Der Bedarf der Pflegeeinrichtungen ist wohl noch ausgeprägter. Damit wird das eindrucksvoll bestätigt, was von hier bzw. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit nahezu 20 Jahren ausgeführt wird. ... Und die Groko hat nichts verstanden! - Werner Schell

Verbleib oder Wiedereinstieg in den Pflegeberuf? Nicht unter diesen Bedingungen!

Verfasst: 17.08.2020, 17:04
von WernerSchell
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Verbleib oder Wiedereinstieg in den Pflegeberuf? Nicht unter diesen Bedingungen!
Die Zukunft der Pflegeberufe steht auf dem Spiel.


Die bedarfsgerechte pflegerische Versorgung in Deutschland ist aufgrund des Mangels an Pflegefachpersonen akut gefährdet. Immer mehr Menschen mit Versorgungsbedarf stehen immer weniger Berufseinsteiger/innen und einem hohen Durchschnittsalter der Berufstätigen in der Pflege gegenüber. Vor diesem Hintergrund verdeutlicht eine Befragung zur Arbeitszufriedenheit im Rahmen des Projektes „Beruflicher Wiedereinstieg von Pflegefachpersonen in Schleswig-Holstein“, das bei der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein angesiedelt ist, wie schlecht die meisten Pflegefachpersonen ihre Arbeitsbedingungen empfinden. Die von der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen durchgeführte Evaluation wurde anlässlich der schleswig-holsteinischen Kammerversammlung am 14. August 2020 vorgestellt.

„Dass fast 2.000 Pflegefachpersonen trotz hoher Arbeitsbelastung an der Befragung teilgenommen haben, zeigt ihr Bedürfnis, über ihre berufliche Situation Auskunft zu geben. Es wurde und wird viel über Pflegende geredet, aber viel zu wenig mit ihnen“, sagt Swantje Seismann-Petersen, stellvertretende Vorsitzende des DBfK Nordwest e.V. „Uns als Verband sind gerade politische Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte für Pflegefachpersonen besonders wichtig und auch unabdingbar, wenn der Beruf an Attraktivität gewinnen soll. Politik sollte Entscheidungen über uns nie ohne uns treffen dürfen. Auch hier muss mehr Partizipation möglich sein.“

Die Umfrage war auf Schleswig-Holstein begrenzt, aber die Verhältnisse in anderen Bundesländern sind vergleichbar – insofern stehen die Ergebnisse pars pro toto. Und die Ergebnisse haben es in sich: Sie zeigen die höchsten Zufriedenheitswerte unter den Befragten bei der pflegerischen Tätigkeit an sich und die niedrigsten bei den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung. Darin spiegelt sich der tägliche Spagat wider zwischen dem eigentlich geliebten Beruf und einem hohen Ethos einerseits und den widrigen Umständen der Berufsausübung andererseits. „Diese Schere muss sich schleunigst schließen“, fordert Seismann-Petersen. „Sonst werden noch mehr Pflegefachpersonen in Teilzeit oder gleich ganz aus dem Beruf gehen.“

Der Teilzeitanteil gerade in Schleswig-Holstein ist ohnehin extrem hoch: Laut einer Erhebung der Staatskanzlei von Dezember 2017 arbeiten 75,3 % der Pflegefachpersonen in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Teilzeit und nur 22,6 % in Vollzeit. Und der Anteil der Teilzeitsbeschäftigten ist in nur zwei Jahren um gut 11 % gestiegen – 2015 waren es noch 64 %. „Absolut alarmierend“ nennt das die stellvertrende DBfK-Vorsitzende. „Unser dringender Appell an die Politik: Schaut euch diese Zahlen an und steuert endlich dagegen. Die Situation spitzt sich zu – nicht nur wegen der anhaltenden Corona-Krise –, und die pflegerische Versorgung steht auf dem Spiel. Die wachsende Unzufriedenheit unter den Pflegefachpersonen ist ein latenter Sprengsatz, den sich die Gesellschaft nicht leisten kann.“

Alle Ergebnisse der Befragung gibt es auf der Homepage der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.08.2020
Katharina von Croy M.A. | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
Geschäftsstelle | Bödekerstr. 56 | D-30161 Hannover
Regionalvertretung Nord | Am Hochkamp 14 | D-23611 Bad Schwartau
Regionalvertretung West | Beethovenstraße 32 | D-45128 Essen
Telefon +49 511 696844-136 | Mobil +151 42228489 | nordwest@dbfk.de
www.dbfk.de


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