Pflegefehler / Missstände in einem Altenheim ....

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
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Akteure müssen zusammen finden, kooperien

Beitrag von WernerSchell » 25.07.2010, 17:05

thorstein hat geschrieben: .... Tatsächlich haben wir in diesem Land eine ganze Reihe von Verbänden, Initiativen, Pflegestammtischen und Pflegekritikern - nur leider keinerlei Ansätze für eine Kooperation. Vielmehr das Gegenteil - und das scheint mir enorm systemstabilisierend zu sein.
Sehr geehrter Herr Thorstein,

Ihre Einschätzung teile ich uneingeschränkt. Um (noch) wirkungsvoller Einfluss auf die notwendigen Reformen im Gesundheits- und Pflegesystem nehmen zu können, müsste es eigentlich einen Zusammenschluss, eine Kooperation, aller relevanten Kräfte geben. Meine bisherigen Versuche, mehr Zusammenarbeit zu gestalten, haben kaum Gehör gefunden. Selbst kleine Selbsthilfegruppen vor Ort suchen nicht den Zusammenschluss, kochen ihr eigenes Süppchen. Das hat vielerlei Gründe. Einige haben sich im System schon gut eingerichtet und saugen mit allerlei gut durchdachten Projektanträgen öffentliche Mittel ab. Sind dann zwangsläufig brav, angepasst. Andere sind teilweise mit Anbieter im Gesundheits- und Pflegesystem, wollen nur das reformieren, was ihnen interessengeleitet wichtig erscheint. Von Solidarität ist dann nichts zu hören und zu sehen. Und so gibt es viele Erklärungsversuche .....
Ich bedaure das sehr, werde mich aber bei meinen "ganzheitlich" auf Argumente setzenden Aktivitäten nicht beirren lassen. Dabei ist mir Unabhängigkeit - in jeder Hinsicht - wichtig.

Viele Grüße und einen schönen Rest-Sonntag!
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Lutz Barth
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"Pflege" zwischen Resignation und "Selbstbewe

Beitrag von Lutz Barth » 25.07.2010, 18:32

Mit Verlaub: Die jahrzehntelange Diskussion um die "Pflegemissstände", den "Pflegenotstand", der "Charta" und einiges mehr werden wir noch in weiteren 50 Jahren führen und wer da glaubt, etwas "verändern" zu können, sieht sich mit der harten Realität konfrontiert, die maßgeblich duch die Ökonomie gerade auch im Pflegesektor determiniert wird.

Die "Engel der Alten" stimmen weiterhin ein Klagelied ein; die "Sterne fürs Pflegeheim" sind untergegangen und weichen einem Astroidensturm, der nahezu tagtäglich auf die Professionellen herunterprasselt und Kopfschmerzen und für weiteres Wehklagen Sorge trägt. Der an die Zivilgesellschaft gerichtete Appell bleibt ungehört; das Konzept "ambulant vor stationär" scheitert scheinbar an der mangelnden Solidarität der Gesellschaftsmitglieder und der Gesellschaftsvertrag ist nicht nur brüchig, sondern bereits aufgekündigt worden.

Auch die Freiheit der Pflegebedürftigen wird am "Hindukusch" verteidigt; es macht vielleicht auch Sinn, vor irgendwelchen Küsten mit der Bundesmarine auf- und abzuschippern; es könnte vielleicht auch Sinn machen, Jahr für Jahr aberwitzige Millionen zu versenken, denn die Verantwortlichen tragen immerhin die "politische Verantwortung". Nicht selten erschallt der Ruf: das "System" muss geändert werden (welches eigentlich?) und da kann man/frau eben nicht auf "Einzelschicksale" Rücksicht nehmen.

Professionell Pflegende streben nach mehr Verantwortung; sie werben um Vertrauen nach dem Motto: wir können das und keiner hört zu, noch nicht einmal in der Breite die eigene Berufsgruppe.

Es wird begrüßt, dass endlich einmal die "Oberen" in die Kritik geraten und so in die Pflicht genommen werden; die redliche Pflegekraft wird`s schon richten, bei all ihren "ärztlichen Aufgaben", um die sie so dringend nachgesucht hat und nunmehr auch ausführen darf; fehlt eigentlich nur noch die uneingeschränkte Zulässigkeit des Whistleblowings, denn immerhin wissen sie alle, was sie tun und was die anderen nicht tun.

Pflegerische Fehlschläge kommen nicht vor und wenn, dann liegt die Verantwortung bei den Anderen.

Aber immerhin: am Ende eines Tages lehnen wir uns alle erschöpft in den Sessel zurück und nehmen den Text der "Charta" zur Hand. Wir alle geloben dann, am nächsten Tag alles besser machen zu wollen und über das Lesen des Textes verfallen wir in eine Müdigkeit und hoffen darauf, dass das System sich ändern wird.

Na denn...die Hoffnung stirbt zuletzt und vielleicht finden wir Trost in einem christlichen Werteverständnis, nach dem die Barmherzigkeit an keinem Tage ruht - mehr noch: "im Himmel welken keine Blumen" und da könnte es denn auch Sinn machen, sich alsbald eine "Fahrkarte ins Jenseits" zu sichern und auf diesem Wege sein sozialverträgliches Frühableben zu befördern. Aber auch dies ist keineswegs unproblematisch: der von Schmerz und Pein geplagte Erdenbürger darf sich nicht so einfach aus dem Leben stehlen - dies wäre zutiefst unanständig und widerspricht der Lehre der herrschenden Ethikfürsten. Und in der Tat: es ist "Zeit für Ethik" und die Pflege schickt sich an, auch hier zunehmend aktiver zu werden. Ein "Eid" muss her und alles wird gut...

Mann oh mann...

Das ewige Jammern ist schon schwer erträglich, aber ich stimme zu: Resignation ist nun wahrlich nicht angezeigt und vielleicht sollten die beruflich Pflegenden endlich einmal mehr Engagement zeigen, um ihre, aber auch die Interessen der von ihnen zu Pflegenden deutlicher in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft zu rücken, statt über Pflegekammern als "Wahlprüfsteine" zu philosophieren.
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!

Brigitte Bührlen
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Jeder Schritt in Richtung "Wir" ist ein Fortschrit

Beitrag von Brigitte Bührlen » 26.07.2010, 01:32

"Skandal im Caritasheim", das heisst :
Die Menschen die derzeit dort wohnen und arbeiten leben nun mit dem Rücken zur Wand.
Die Caritas wird die Schuldigen vor Ort suchen, nicht bei sich als Träger.
Politiker werden von bedauerlichen Fehlleistungen Einzelner sprechen: Leider kann aus finanziellen Gründen am bestehenden Pflegesystem, dessen offensichtlich unwichtigster Teil die Betroffenen sind, nichts geändert werden...................

Wir als Bevölkerung müssen selbst etwas tun, wir müssen eine Lobby bilden, eine Lobby der Pflegebetroffenen.
Wenn wir das nicht schaffen, sollten wir uns nicht mehr beklagen.

Wir müssen unseren Stellenwert als größter Pflegedienst Deutschlands erkennen, Verantwortung übernehmen unsere Bedarfe und die unserer Pflegebedürftigen selbst formulieren und vertreten und uns an die Seite der Pflegekräfte stellen.
Sie sind es, für deren Pflegearbeit wir in erster Linie Geld bezahlen, wir bezahlen nicht für die Ökonomisierung der Pflege

Es wäre gut, wenn sich Pflegekräfte im Windschatten von Angehörigen solidarisieren könnten. Wir sind Viele und können gemeinsam etwas bewegen.
Auch die verstreuten engagierten Einzelkämpfer, Netzwerke und Vereine sollten sich bundesweit zu einem "Aktionsbündnis Pflege" zusammenschließen.

Einen anderen Weg als den der Lobbybildung an der Basis sehe ich nicht.
Ich bin überzeugt, es gibt mehr Menschen als wir denken in unserem Land die engagiert, motiviert und erfahrungskompetent genug sind, um sich in Sachen Pflege zu Wort zu melden.......... vorneweg Herr Schell.

Nur gemeinsam sind wir stark!

Anja Jansen
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Pflegepersonal reicht nicht - hinten und vorne nicht -

Beitrag von Anja Jansen » 26.07.2010, 08:01

Lutz Barth hat geschrieben: Es wird begrüßt, dass endlich einmal die "Oberen" in die Kritik geraten und so in die Pflicht genommen werden; .... .
Guten Morgen allerseits,
wenn das Thema Pflegemängel / Pflegefehler aufkommt, gibt es viele Erklärungsversuche.
Für mich steht seit längerer Zeit fest, dass es ein Fehler war und ist, den Menschen zu suggerieren, unser Pflegeversicherungssystem sei bestens aufgestellt und es sei schon gut vorgesorgt. Tatsache ist aber, dass die SPV nur eine Teilkostenabsicherung gewährleistet, die - verkürzt gesagt - nur eine Minutenpflege zulässt. Die von den Menschen gewünschte Zuwendung kann mangels personeller Ausstattung nicht stattfinden.
... Für mehr als 50 pflegebedürftige Menschen, Stufen 2 und 3, steht in der Nachtdienst oftmals nur eine Kraft zur Verfügung ... Sie hetzt von einem Klingelton zum anderen .... (Das ist nur ein Beispiel von vielen).
Unter Reform stelle ich mir in erster Linie vor, dass mehr Pflegekräfte (und/oder Betreuungskräfte) eingeplant und zur Verfügung gestellt werden. Denn nur so kann die Pflege die gewünschten Dienstleistungen, vielleicht nahe an den vielfältigen Standards, erbringen.
Dafür müssen die "Oberen" im Zweifel Verantwortung übernehmen. Deshalb ist es auch richtig, bei auftretendenden Fehler die Verantwortung zuerst in der Führung zu hinterfragen.

MfG Anja Jansen
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

Brigitte Bührlen
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Wer soll wie Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Brigitte Bührlen » 26.07.2010, 16:06

Anja Jansen schreibt:
Dafür müssen die "Oberen" im Zweifel Verantwortung übernehmen. Deshalb ist es auch richtig, bei auftretendenden Fehler die Verantwortung zuerst in der Führung zu hinterfragen.
Ich stimme Frau Jansen im Grundsatz zu, frage mich aber, welche Verantwortung? Die moralisch/ethische oder die juristische?
Wer kann "die Oberen" wie zur Verantwortung ziehen?

Der Olymp der "Oberen" hat sich von der Welt der "Unteren" so weit abgesetzt, dass die Distanz derzeit kaum zu überbrücken ist.

Auf dem Boden welcher rechtlichen Grundlage können "die Oberen" zur Verantwortung gezogen werden? Und von wem?

Wenn wir keine Allianz der Betroffenen und Zahlenden bilden, die einen Nachweis fordert über die Verwendung ihrer Solidar- Privat- und Steuergelder die in die Pflege einfließen, dann haben die Dienstleister in der Pflege keinen Grund Transparenz zu schaffen.
Wenn wir keine Allianz der Pflegebetroffenen und der Pflegekräfte bilden, warum sollten Politiker Gesetze beschliessen, die den Menschen das Recht geben, sich gegen schlechte, den Menschen verachtende Pflege juristisch wenden zu können?
Das gilt einerseits für Pflegeabhängige und Angehörige, die nur mit substantiierten Beweisen versuchen können ein Recht auf menschenwürdige Betreuung einzuklagen, andererseits für Pflegekräfte, die wenig Möglichkeit haben menschenwürdige Arbeitsbedingungen einzufordern und zu -klagen.
Meiner Meinung nach können nur Menschen, die respektiert und geachtet werden gut und menschlich pflegen.

Nur wenn "die Oberen" den Kontakt zu den "Unteren" suchen und anders herum kann Veränderung beginnen.
Nur wenn sich "oben" und "unten" ihrer moralischen und rechtlichen Verantwortung vor dem Gesetz bewusst sind und diese Verantwortlichkeit klar definiert ist, kann sich etwas ändern.

Wenn wir nicht heute anfangen über unsere eigene Verantwortlichkeit nachzudenken bekommen wir morgen die Pflege, die wir heute zugelassen haben.

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Beitrag von thorstein » 26.07.2010, 17:50

Die juristische Seite der Problematik war, ist und bleibt mir wohl auch ein Rätsel. Die Fakten sind bekannt. Bei den derzeit vereinbarten Personalschlüsseln muss eine Pflegekraft im Frühdienst durchschnittlich 8 BewohnerInnen mit Pflegestufen pflegen und betreuen. Das kann man nachrechnen, das kann man nachschauen in den Dienstplänen. Im Spätdienst sind es dann ca.12 BewohnerInnen, im Nachtdienst bis zu 50.
Der gesunde Menschenverstand reicht hier doch aus, um zu erkennen, dass eine Versorgung, die zumindest die körperliche Unversehrtheit garantiert, nicht gesichert ist. Wie kann man von einer unabhängigen Justiz sprechen, wenn völlig willkürlich gesetzte Personalschlüssel als Beurteilungsgrundlage ausreichen. Es muss doch juristisch möglich sein, von den Kostenträgern einen Nachweis zu verlangen, dass die vereinbarten Personalschlüssel für eine angemessene Pflege ausreichen.

Man muss sich leider auch fragen, worin den der kleinste gemeinsame Nenner bei denjenigen besteht, die sich eine Verbesserung der Situation der Pflegebedürftigen auf die Fahnen geschrieben haben? Bestimmte Punkte scheinen dabei ziemlich unumstritten zu sein, solange es nicht konkret wird: ambulant vor stationär, mehr Transparenz, stärkere Einbindung der Angehörigen, angemessene Personalausstattung. Wie gesagt: solange es nicht konkret wird.


@ Herr Lutz
Nur am Rande: ich kann das Gejammer über das Gejammer auch nicht mehr hören.

Lutz Barth
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"Juristische Seite des Problems"

Beitrag von Lutz Barth » 27.07.2010, 05:23

@ Thorstein:

Nun - eigentlich ist es mit Blick auf die Sache unerheblich, "wer" hier über "was" und "welche" Zu- und Umstände "jammert.

Entscheidend dürfte vielmehr sein, dass seit mehr als 20 Jahren die Probleme hinreichend bekannt sind und eine der Ursachen ist sicherlich in der systemfremden Finanzierung von Aufgaben über die Pflegeversicherung zu erblicken, die so vom Gesetzgeber her nicht vom Kerngedanken des Gesetzes erfasst werden sollten.

Die "juristische Seite" ist daher durchaus "transparent", da gerade dem "Pflegerecht" durchaus in den letzten Jahren die notwendige Fantasie fehlt, dem etwas entgegen zu setzen - vielmehr das Gegenteil war zu konstatieren: Pflegerechtler haben den unheilvollen Weg nicht nur wohlwollend begleitet, sondern gelegentlich auch initiiert.

Der Rechtsprechung hingegen sind insofern Grenzen gesetzt, weil auch diese an Recht und Gesetz gebunden ist und von daher nicht nach Beliebigkeit "Recht" produzieren kann.

Diesbezüglich ist die "alte" Diskussion im neuen Gewande zu führen, ob aus sozialversicherungsrechtlichen Vorgaben zugleich "Standards" etwa für das Zivilrecht folgen. Der Hintergrund dieser Diskussion kann sehr plastisch am Beispiel der "Aufsichtspflichten" resp. der "Sturzproblematik" nachvollzogen werden.
Ohne erkennbare Not bindet hier der BGH die Sorgfaltspflichten an "wirtschaftliche und personelle Zumutbarkeitskriterien", obgleich im Zweifel allen Beteiligten klar ist, dass der "Personalschlüssel" wohl eher nicht ausreichend ist. Auch wenn der gesunde Menschenverstand zumindest dafür ausreichend ist, zu erkennen, dass eine die physische und psychische Integrität sichernde Versorgung wohl nicht gewährleistet ist, werden diese "Zumutbarbeitskriterien" mehr oder minder stillschweigend akzeptiert und im Übrigen von der überwiegenden Mehrheit sog. Pflegerechtler auch befürwortet.

Dies kann ich persönlich zwar bedauern, aber wehklagen hilft hier nicht weiter, so dass in der Debatte immer wieder der Versuch unternommen werden muss, für seine Argumentation zu werben, was allerdings nicht so einfach erscheint, da manchen Pflegerechtlern gelegentlich der Ruf von "Pflegerechtspäpsten" voraus eilt und naturgemäss sie den Anspruch erheben, gewissermaßen "unfehlbar" zu sein.

Hierüber zu "jammern" hilft nicht wirklich weiter, zumal in erster Linie der Gesetzgeber gefordert ist und dieser kann "nur" das in Aussicht stellen, was letztlich auch finanziell abgesichert ist, mal ganz davon abgesehen, dass dann zunächst die unmittelbar Betroffenen in die Pflicht zu nehmen wären und zwar nach dem Motto: Was ist euch die Pflege wert - anders gewendet: wie viel seid ihr bereit, für eine angemessene aber "sichere" Pflege zu zahlen?

Auf den Punkt gebracht: Es muss mehr "Geld" ins System gepumpt werden, freilich unter der Voraussetzung, sog. Fehlallokationen zu vermeiden und Rationalisierungseffekte zu nutzen.

Und hieran wird es scheitern und einen Generationenkonflikt heraufbeschören, der es in sich haben könnte. Die immer wieder angemahnte Solidarität wird nach meiner Einschätzung ausbleiben, bleibt doch angesichts der demografischen Entwicklung die Kostenlast bei einem kleinen Teil der "Gesellschaft" hängen, der dann im Zweifel nicht nur überfordert ist, sondern sich schlicht der Solidarität verweigert.

Und bei all dem darf sicherlich nicht in Vergessenheit geraten, dass über die "Pflege" hinaus es auch weitere Bereiche gibt, die "Begehrlichkeiten" formulieren und abgesichert wissen wollen.

All das kostet "Geld" und da hilft weder ein bundesweites Aktionsbündnis Pflege oder sonstige Aktivitäten, sondern zunächst die Sicherstellung der Finanzierungsgrundlagen.
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Sorgentelefon der Caritas sichert Anonymität zu

Beitrag von Presse » 27.07.2010, 11:59

Sorgentelefon der Caritas sichert Anonymität zu

Mönchengladbach, 23.07.2010 Christel Heck, eine versierte medizinische Fachkraft, übernimmt ab sofort das Sorgentelefon des Caritasverbands für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. Die Mönchengladbacherin leitete bis zu ihrer Pensionierung den Pflegedienst eines evangelischen Krankenhauses. Durch eine ehrenamtliche Tätigkeit ist ihr die aktuelle Pflegesituation nach wie vor vertraut. Mit dem Sorgentelefon bietet die Caritas derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern sowie Heimbewohnern eine Möglichkeit, ihren Sorgen, Nöten und Ängsten Gehör zu verschaffen und Kritik oder Verbesserungsvorschläge anzubringen. Dabei legt die Caritas größten Wert darauf, dass Anrufe auf Wunsch absolut vertraulich behandelt werden und niemand fürchten muss, dass ihm aufgrund mitgeteilter Informationen am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit Nachteile entstehen könnten.
Christoph Habrich, Vorstand des Caritasverbands für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V., betont: „Frau Heck ist eine unabhängige Ansprechpartnerin, die durch ihre sympathische, offene Art Vertrauen schafft, gut zuhören kann und zugleich in der Lage ist, das Berichtete fachlich einzuordnen und auf Wunsch Ratschläge zu geben.“
Erreichbar ist Christel Heck montags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr unter der Rufnummer 0 21 61 / 9 46 81 71.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.07.2010
Herausgeber: Caritasverband Mönchengladbach - Rheydt e.V.
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Caritasverband setzt auf einen Neuanfang

Beitrag von Presse » 27.07.2010, 12:01

Caritasverband setzt auf einen Neuanfang

Der Vorstand des Caritasverbandes für die Region Mönchengladbach-Rheydt e.V. hat beschlossen, sich einvernehmlich vom Geschäftsführer des Verbandes und der Fachbereichsleiterin für den Bereich Pflegen, Wohnen & Leben zu trennen. Zuvor hatte der Caritasrat getagt und nach einer fairen und klärenden Diskussion eine einstimmige Empfehlung verabschiedet. Bei allen Beteiligten besteht Konsens, diesen Schritt zum Wohle der Caritas in der Region zu vollziehen, um einen Neuanfang zu ermöglichen. Weder Caritasrat noch Vorstand ist diese Entscheidung leicht gefallen. Bei beiden Personen handelt es sich um langjährig tätige Mitarbeiter. Ein gewichtiger Grund für die Entscheidung war ein Vertrauensverlust innerhalb des Verbandes, aber auch in der Öffentlichkeit. Zudem hatten wir bei unserer Entscheidung die aktuelle Belastung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu berücksichtigen. In den letzten Wochen waren sie durch polizeiliche Ermittlungen und Veröffentlichungen besonders belastet. Viele Fachkräfte, die nahezu ununterbrochen von verschiedenen Einrichtungen geprüft wurden, sind verunsichert oder erkranken sogar.
Deshalb sind wir nach sorgfältiger Prüfung zu dem Schluss gelangt, dass wir einen Neuanfang benötigen, verbunden mit neuen Persönlichkeiten an verantwortlicher Stelle. Wir sehen es daher als unsere vordringliche Aufgabe an, Vertrauen zurückzugewinnen und uns wieder auf das Wohl unserer Bewohner konzentrieren zu können. Über den personellen Neuanfang werden wir verantwortungsbewusst entscheiden, auch wenn dies noch etwas Zeit benötigen wird.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.07.2010
Herausgeber: Caritasverband Mönchengladbach - Rheydt e.V.
v. i. S. d. H.

Siehe auch unter:
http://www.caritas-mg.net/index.php?cid ... start=2344

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Caritasverband trennt sich von Geschäftsführer

Beitrag von Presse » 27.07.2010, 12:16

Mönchengladbach
Caritasverband trennt sich von Geschäftsführer

VON GABI PETERS - zuletzt aktualisiert: 27.07.2010 - 12:47 Mönchengladbach (RP) Nach dem Skandal im Altenheim Giesenkirchen hat der Caritasverband für die Region Mönchengladbach-Rheydt personelle Konsequenzen gezogen: Geschäftsführer Otto Nieswand und Fachbereichsleiterin Petra Broekmann sind ab sofort freigestellt. . .
.(mehr)
http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 86669.html

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Beitrag von thorstein » 27.07.2010, 12:34

Sehr geehrter Herr Barth,
Ohne erkennbare Not bindet hier der BGH die Sorgfaltspflichten an "wirtschaftliche und personelle Zumutbarkeitskriterien"
Wenn es keine erkennbare Not gibt, warum tut es der BGH dann? Können sie das als Jurist einem Laien erklären? Oder haben sie eine Vermutung?
Der Hintergrund dieser Diskussion kann sehr plastisch am Beispiel der "Aufsichtspflichten" resp. der "Sturzproblematik" nachvollzogen werden.
Das bezweifle ich, denn es ist schlichtweg unmöglich, einen Personalschlüssel zu definieren, der Stürze verhindert. Sehr wohl wäre es aber möglich, einen Personalschlüssel zu definieren, der z.B. Dekubiti, Dehydration oder Kontrakturen verhindert.
da manchen Pflegerechtlern gelegentlich der Ruf von "Pflegerechtspäpsten" voraus eilt und naturgemäss sie den Anspruch erheben, gewissermaßen "unfehlbar" zu sein.
Auch wieder eine laienhafte Nachfrage: Pflegegerichte gibt es meines Wissens nicht. Ich nehme an, dass diese Leute Gutachten verfassen bei Zivilprozessen oder beim Sozialgericht? Gibt es denn von juristischer Seite, also von Pflegerechtlern, einen verwertbaren Kommentar oder auch nur eine Einschätzung, inwieweit die Personalschlüssel für eine angemessene Pflege ausreichen?

