Der „Kampf“ um die Würde des Menschen an seinem Lebensende ist voll entbrannt und wir werden in dem Diskurs mit Botschaften von Heerscharen von Ethikern, Philosophen und Theologen konfrontiert, die uns das „Sterben“ nicht leichter machen.
Die ethischen Grundsatzfragen mit Blick auf die Sterbehilfe / Sterbebegleitung mögen hinreichend identifiziert sein und dennoch nimmt die aktuelle Debatte eine völlig neue Wende: Der Patient wird mit dem Vorwurf eines egozentrischen Individualismus konfrontiert, wenn und soweit er auf sein „Selbstbestimmungsrecht“ beharrt und hier bahnt sich ein neuer inquisitorischer Paternalismus an, bei dem er mit seinem Leiden instrumentalisiert wird.
Derzeit spielen die Chefideologen der medizinethischen Zunft sehr phantasievoll auf der Klaviatur der Rechtsethik und der Verfassung und nicht selten mündet die Interpretation vom Grund und den Grenzen des Selbstbestimmungsrechts in der sozialethischen Inpflichtnahme des Einzelnen, sich von seinen individuellen Vorstellungen eines „eigenen Todes und Sterbens“ verabschieden zu müssen.
Neue Gefahren ziehen also am Horizont der Sterbehilfe-Debatte auf.
Ein kritisches Kompendium mit einzelnen Beiträgen kann zur Orientierung sachdienlich sein, wobei Ihnen die Last der eigenverantwortlichen Entscheidung nicht abgenommen werden soll. Ihre persönliche Gewissensentscheidung ist vielmehr gefordert, an die die Medizinethiker insofern gebunden sind, als dass diese Sie in dem "Sterben" nicht für ihre Zwecke instrumentalisieren dürfen.
Lutz Barth (2008) >>> zum Download im pdf. – Format >>> http://www.iqb-info.de/Neopaternalismus ... h_2008.pdf
Sterbehilfe - Welcher Kelch wird uns gereicht?
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