Pflegekräfte nicht überfordern - Sprechblasen zum harten Job

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Lutz Barth
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Pflegekräfte nicht überfordern - Sprechblasen zum harten Job

Beitrag von Lutz Barth » 27.04.2013, 06:20

Angela Merkel
Pflegende nicht überfordern!


Dass die Gesellschaft immer älter wird, beschäftigt auch die Kanzlerin. Angela Merkel schließt nicht aus, dass die Beiträge zur Pflegeversicherung weiter steigen.
v. Anno Fricke

Quelle: Ärzte Zeitung v. 25.04.13 >>> http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... rdern.html <<< (html)
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Sprechblase "Pflegende nicht überfordern"

Beitrag von WernerSchell » 27.04.2013, 06:50

Die Bundeskanzlerin: "Pflegende nicht überfordern"
viewtopic.php?t=18916
Alles nur Sprechblase! Es fehlt der politische Gestaltungswille. Darüber wird der Neusser Pflegetreff am 28.05.2013 informieren.

Einladung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 280513.pdf
Näheres im Forum hier viewtopic.php?t=18156 (ständige Aktualisierung)
Zum Pflegetreff informiert eine Pressemitteilung vom 25.03.2013 hier (PDF) http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032013.pdf

Siehe auch:
Kanzlerin Merkel: Altenpfleger haben härteren Job als ich
Beiträge dazu unter ->
viewtopic.php?t=18698
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Lutz Barth
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Pflegefunktionäre werden es schon richten!

Beitrag von Lutz Barth » 27.04.2013, 07:41

Nun - "Sprechblasen" lassen sich überall finden und nicht selten wird auch gerne mal von den Professionellen auf sehr hohem Niveau gejammert.
Aber Hilfe naht! Die Pflegekammern werden es schon richten - so die Hoffnung einschlägiger Berufsverbände!
Schauen wir mal, was die Pflegefunktionäre dann so bewirken.
:wink:
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Pflegefunktionäre werden es schon richten!

Beitrag von PflegeCologne » 27.04.2013, 08:10

Lutz Barth hat geschrieben:Nun - "Sprechblasen" lassen sich überall finden und nicht selten wird auch gerne mal von den Professionellen auf sehr hohem Niveau gejammert.
Aber Hilfe naht! Die Pflegekammern werden es schon richten - so die Hoffnung einschlägiger Berufsverbände!
Schauen wir mal, was die Pflegefunktionäre dann so bewirken. :wink:
Guten Morgen!

Klar, Sprechblasen sind überall gerne genommen. Allerdings wiederholen sich diesbezügliche Wortschöpfungen besonders oft, wenn es sich um die Pflege alter und kranker Menschen handelt. Dann geht es unentwegt um Lobhudeleien für diejenigen, die sich um Pflege, Betreuung ... und vieles mehr ... kümmern. Das sind Angehörige und Professionelle.
Die Sprechblasen informieren seit Jahren über die schwere Arbeit, über die unzulängliche Bezahlung, über die fehlenden Stellen ... und was noch alles ... Nur die in Sprechblasen versteckten Probleme werden nicht wirklich aufgegriffen oder gar gelöst.
Wenn man in der Pflege arbeitet, und das alles seit Jahren über sich ergehen lassen muss, kann man schon mal verzweifeln. Dass die Bundeskanzlerin, die bislang in Sachen Pflege keine Aktivitäten gezeigt hat, ebenfalls in den Sprechblasenmarkt einsteigt, ist schon mehr als peinlich. Das kann nur mit den anstehenden Wahlen zu tun haben. Oder ?

Lb. Grüße Pflege Cologne

PS. Zu den Pflegekammern ist ja fast alles gesagt (= brauchen wir nicht)
viewtopic.php?t=18760
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Pflege reformieren - Sprechblasen entbehrlich

Beitrag von WernerSchell » 27.04.2013, 08:30

Wegen der Aktualität wurde der nachfolgende Text bei Facebook eingestellt:
https://www.facebook.com/werner.schell.7?ref=tn_tnmn

Die Bundeskanzlerin hat in jüngster Zeit mehrfach die Bedeutung der Pflege angesprochen. Dies steht aber im Widerspruch zu dem, was die Regierung / der Bundestag für das Pflegesystem hätte tun müssen. Das Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) verdient mit seinen unzureichenden Regelungen, vor allem wegen des fehlenden neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes, nicht einmal diesen Namen. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird dies beim Pflegetreff am 28.05.2013 deutlich machen -> viewtopic.php?t=18156

Die Kanzlerin sollte uns jetzt nicht mit Sprechblasen tracktieren ("an ihren Taten werdet ihr gemessen"). Im hiesigen Forum gibt es zum Thema Sprechblasen einige Anmerkungen - u.a. :

Klar, Sprechblasen sind überall gerne genommen. Allerdings wiederholen sich diesbezügliche Wortschöpfungen besonders oft, wenn es sich um die Pflege alter und kranker Menschen handelt. Dann geht es unentwegt um Lobhudeleien für diejenigen, die sich um Pflege, Betreuung ... und vieles mehr ... kümmern. Das sind Angehörige und Professionelle.
Die Sprechblasen informieren seit Jahren über die schwere Arbeit, über die unzulängliche Bezahlung, über die fehlenden Stellen ... und was noch alles ... Nur die in Sprechblasen versteckten Probleme werden nicht wirklich aufgegriffen oder gar gelöst.
Wenn man in der Pflege arbeitet, und das alles seit Jahren über sich ergehen lassen muss, kann man schon mal verzweifeln. Dass die Bundeskanzlerin, die bislang in Sachen Pflege keine Aktivitäten gezeigt hat, ebenfalls in den Sprechblasenmarkt einsteigt, ist schon mehr als peinlich. Das kann nur mit den anstehenden Wahlen zu tun haben. Oder ?
Quelle: -> viewtopic.php?t=18928
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Personal-Mindestanforderungen für die Pflege

Beitrag von WernerSchell » 01.05.2013, 10:12

Statement bei Facebook am 01.05.2013: -> https://www.facebook.com/werner.schell.7?ref=tn_tnmn

Zum Thema Personal-Mindestanforderungen für die Pflege gibt es Infos unter viewtopic.php?t=18391&highlight=mindestanforderungen
Soweit sich die Bundesregierung gegen eine Mindestanforderung ausspricht, liegt sie, wie bei auch beim Pflege-Neuausrichtungsgesetz völlig daneben. Sie missachtet die Reformerfordernisse in der Pflege gröblichst. In den Krankenhäusern gibt es Pflegestellen nur nach Kassenlage, in den Heimen gelten unzureichende Stellenschlüssel als Berechnungsbasis. In der ambulanten Pflege sind die Arbeitsbedingungen ebenfalls mehr als eng.
Siehe z.B. die Beiträge unter -> viewtopic.php?t=18855
Ohne die entscheidenden Reformschritte zur Behebung des Pflegenotstandes kommen wir von der sog. Minutenpflege nicht weg. Das werden wir auch beim Pflegetreff am 28.05.2013 herausstellen
-> viewtopic.php?t=18156
Es muss an der Forderung, ein bundeseinheitliches Pflege-Personalbemessungssystem zu schaffen, mit allem Nachdruck festgehalten werden.
-> viewtopic.php?t=18285
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Gesundheits- und pflegepolitische Themen - DPR informiert

Beitrag von Presse » 31.05.2013, 06:47

Information des Deutschen Pflegerates zum Gesprächstermin im Bundeskanzleramt am 21.05.2013

Berlin, 29. Mai 2013 - Am vergangenen Dienstag haben Frau Irene Maier (Vorstandsvorsitzende des Verbands der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V., VPU), Herr Torsten Rantzsch (Vorstand VPU) und Herr Andreas Westerfellhaus (Präsident Deutscher Pflegerat e.V., Berlin) einen Gesprächstermin im Bundeskanzleramt wahrgenommen. Die Vertreter von Seiten des Bundeskanzleramtes waren Frau Dr. Sonja Optendrenk (Ministerialrätin, Leiterin des Referates Gesundheitspolitik) und Herr André Klein-Wiele (Gesundheitspolitik).

Hintergrund und Anlass des Treffens im Vorfeld der Bundestagswahl am 22. September 2013 war der Meinungsaustausch zu gesundheits- und pflegepolitischen Themen, sowie die Verdeutlichung der Themenschwerpunkte von Seiten der Pflege in Deutschland.

„Wir haben ein sehr offenes und konstruktives Gespräch und eine angeregte Diskussion geführt“, rekapitulieren Andreas Westerfellhaus, Irene Maier und Torsten Rantzsch zufrieden. Die gesellschaftspolitische extrem hohe Relevanz und damit ein deutliches Signal an die Kanzlerin, für die Pflege ein ganzheitliches Strukturkonzept aufzubauen, konnte platziert werden. „Pflege ist ein Thema, welches sich unweigerlich für alle Menschen von der Geburt bis zum Tod hin erstreckt“, so Westerfellhaus, um die Dimension anschaulich zu beschreiben. Irene Maier, Vorstandvorsitzende des VPU und Pflegedirektorin des Universitätsklinikums Essen, hebt im Namen der Vertreter der Pflege hervor, dass es immens wichtig ist vor Beginn des Wahlkampfes an die Bundesregierung zu appellieren, um ggf. entscheidende Impulse für das Wahlprogramm und für notwendige Rahmenbedingungen in der Pflege zu setzen, um die Profession Pflege zu stärken.

Dabei konnten die Vertreter des VPU und DPR-Präsident Westerfellhaus konkret aufzeigen, dass ihr Anliegen sowohl für die Pflegenden als auch für die Patienten in Gänze gleichrangig ist – sowohl die Sicherstellung einer definierten Pflegequalität als auch motivierte, zufriedene Pflegekräfte dürfen kein Zufallsprodukt sein, sondern das Ergebnis professioneller Struktur und Reform.

Bezüglich konzeptioneller Notwendigkeiten wurden über den DPR und den VPU folgende Themen fokussiert und gemeinsam diskutiert:

Ein Präventionsgesetz auf Bundesebene. Gesundheitsförderung und Prävention sollen Gesundheit stärken und Krankheit vermeiden. Dadurch ergibt sich für den Einzelnen, aber auch volkswirtschaftlich ein Nutzen. Außerdem würde gesundheitliche Ungleichheit infolge sozialer Unterschiede verringert.

Gesundheit & Soziales. Es wird gefordert, die Zusammenhänge von Gesundheit und Sozialem in den Blick zu nehmen und entsprechende Leistungen in den Katalog der GKV aufzunehmen. Gesundheitsrisiken, Vernachlässigung und physische Gewalt in Familien, sowie geriatrische und psychiatrische Erkrankungen nehmen rapide zu. Die Schere zwischen arm und reich wird immer weiter. Das deutsche Gesundheitssystem berücksichtigt diese sozialen Aspekte bisher nicht.

Inhaltliche Abstimmung der Sozialgesetzbücher. Damit werden durch Zusammenführung gesetzlicher Regelungen die bestehenden Schnittstellen zwischen den sozialrechtlichen Regelungen effektiver als bisher überwunden. Die in der Praxis bestehenden Versorgungsdefizite an diesen Schnittstellen werden wirksam abgebaut.

Ausweitung der Finanzierung von Pflegeforschung und pflegebezogener Versorgungsforschung mit öffentlichen Mitteln. Dazu ist es erforderlich, spezifische Förderprogramme zu schaffen, die auch zur Entwicklung des pflegewissenschaftlichen Nachwuchses beitragen.