Ist die laienhafte Frage, ob die Personalschlüssel möglicherweise grundgesetzwidrig sind, für Juristen irrelevant, uninteressant oder nicht karrierefördernd?
Und hieran wird es scheitern und einen Generationenkonflikt heraufbeschören, der es in sich haben könnte.
Wir geben in Deutschland gerde einmal 0,9% des BSP für die Pflege aus, in skandinavischen Lndern ist es oft das Dreifache. Ich denke - da bin ich wohl Optimist - das in unserer Gesellschaft viel mehr Bereitschaft zur Solidarität vorhanden ist, als unsere Politiker vermuten.
Auf den Punkt gebracht: Es muss mehr "Geld" ins System gepumpt werden, freilich unter der Voraussetzung, sog. Fehlallokationen zu vermeiden und Rationalisierungseffekte zu nutzen.
Wenn man mit System das Gesundheitssystem meint, dann teile ich diese Auffassung nicht. Es muss wohl viel mehr um eine Umverteilung innerhalb des Systems gehen.

All das kostet "Geld" und da hilft weder ein bundesweites Aktionsbündnis Pflege oder sonstige Aktivitäten, sondern zunächst die Sicherstellung der Finanzierungsgrundlagen.
Wie schon angedeutet, halte ich das für ein ungerechtfertigtes Totschlagargument. Einige Lobbyisten im Gesundhaitssystem tanzen uns auf der Nase herum zocken Milliarden ab. Wie viele Krankenkassen brauchen wir, wie viele Apotheken, wie teuer sind bei uns Medikamente usw. usw. Warum ist ein Genarationskonflikt wahrscheinlicher als ein Aufstand gegen diese Geldverschwendung?
Hierüber zu "jammern" hilft nicht wirklich weiter
Worin nun genau der Unterschied zwischen Jammern und Kritik üben besteht, wird sich mir wohl auch nicht erschliessen. Solange die Personalschlüssel unzureichend sind und die Menschen in den Heimen darunter leiden, werde ich das auch kritisieren. Wenn diese Kritik - wohl wegen der ständigen Wiederholung - von ihnen als Jammern diffamiert wird, muss ich wohl damit leben.

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Pflegemängel in Mönchengladbach

Beitrag von WernerSchell » 27.07.2010, 12:37

- Haushaltshilfen aus Polen - Häusliche Pflege in Not - Interview mit Werner Schell bei WISO, ZDF, 26.07.2010
- Pflegemängel in Mönchengladbach und Düsseldorf


Sehr geehrte Damen und Herren,

das ZDF, WISO, bietet Informationen zur Sendung betr. „Haushaltshilfen …“ im Netz. U.a. können Texte und verschiedene Filmbeiträge abgerufen werden. Die gesamte Sendung ist anschaubar unter: http://wiso.zdf.de/ZDFde/inhalt/25/0,18 ... .html?dr=1
Im Filmbeitrag eingebunden ist das komplette Interview mit mir. Hinweise dazu gibt es im Forum unter: viewtopic.php?p=53543#53543 - Dort finden Sie auch nützliche Buchtipps!

Im Übrigen teile ich mit:

Der Caritasverband Mönchengladbach hat, nicht zuletzt auch durch den Druck von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk – am 26.07.2010 einige Leitungskräfte entlassen und damit hoffentlich zu einer Stabilisierung der Pflegesituation im Pflegeheim in MG-Giesenkirchen Sorge getragen. Näheres dazu im Forum unter: viewtopic.php?p=53545#53545 - Der WDR, Lokalzeit Düsseldorf, wird heute in der Zeit von 19.30 – 20.00 Uhr erneut zur Situation bei der Caritas berichten.

Die Rheinische Post, Lokalteil Düsseldorf, hat heute ein neues Pflegeproblem angesprochen und getitelt: „Zu wenig Pfleger im Seniorenheim“ – Dazu gibt es Text im Forum unter:
viewtopic.php?t=14529
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat inzwischen den Heimträger und die Heimaufsicht angeschrieben und um Informationen gebeten. Voraussichtlich wird die Rheinische Post morgen erneut berichten. Dies ergibt sich aus einem Gespräch, das wir soeben mit der Düsseldorfer Redaktion geführt haben.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Lutz Barth
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Beitrag von Lutz Barth » 27.07.2010, 17:24

Guten Tag, verehrter Thorstein. Ich habe meine kurzen Anmerkungen einfach mal in den kopierten Text eingefügt.

Sehr geehrter Herr Barth,

Zitat:
Ohne erkennbare Not bindet hier der BGH die Sorgfaltspflichten an "wirtschaftliche und personelle Zumutbarkeitskriterien"



Wenn es keine erkennbare Not gibt, warum tut es der BGH dann? Können sie das als Jurist einem Laien erklären? Oder haben sie eine Vermutung?

