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Pflegefachpersonen müssen Deutsch können

Verfasst: 07.09.2012, 06:54
von Presse
Pflegefachpersonen müssen Deutsch können

Berlin (06.09.2012) – Vor dem Hintergrund des Fachpersonalmangels werden vermehrt Pflegefachpersonen aus dem Ausland angeworben. Immer wieder wird versucht, die Qualifikationsanforderungen, die in den deutschen Berufsgesetzen definiert sind, zu unterlaufen. Ein Beispiel hierzu sind die Anforderungen an die Sprachkompetenz. „Es ist unerträglich, welch hohe Risiken zu Lasten der Patienten und Bewohner manche Träger einzugehen bereit sind“, sagt Franz Wagner, Vize-Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR). „Kommunikation ist ein zentrales Element der pflegerischen Interaktion mit den Klienten“, so Wagner weiter. Je höher das Maß an Verantwortung sei, umso höher müsse die Sprachkompetenz sein. Mangelnde Kommunikationsfähigkeit berge ein hohes Risiko für Versorgungsqualität und –sicherheit. Er fordert deshalb die zuständigen Landesbehörden auf, dem Druck von Trägerseite nicht nachzugeben.

Der Europarat hat einen Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) definiert, in dem das Sprachniveau für eine Berufsausübung allgemein auf Niveau B2 festgelegt ist – dies losgelöst von einer Zuordnung zu bestimmten Berufen, also ohne Berücksichtigung der besonders hohen Anforderungen in der Pflege. Nach Auffassung des DPR, kann gerade für die Pflege die Anforderung an Sprachkompetenz nicht niedriger sein als im produzierenden Gewerbe. Die Stufe unterhalb GER B2 zielt auf Kommunikationsfähigkeit mit Hotelpersonal oder Einheimischen im Urlaub. Bei Missverständnissen oder Verständigungsproblemen mit einem Klienten kann der Schaden schwerwiegend, im Extremfall lebensbedrohlich sein.

Auch die Idee die Kompetenzsteigerung als Teil der (begleiteten) Einarbeitung zu gewährleisten, ist angesichts der schlechten Stellenpläne und des Personalmangels realitätsfern. Man könnte ebenso gut von den Klienten erwarten, dass sie eine Fremdsprache beherrschen oder lernen, um behandelt werden zu können. Zudem sprechen nur relativ wenige Menschen reines Hochdeutsch.

Die Diskussion um die Sprachkompetenz ist ein weiterer Beleg für die Versuche der Dequalifizierung der Pflege. Dadurch wird der Beruf sicherlich nicht wieder attraktiv.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2012
Deutscher Pflegerat e.V. - DPR
Alt-Moabit 91
10559 Berlin
Tel.: + 49 30 / 398 77 303
Fax: + 49 30 / 398 77 304
E-Mail: info@deutscher-pflegerat.de
http://www.deutscher-pflegerat.de


http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.n ... 39003843DA
Anhänge:
DPR_Presseinformation_Pflegefachpersonen müssen Deutsch können_120906.pdf ( 148.07 KB )
http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.n ... 120906.pdf

gute Deutschkenntnisse bei Pflegepersonal

Verfasst: 07.09.2012, 06:54
von Presse
Pflegerat fordert gute Deutschkenntnisse bei Pflegepersonal
Donnerstag, 6. September 2012
Berlin – Vor dem Hintergrund des Fachpersonalmangels versuchen manche Träger, die Qualifikationsanforderungen, die in den deutschen Berufsgesetzen definiert sind, zu unterlaufen. Das hat der Deutsche Pflegerat (DPR) kritisiert. „Es ist unerträglich, welch hohe Risiken zulasten der Patienten und Bewohner manche Träger einzugehen bereit sind“, sagte Franz Wagner, Vize-Präsident des DPR. Kommunikation sei ein zentrales Element der pflegerischen Interaktion mit den Klienten.
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http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51557

Gesundheitspersonal muss Deutsch können

Verfasst: 07.09.2012, 07:59
von PflegeCologne
Presse hat geschrieben:Pflegefachpersonen müssen Deutsch können ....
Ich begrüße die Botschaft des Deutschen Pflegerates grundsätzlich sehr. Allerdings darf sich die Forderung bezüglich der Deutschkenntnisse nicht nur auf das Pflegefachpersonal beziehen. Alle, die mit Patienten und pflegebedürftigen Menschen zu tun haben, z.B. auch PflegehelferInnen und natürlich auch Ärzte, müssen immer über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen. Kommunation ist wichtig und wird mit der Zunahme von Demenzerkrankungen, darüber wurde ja in den letzten Tagen wiederholt berichtet, immer bedeutsamer.

Pflege Cologne

Deutsche Sprachkenntnisse unverzichtbar

Verfasst: 08.09.2012, 07:05
von Rob Hüser
Für die Kommunikation zwischen pflegebedürftigen Menschen und Patienten einerseits und den Gesundheitsberufen, v.a. Pflegekräften, andererseits ist die Sprache, die beide Seiten beherrschen, ungemein wichtig und unverzichtbar. Bereits in den zurückliegenden Jahren wurde vielfach darüber geklagt, dass die sprachliche Verständigung immer schwieriger werde. Insbesondere die Zuwanderung aus Osteuropa war insoweit maßgeblich. Offensichtlich nimmt aber die babylonische Sprachenverwirrung weiter zu, weil die Arbeitgeber, die Träger von Gesundheitseinrichtungen, zunehmend auf Billigarbeitskräfte setzen. Und die kommen vornehmlich weiterhin aus dem osteuropäischen Raum.
Dieser Entwicklung muss entgegen getreten werden. Wenn Personal aus anderen Ländern angeworben wird, muss es die deutsche Sprache ausreichend beherrschen. Das gehört zur Qualifizierung für eine Tätigkeit in Deutschland mit dazu. Die insoweit überfälligen Mahnungen kann ich nur unterstreichen und hoffen, dass sie auch gehört werden.

Rob Hüser

Deutsche Sprache unabdingbar

Verfasst: 08.09.2012, 08:24
von Anja Jansen
Guten Morgen,
es ist ja eigentlich schon alles gesagt. Die deutsche Sprache ist im Umgang mit Patienten und pflegebedürftigen Menschen unabdingbar.
Lb Grüße Anja

Pflegenotstand und die Reformerfordernisse

Verfasst: 16.05.2014, 07:39
von WernerSchell
Pflegenotstand und die Reformerfordernisse

Das anlässlich des Pflegetreffs am 13.05.2014 Herrn Bundesminister Gröhe übergebene Papier mit den
"Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform 2014"
ist im Netz unter folgender Adresse verfügbar: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php

Bild Bild

Pflegefachpersonen müssen Deutsch können

Verfasst: 21.07.2014, 08:20
von Rita Reinartz
Im Rahmen einer Pflegereform muss auch an geeigneter Stelle ausgeführt werden,
dass das Beherrschen der deutschen Sprache bei einer guten Pflege zwingend ist.
Daher sind auch die Rufe nach ausländischen Hilfs- und Pflegekräften weniger hilfreich.
Die Kommunikation - in deutscher Sprache natürlich - ist bei der Versorgung der
pflegebedürftigen Menschen, v.a. der Demenzkranken, wichtig.

R.R.