Grundlegende Reform der Pflegeausbildung mit vertikaler und horizontaler Durchlässigkeit sowie einer Zusammenführung der Pflegeberufe. Dadurch ist eine deutliche Aufwertung des Berufsfeldes Pflege zu erreichen.

Akademische Ausbildung. Es werden primärqualifizierende Studiengänge in der Pflege gefordert. Diese Forderung leitet sich von veränderten und komplexeren Erfordernissen der Klienten ab. Die Weiterbildungen in Pflege sind in diesem Zusammenhang neu zu regeln.

Berufsgesetz. Es wird ein Pflegeberufsgesetz gefordert, in dem vorbehaltene Aufgabenbereiche für die professionelle Pflege festgeschrieben werden. Dies bildet die Grundlage für die interdisziplinäre Kooperation und zur Sicherung der Qualität. Zudem wird damit eine Attraktivitätssteigerung des Berufes in der Gesellschaft erreicht.

Vom Grundsatz her wird dieser gesamte Themenkomplex von Seiten des Bundeskanzleramtes – vertreten durch Frau Dr. Optendrenk und Herrn Klein-Wiele - analog bewertet. Welche konkreten Auswirkungen diese Diskussionsergebnisse auf das Wahlprogramm der Bundesregierung haben könnten wird intern in weiteren Gesprächen eruiert, so Optendrenk.

Abschließend ist man ist sich jedoch einig: Es soll nicht bei diesem Einzeltermin bleiben. Es wird mit diesem Teilnehmerkreis definitiv einen Folgetermin geben, um die notwendigen Maßnahmen für die Pflege im gesellschaftspolitischen und gesundheitspolitischen Kontext zu vertiefen und zu konkretisieren.

Anhänge:
13-05-29_DPR-Information_zum_Gespräch im Kanzleramt vom 21.05.2013.pdf
( 96.43 KB )

Quelle: Mitteilung vom 29.05.2013
Deutscher Pflegerat - DPR
Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin
http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.n ... 7A001BBE84

WernerSchell
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Pflegereform - Politik muss Gestaltungswillen aufbringen

Beitrag von WernerSchell » 09.06.2013, 06:03

Der Pflegetreff in Neuss-Erfttal am 28.05.2013 hat eindrucksvoll aufgezeigt, dass es seit Jahren am politischen Gestaltungswillen fehlt, einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff verbindlich zu machen:
viewtopic.php?t=18156Siehe dazu auch unter http://www.mg-heute.de/?p=19400
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird am Thema dran bleiben und spätestens nach der Bundestagswahl am 22.09.2013 den Druck erhöhen, endlich die Demenzkranken uneingeschränkt in das Leistungsgeschehen der Pflegeversicherung aufzunehmen. - Werner Schell - http://www.wernerschell.de

Es ist und bleibt richtig:
Pflegepersonal - bedarfsgerecht qualifizieren - dringend !
viewtopic.php?t=18558

Da, wo es nicht mehr akzeptable Mangelsituationen im Gesundheits- und Pflegesystem gibt, (= organisatorische und personelle Engpässe) müssen ArbeitnehmerInnen mit Überlastungsanzeigen reagieren! Darauf wird von hier seit Jahren aufmerksam gemacht: viewtopic.php?t=15865

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird, um die Bedeutung und Ausgestaltung der Palliativversorgung einer breiten Öffentlichkeit zu erläutern, am 19.11.2013 in Neuss-Erfttal einen großen Pflegetreff durchführen. Thema: "Palliativversorgung (Medizin & Pflege) - Hospizarbeit - Sterbebegleitung ambulant und stationär". Nähere Informationen und Einladung nachlesbar unter (stets aktuell) ->
viewtopic.php?t=18242

---> Anfang 2014 wird es in Neuss einen großen Pflegetreff geben,
der sich voraussichtlich allein mit dem Pflegenotstand befassen wird!

Vorschläge dazu sind sehr willkommen.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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