Nun, eine Erklärung habe ich nicht, zumal in der Literatur die Auffassung vertreten wird, dass im Zweifel auch sog. überobligatorische Pflichten begründet werden können und somit eine Pflichtenstatuierung über die Anforderungen im Haftungsrecht (vornehmlich im sog. Deliktsrecht §§ 823 ff. BGB) erfolgen kann, insbesondere in den Fällen, wenn und soweit das Risiko versicherbar ist (vgl. dazu etwa Mertens, Vorauflage MünchKomm zum BGB). Überdies könnte die Rechtsprechung auch ein Beleg dafür sein, dass das Haftungsrecht gelegentlich den sozialversicherungsrechtlichen Vorgaben folgt (ein Problem, das gleichermaßen bei den Pflegenden als auch Ärzten diskutiert wird).

Zitat:
Der Hintergrund dieser Diskussion kann sehr plastisch am Beispiel der "Aufsichtspflichten" resp. der "Sturzproblematik" nachvollzogen werden.



Das bezweifle ich, denn es ist schlichtweg unmöglich, einen Personalschlüssel zu definieren, der Stürze verhindert. Sehr wohl wäre es aber möglich, einen Personalschlüssel zu definieren, der z.B. Dekubiti, Dehydration oder Kontrakturen verhindert.

Nun - das sehe ich angesichts der Rechtsprechung des BGH anders; immerhin hat der BGH in den beiden zentralen Entscheidungen zur Sturzproblematik auf die Zumutbarkritierien hingewiesen. Andererseits hat der BGH in seiner älteren Rspr. betont, dass wirtschaftliche Überlegungen keine Rolle spielen, so dass gar im Zweifel die Einrichtung einer Sitzwache geboten ist. Kontrakturen können auch die Folge von Stürzen sein, wenngleich verschiedene Fallkonstruktionen denkbar wären (z.B. die Aufsicht resp. Betreuung bei fortgeschrittener Demenz).

Zitat:
da manchen Pflegerechtlern gelegentlich der Ruf von "Pflegerechtspäpsten" voraus eilt und naturgemäss sie den Anspruch erheben, gewissermaßen "unfehlbar" zu sein.



Auch wieder eine laienhafte Nachfrage: Pflegegerichte gibt es meines Wissens nicht. Ich nehme an, dass diese Leute Gutachten verfassen bei Zivilprozessen oder beim Sozialgericht? Gibt es denn von juristischer Seite, also von Pflegerechtlern, einen verwertbaren Kommentar oder auch nur eine Einschätzung, inwieweit die Personalschlüssel für eine angemessene Pflege ausreichen?

Ja - durchaus: Prominentester Vertreter hierzu dürfte Thomas Klie mit seinen Beiträgen zur Fachkraftquote sein.

Ist die laienhafte Frage, ob die Personalschlüssel möglicherweise grundgesetzwidrig sind, für Juristen irrelevant, uninteressant oder nicht karrierefördernd?

Nun - diese Frage wird natürlich so manchen Pflegerechtler irritieren, zumal ich in einem anderen Zusammenhang stehend die Auffassung vertrete, dass manche Pflegerechtler ihre Fahne in den ideologischen Wind einer Profession hängen und sofern es angebracht ist, durchaus vor einem anderen Publikum einen nicht nachvollziehbaren Positionswechsel vollziehen (vgl. dazu Barth, Standortbestimmung Pflege, in PflR 2007).

Dogmatisch sind freilich einige Hürden zu nehmen, da es zwar eine Drittwirkung von Grundrechte gibt, diese aber im Übrigen in erster Linie subjektive Abwehrrechte gegenüber den Staat, mal ganz davon abgesehen, dass hier zwei Vertragspartner verhandeln und das Ergebnis zunächst als Ausdruck der Verhandlung als "gerecht und ausgeglichen" bewertet wird.



Zitat:
Und hieran wird es scheitern und einen Generationenkonflikt heraufbeschören, der es in sich haben könnte.



Wir geben in Deutschland gerde einmal 0,9% des BSP für die Pflege aus, in skandinavischen Lndern ist es oft das Dreifache. Ich denke - da bin ich wohl Optimist - das in unserer Gesellschaft viel mehr Bereitschaft zur Solidarität vorhanden ist, als unsere Politiker vermuten.

Ich hoffe, dass Sie mit Ihrer These recht haben, auch wenn ich den Optimismus nicht teile; im Übrigen erscheint es ja nicht ausgeschlossen, dass aufgrund des demografischen Wandels der Konflikt weniger der mangelnden Solidarität der jüngeren Generation geschuldet ist, sondern ggf. aufgrund der Partizipationsmöglichkeiten der "Alten" an den politischen Entscheidungsprozessen - mit also aus demokratiepolitischer Sicht, zumal die "Alten" die Mehrheit stellen werden.


