Baden der BewohnerInnen im Heim ... mit Zwang?
Verfasst: 09.12.2008, 16:00
Baden der BewohnerInnen im Heim ... mit Zwang?
Frage eines Betreuers in einer Mailingliste:
Als ich heute Abend meine Betreute besuchte - sie ist 85 Jahre und seit 2 Wochen im Heim - erfuhr ich von einer Mitarbeiterin, meine Betreute weigere sich, zu baden bzw. sich baden zu lassen. Auf meine Frage, wie mit einem Problem dieser Art umgegangen werde, antwortete sie, "naja, dann muß man halt auch mal ein bißchen Zwang anwenden". Auf meine Frage, was denn das heißen solle, druckste sie ein wenig 'rum und sagte dann, sie habe mit dem Baden nichts zu tun. - Dieses Problem habe ich zum ersten Mal. Wie sind Ihre Erfahrungen damit?
Meine Antwort:
Ich denke, dass der Wunsch / Wille der HeimbewohnerInnen zu achten ist, eben nicht oder nicht so oft zu baden, wie es dem statistischen Mittel der BundesbürgerInnen entspricht. Hygienische Mindeststandards kann man auch in anderer Form erreichen! Ich empfehle an dieser Stelle, einen Blick in die "Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen" zu werfen und sich an diesen Grundsätzen zu orientieren. "Zwangsbaden", weil derartige Maßnahmen organisatorisch so vorgesehen sind, darf es m.E. nicht geben!
Erst wenn es zu konkreten Gefährdungen käme, müsste neu nachgedacht werden. Dann wäre aber vor irgendwelchen "eingreifenden Maßnahmen" eine Beteiligung des gesamten "Teams" (Arzt, Pflegekräfte einschließlich PDL, Betreuer, Angehörige) anzuraten / sinnvoll!
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Frage eines Betreuers in einer Mailingliste:
Als ich heute Abend meine Betreute besuchte - sie ist 85 Jahre und seit 2 Wochen im Heim - erfuhr ich von einer Mitarbeiterin, meine Betreute weigere sich, zu baden bzw. sich baden zu lassen. Auf meine Frage, wie mit einem Problem dieser Art umgegangen werde, antwortete sie, "naja, dann muß man halt auch mal ein bißchen Zwang anwenden". Auf meine Frage, was denn das heißen solle, druckste sie ein wenig 'rum und sagte dann, sie habe mit dem Baden nichts zu tun. - Dieses Problem habe ich zum ersten Mal. Wie sind Ihre Erfahrungen damit?
Meine Antwort:
Ich denke, dass der Wunsch / Wille der HeimbewohnerInnen zu achten ist, eben nicht oder nicht so oft zu baden, wie es dem statistischen Mittel der BundesbürgerInnen entspricht. Hygienische Mindeststandards kann man auch in anderer Form erreichen! Ich empfehle an dieser Stelle, einen Blick in die "Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen" zu werfen und sich an diesen Grundsätzen zu orientieren. "Zwangsbaden", weil derartige Maßnahmen organisatorisch so vorgesehen sind, darf es m.E. nicht geben!
Erst wenn es zu konkreten Gefährdungen käme, müsste neu nachgedacht werden. Dann wäre aber vor irgendwelchen "eingreifenden Maßnahmen" eine Beteiligung des gesamten "Teams" (Arzt, Pflegekräfte einschließlich PDL, Betreuer, Angehörige) anzuraten / sinnvoll!
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell