Pflegehilfskräfte aus Osteuropa - Illegale in der Pflege

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Forum Sozialstation

Mit den Haushalts-Engeln gegen Schwarzarbeit

Beitrag von Forum Sozialstation » 04.04.2006, 07:48

Mit den Haushalts-Engeln gegen Schwarzarbeit

(er) Um der Schwarzarbeit in der Pflege den Boden zu entziehen, hat der Main-Kinzig-Kreis (Hessen) das Modellprojekt "Haushalts-Engel" gestartet. In der kreiseigenen Altenpflegeschule am Altenzentrum Rodenbach werden ab sofort Langzeitarbeitslose eine eigens entwickelte zweimonatige Ausbildung zum "Haushalts-Engel" durchlaufen können. Die vollständige Meldung vom 17. März 2006 lesen Sie auf unserer Startseite
unter http://www.forumsozialstation.de

Quelle: Mitteilung vom 28.3.2006

bpa

Mit gebündelten Kräften gegen Schwarzarbeit in der Pflege

Beitrag von bpa » 19.04.2006, 11:07

Mit gebündelten Kräften gegen Schwarzarbeit in der Pflege
Initiativen aus ganz Süddeutschland schließen sich zusammen


Als Pflegedienste- und Heimbetreiber aus Südhessen sich vor drei Jahren erstmals zu einem Meinungsaustausch zum Thema „Illegale Beschäftigung“ trafen, ging man zunächst von einem regional begrenzten Phänomen in den dortigen Spargel- und Weinanbaugebieten aus. „Inzwischen haben wir die volle Tragweite des Problems zu spüren bekommen“, sagte Jochen Rindfleisch-Jantzon, Sprecher der Initiative Südhessen, anlässlich eines Treffens der Sprecher der Initiativen aus den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland jetzt in Wiesbaden. Viele ambulante Pflegedienste und Senio-renheime in kommunaler, privater und wohlfahrtsverbandlicher Trägerschaft haben sich in den letzten drei Jahren in regionalen Initiativen gegen die Schwarzarbeit in der Pflege zusammengeschlossen. Nun wurde beschlossen, die vielfältigen regionalen Aktionen zu bündeln und in einer „Initiative gegen die Schwarzarbeit in der Pflege in Süddeutschland“ zusammenzuführen. Unterstützt wird diese durch den Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), der sich von Anfang an für die Bekämpfung der Schwarzarbeit einsetzt.
Mittlerweile habe sich die Problematik dramatisch verschärft, so Rindfleisch-Jantzon: „Nach unseren Schätzungen sind weit über 100.000 Billigkräfte aus mittel- und osteuropäischen Staaten illegal in deutschen Pflegehaushalten tätig. Diese haben zumeist keine Ausbildung, sprechen allenfalls gebrochen deutsch, sind jedoch konkurrenzlos billig. Reguläre, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gehen dadurch verloren. Die Einrichtungen müssen langjährig bewährte Mitarbeiter entlassen und die Ausbildung junger Menschen einstellen. Und das in einem Land, in der die Pflege nachweislich zum ‚Jobmotor’ wird und in dem wir in Zukunft händeringend nach Arbeitsmöglichkeiten im Bereich geringerer Qualifizierung suchen werden.“
Doch dies seien nicht die einzigen Probleme, so Rindfleisch-Jantzon weiter: „All-zu oft bleibt die Qualität der Pflege auf der Strecke, wenn Angehörige nur noch auf den Geldbeutel schauen. Erschreckend sind Medienberichte über schwerste Misshandlungen – sogar mit Todesfolge – durch Billigkräfte.“
Ziel der Initiative ist es, die Politik und die Öffentlichkeit für diese Probleme zu sensibilisieren, Alternativen für die Pflege zuhause aufzuzeigen und auf das persönliche Risiko bei der Beschäftigung von Schwarzarbeitern hinzuweisen. Gleich-zeitig werden die Einrichtungen rechtlich beraten, wie sie sich gegen Schwarzarbeit wehren können. „Schwarzarbeit in der Pflege ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine kriminelle Machenschaft! Erst recht, wenn professionelle Schleuserbanden mit im Spiel sind“, bringt Rindfleisch-Jantzon als Sprecher der süddeutschen Initiative deren Überzeugung auf den Punkt.
bpa-Geschäftsführer Bernd Tews: „Der bpa wird die Initiativen, unabhängig von ihrer Verbandszugehörigkeit, mit seiner starken Infrastruktur weiterhin voll unterstützen.“ Der bpa vertritt bundesweit rund 4.300 private Pflegeeinrichtungen. Informationsmaterial zum Thema Schwarzarbeit stellt die bpa-Geschäftsstelle in Wiesbaden kostenfrei per E-Mail (hessen@bpa.de) zur Verfügung. Eine eigene Homepage der Initiativen ist derzeit im Aufbau.

Für Rückfragen: Manfred Mauer, Landesbeauftragter, 06 11 / 34 10 79 0

Quelle: Pressemitteilung vom 18.4.2006
bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.,
Birte Wimmer - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesgeschäftsstelle, Hannoversche Str. 19
10115 Berlin
Tel.: 030 - 308 788 60
Fax: 030 - 308 788 89
http://www.bpa.de

VDAB

Angebot von Billigpflege ...

Beitrag von VDAB » 20.04.2006, 14:06

Erfolgreiche Abmahnverfahren des VDAB gegen Vermittlungsagenturen:
Unerlaubte Praktiken beim Angebot von Billigpflege eingedämmt


Obgleich in der deutschen Pflegebranche die Diskussion um die Beschäftigung meist osteuropäischer Billigarbeitskräfte in Privathaushalten an der Tagesordnung ist, mangelt es an praktischen Gegenmaßnahmen, um der Problematik effektiv zu begegnen. „Wir wollen greifbare Erfolge für unsere Mitglieder bei der Bekämpfung ihrer Probleme im Zusammenhang mit Billigpflege erzielen", betont Stephan Dzulko, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB). „Im Fokus unserer jüngsten Aktivitäten standen deshalb insbesondere so genannte Vermittlungsagenturen, die illegal Kräfte - vorwiegend aus Osteuropa - in deutsche Haushalte mit Pflegebedürftigen als günstige Arbeitskräfte vermitteln."

„Fälschlicherweise erwecken diese Agenturen im Rahmen ihrer Werbeaktivitäten im Internet vielfach den Eindruck, für den Kunden entstünde ein Vertragsverhältnis unmittelbar mit den osteuropäischen Pflegekräften oder der Vermittlungsagentur selbst", erläutert Dzulko. „Tatsächlich jedoch werden häufig lediglich Verträge mit osteuropäischen Pflegeunternehmen vermittelt, deren Seriosität weder in pflegerischer noch in wirtschaftlicher Hinsicht beurteilt werden kann." Darüber hinaus zeichneten die Vermittlungsagenturen in ihrer Werbung das Bild einer von Missständen geprägten Pflegewirklichkeit, zu der die von ihnen vermittelten Leistungen eine glänzende Alternative darstellten. „Eine derart herabsetzende Werbung ist ebenfalls unzulässig", so Dzulko. „Hier werden Pflegekunden irregeführt und die Leistungen unserer Mitglieder abqualifiziert."

Der VDAB hat eine Vielzahl von Angeboten derartiger Vermittlungsagenturen geprüft und erfolgreich wettbewerbsrechtliche Abmahnverfahren gegen die Anbieter eingeleitet. Alle Abmahnverfahren des VDAB wurden erfolgreich mit einer Unterlassungserklärung der jeweiligen Unternehmen beendet. „Die Agenturen mussten ihre Werbemaßnahmen einstellen oder stark verändern", resümiert Dzulko. „Unabhängig von der Frage der Legalität des Einsatzes osteuropäischer Pflegekräfte ist uns hier ein bedeutender Schritt gelungen, um unerlaubte Praktiken beim Angebot von Billigpflege einzudämmen."

Quelle: Pressemitteilung vom 11.4.2006
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V.
Im Teelbruch 132
Nicole Meermann Telefax: (02054) 9578-40 45219 Essen
Pressereferentin E-mail: nicole.meermann@vdab.de Internet : http://www.vdab.de

bpa

Pflegereform - jetzt!

Beitrag von bpa » 18.05.2006, 12:39

Pflegereform 2006 – wann, wenn nicht jetzt?
Handlungsbedarf ist klar definiert, Taten müssen jetzt folgen!


Per Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung verpflichtet, die seit Jahren überfällige Pflegeversicherungsreform endlich anzupacken und noch vor der politischen Sommerpause 2006 zumindest einen Gesetzentwurf vorzulegen. „Passiert ist aber noch gar nichts“, mahnte Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), zum Auftakt des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit am 17. Mai 2006 in Berlin. „Im Schatten der Verhandlungen über die ‚große Schwester Gesundheitsreform’ schweigt sich die ebenfalls für die Pflege zuständige Bundesministerin – sowohl über den Zeitplan als auch die konkreten Inhalte einer Pflegereform – weiter aus.“

Unter dem beliebten Vorwand, dass die Systematik der Finanzierung der Pflegeversicherung der der Krankenversicherung folgen solle, werde die Pflege wieder einmal zum Nebenschauplatz, so Meurer weiter. „Das können wir als bpa, der bundesweit 4.300 private Pflegeeinrichtungen vertritt, nicht länger hinnehmen. Zumal wir den politisch Verantwortlichen, mit gemeinsamer Stimme von über einer Million Pflegekräften und 90% aller Pflegeeinrichtungen, die Weichen für einen grundlegenden Reformkurs längst gestellt haben.“

Bereits vor einem Jahr, auf dem Hauptstadtkongress 2005, hat der bpa, gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und dem Deutschen Pflegerat (DPR) – die zusammen rund 1,2 Millionen Pflegekräfte und 18.000 Pflegeeinrichtungen vertreten – der Politik eine fundierte Handlungsgrundlage zur Verfügung gestellt: das gemeinsame Positionspapier „Zur Zukunft der Pflegeversicherung“ (abrufbar unter www.bpa.de/Positionen). Bernd Meurer: „An der Gültigkeit unserer Positionen und Forderungen hat sich bis heute nichts geändert, außer dass ein weiteres Jahr der Untätigkeit seitens der Politik sinnlos verstrichen ist, die fiskalischen Probleme sich zugespitzt haben und die angekündigten Reformen nicht präzisiert worden sind.“

Lediglich die groben Eckpunkte einer Pflegereform deuteten sich, analog der Umsetzungsvorschläge im Koalitionsvertrag, an: „Wir begrüßen die Dynamisierung der Pflegeleistungen, die Besserstellung von Demenzerkrankten wie auch die Entbürokratisierung der Pflege“, so Meurer. Präzisiert werden müsse jedoch das angekündigte Vorhaben, die „gegenwärtige Spreizung zwischen einzelnen Pflegestufen“ zu überarbeiten. Meurer: „Wir lassen uns keine Mogelpackung verkaufen! Wenn hiermit eine Anhebung der ambulanten Sachleis-tungsbeträge gemeint ist, begrüßen wir diese ausdrücklich. Genauso aus-drücklich lehnen wir aber jede Absenkung stationärer Sachleistungsbeträge ab, die nur zu einer erhöhten Sozialhilfeabhängigkeit führen würde. Gerade das sollte mit der Einführung der Pflegeversicherung vermieden werden.“

Kritiker der ersten Stunde ist der bpa im Hinblick auf die geplante Verlagerung der Kompetenz für das Heimrecht (vom Bund an die Länder), über die demnächst im Rechtsausschuss des Bundestages weiter beraten wird. Meurer: „Wir werden nicht müde, darauf zu pochen: Ein einheitliches Bundesgesetz ist und bleibt notwendig, damit Heimbewohner in allen Ländern, unabhängig von der jeweiligen Finanzlage, die gleichen Lebensverhältnisse vorfinden.“

Quelle: Pressemitteilung vom 17.5.2006
bpa - Bundesverband privater Anbieter Sozialer Dienste e.V.
http://www.bpa.de

enno
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Beitrag von enno » 18.05.2006, 21:42

meine erfahrung ,in diesem staat ist, das viele entscheidungen zu lange dauern.
für mich habe ich entschieden(so lange,bindengeld und pflegegeld,gezahlt wird,leben möglich,danach kann pflegeperson nicht mehr überleben,suizid vorprogrammiert(älteres ehepaar),jüngere pflegende(mit familie) können sich die häuslichepflege aus finanzlielllersicht garnicht leisten(konntrolle,zum wohle des pflegebedüftigen mußgesichert sein(mißbrauch,von angehörigen,heimem,kh und reha,)
bei besserer information und beratung(nicht nur verkaufsdenken) würde unnötige kosten einsparen.
kr.Ka.:und "anhängsel"würden schon viel einsparen bei unnützen post"vrsand",wenn sie im pc sehen.

mfg enno

H.P.

ambulant vor stationäre - Pflegemängel vermeiden

Beitrag von H.P. » 19.05.2006, 05:50

Die gesetzlichen Regelungen, die unsere Pflege momentan regeln, waren nicht gut und sind nicht gut. Eine Pflegereform muss her. U.a. müssen die Leistungen für die häusliche Pflege deutlich verbessert werden. So wird es gelingen, mehr Menschen in ihrer gewohnten Umgebung zu belassen. Bleiben die bisherigen Regelungen, werden noch mehr Heimplätze geschaffen - mit noch mehr Pflegemängel?!

H.P.

Gast

Beitrag von Gast » 19.05.2006, 11:08

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie schon oft in diesem Forum berichtet, arbeiten in unseren Bereich viele Kräfte aus Osteuropa. Durch weg kann ich persönlich nur von guten Erfahrungen berichten, wo wir Deutschen uns noch eine Scheibe abschneiden könnten.
Hingegen eine neue Regelung der Versorgung, hätte auch folgen auf die Versorgung der älteren Menschen in ihrer eigenen Umgebung.

Mit freundlichen Grüßen
R.Koep

Isabell Neureuther

Ausländische Kräfte müssen gut deutsch sprechen können

Beitrag von Isabell Neureuther » 19.05.2006, 13:34

Anonymous hat geschrieben:.... wie schon oft in diesem Forum berichtet, arbeiten in unseren Bereich viele Kräfte aus Osteuropa. Durch weg kann ich persönlich nur von guten Erfahrungen berichten, wo wir Deutschen uns noch eine Scheibe abschneiden könnten. ...
Hallo,

in meinem Arbeitsumfeld beschweren sich neuerdings auch die beteiligten Ärzte über die aus dem Ausland eingewanderten Pflege(hilfs)kräfte. Man versteht sie nicht, die verstehen uns nicht, vor allem die Patienten und Pflegebedürftigen werden nicht (mehr) verstanden. Das kommt zu allen anderen Problemen noch dazu.
Also, wenn Pflegekräfte aus dem Ausland zugelassen werden, dann bitte nur mit guten deutschen Sprachkenntnissen. Alles andere ist nicht akzeptabel.

Mit einem herzlichen Gruß an alle im Forum
Isabell Neureuther

R.Koep
Jr. Member
Beiträge: 84
Registriert: 17.11.2005, 16:10

Beitrag von R.Koep » 19.05.2006, 16:31

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich lese immer die Probleme mit den Hilfskräften. Haben sie nicht ein Problem mit ihrem Dientsgeber der diese Einstellt ?
Pflegekräfte gerade aus Osteuropa sollten vor ihrer Einstellung auf Deutschkenntnisse geprüft werden.
Mit freundlichen Grüßen
R.Koep

Isabell Neureuther

Arbeitgeber sind in der Verantwortung - auch wir alle!

Beitrag von Isabell Neureuther » 19.05.2006, 16:34

R.Koep hat geschrieben: .... ich lese immer die Probleme mit den Hilfskräften. Haben sie nicht ein Problem mit ihrem Dientsgeber der diese Einstellt ?
Pflegekräfte gerade aus Osteuropa sollten vor ihrer Einstellung auf Deutschkenntnisse geprüft werden. ....
Hallo RKoep,

klar, die Arbeitgeber stellen ein und sind insoweit in der Verantwortung. Dennoch muss man schlicht das Problem beklagen dürfen.

Mit einem herzlichen Gruß
Isabell Neureuther

xyz

Beitrag von xyz » 19.05.2006, 21:20

Hi !

Leider ist es so, dass Schwerstpflegebedürftige heutzutage kaum mehr zu Hause versorgt werden können.
Die Alten- und Pflegeheime finden kaum mehr Personal.
Da ist der Ruf nach anderen - billigen - Arbeitskräften wurde um so lauter.