Zitat:
Auf den Punkt gebracht: Es muss mehr "Geld" ins System gepumpt werden, freilich unter der Voraussetzung, sog. Fehlallokationen zu vermeiden und Rationalisierungseffekte zu nutzen.



Wenn man mit System das Gesundheitssystem meint, dann teile ich diese Auffassung nicht. Es muss wohl viel mehr um eine Umverteilung innerhalb des Systems gehen.

Da gehe ich im ersten Schritt der Analyse mit Ihnen konform, würde aber die Frage weiter vertiefen wollen.


Zitat:
All das kostet "Geld" und da hilft weder ein bundesweites Aktionsbündnis Pflege oder sonstige Aktivitäten, sondern zunächst die Sicherstellung der Finanzierungsgrundlagen.



Wie schon angedeutet, halte ich das für ein ungerechtfertigtes Totschlagargument. Einige Lobbyisten im Gesundhaitssystem tanzen uns auf der Nase herum zocken Milliarden ab. Wie viele Krankenkassen brauchen wir, wie viele Apotheken, wie teuer sind bei uns Medikamente usw. usw. Warum ist ein Genarationskonflikt wahrscheinlicher als ein Aufstand gegen diese Geldverschwendung?

Smile, weil ich davon ausgehe, dass die Leidensfähigkeit unserer Zivilgesellschaft ungeheuer groß ist und das Engagement nur prozedural gebündelt werden kann, will heißen: Einflussnahme über Wahlentscheidungen.

Zitat:
Hierüber zu "jammern" hilft nicht wirklich weiter



Worin nun genau der Unterschied zwischen Jammern und Kritik üben besteht, wird sich mir wohl auch nicht erschliessen. Solange die Personalschlüssel unzureichend sind und die Menschen in den Heimen darunter leiden, werde ich das auch kritisieren. Wenn diese Kritik - wohl wegen der ständigen Wiederholung - von ihnen als Jammern diffamiert wird, muss ich wohl damit leben.

Selbstverständlich müssen die Zustände kritisiert werden, aber gelegentlich sollte "Butter bei die Fische gebracht werden", wie wir Norddeutsche zu sagen pflegen. Überdies ist unübersehbar, dass ich meine Kritik am "Jammern" in die allgemeine Kammerdebatte einbinde und zwar durchaus mit Bedacht: Die Berufsverbände begreifen schlicht nicht, dass ihnen mit dem Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft die Mobilität genommen wird und ihnen dadurch ein stückweit die "knallharte Interessenwahrnehmung" verwehrt bleibt, so wie wir seit Jahren bei den Landesärztekammern nachvollziehen können. Stellen Sie sich mal vor, jemand käme auf die Idee, im Zuge der Neuordnung der Pflegeberufe und der Verkammerung über eine "vertragspflegerische Versorgung" nach dem Vorbild der Ärzteschaft nachzudenken und als Modell zu favorisieren? Die Folgen wären gravierend und in der Konsequenz wohl eher nicht vorteilhaft.


Ich danke Ihnen für den konstruktiven Dialog und ich werde darüber intensiver nachdenken, ob aus der Verfassung sich ggf. Vorgaben für einen Personalschlüssel ableiten lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Lutz Barth
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!

Brigitte Bührlen
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Caritasverband setzt auf wessen Wohl!?

Beitrag von Brigitte Bührlen » 27.07.2010, 18:33

Bei allen Beteiligten besteht Konsens, diesen Schritt zum Wohle der Caritas in der Region zu vollziehen.........
Wie bitte, zu wessen Wohl will die Caritas den Schritt vollziehen?
....... und uns wieder auf das Wohl unserer Bewohner konzentrieren zu können.

Schön, wenn sich die Caritas wieder auf das Wohl der Bewohner konzentrieren will, ob sie da dabei in Konflikt mit dem eigenen Wohl s.o. kommt?

Wirklich schwierige Situation.

Presse
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Caritas-Chef in Mönchengladbach muss gehen

Beitrag von Presse » 28.07.2010, 06:31

Mönchengladbach
Caritas-Chef muss gehen


Nach dem Altenheim-Skandal, in dem auch die Staatsanwaltschaft ermittelt, hat sich die Caritas von ihrem Geschäftsführer und der zuständigen Fachbereichsleiterin getrennt. Nun setzt der Verband auf einen Neustart.
VON GABI PETERS
.... mehr
http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 86892.html

Pflegeskandal: Caritas feuert Geschäftsführer

Mönchengladbach. Der in mutmaßliche Pflegeskandale verwickelte Mönchengladbacher Caritas-Verband (600 Mitarbeiter) hat am Mittwoch seinen Geschäftsführer Otto Nieswand und die Pflegedienstleiterin Petra Broekmann gefeuert. Sie sind freigestellt. ...
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