"Hohe Dunkelziffer" bei Sterbehilfe

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Lutz Barth
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"Hohe Dunkelziffer" bei Sterbehilfe

Beitrag von Lutz Barth » 18.07.2012, 09:42

Der traurige Tod im Heim
Pflege-Experte Fussek kritisiert „hohe Dunkelziffer“ bei Sterbehilfe

v. Sebastian Müller

Quelle: Abendzeitung Nürnberg v. 17.07.12 >>> http://www.abendzeitung-nuernberg.de/Na ... d-im-Heim/ <<< (html)
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johannes
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Beitrag von johannes » 18.07.2012, 13:27

Verzeihung,

Herr Fussek ist ein Schwätzer mit 0 Ahnung!

1. ist er ein selbsternannte Pflegeexperte, gepflegt hat er nach meinem Kenntnisstand noch niemand

2. scheint er die Pflegewirklichkeit in Deutschland nicht zu kennen.

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Unbeaufsichtigte Tabletten
Und: An Medikamente komme in Heimen jeder heran. „Die werden zentral gerichtet, dann z.T. von Hilfskräften verteilt, die nicht richtig deutsch sprechen und dokumentiert wird nichts.“ 
Das mag für das angebliche Musterländle Bayern gelten, in Baden-Württemberg kommen an Medikament nur Fachkräfte ran, die werden auch nicht zentral gerichtet, sondern immer bewohnerbezogen. Auch werden sie nicht von Hilfskräften verteilt, schon gar nicht, wenn sie nicht deutsch sprechen. Wer austeilt, muß dies hier dokumentieren, die Qualifikation der austeilenden muß eine der zugelassenen Fachkräfte entsprechen und wird von den Kontrollbehörden überprüft.

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Tabletten blieben oft längere Zeit ohne Aufsicht z.B. im Speisesaal stehen, hat Fussek beobachtet. Jeder, der will, könne sich mit Schlaftabletten, Psychopharmaka oder starken Herz-Tabletten eindecken.
Kann sein - aber auch wieder nur in Bayern! Das nimmt für sich jedoch in Anspruch, vorbildlich zu sein! - Für uns undenkbar! Aber wir leben ja auch in Baden-Württemberg!

Ist Herr Fussek nicht in einem sog. Pflegestammtisch, an dem auch die Gesundheitsministerin Bayerns teilnimmt? Mich wundert, daß sich seit seinem Auftreten und seinem Schulterschluß mit den bayrischen Politikern so wenig getan haben soll. Er ist für mich ein Scharlatan, der es lediglich versteht, sich ins rechte Licht zu rücken, aber ohne Rückrat. Solche Leute braucht Bayern offensichtlich ...?
Ein Mensch funktioniert nicht - er lebt!

Lutz Barth
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"Schwätzer ohne Ahnung"

Beitrag von Lutz Barth » 18.07.2012, 16:01

Nun, verehrter Johannes: "Schwätzer mit 0 Ahnung" gibt es sicherlich viele und ich enthalte mich hier ausdrücklich einer Wertung, zumal es ja auch (ehemalige!) Mitstreiter von Herrn Fussek gibt, die sich derzeit zwar von ihm distanzieren, aber früher sich aufgrund der Medienpräsenz eines Herrn Fussek gerne in seinem "Licht" wandelten".

Mit freundlichen Grüßen
L. Barth
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Konstruktiv Veränderungen im Pflegesystem einfordern

Beitrag von WernerSchell » 19.07.2012, 07:08

Hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit von Herrn Fussek hat es vielfach Äußerungen gegeben. Siehe auch zuletzt unter:
"Darüber spricht man nicht" > viewtopic.php?t=17606
Missstände in der Altenpflege - Gesetzgeber verantwortlich > viewtopic.php?t=17439&highlight=schwester
Wenn auch zahlreiche Statements von Herrn Fussek in guter Absicht abgegeben sein sollten, sind sie doch in einem nicht unbeträchtlichen Umfang kritikwürdig bis falsch. Ich habe dies seit Jahren beklagt. Denn es macht keinen Sinn, die Altenpflege nur schlecht zu reden und stets Vergleiche zu Guatanamo, Tierheimen usw. anzustellen. Auch die Pflegekräfte, vor allem wegen angeblich mangelnder Courage, zu attackieren, ist nicht hilfreich.
Die meisten Pflegemängel liegen darin begründet, dass die Stellenschlüssel in den Einrichtungen völlig unzureichend sind. Daher muss es insoweit Veränderungen durch den Gesetzgeber bzw. die Vertragspartner der Rahmenverträge geben.
Ungeachtet meiner Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit von Herrn Fussek habe ich ihn mehrfach, zuletzt am 09.02012, angeschrieben und zu einem Gespräch über gemeinsame Aktivitäten, auch mit anderen Akteuren, aufgefordert. Wenn es nämlich nicht gelingt, die Verantwortlichen von bestimmten Reformentscheidungen zu überzeugen, wird sich im Pflegesystem nichts ändern.

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Lutz Barth
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Pflegekritiker sind ausdrücklich erwünscht!

Beitrag von Lutz Barth » 19.07.2012, 07:26

"Claus Fussek, das ist der große Pflegekritiker aus München, der seit vielen Jahren die Beschwerden von Pflegekräften sammelt und sozusagen auf die Missstände immer wieder aufmerksam macht..."

Nun - in der Tat mögen einige Äußerungen oder die Öffentlichkeitsarbeit unglücklich sein, aber letztlich habe ich schon Verständnis dafür, wenn nach Jahrzehnten "öffentlicher Anklage" irgendwie die Pflegekritiker am stillen, zuweilen aber auch offenen Widerstand der politisch Verantwortlichen verzweifeln, wenn nicht gar manchmal resignieren.

Da hilft es eben auch wenig, gebetsmühlenartig die "systemischen Mängel" zu rügen, sondern es müssen Taten folgen, so wie hier im Forum zu Recht u.a. Johannes fordert.

Eine breite Allianz scheint da zwingend notwendig zu sein. Woran es allerdings scheitert, dass eine solche nicht zustande kommt, entzieht sich meiner Kenntnis, zumal ja einige Pflegekritiker in den Jahren zuvor schon ein Stück weit einen gemeinsamen Weg beschritten haben.
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Rauel Kombüchen
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"Hohe" Dunkelziffer bei Sterbehilfe ?

Beitrag von Rauel Kombüchen » 25.07.2012, 06:58

Ich denke, dass den Menschen Angebote gemacht werden sollten, in bestimmten Krankheitssituationen aufgrund eines freien Entschlusses begleitet aus dem Leben scheiden zu können. Wie schon öfter ausgeführt, gibt es nämlich Fälle, wo die ärztliche Kunst zu helfen, v.a. Schmerzen zu lindern, versagt. Da enden dann auch die palliativen und hospizlichen Möglichkeiten. Nur für solche Fälle sollte per Gesetz eine humane Lebensbeendigung, wenn sie durch eine klare Willensbestimmung belegt ist, möglich sein. Dabei sollten auch die Ärzte mitwirken dürfen. - Soweit dazu.
Wenn jetzt aber über eine hohe Dunkelziffer bei der illegalen Sterbehilfe gemunkelt wird, hilft das niemandem. Im Übrigen sind solche Mutmaßungen auch nicht belegt. Es werden wieder einmal Horrorszenarien beschrieben, die so nicht weiter helfen, nur Ängste schüren. Und das brauchen wir so nicht.

Rauel Kombüchen

Siehe auch
viewtopic.php?t=17602
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

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