Die Rundumpflege muss durch Pflegedienste zu Hause gewährleistet sein.
Die Angehörigen können hierbei Hilfestellung leisten.
Ob "Billigarbeitskräfte" hierbei die Lösung sein soll, das glaube ich überhaupt nicht, weil es zu häufig auch zu Pflegefehlern kommen kann.

Bei den häuslichen Tätigkeiten und reinen Beobachtunsaufgaben müssten ALGII-Empfänger hinzugezogen werden können, die im Wohnumfeld der Betroffenen wohnhaft sind.

Das System liesse sich auch auf Schwerstpflegebedürftige ausdehen, die keine Angehörigen mehr haben.

Es fehlt hierbei an der gesetzlichen Grundlage und an einer bürokratiearmen Organisation.
Leider!

Würden hier Verbesserungen vorliegen, müssten auch weniger Schwerstpflebedürftige in Wohnheimen ihr Leben fristen.
Freiwerdende Kapazitäten könnten in den Alten- und Pflegeheimen besser genutzt werden.
Andere "Billigarbeitskräfte" in der Altenpflege würden überflüssig.

Wer weiss eigendlich ganz genau, ob die Qualifikation der "inportierten Billigarbeitskräfte" eine tatsächliche urkundliche Grundlage hat ?
Wer kann das zu 100% überprüfen ?

und tschüss
xyz

Dirk

Deutsche Sprache muss zwingend sein

Beitrag von Dirk » 20.05.2006, 06:36

xyz hat geschrieben: .... Die Alten- und Pflegeheime finden kaum mehr Personal.
Da ist der Ruf nach anderen - billigen - Arbeitskräften wurde um so lauter. ....
Hallo,
abgesehen von einigen regionalen Engpässen, ist genügend deutsch sprechendes Personal vorhanden! Es ist zur Zeit so, dass die AbgängerInnen der Oberkurse / Krankenpflege nur schwer einen Arbeitsplatz bekommen; sie müssen sich mit befristeten Beschäftigungen abfinden. Also am fehlenden Personal liegt es eigentlich nicht. Und wenn, wäre die Politik gefordert, die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Das wäre unschwer möglich.
Ich sehe die "Schuldigen" eher im Trägerbereich. Dort herrscht die Tendenz vor, die Personalkosten möglichst niedrig zu halten. Dies bedeutet folgerichtig, die billigsten Arbeitskräfte zu rekrutieren, die es am Markt gibt. Und das sind überwiegend die Arbeitskräfte aus dem Ostblock.
Die Lösung liegt jetzt nicht allein in der Häuslichen Pflege. Denn dort sind die Billigkräfte ja auch schon angekommen. Wir brauchen klare Regelungen für die Qualität der Pflege. Dazu muss, wie in allen anderen Bereichen auch, das Sprechen der deutschen Sprache zwingend dazu gehören. Eine ordentliche Bezahlung muss auch überall gewährleistet werden.
MfG
Dirk

Soz.Min. B.-W.

Informationskampagne gegen Schwarzarbeit in der Pflege

Beitrag von Soz.Min. B.-W. » 20.05.2006, 08:03

Informationskampagne gegen Schwarzarbeit in der Pflege
- Schwarzarbeit darf nicht geduldet werden - Wichtiger Baustein: Bestehende Angebote auf Lücken überprüfen und bedarfsgerecht weiter entwickeln -


17.05.2006 Der Landespflegeausschuss hat in seiner heutigen Sitzung (17. Mai 2006) eine Informationskampagne zur häuslichen Pflege und gegen Schwarzarbeit in der Pflege beschlossen. „Schwarzarbeit ist auch in der Pflege ein strafbarer Tatbestand, der nicht geduldet werden darf. Mit Hilfe einer breit angelegten Aufklärungskampagne wollen wir die Bevölkerung auch auf die Folgen illegaler Beschäftigung aufmerksam machen und über die Folgen legaler Beschäftigung informieren. Wir warnen ausdrücklich vor den Gefahren unqualifizierter Versorgung, Betreuung und Pflege.“ Dies sagte Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz nach der Sitzung des Landespflegeausschusses am 17. Mai 2006 in Stuttgart. Schätzungen zufolge arbeiten mindestens 100.000 illegale Pflegekräfte in deutschen Haushalten.

Es stehe außer Frage, dass illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit deutlich bekämpft werden müsse. Ein wichtiger Baustein müsse aber auch die Weiterentwicklung der ambulanten Pflegestrukturen im Land sein, betonte die Ministerin. „Das Problem, dass viele Menschen überhaupt ausländische Pflegekräfte illegal beschäftigen können wir nicht allein dadurch lösen, dass Schwarzarbeit aufgedeckt und unterbunden wird. Die Menschen wollen auch bei Pflegebedürftigkeit möglichst lange in ihrem häuslichen Umfeld betreut und versorgt werden. Ich appelliere deshalb an die Anbieter von Pflegeleistungen und hauswirtschaftlicher Versorgung und an alle Beteiligten, ihr Angebot zur Unterstützung häuslicher Pflege auf Lücken zu überprüfen und dem Bedarf entsprechend auszubauen“, forderte Stolz.

Nach Angaben der Ministerin leben in Baden-Württemberg rund 230.000 pflegebedürftige Menschen. Viele von Ihnen leiden an einer Demenz-Erkrankung. Zwei von drei Pflegebedürftigen werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut und gepflegt oder leben allein. „Ihnen steht ein engmaschiges Netz an ambulanten Diensten und entlastenden Betreuungsangeboten zur Verfügung. Bislang mangelt es aber an bezahlbaren Angebote zur Unterstützung, um Angehörige im Haushalt und der sozialen Betreuung noch weiter zu entlasten. Dies ist sicher mit ein Grund, warum viele Angehörige den Weg in die Schwarzarbeit wählen“, sagte die Ministerin.

Quelle: Pressemitteilung des Arbeits- und Sozialministeriums in Baden-Württemberg vom 17.5.2006
http://www.sozialministerium-bw.de/de/M ... l&_min=_sm

R.Koep
Jr. Member
Beiträge: 84
Registriert: 17.11.2005, 16:10

Beitrag von R.Koep » 20.05.2006, 14:18

Hallo Dirk,

wenn die Stellenaussichten so gut sind , stelle ich mir die Frage warum die meisten meiner Kollegen nach der Schweiz gehen.
Im Regionen wie Berlin sind für Pflegekräfte die Stellenaussichten gleichj null. Hier findet man nur eine Stelle wenn man unter Tarif arbeitet.

Viele Grüße
R.Koep

xyz

Re: Deutsche Sprache muss zwingend sein

Beitrag von xyz » 20.05.2006, 21:20

Hi !
Dirk hat geschrieben: Die Lösung liegt jetzt nicht allein in der Häuslichen Pflege. Denn dort sind die Billigkräfte ja auch schon angekommen. Wir brauchen klare Regelungen für die Qualität der Pflege. Dazu muss, wie in allen anderen Bereichen auch, das Sprechen der deutschen Sprache zwingend dazu gehören. Eine ordentliche Bezahlung muss auch überall gewährleistet werden.
MfG
Dirk
Die häusliche Krankenpflege ist nur ein Standbein im Pflegesystem, und zwar ein Ergänzendes.

Das dort Billigarbeitsplätze, - auch aus Osteuropa dort angekommen sind - , dass ist genau der Fehler im System.
Das muss nicht sein.

Und es muss bedacht werden, dass immer mehr Pflegebedürftige anderer Nationalitäten in Deutschland in der häuslichen Krankenpflege betreut werden müssen, die gar kein deutsch sprechen können und auch gar nicht verstehen können, weil sie die deutsche Sprache es erst gar nicht gelernt haben.
Diese Pflegebedürftigen müssen auch gepflegt werden !

Die ordentliche Bezahlung der Pflegenden versteht sich von selbst, - allerdings dann nicht mehr, wenn ALGII-Empfänger von jeglicher Leistung in Form von Arbeit befreit werden, weil dann dann das Geld für die Pflegenden zwangsläufig auf Dauer fehlt, - und das kann nicht richtig sein - .

Richtig ist daher, dass ALGII-Empfänger auch in der häuslichen Krankenpflege eingesetzt werden, - allerdings nicht in der professionellen Pflege - .
Hier sind dann eher die Auszubildenden gefragt.

Die ALGII-Empfänger können aber alle Tätigkeiten in der häuslichen Krankenpflege ausführen, die nicht der Pflege am Pat. dienen, und das ist jede Menge Arbeit.

und tschüss
xyz

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